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Unerwartes Gespräch über Trennung

G
Hallo liebe Community,

Ich brauche dringend etwas Rat in meiner aktuelle Situation, ich bin seit September 2017 mit meiner jetzigen Freundin zusammen, wir haben uns auf der Arbeit kennengelernt und es hat innerhalb von ein paar Wochen gefunkt. Wir Arbeiten mittlerweile an unterschiedlichen Orten, so das wir uns nur am Wochenende und an einem Tag innerhalb der Woche Nachmittags sehen.

Gestern kam sie zu Besuch und meinte wir müssen dringend mal reden, es ginge so nicht weiter und sie wüsste nicht ob sie noch Gefühle für mich hat. Wir hatten eigentlich nie größeren Streit und haben immer offen miteinander geredet wenn uns etwas nicht gepasst hat.
Wir hatten ein langes Gespräch und raus kam das ich sie wohl sehr einenge und ihr ein schlechtes Gewissen mache, sie traue sich zum Beispiel nicht zu Fragen ob sie mal was mit Freunden machen könne weil sie Befürchtet ich würde mich darüber aufregen das unsere Zeit am Wochenende dadurch weniger wird.
Weitere Punkte waren das ich mich schnell zurückgewiesen fühle und entsprechend beleidigt reagiere, sei es das wir zusammen Zeit verbringen und sie dann mal für eine Stunde ließt oder ein paar Videos auf Youtube guckt.
Ich kann mich an ein paar Situationen erinnern die so gelaufen sind und in denen ich mich tatsächlich etwas vernachlässigt gefühlt habe, das war aber wie schon erwähnt meißt schnell geklärt. Scheinbar war das nicht der Fall, es hat sich gestaut und jetzt stehe ich da.

Ich muss gestehen das ich eine Vergangenheit habe die zu diesen Themen passt, ich bin Trennungskind und leide seit meiner Jugend an Verlustängsten und Depressionen.
Der Punkt ist das ich diese Probleme geglaubt habe in den Griff zu bekommen, vor der aktuellen Beziehung habe ich viel Sport getrieben und mich mit den Sachen per Therapie auseinander gesetzt. Mir ging es gut und die ersten 2 Jahre der Beziehung liefen rund.
Seit einem Jahr bemerke ich allerdings einen ständigen abwärtstrend, ich habe zugenommen, merke wie mein Selbswertgefühl wackelt und verliere mich oft in schlechten Gedanken. Zumal sie Beruflich weiterkommt und ich eigentlich mit meiner aktuellen Stelle recht zufrieden bin, bzw. nicht den elan habe etwas zu verbessern.

Ich habe Anfang der Woche, zwei Tage vor dem Gespräch Kontakt mit meinem Hausarzt aufgenommen um nochmal eine Therapie zu machen und wieder auf die Beine zu kommen weil ich bemerkt habe das irgendetwas schief läuft.

Ich habe jetzt das üble Gefühl das das ganze zu spät kommt, wir sind zwar noch zusammen und so verblieben das wir an der Sache erstmal arbeiten und gucken wie es uns dann geht, aber irgendwas ist gestern in mir Zerbrochen als sie sagte sie ist sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher.
Sie ist ein unglaublich lieber Mensch der es eigentlich immer allen recht machen will, aber ich glaube ich habe sie mit diesen vielen kleinen Klammersituationen über den Rand getrieben.

Macht es noch Sinn Arbeit in die Beziehung zu stecken?
Ich Liebe Sie und bisher führe ich die beste Beziehung meines Lebens mit ihr, Ich kenne meine Probleme und bin bereit zu kämpfen, ich möchte nur nicht das am Ende alles für den Müll war.

23.01.2020 14:52 • x 2 #1


Heat
Ich war im letzten Dezember in einer sehr änhlichen Situation. Es ist kein so großer Zufall, denn es scheint ein klassisches Muster zwischen Frauen und Männern zu sein. Kommt mit deiner Verlustangst auch Trennungsangst? Was meinst du genau, wenn du sagst, du bist bereit zu kämpfen?

23.01.2020 15:26 • x 2 #2


A


Unerwartes Gespräch über Trennung

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Tomi
Hallo Grauphase,

fühle dich erstmal gedrückt.
Und um deine Frage vorab zu beantworten: Ja es macht Sinn.

Viele hier sind an einem Punkt, wo die Beziehung vorbei ist und nie die Gelegenheit da war irgendetwas zu verändern und die Gedanken Vieler drehen sich daraum die/den Ex zurückzubekommen, was leider selten von Erfolg gekrönt ist.
Du sagtest selber, dass die Beziehung in den ersten zwei Jahren rund lief, versuch die Probleme in den Griff zu bekommen. Das wird dir unabhängig von der Beziehung gut tun.

Ansonsten zeig, dass du ihr den Freiraum geben kannst, den sie brauch und gehe auf sie zu und sag ihr, dass sie sich mit Freunden treffen kann. Und egal wie hart es ist, klammere nicht, lass ihr den Freiraum und vertraue ihr (gab es jemals einen Grund, warum du ihr nicht vertrauen konntest?). Ich leide nicht unter Trennungsängsten, aber kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist.

Zwei Probleme gibt es natürlich, die Tatsache, dass wir nicht wissen wie stark ihre Gefühle noch sind und die Tatsache, dass dieses Gespräch deine Trennungsängste logischerweise triggert, was es umso härter macht. Aber dass sie das Gespräch sucht, ist Glück im Unglück.

Ob es eine Garantie gibt, dass sich die Arbeit lohnt? Nein, aber in meinen Augen habt ihr keine unüberbrückbaren Differenzen, welche sich nicht mit Arbeit und natürlich der Portion Glück in den Griff bekommen lassen.

23.01.2020 15:30 • x 2 #3


Marconiac
Macht es Sinn noch Arbeit in die Beziehung zu stecken?

Liebst DU sie noch?
-- Ja: Kämpfe. Arbeite (t) - an dir, an euch. Wenn es nicht jetzt Sinn macht, wann dann?
-- Nein: Dann macht es keinen Sinn.

Du/Ihr schafft das! Ich drücke euch die Daumen!

23.01.2020 15:31 • x 1 #4


mafa
Wenn da noch Anziehung da ist bei ihr zu dir macht es wohl schon Sinn ... wenn die aber durch die ganzen Kleinigkeiten weg ist , ist das Pferd meist Tod ... schwer einzuschätzen für außen stehende ... das wirst Du anhand ihres Verhaltens beobachten müssen in der nächsten Zeit , ob sie sich eher immer mehr distanziert oder wieder auf dich zukommt wenn du ihr den Freiraum gibst den sie verlangt

23.01.2020 15:39 • x 1 #5


G
@ Heat
Ja, Trennungsangst in definitiv da, ich fühle mich auch wenn es schwer einzugestehen ist so als hätte ich mich immer mehr in die emotionale Abhängigkeit begeben, je schlechter mein eigener Zustand im laufe des Jahres wurde.
Mit ich bin bereit zu kämpfen meine ich das ich weiß wo die Probleme liegen und ich Maßnahmen ergreife diese zu beheben, z.b. Gesprächstherapie, Sport, evtl. Medikamente.
Wenn es mir selbst wieder gut geht und ich mein Selbstbewusstsein stärke bin ich auch weniger klammerig und sie fühlt sich nicht mehr eingeengt, so der Plan.
Meine Befürchtung ist nur das es dafür zu spät sein könnte wenn sie jetzt schon sagt sie ist sich ihrer Gefühle mir gegenüber nicht mehr sicher.

Und ersteinmal danke für die ganzen netten und konstruktiven Antworten.

23.01.2020 16:49 • x 1 #6


G
Ich habe in den Gespräch gestern gesagt das ich ihr die Freiräume geben werde die sie möchte und das ich bereit bin an dem Problem was zu tun. Ich sehe selbst das ich mich habe sehr gehen lassen und denke mal das wird die Ursache des ganzen sein.

Ich habe auch erfahren das sie wohl ein langes Gespräch mit einer Freundin hatte die sich in einer unglücklichen Beziehung befindet und da wären ihr viele Parallelen aufgefallen.
Sie war wohl schon drauf und dran Schluss zu machen hat sich über Rücksprache mit ihrer Mutter aber erstmal darauf besonnen mit mir zu reden.

Ob sie noch Gefühle hat ist schwer einzuschätzen, sie hat aufgrund des langen Fahrtweges an besagtem Abend bei mir Übernachtet, als wir ins Bett gegangen sind habe ich meinen Arm um sie gelegt und sie hat meine Hand genommen und gedrückt, ich habe ihr gesagt das ich sie Lieb habe und sie sagte sie mich auch.
Es hat sich nur nicht so angefühlt. Aber da kann mich mein emotionaler Zustand natürlich täuschen.

Der Abend und der Morgen waren sehr angespannt, wir haben bis über das Thema kaum miteinander gesprochen nur unverfängliches z.b. wie der nächste Arbeitstag aussieht.
Trotz dessen das wir erstmal gucken wollen wie es wird hat sich alles sehr ungut angefühlt, aber das kann natürlich auch an der Situation an sich liegen.

23.01.2020 17:13 • #7


Marconiac
Wenn sie noch körperliche Nähe zugelassen hat, ist das schon mal ein gutes Zeichen.
Natürlich ist das jetzt erstmal komisch, fühlt sich komisch an. Die Situation ist ungut. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass ihr das gemeinsam schafft und wieder zueinander findet

23.01.2020 18:08 • x 1 #8


G
Nachdem das Wochenende über Funktille war, jetzt eine Whatsapp
Man will sich morgen mit mir treffen, Neutraler Ort, keine Smileys.
Habe als Kurzschlussreaktion versucht anzurufen, Ich will das persönlich besprechen als Antwort.

Ich denke das wars.
Habe schonmal ihr Sachen eingepackt die in meiner Wohnung sind und die letzten Tage damit verbracht mit Freunden und Famillie zu reden.
Ich zittere aber habe mich eigentlich schon am ersten Gespräch damit abgefunden, fühle mich trotzdem unendlich verloren.

Wie kann man 3 Jahre wirklich gute Beziehung einfach auf den Müll pfeffern.
Wir haben letztes Wochenende noch miteinander Geschlafen, Händchen gehalten, uns Geküsst, Glücklich Zeit miteinander verbracht.

Diese Leere jetzt gerade, ich habe vorhin geweint, mich die ganze Woche gequält und versucht Notfallpläne zu machen für danach
jetzt fühlt sich alles so egal an.
Alles ist weg, ich fürchte mich so vor den nächsten Wochen, vor den Schmerzen, vor der Einsamkeit, vor dem mühsamen das Leben wieder ordnen.

26.01.2020 20:56 • #9


M
Ich hatte auch mal so einen Freund. Und es war an sich auch alles in Ordnung. Aber es hat mich wahnsinnig genervt dass ich nichts mehr ohne ihn machen konnte . Wenn ich mal alleine wegging dann musste ich es vorher anmelden und er war immer schlecht gelaunt dann also ich musste es ja praktisch erbetteln und verzichtete oft ihm zuliebe . Ich konnte auch nie ein Buch lesen in ruhe. Immer wollte er teilhaben an allem.
Irgendwann machte ich auch überstürzt schluss denn ich hatte keine luft mehr zum atmen. Ich fühlte mich wie in einem Gefängnis. Doch so einfach war das nicht .er liess mich nicht in Ruhe. Es dauerte lange bis ich ihn los war, er stalkte mich noch lange. Er kannte ja alle meine Plätze und mein Tagesprogramm und natürlich war er zufällig überall...wie gesagt eigentlich war ja alles in Ordnung aber das macht einen wahnsinnig wenn man nicht mal mehr allein auf toilette gehen kann

27.01.2020 10:50 • x 1 #10


G
Verstehe das, nimm mal die hälfte davon dann hast du mich in etwa.
Ich habe das ja in meinem Verhalten gemerkt, dieses über die Schulter des anderen gucken um bloß die Zeit zu teilen.
Aus Angst den Partner zu verlieren treibt man ihn weg.

Das habe ich mir eigentlich abtrainiert, aber im laufe der 3 Jahre Beziehung hat es sich immer mehr eingeschlichen, nicht mal offenkundig, ich habe immer gesagt mach es wie du willst, aber sie würd gespürt haben das ich mich anders dabei fühle und eigentlich jede Sekunde teilen möchte.

Ich muss jetzt erstmal mit mir selber klar kommen und mich wieder richten.
Das Abschlussgespräch ist in 3 Stunden, ich werde vorlegen was ich für mich erfahren habe.

27.01.2020 12:22 • #11


G
Es ist vorbei.
Sie hat in etwa die selben Sachen gesagt die ich schon für mich rausgefunden habe.
Das Bild ist auf jedenfall klar geworden, jede dauerhafte näherung, jedes Gespräch übers zusammen ziehen, jeder Abend in großer Famillienrunde, die Frage ob man irgendwann einmal Kinder will.
Alles hat sie weggedrängt.
Alle, mir inklusive haben gedacht es schweißt uns zusammen, sie hat sich immer eingeengter und weggetriebener gefühlt.
Das einzige was ich ihr vorzuwerfen habe ist das sie nichts gesagt hat. Das mag daran liegen das das ihre erste richtige Beziehung ist, aber besser machts das auch nicht.
Es klang gestern als hätte das schon ewig gegärt.

War gestern noch im Schock und bin kurzfristig bei Freunden untergekommen, jetzt bin ich Zuhause und die Schmerzen fangen an, habe das Gefühl ich drehe durch.
Ich weiß nicht wie ich die Arbeit ab morgen wieder schaffen soll, noch sonst was mit meinem Leben anzufangen, fühlt sich alles an wie vor die Wand gefahren.

28.01.2020 12:27 • #12


Marconiac
Das tut mir Leid.

Lass dich nicht unterkriegen. Die nächste Zeit wird hart, aber du schaffst das! Hol dir Unterstützung bei Familie und Freunden. Lass den Schmerz raus, weine und schreie. Aber lass dich nicht gehen. Schau auf dich, mach was dir Spaß macht, auch wenn du vllt. gerade gar nicht willst. Mach Sport, Musik, schreibe etwas. Du schaffst das

Ganz viel Liebe für dich 3

28.01.2020 12:45 • x 1 #13


S
Das hilft Dir jetzt vielleicht nicht viel, aber: ich war mein Leben lang eher der Typ einsamer Wolf. Beziehungen engten mich ein, wenn ich mich mehr als 2-3 Mal pro Woche mit meinen Freundinnen traf. Ich wollte einfach meinen Freiraum. Mit meiner Frau hat sich das schlagartig verändert. Was ich früher als needy und Klammern abgelehnt hätte, erfüllt mich heute auf eine Art wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Wir verbringen 24x7 miteinander, kleben aneinander. Immer Berührungen, immer Umarmungen, immer ein wohlwollender Blick zum anderen. Worauf will ich hinaus: wenn Du vom Typ her so bist, bist Du so. Das musst Du nicht ändern. Wenn Du Nähe brauchst und willst, ist daran nichts falsch! Es ist ihr Verlust, nicht Deiner! Sie war eben nicht die Richtige für Dich! Iwann wirst Du jemanden finden, der diese Bedürfnisse Deinerseits voller Liebe erwiedert!

Alles Gute für Dich!

28.01.2020 12:56 • x 2 #14


A
Das tut mir Leid für Dich. Aber Kopf hoch, dass wird wieder

Wenn ihr alle Sachen ausgetauscht habt, leite die Kontaktesperre ein. Es kann gut sein, dass sie wieder ankommt. Vor einer Woche hat sie noch das Gespräch gesucht und jetzt ist auf einmal Schluss? Kann gut sein, dass die Geschichte mit ihrer guten Freundin sie beeinflusst hat. Ist nicht unüblich. Selbst und auch bei anderen schon erlebt.

Schau jetzt auf dich, nur auf dich. Und rede die ja nicht ein, dass nur dein Verhalten dazu geführt hat. Sie hätte getrost eher den Mund auf machen können.

28.01.2020 12:57 • x 1 #15


A


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