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Trennung nach 5 Jahren - wie letztes Gespräch angehen?

K
Hallo zusammen,

kurz zu mir, ich bin Thomas, 31 Jahre alt, seit vier Jahren Vollzeit berufstätig, und teile hier vermutlich mit vielen Leuten ein Schicksal: in der letzten Woche hat sich meine Partnerin (28, noch im Studium) nach fünf Jahren Beziehung von mir getrennt. Nachfolgend unsere Geschichte, der Text ist sehr lang geworden, kann man sicherlich auch nur grob überfliegen und zu den letzten Absätzen springen.

Wir haben uns vor fünf Jahren durch einen großen Zufall kennen gelernt, damals wohnten wir noch sehr weit auseinander. Da bei mir beruflich sowieso eine Veränderung anstand, bin ich in ihre Stadt gezogen und habe dort einen tollen Job gefunden, und nach einem Jahr haben wir dann eine schöne gemeinsame Wohnung gefunden. Die Beziehung lief sehr harmonisch (naja, wir sind beide charakterstark und haben klare Vorstellungen, da kommt es mal zu Konflikten im Alltag, das war aber nie etwas, was mehr als ein paar Stunden angehalten hat und es ist nie jemand unfair geworden - stufe das als völlig normal ein), wir hatten tolle Urlaube, haben einen guten Modus gefunden (haben uns immer sehr viele Freiheiten gegeben, sind beide sehr aktive Personen, aber haben die gemeinsame Zeit auch sehr genossen und uns sehr Zuhause gefühlt), uns gegenseitig unser Zuhause genannt, hatten tolle Urlaube (lieben beide aktive ungeplante Abenteuerurlaube, Auto mieten und los, mal schauen was passiert) und so weiter. Für viele Außenstehende hatten wir tatsächlich eine beeindruckende, fast vorbildlich wirkende Beziehung.

Es gibt keinen festen Grund für die Trennung (und wenn man hier viel im Forum liest, scheint das sogar der Standard zu sein). Es gab ein paar Streits, die aus dem Alltag entstanden sind, und wir haben in den letzten Wochen beide sehr viel ohne einander gemacht (bei ihr insbesondere Freizeitaktivitäten, bei mir sowohl das als auch beruflich), was aber nicht böswillig war, sondern sich durch die vielen Nach-Corona-Aktivitäten und unterschiedliche Freundeskreise einfach ergeben hat. Erste Zweifel kamen im April dieses Jahres bei ihr auf, als sie einen anderen Mann kennengelernt hat, der ihr sehr imponiert hat. Wir haben extrem offen darüber gesprochen, uns wieder auf unsere Beziehung konzentriert, das etwas eingeschlafene S. aufgepeppt, und die Zweifel waren sehr schnell verschwunden (und der andere Mann sowieso, und es kam zu keinen Grenzüberschreitungen, ein paar Flirts konnte ich immer akzeptieren und habe ich selbst auch manchmal gemacht). Die Beziehung ist daraufhin sogar eher intensiver geworden, ich habe ihre Zweifel wenige Wochen später nochmal angesprochen, sie sagte sie seinen total verflogen, und im weiteren Verlauf dieses Jahres (aus heutiger Sicht unglaublich) haben wir uns dann über konkrete Zeitpunkte der Familienplanung unterhalten (auch da hatten wir sehr ähnliche Vorstellungen). Das ist vielleicht sechs Wochen her.

Vor rund vier Wochen ist die Stimmung dann irgendwie gekippt, wir haben uns plötzlich an Alltagssachen aufgehangen und darüber gestritten (Alltagsplanung, Missverständnisse etc.) und fingen an, stundenlang über Kleinigkeiten zu diskutieren. Offensichtlich hatten wir uns beide ein Stück aus der Beziehung emotional entfernt. Mir wurde das dann bewusst und ich habe vor ca. zwei Wochen das Gespräch gesucht, doch es war zu spät: Sie sagte, in ihr sei irgendetwas kaputt gegangen, sie könne die emotionale Nähe nicht mehr zulassen wie früher, sie könne es auch nicht erklären.

In der weiteren Folge haben wir sehr viel geredet, ich habe um die Beziehung gekämpft wie ein Löwe, habe mich selbst sehr reflektiert und gewisse Punkte in meinem Verhalten gefunden, an denen ich arbeiten möchte (und aktiv tue). Unsere Gesprächsebene war immer beeindruckend und ist es bis heute, wir können über zutiefst persönliche Themen klar und unemotional reden. Leider am Ende alles ohne Erfolg, am vorletzten Wochenende dann die finale Trennung inklusive ihrem provisorischen Auszug, nachdem sie zuvor einige Tage hart gehadert hat (zwischen Ich kann nicht mehr zu Eine Trennung wäre der größte Fehler meines Lebens lagen oft wenige Stunden).

Mir geht es einerseits natürlich beschissen, ich habe einen Teil meines Lebens verloren. Ich hatte noch nie so einen empathischen, verständnisvollen Gesprächspartner, eine Person, die mir so viel gegeben hat und mich so hat wachsen lassen, und der ich auch so viel geben konnte, die ich in stressigen Zeiten innerhalb von Minuten komplett beruhigen konnte, wir standen uns gegenseitig auch bei großen Lebensentscheidungen mit Rat und Tat zur Seite, konnten stundenlang einfach reden und es wurde nicht langweilig. Andererseits habe ich einen großen Freundeskreis, und die Menge an Empathie und Support, an aufmunternden und motivierenden Worten, das hätte ich nicht für möglich gehalten und hat mich für den Moment extrem bestärkt. Ich schwanke ständig zwischen den Modi gebrochenes Herz, Betonklotz im Bauch, kann nicht schlafen und Ich bin ich, bin ein toller Mensch, da wird jemand warten, der nicht irgendwann abhauen wird, bis dahin mache ich mein eigenes Ding. Bin täglich abends mit Freunden verabredet, oder zum Sport, oder für mein Hobby. Die Tage, an denen ich wirklich am Boden lag, gingen erstmal sehr schnell vorbei, auch wenn ich glaube, dass da noch was ganz Dunkles auf mich zukommt.

Sie wiederum kann tatsächlich für einige Monate in einer Wohnung einer Freundin unterkommen (die Freundin ist beruflich länger im Ausland, für meine Ex also die Möglichkeit für eine möblierte Singlewohnung ein paar Minuten Fußweg von unserer Wohnung entfernt, in der sie ungefähr bis Jahresende wohnen kann). Während ich heute arbeiten werde, wird sie einige persönliche Sachen (Kleidung, Unterlagen fürs Studium usw., allerdings keine Möbel) aus der Wohnung räumen und dann war es das.

Ebenfalls ein hier im Forum immer wieder beschriebenes Muster: Nach einigen Tagen Kontaktpause schrieb sie mir in den letzten beiden Tagen, Aufhänger waren organisatorische Themen, aber dann hat sie jeweils den Smalltalk gesucht, sich nach meinem Wochenende erkundigt usw. Ich genieße das natürlich sehr, aber habe ihr dennoch gesagt, dass ich nach einem abschließenden Gespräch den Konrakt abbrechen muss, um mich zu schützen.

Für morgen Abend haben wir also noch ein letztes persönliches Gespräch vereinbart, sie kommt in unsere (jetzt meine) Wohnung. Wir haben noch zig organisatorische Sachen zu klären, wie geht es mit der Wohnung weiter, mit gemeinsamen Verträgen, mit gemeinsamen Finanzen usw. - ihr kennt das sicherlich.

Jetzt frage ich mich: Habt ihr Tipps, wie man dieses letzte Gespräch angeht? Ich würde natürlich wissen wollen, wie sie mit zwei Wochen Abstand zu der Entscheidung steht, ob es sich richtig anfühlt, aber irgendwie kann ich es mir auch denken - sollte man solche Fragen überhaupt nochmal ansprechen? Einerseits hätte ich Lust, nochmal einen letzten schönen Abend zu haben, mit einer Flasche Wein und leckeren Pasta (keine Ahnung, ob sie überhaupt Lust drauf hätte), aber vielleicht wäre es schlauer, das ganze so kurz und platonisch zu halten wie möglich? Nochmal tolle Momente in unserer Vergangenheit durchsprechen und in Melancholie baden oder lieber die kalte Schulter zeigen (verhältnismäßig natürlich) und wenig Emotionalität zulassen? Gibt es da überhaupt gute Tipps?

Klar ist für mich, dass danach die Kontaktsperre beginnt. Sie wird nicht komplett konsequent sein können aufgrund der organisatorischen Themen, das sollte aber schnell immer weniger werden. Wie findet man seinen eigenen Seelenfrieden?

Auch sonst bin ich für alle Tipps dankbar. Auch heute scheint es mir wieder ganz gut zu gehen und diese sehr vielen Zeilen zu schreiben, war eine gute Selbsttherapie, glaube ich. Aber wenn ich daran denke, was jetzt alles nicht mehr ist, die ganzen gemeinsamen Momente, die vielen gemeinsamen Sozialkontakte, die Zukunftspläne, die noch vor wenigen Wochen so konkret und klar waren, die Kuschelabende und die vielen Aktivitäten, der Kontakt zu ihrer Familie (die ich sehr mag), . Das ist extrem hart.

Danke, wenn ihr bis hier hin gelesen habt und vor allem danke für jedes nette Wort.

Thomas

06.07.2022 08:04 • x 4 #1


Heffalump
Zitat von Kini91:
wie man dieses letzte Gespräch angeht

Es wird nicht das letzte sein, aber so ziemlich das finale.

Es ist immer schwer, zu akzeptieren, das Einer geht, man sich recht friedlich trennt, einfach weil die innere Entwicklung eines Selbst nicht mit der des Partners gleich läuft.
Klar das du wissen willst, ob sie nach 2 Wochen evtl mit ihrer Entscheidung hadert, aber ich glaube, soweit kommt man in 2 Wochen nicht.
Auch sie wird trauern - um das was war, was es hätte sein können.

Aber wenn Ihr Euch beide Zeit lasst, zum Verstehen und zum reflektieren, kann daraus eine Freundschaft entstehen.
Nicht zu verwechseln mit Partnerschaft, bitte.

Seinen Seelenfrieden zu finden ist etwas schwerer, weil man ja vermisst, was bisher ständig zur Verfügung stand. Aber auch hier, wenn du dir Zeit lässt und gibst, wirst du am Ende des Jahres schon weiter sein, als heute.

Es gibt die Zeit der Trauer - und nichts ist schwerer zu verarbeiten, als diese. Man muss ja mit dem Ende leben lernen - und das geht nicht so flott, wie man es gerne hätte.

Aber ich bin mir sicher, wenn du all das bewältigst, bist du auf einem guten Weg, die nächste Liebe mit mehr wert zu schätzen, als du es bei dieser getan hast. Einfach - weil man sich beständig weiter entwickelt. Hab Mut und Zuversicht.

06.07.2022 08:21 • x 4 #2


A


Trennung nach 5 Jahren - wie letztes Gespräch angehen?

x 3


B
Hallo Thomas!
Erst einmal mich beeindruckt deine Haltung.
Auf die persönliche Ebene würde ich nicht mehr gehen sondern bei der Abwicklung des Organisatorischen bleiben. Ausserdem das Treffen an einen neutralen Ort wo keine Gemeinsamkeiten vorliegen. Da ust man besser gewappnet als im Zuhause.

06.07.2022 08:22 • x 6 #3


K
Erstmal danke euch beiden für eure Worte und eure Meinung. Ich merke, wie gut es tut, so ein Feedback zu lesen.

Zitat von Heffalump:
Aber wenn Ihr Euch beide Zeit lasst, zum Verstehen und zum reflektieren, kann daraus eine Freundschaft entstehen.
Nicht zu verwechseln mit Partnerschaft, bitte.


Die Kontaktsperre ist ja wahrscheinlich unstrittig sinnvoll.
Aber wie kommt man von da denn auf den Weg einer Freundschaft (sofern das überhaupt geht, ohne dass wieder Gefühle aufkommen)? Ist das überhaupt ein sinnvoller Weg, oder sollte man diese Person dann nicht gänzlich aus dem Leben streichen (das klingt härter als ich es meine - aber brauche ich genau meine Expartnerin als Freundin, so gut wir auch miteinander klarkommen), oder ist das damit verbundene Risiko nicht viel zu hoch?

Und wie erkennt man überhaupt den Zeitpunkt, von einer konsequenten Kontaktsperre in den Freundschaftsmodus überzugehen? Und auch da, ist das Risiko zu Missverständnissen, gegenseitig falsch gedeuteten Signalen und auch sich selbst zu verletzen, die Aussicht auf eine Freundschaft überhaupt wert?

06.07.2022 08:33 • #4


Heffalump
Zitat von Kini91:
Aber wie kommt man von da denn auf den Weg einer Freundschaft

Wenn sich Gefühle verändern, wenn man diese Liebe wandelt.

Aus der Paarebene zu dem kommt, was man als Freundschaft definiert. Wenn du mit ihr lachen und Spaß haben kannst, ohne Trübsal zu pusten (Wortfilter), wenn sie (oder du) vom nächsten Partner erzählst.

Es kann so kommen - natürlich muss das nicht so sein. Aber ihr habt viel gemeinsame Zeit hinter Euch. Das bleibt ja. Da kann man nach Ablauf von Trauer und Wut, gut zurück blicken und dem Anderen auch dafür danken, das eben diese Trennung half, einen andern Weg zu gehen, als den man möglicherweise so nicht freiwillig gegangen wäre.

Und ihr lauft euch bestimmt irgendwo in der Stadt über den Weg - und da möchte man doch lieber lieb grüßen können, fragen, wie es geht als sich um zu drehen und die Straßenseite zu wechseln - verstehst du, was ich mein?

06.07.2022 08:41 • x 2 #5


I
Ich bin auch der Meinung keine Gefühlsduselei mehr, nur noch Fakten. Das was zu regeln ist, wird geregelt und ihren Kram soll sie ausnahmslos mitnehmen. Und ich sage ausnahmslos, weil auch für sie das Gewohnte nach fünf Jahren zu Ende geht... Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass da auch gerne mal was kleines vergessen wird...

Dass sie Smalltalk sucht, ist nicht ungewöhnlich, schließlich will sie jetzt nicht als die Böse dastehen, die nach fünf Jahren garkein Interesse mehr an irgendwas hat. Und sie erreicht ja damit, wie du selbst sagst, dass du dich besser fühlst. Nett gemeint, aber absolut kontraproduktiv für dich.

Und zu guter Letzt: hege keine Hoffnungen auf dieses letzte Gespräch, das ist eine Illusion. Wenn es zu emotional wird, weil du irgendwelche Fragen beantwortet haben willst, wirst du feststellen, dass die Beantwortung deiner Fragen nur neue Fragen aufwirft. Und so weiter und so fort, ein ekelhafter Kreislauf

06.07.2022 08:50 • x 5 #6


K
Zitat von Heffalump:
Und ihr lauft euch bestimmt irgendwo in der Stadt über den Weg - und da möchte man doch lieber lieb grüßen können, fragen, wie es geht als sich um zu drehen und die Straßenseite zu wechseln - verstehst du, was ich mein?


Ja, verstehe ich. Und klingt sinnvoll.
Bleibt die Frage, wie man dahin kommt. Wenn man selbst das Gefühl hat, dass die Liebe weg ist und man bereit für die Freundschaft ist, diesen Kontakt wieder suchen und bspw. etwas trinken gehen? Wie viel Zeit sollte mindestens dazwischen liegen, ich denke mal eher einige Monate als einige Wochen, richtig?

Zitat von Iunderstand:
Ich bin auch der Meinung keine Gefühlsduselei mehr, nur noch Fakten. Das was zu regeln ist, wird geregelt und ihren Kram soll sie ausnahmslos mitnehmen. Und ich sage ausnahmslos, weil auch für sie das Gewohnte nach fünf Jahren zu Ende geht... Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass da auch gerne mal was kleines vergessen wird...


Das ist ein guter Punkt, über den ich erst jetzt nachdenke.

Durch die Situation mit der Zwischenmiete in der möblierten Wohnung kann sie natürlich nur sehr beschränkt ihren Kram mit dorthin nehmen. Erst wenn sie danach eine permanente Lösung gefunden hat, also gegen Ende des Jahres, ginge dann der Rest mit in ihre Wohnung, inkl. Aufteilung von Küchengeräten, Möbeln etc.

Aber das ist, näher betrachtet, für mich keine gute Situation. Ich wäre bis dahin ja voll in der Schwebe.

Ich werde ihr sagen, dass wir diesen Schritt jetzt gehen müssen. Alle gemeinsamen Anschaffungen aufteilen, finanziellen Ausgleich finden wo nötig. Und dann muss sie sich halt ein Storage anmieten für die Möbel, die sie jetzt noch nicht braucht, oder was weiß ich.

Ich glaube, ich bin da noch ein wenig zu verständnisvoll und habe (auch aufgrund von bald bei ihr anstehenden Prüfungen) zu viel Nachsicht. Sie hat sich getrennt. Sie muss die Konsequenzen tragen. Ich werde nicht mies zu ihr sein, aber ich sollte jetzt auch nicht mehr unendlich viel einstecken für sie.

Ja, das ist ein wirklich guter Punkt. Danke!

Zitat von Iunderstand:
Und zu guter Letzt: hege keine Hoffnungen auf dieses letzte Gespräch, das ist eine Illusion. Wenn es zu emotional wird, weil du irgendwelche Fragen beantwortet haben willst, wirst du feststellen, dass die Beantwortung deiner Fragen nur neue Fragen aufwirft. Und so weiter und so fort, ein ekelhafter Kreislauf


Auch hier danke für die klaren Worte. Sie tun weh, eben weil sie eine Illusion nehmen. Aber ich sehe ein, dass das der einzige Weg ist, der mir dauerhaft inneren Frieden bringt. Auch der Punkt mit dem Kreislauf klingt plausibel.

06.07.2022 09:00 • #7


MissGeschick
Ich würde dir raten, dir eine Liste zu machen. Diese wird sachlich und höflich angearbeitet und dann bittest du sie zu gehen. Freundlich aber bestimmt. Sie hat sich getrennt. Wein und Pasta müssten von ihr kommen. In meiner Erfahrung geht es schneller, wenn man einmal konsequent und deutlich die Tür zumacht für eine Weile. Wenn du heilen konntest und sie dir vollkommen egal ist, kann man immernoch mal wieder quatschen und schauen, ob sich eine Freundschaft ergibt.

Sei auf jeden Fall stark und sachlich.

06.07.2022 09:04 • x 3 #8


K
Zitat von MissGeschick:
Ich würde dir raten, dir eine Liste zu machen.


Eine Liste womit? Mit Dingen, die es generell noch zu klären gibt? Oder eine Liste mit Gegenständen, die wir aufteilen müssen?

06.07.2022 09:08 • #9


Chrome
@Kini91

Und wie wäre es mit einer Beziehung pause?

Klar muss sie das auch wollen, aber es liest sich nicht so als wärst du bereit diese Frau gehen zu lassen.

Wie viel Gefühl hast du innerhalb der Beziehung gezeigt? Was ist dir persönlich abhanden gekommen und was vermisst du an deiner Partnerin?

Es klingt eher so als hättet ihr eine Ausfahrt genommen und seid gar nicht bereit dazu diese zu nehmen, weder sie noch du.

Daher meine Frage, liebst du diese Frau? Willst du sie noch?

Ich denke die Antwort kennen wir alle, aber ich will es von dir lesen.

Also ich kann dir nur eins sagen, wenn da noch Liebe ist und die ist da, da brauchen wir nicht drüber diskutieren, dann solltest du bei diesem letzten Gespräch das auch offen legen.

Ich würde ihr folgendes sagen.

Ich weiß wir hatten unsere Streits, wir haben uns vernachlässigt und ich weiß auch das ich zu wenig Gefühl zeige in wichtigen Situationen. (darauf komm ich gleich woher ich das weiß)

Diese Liebe ist es mir wert dafür etwas zu tun, mich weiterzuentwickeln und wenn du das auch möchtest, dann lass uns eine Beziehungspause von 10 Wochen einlegen, kein Kontakt, kein erkunden wie es dem anderen geht über Dritte.

Nur der Fokus auf das Ich und das erkunden unserer Probleme bzw an unseren jeweiligen Fehlern arbeiten.

Nach 10 Wochen treffen wir uns wieder, legen unsere Erkenntnis offen und gehen entweder gemeinsam diesen Weg mit viel Arbeit und liebe, oder wir gehen entgültig getrennte Wege.

So dieser Weg geht natürlich nur wenn du das auch willst und sie natürlich. Er geht auch nur wenn du die 10 Wochen aushalten kannst und nicht verrückt wirst. Dir eine Trennung vielleicht doch besser tun würde.

Ich bin ehrlich, ich sehe hier keinen Grund eine Liebe abzubrechen bzw wegzuwerfen. Ihr habt den Alltag dominieren lassen und euch etwas verloren, daran kann man arbeiten.

Es muss ein Gefühl des vermissen her und vor allem klare Regeln bzw das erkennen woran es lag.

Es ist ganz wichtig klar zu formulieren was für den jeweiligen Partner wichtig ist.

So und nun sag ich dir wieso ich weiß das eure Gefühlswelt nicht passt.

Wer so Sympathie los einen Text schreiben kann, der von sich selbst sagt wir konnten emotionslos diskutieren, dem fehlt es an Leidenschaft und das hast du ebenfalls bestätigt durch das einschlafen eures S..

Diskutieren muss man unter Flammen, dem anderen zeigen das man voll dabei ist und das es ihm wichtig ist. Ja dann streitet man halt und fetzt sich, aber da steckt Blut und Leidenschaft in einem.

Danach beruhigt man sich wieder und geht gemeinsam ins Bett um sich zu versöhnen.

Kann es sein das du mal extrem verletzt worden bist und deswegen so kalt bist? Oder zumindest unterdrückst du da deine Gefühle gezielt und kommst nicht aus den Pushen.

Kuscheln und so ist schön, aber nur wenn es mit Leidenschaft passiert, ansonsten sind das einfach nur zwei Körper die ineinander da liegen.

Kann gut sein das sie des realisiert hat und deswegen etwas in ihr gestorben ist. Wenn man immer denkt das ist richtig so, kann einen die Erkenntnis regelrecht brechen.

Also auch da, bist du immer so kalt oder nur beim diskutieren? Ich kann mir das nämlich nicht so ganz vorstellen und denke die Antwort zu kennen, aber auch hier will ich es von dir lesen.

Ich kenne das selber, ich bin ein total leidenschaftlicher Typ und diskutiere mit dem ganzen Herzen und wenn dann da eine oder einer sitzt der keine Emotionen zeigt, dann hör ich schon nicht mehr zu und beende das lieber.

Wenn jedoch jemand da voll mitgeht, seine Argumente hat und ebenfalls dafür brennt, dann kann daraus ne Mega Diskussion werden und danach geht man einen trinken.

Ich denke gerade daran solltest du arbeiten. Emotionslos kannst du auf der Arbeit sein, wenn es ein sachliches Gespräch ist, aber doch nicht mit der Partnerin, da muss die Liebe in jeder Situation zum greifen sein.

06.07.2022 09:08 • x 2 #10


X
@Kini91

Zitat von Kini91:
sollte man solche Fragen überhaupt nochmal ansprechen?

Nein. Manchmal braucht es keine Worte,es ist ja schon alles gesagt.
Zitat von Kini91:
Einerseits hätte ich Lust, nochmal einen letzten schönen Abend zu haben, mit einer Flasche Wein und leckeren Pasta (keine Ahnung, ob sie überhaupt Lust drauf hätte)

Klingt doch nach einer wirklich guten Idee. Wenn ihr sonst wirklich tolle verrausstzungen hattet,hast du eigentlich so garnichts zu verlieren. Könntest du dir vorstellen, erwas zu riskieren? Sie zu überraschen. Ihr seit outdoor Fans? Was mag sie,was könnte sie begeistern? Gehe ohne Erwartungen dran. Sag ihr,wenn ihr euch trefft,sie soll ein bisschen zeit mitbringen. Eine coole Lokation draußen, irgendwas besonderes? Wenn ihr schon getrennt seit ,kann man damit ja nichts falsch machen.

06.07.2022 09:13 • #11


I
Zitat von Kini91:
Ja, verstehe ich. Und klingt sinnvoll. Bleibt die Frage, wie man dahin kommt. Wenn man selbst das Gefühl hat, dass die Liebe weg ist und man bereit ...


Genau, du sollst und musst ja nicht ekelhaft zu ihr sein oder Streit suchen. Aber du solltest klar machen, dass jetzt der Zeitpunkt ist, alles nötige zu veranlassen und sie ist jetzt eben für sich verantwortlich... Tu dir das nicht an, stell dir vor wie weit du in einem halben Jahr schon sein könntest und dann kommt sie wieder an und will ihre Sachen holen, ist nett zu dir, flirtet ein bisschen etc. Dann landet ihr in der Kiste, was für sie aber nur freundschaftlich ist oder ein Fehler war und so weiter, und dann fängst du wieder von ganz vorne an. Ich hab's erlebt, wegen eines bekac*kten Schlüsselanhängers den sie mir nicht zurück gegeben hat. Halbes Jahr später ging dann das Theater los, Aufhänger eben der Anhänger, und am Ende war ich der Depp und wieder am Boden. Ist zwar nur meine Erfahrung aber spar dir das bitte...

Und zu den Freundschaften unter Ex Verliebten bin ich der rigorosen Meinung, dass sowas nicht und nie klappen kann. Mag andere Beispiele geben, aber einer ist immer single oder unglücklich und daher zu mehr bereit. Und wie es dann ausgeht, naja siehe oben. Daher würde ich diesen Wunsch auch versuchen schnell über Bord zu werfen. Ich habe zu keiner Ex ein freundschaftliches Verhältnis, weil ich weiß es würde nicht gut tun. Man kann sich grüßen auf der Straße, aber selbst das nur mit denen, wo keine Gemeinheiten im Spiel waren. Menschen verschwinden eben wieder aus unserem Leben, und oftmals ist das besser so

06.07.2022 09:17 • x 2 #12


K
@Chrome
Da ist jetzt vielleicht ein falsches Bild entstanden.

Ja, ich liebe sie. Ja, ich glaube, sie ist das Beste, was mir je hätte passieren können. Ja, ich wäre für alternative Wege bereit.

Die Sache ist, all das habe ich ihr in den letzten Tagen in teils stundenlagen Gesprächen gesagt. Ich habe ihr fünfmal gesagt, dass ich ihr jede Zeit und jeden Raum geben würde, wenn sie grundsätzlich noch an uns glaubt. Dass ich an mir arbeiten will. Dass wir so viel Gemeinsamkeiten haben, so eine Verbindung zueinander, so viel Empathie, so gute Kommunikation - dass das alles viel zu groß ist, um es wegzuwerfen oder aufzugeben.

Ich habe ihr all das auch in einem langen Brief geschrieben. Mit sehr viel Selbstkritik, null Vorwürfen, und vielen Angeboten.

Der Punkt ist aber doch, dass SIE nicht mehr kann und will. Und das muss ich einsehen. Und sie wirkt in dem Punkt sehr klar.

Sie sagt, dass es niemand anderen gibt, aber es wirkt fast so, ehrlich gesagt. Die Beziehung ist seit vier Wochen anders (was bei fünf Jahren und so vielen gemeinsamen Erlebnissen sehr wenig ist, klar), und daran haben wir beide unsere Aktien. Für mich ist aber klar, dass wir zunächst alles versuchen sollten. Sie ist dazu aber halt nicht bereit, und das ist OK.

Keineswegs bin ich kalt, im Gegenteil. Das ist vielleicht falsch herübergekommen. Emotionslos heißt, wir haben sehr klar über das Ende unserer Beziehung gesprochen. Da sind durchaus auf beiden Seiten tränen geflossen, aber wir haben inhaltlich klar geredet, ohne Vorwürfe, ohne Wut, ohne schreien. Das meinte ich. Unsere Streits in der Beziehung waren auch nicht emotionslos, von beiden Seiten nicht, und von meiner noch weniger als von ihr. Das Trennungsgespräch war aber kein Streit um irgendwas.

Die Idee, in zehn Wochen nochmal zu schauen, wo wir jeweils stehen, ist nicht schlecht. Das kann ich morgen ansprechen. Ich werde aber in der Zwischenzeit ebenfalls versuchen, loszulassen. Zehn Wochen zu hoffen, dass noch irgendwas möglich ist - ich glaube, das würde mich zehn Wochen leiden lassen. Dass ich sie auch in zehn Wochen noch lieben werde, ist aber auch klar.

Zitat von Chrome:

Ich bin ehrlich, ich sehe hier keinen Grund eine Liebe abzubrechen bzw wegzuwerfen.

Ich auch nicht. Diesen Satz habe ich aber auch diverse Male zu ihr gesagt. Und sie hat auch keinen Grund. Als sie anfing, objektive Gründe zu formulieren, fing sie an, sich an Jahre zurückliegenden Kleinigkeiten festzuhalten oder an Dingen, die so einfach nicht wahr sind. Das hat sie auch schnell gemerkt und zurückgerudert. Sprich, außer dass in ihr etwas kaputt gegangen ist, gibt es keinen objektiven Grund. Aber dieser Grund, erloschene Liebe, reicht doch für eine Trennung durchaus aus, wenn er permanent bestehen bleibt. Das habe ich vor zwei Wochen nicht einsehen können, kann es jetzt aber.

Bei meiner vorherigen Beziehung (die ging immerhin sechs Jahre) hatte ich übrigens auch keine bessere Begründung als dass ich nicht das Gefühl habe, dass das meine Lebensperspektive ist. Absolut schwammig und unklar, aber ich war 25 und die Entscheidung war goldrichtig. So traurig es ist.

06.07.2022 09:23 • #13


K
Zitat von XSonneX:
Klingt doch nach einer wirklich guten Idee. Wenn ihr sonst wirklich tolle verrausstzungen hattet,hast du eigentlich so garnichts zu verlieren. Könntest du dir vorstellen, erwas zu riskieren?

Ich bin bereit, alles zu riskieren, wobei hier auch gar kein großes Risiko ist, eben weil es nichts zu verlieren gibt - außer eben halt, mich selbst leiden zu lassen.

Was, wenn das ein schöner, romantischer Abend wird, und wir so auseinander gehen? Soll ich dann die Hoffnung hochhalten, und den Kontakt doch nicht abbrechen? Nur, um in ein paar Wochen festzustellen, dass es für sie nur ein netter Abend in gewohnter Zweisamkeit war?

Bin sehr hin- und hergerissen, was diese Idee angeht. An sich kann ich mir nichts schöneres vorstellen, als mit ihr einen tollen Abend zu haben. Ideen dafür habe ich genug, und wenn sie auch dazu bereit ist, wird das ganz sicher funktionieren. Nur - was dann?

06.07.2022 09:34 • #14


ElGatoRojo
Zitat von Kini91:
Nur - was dann?

Dann nichts weiter. Einfach Ende. Immerhin mit versöhnlichem Ausklang. Könnte die Sache wert sein. Bedingt allerdings eine gewisse Nervenstärke von dir.

06.07.2022 09:40 • #15


A


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