Hallo Blitzi ,
Ich möchte ersteinmal etwas zu dem Thema Trennung sagen:
In früheren Zeiten hielten die Ehen nahezu ein ganzes Leben lang, zumindest nach außen hin. Heutzutage dauern Beziehungen nachweislich oft nur wenige Lebensjahre. Ich denke mal, dies ist natürlich auch der neuen Zeit geschuldet. Gerade die Frauen von heute sind unabhängiger, arbeiten fest in Berufen und sind deshalb vermutlich auch zu weniger Kompromissen bereit. In dieser heutigen so schnelllebigen Zeit, nehmen Frauen eine völlig neue Rolle ein und sie befinden sich mit den Männern ja längst schon auf absoluter Augenhöhe(!). Kürzlich habe ich gelesen, dass frühere Beziehungen weit über 25 Jahre gehalten haben und heute meistens nur noch bis zu 12 Jahre andauern.
Wir alle haben es wohl bereits erlebt,
im Laufe einer Beziehung verlieren die meisten Partner mit zunehmender Zeit, dass bisherige Interesse aneinander. Somit wandelt sich das anfängliche Knistern, oftmals in triste Gewohnheit um. Wenn die Liebe dann stufenweise immer weiter erlischt, verlieren die Partner die Wertschätzung füreinander und auch den Respekt voreinander.
Die Konsequenz ist eine gewisse Gleichgültigkeit und die damit im Zusammenhang stehende mangelnde Kommunikation. Und vor allem die mangelnde Kommunikation hat ihren Preis, es ist letztendlich die Trennung... Ich bin überzeugt, dass eine Trennung zum Leben dazugehört und nach der Trauer über die verflossene Liebe, ein positiverer Lebensabschnitt beginnen kann. Aber man muss es selber so wollen.
Wie mit dem Scherz umgehen?
Eine Trennung tut wahrscheinlich deshalb so weh, weil sie in uns starke Emotionen auslöst und tiefe Wunden sowie seelische Schmerzen hinterlässt.
Diese Spuren und das absolute Chaos, welches teilweise sehr lange anhält, muss nun erst einmal verkraftet werden. Der Verlassene muss die Trennung verarbeiten, verliert vorerst den Boden unter den Füßen, Zukunftsängste steigen auf… Enttäuschung, Wut, Trauer, Hoffnungslosigkeit, Selbstvorwürfe, Selbstmitleid usw., verhindern dann sogar, dass wir den normalen Alltag meistern können.
Aber anstatt an sich selber zu zweifeln, sollte man sich all seiner positiven Stärken und all seiner vielen positiven Eigenschaften bewusst werden. Die Betroffenen befinden sich natürlich immer in einer absoluten Ausnahmesituation, denn sie wissen nicht, wie sie sich in der Zukunft fühlen oder gar verhalten werden. Somit sinkt das Selbstwertgefühl oftmals ganz enorm, Zweifel an der eigenen Persönlichkeit und am Wert bzw. am Sinn des eigenen Lebens kommen auf.
Damit beginnt in den meisten Fällen, eine völlig nachvollziehbare und auch menschlich verständliche neue Fehlerkette. Viele Verlassene können und wollen nicht loslassen. Sie telefonieren dem Partner hinterher, heben ihn weiterhin in den Himmel, indem sie ihn als die einzig wahre Liebe ihres Lebens vergöttern und verfallen gerade bei bisherigen Jubiläen, in totale Trauer und Ratlosigkeit. Im schlimmsten Fall, stürzen sie sich bei Geburtstagen usw., in ein neues tiefes Loch. Erinnerungen und Erfahrungen können uns einerseits quälen, aber sie können uns auch einen gewissen Halt sowie den erforderlichen Trost spenden und sogar unsere inneren Kraftquellen aktivieren. Es ist jedoch eine Frage der persönlichen Ansichten und Bewertungen.
Was sollte/kann man tun?
Man muss sich auf die neuen Situationen und Gefühle einstellen, diese ganz ehrlich realisieren und akzeptieren. Weiterhin sollte man sich in dieser Phase auch persönlich etwas mehr Zeit schenken und fürsorglich sowie liebevoll zu sich selber sein(!).
Ganz wichtig ist es aber, ehrlich zu seinen Emotionen zu stehen und diesen Emotionen jederzeit freien Lauf zu lassen. Das Trennungschaos muss richtig verarbeitet werden, denn nur so kann unser weiteres Leben positiv gelebt werden. Bewusstes Loslassen macht frei und nur das bewusste Loslassen birgt letztendlich die Chance, die Trennung tatsächlich irgendwann zu verarbeiten, um wirklich neu anfangen zu können. Alle Veränderungen im Leben führen zu innerem Wachstum, so schmerzlich diese auch sind.
Eine Trennung kann eine neue persönliche Chance für eine bessere Zukunft sein, aber für den Schritt in das neue eigene Leben gilt es, dass Alte vollständig loszulassen.
VG Holzer
13.03.2015 15:55 •
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