Liebes Blitzylein,
ich bin in meiner sehr katholischen Herkunftsfamilie das schwarze Schaf, meine Mutter war seit meiner
zweiten Ehe sehr distanziert, auch zu meiner Tochter und zu meinem Stiefsohn. Ich hatte aufgehört ihr nachzulaufen. Mein narzistischer zweiter Mann ist dadurch noch schwieriger geworden, er möchte ja immer im Mittelpunkt stehen.
Hier war friedliche schweigende Distanz wichtig. Als ich meinen Freund kennenlernte, ging mein Herz auf, er war sehr liebenswürdig zu mir und besuchte nach den Sanierungsarbeiten in den Häusern hier in der Straße oft seine Eltern, die zwei Parallelstraßen weiter wohnen. Dies schenkte mir die Kraft, einfach meine Mutter zu besuchen. Sie ist distanziert aber freut sich.
Und mit Mutter Teresas Menschenkenntnis, 'Wer Dich verletzt hat eine größere Wunde als Du', kann ich auf sie zugehen und sie umarmen, was sie von selber bei mir nicht macht.
Die Grundlage dabei ist aber, dass ich meine Kinder und Freundinnen- freunde umarme, damit ich 'erfüllt' bin und dass ich wahrgenommen werde, was am wunderbarsten mein Freund tut, der in seiner katholischen Herkunftsfamilie auch das schwarze Schaf ist aus ähnlichen Gründen wie ich, darüber hinaus kenne ich seinen Vater beruflich von früher.
Er nimmt mich als Frau und Persönlichkeit wahr und ich ihn und dazu hatten wir so nahen leidenschaftlichen S.. Die Trennung schmerzt mich wahnsinnig. Doch ich verstehe sie. Wenn wir offiziell als jeweils zweimal geschiedene ein Paar geworden wären, wäre das der totale Bruch mit eines jeden Herkunftsfamilie gewesen.
Hinzu kommt dass seine alten Eltern ihn wirklich brauchen und er in seiner beruflichen Umbruchsituation steckt. Hinzu kommt, dass er an eine haltbare Liebe nicht mehr glaubt und nun eine unverbindliche Beziehung zu einer unabhängigen Frau aus einer anderen Stadt, die auch nicht mehr will, hat.
Ich hätte gern mit ihm zusammengelebt und als er das nicht wollte, wäre ich in seine Nähe gezogen, doch als ich dies plante trennte er sich von mir.
Zu der obigen Aussage von Mutter Teresa heißt der zweite Satz, 'Vergelte 'Böses' mit Gutem und tu Buße.'
Also wenn das 'Böse' verschmerzt ist versöhnlich zu sein und sehen, dass der andere nicht anders kann und 'Buße' tun, ich kann auch sehr verletzend sein zu jemand der mich verletzt, das bringt aber nur Machtkampf. Seit mein jüngerer mir seelenverwandter Bruder gestorben ist, bemühe ich mich im Endeffekt eine friedliche oder freundschaftliche Ebene zu erhalten. Es geht nicht immer, manchmal gibt es am Ende einfach nur ein friedliches Ende wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, wie mit meinem ersten Mann der keine Kinder wollte. Ich selber lebe damit glücklicher. Mit dieser Einstellung können mein Exfreund und ich befreundet bleiben weil wir uns gut verstehen. Und mit dieser Einstellung kann ich meinen narzistischen Mann lassen. Wie's weiter geht weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, dass mir dieser friedliche Weg gut tut und den Menschen in meinem Leben auch.
Ich umarme Dich herzlich liebe Blitzy, dass Deine Tränen Deine Wunden heilen und Deine Selbstliebe wieder mehr zum Zug kommt.
Eine buddhistische Weisheit, die mich durch mein Leben begleitet ist, 'Wer warten kann zu dem kommt alles mit der Zeit', also wenn ich m e i n Leben lebe und Meines tu, dann kommt alles mit der Zeit.
23.03.2015 06:55 •
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