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Unerwartete Trennung: Woran liegt es, was kann ich tun?

A
Es ist wirklich schön (nicht falsch verstehen) zu wissen, dass man mit seinem Schicksal und seinen Gedanken nicht allein ist.
Ich sehe mich so viel in diesen Texten von euch.
Ich fühle mich auch so weggeworfen, ohne dass sie auch nur eine Sekunde um uns gekämpft hat, mit mir zusammen gekämpft hat (und das wollte ich auch nach der Trennung, als ich sie zurück wollte. Ich hab ihr alles offen gelegt, dass wir das ZUSAMMEN angehen können und das das gut wird. sie wollte nicht). Das ist das, was am schwersten für mich zu glauben und es will einfach nicht in meinen Kopf.

Die Fragen, die Ava sich/uns stellt, ob man mit so jemandem zusammen sein will, der nicht um die Beziehung kämpft, der so viele Probleme mit sich selbst hat und schon bei den kleinsten problemen alles hinwirft... Will man mit so jemandem zusammen sein? Was ist, wenn die Großeltern meiner Ex-Freundin sterben oder sogar die Eltern (mit allen ist sie extrem verbunden)? Wenn sie jetzt schon bei viel kleineren Problemen hinwirft, was ist dann bei richtigen Problemen.
Und all das weiß ich, und sie hat mir durch ihr schluss machen so viel angetan, auch unschönes, auch wenn es nie aktiv verletzend war, sondern einfach die Siutation insgesamt. Und trotzdem wünsche ich mir nach fast 7 Wochen immernoch so sehr mit ihr zusammen zu sein. Und da ärgere ich mich so sehr über mich selbst. Mein Kopf weiß, dass es fast unmöglich ist, wieder mit ihr eine vertrauensvolle Beziehung zu führen. Aber mein Herz, das will nicht auf meinen Kopf hören. Und deshalb hänge ich seit 7 Wochen durch, denke so viel an sie.

Ich hoffe, dass ihr das alle möglichst schnell überwindet. Wie, das weiß ich ja auch nicht, und viel Licht ist auch noch nicht am Ende des Tunnels, aber... Es wird hoffentlich irgendwann.

09.02.2015 23:50 • #16


P
Danke, dass ihr eure Erfahrungen mit mir teilt...es ist wirklich erstaunlich, wie viele Menschen sowas erleben! Und genau da liegt der Hund begraben: Wie willst du jemand kennen lernen, der nicht so ist? Woher sollst du jemals wissen, dass du dich auf deinen Partner verlassen kannst? Es geht nicht

Deswegen sehe ich die Frage will man wirklich mit so jemandem zusammen sein? sehr kritisch. Ich glaube viele Mensch haben schlechte, teils traumatische Erfahrungen in ihrer Kindheit gemacht, die für Bindungs- oder sonstige Ängste sorgen. Aber sollte man diese Menschen wirklich aufgeben, nur weil sie sich selbst aufgegeben haben? Ich versuche inzwischen weder mir noch ihm die Schuld für die Trennung zu geben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es an seiner Vergangenheit und den Auswirkungen dieser auf seinen Umgang mit sich und anderen Menschen zusammenhängt. Sollte es in irgendeiner Form möglich sein, ihn dazu zu bewegen, sich diesen Defiziten zu stellen, würde ich ihn auf jeden Fall zurücknehmen. Ich wüsste dann zwar (im Gegensatz zu unseren ersten 5 Jahren), dass ich mich auf etwas kompliziertes und wackeliges einlasse, aber ich wüde es zumindest noch einmal versuchen wollen. Meine Mutter ist auch ein unheimlich schwieriger Mensch mit lauter tiefsitzenden Problemen und dennoch hat mein Vater sie immer und immer wieder zurückgenommen...das hat sich gelohnt! Sie sind jetzt tatsächlich seit vielen Jahren sehr glücklich, einfach weil mein Vater es auch aushalten kann, wenn sie mal wieder eine schwierige Phase hat. Ich denke wenn man merkt, dass der andere sich nicht so verhält, wie man es gerne hätte oder keine so stabile psychische Verfassung hat wie man selber, sollte man sich nicht unbedingt fragen, ob man trotzdem mit demjenigen zusammen sein möchte, denn das wollen wir anscheinend so wie so alle (zumindest unsere Herzen, wie ihr es so schön sagt). Man sollte sich eher fragen: Bin ich stark genug, es auszuhalten? Bin ich bereit immer dann für uns zu kämpfen, wenn er/sie es mal wieder nicht kann? Ist mir diese Beziehung so wichtig, dass ich meine verletzten Gefühle auch mal in den Hintergrund stelle, um sie zu retten?
Sicher, das klingt hart und es klingt auch nach einem großen Opfer. Aber ich bin dennoch davon überzeugt, dass es auch reicht, wenn EINER in der Beziehung normal ist (klingt komisch, aber ihr wisst was ich meine?)...sonst gäbe es ja so gut wie keine Paare mehr auf dieser Welt.

11.02.2015 22:44 • #17


A


Unerwartete Trennung: Woran liegt es, was kann ich tun?

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A
Papillon, im Grunde finde ich, hast du schon recht. Ich habe ja meinen Partner auch nicht fallen lassen, als sich im Laufe der Beziehung herausgestellt hat, dass er ein psychisches Problem hat. Ich habe versucht, für ihn da zu sein, habe mich informiert und habe auch das Thema Therapie angesprochen. Er war dem zwar nicht grundsätzlich abgeneigt, hat aber auch nie irgendwelche Schritte in die Richtung unternommen oder anderweitig versucht, etwas zu ändern. Bzw. das einzige, was er verändert hat war eben, dass er sich von mir getrennt hat. Und obwohl er sagte, er weiß, dass es an ihm und seinen Problemen liegt und nicht an mir, hat er diesen Schritt vollzogen. Vielleicht hat er sich also doch irgendwie selbst geholfen und sich aus einer für ihn unerträglichen Situation befreit.
Vielleicht geht es ihm so besser und vielleicht muss er allein sein, um mit sich klar zu kommen. Ich bezweifle, dass er das langfristig ohne Therapie hinbekommt aber das muss jetzt einfach seine Sache sein.

Unsere Partner wollten uns nicht mehr, sonst hätten sie nicht Schluss gemacht- aus welchen Gründen auch immer. Und diesen Willen kann ich ja nicht als psychische Verirrung abtun, das wäre ja irgendwie auch respektlos, oder? Ja, wenn mein Ex vor der Tür stehen würde und sagen würde er will es nochmal versuchen und er wird eine Therapie machen, würde ich ihm vermutlich auch nochmal eine Chance geben.
Aber bei all der Empathie und Liebe, die man für den anderen hat, sollte man auch nicht übersehen, dass irgendwo der Punkt kommt, an dem man sich selbst aufreibt und die Liebe für sich selbst vernachlässigt. Damit kann man automatisch kein starker Partner in einer Beziehung mehr sein. Und eine Beziehung mit zwei schwachen Partnern, die an sich selbst zweifeln oder sich selbst aufgeben stelle ich mir doch sehr schwer vor.

Ich finde es toll, dass dein Vater so ein starker Mensch ist und mit deiner Mutter jetzt eine glückliche Beziehung führen kann. Aber deine Mutter wollte ja trotz ihrer Probleme wieder zurück. Und sie war wohl auch bereit, an sich zu arbeiten, sonst wären die beiden heute wohl kaum glücklich. Oder die beiden kommunizieren trotzdem auf irgendeine Art und Weise gut miteinander, so dass dein Vater eben ein Polster für schwierige Zeiten hat.
Zumindest mein Partner hat bis jetzt keine Anstalten gemacht, zurückzukommen oder eine Therapie zu machen oder ähnliches.

Ich habe in meiner Beziehung meine verletzten Gefühle in den Hintergrund gestellt, weil ich eben wusste, dass er Probleme hat. Aber die Trennung war glaube ich einfach eine Verletzung zu viel und definitiv nur dann behandelbar (oder vielleicht sogar heilbar?), wenn er von selbst einen Schritt macht. Anscheinend war der Leidensdruck nämlich bis jetzt noch nie groß genug für ihn.

andres90, ich sehe das Licht auch noch nicht. Habe mir aber sagen lassen, dass es irgendwann kommt Bis dahin ist es vielleicht sinnvoll, zu überdenken, was man selbst will und ob man seine Kraft in seine eigene Genesung vom Liebeskummer oder eventuell in die Beziehung stecken will. Für Letzteres wäre ich allerdings nur noch bereit, wenn der Partner da auch mithilft.

11.02.2015 23:21 • #18


P
In deinem Fall hört sich das tatsächlich so an, als wäre es das beste loszulassen - selbst wenn es dir grad noch unmöglich erscheint ! Ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass du dich nicht für ihn und eure Beziehung eingesetzt hättest, Ava! Ich kann halt grade nur von meinem Standpunkt aus sprechen.
Bei mir ist es gerade mal zwei Wochen her und daher bin ich auch noch nicht bereit, alles aufzugeben. Mein Freund hatte zum Glück keine Depressionen und ich weiß, dass das einen riesigen Unterschied zu vielen anderen psychischen Schwächen macht, denn mein (Ex-) Ex, hatte welche und das ist nochmal eine ganz andere, viel schwierigere Situation. Außerdem hatte sich während der Beziehung nie wirklich gezeigt, dass er solche Probleme mit sich selbst hat und in der Zeit vor der Trennung hatte sich auch nichts zwischen uns geändert! Kein abweisendes Verhalten, kein weniger ausgeprägtes S., keine Diskussionen oder Streits. Ich kann daher auch nicht mit Sicherheit sagen, dass es an seiner Verfassung liegt. Ich vermute es nur. Es könnten aber auch 1000 andere Gründe sein, denn ich weiß ja von Freunden, dass er mich auch noch liebt. Keiner kann sagen, was der Grund ist. Daher ist wohl erstmal abwarten angesagt, auch wenn das wehtut ...Für mich stellt sich nun immer noch die Frage: Kontaktsperre einleiten oder versuchen zu helfen?

11.02.2015 23:39 • #19


A
Das mit dem für die Beziehung einsetzen hab ich auch nicht so verstanden, Papillon, keine Sorge Und danke !
Nach zwei Wochen war ich auch nicht bereit, alles aufzugeben. Ich bin es ja immernoch nicht wirklich. Ich schreibe hier ja auch nur meine Gedanken rein, die sich manchmal von einer Sekunde auf die andere auch wieder ändern. Mir fällt es auch so schwer, loszulassen, weil er zwar gravierende Probleme hat, aber zu mir in der Beziehung immer toll war und auch versucht hat, in seinen schlechten Phasen nett zu sein. Und auch sonst hat alles so gut gepasst. Deswegen verstehe ich auch deine Gedanken, dass man trotz der Probleme am anderen festhält, weil man einfach Angst hat, nie wieder so jemanden kennenzulernen.
Bei dir ist die Situation vielleicht noch etwas verzwickter, weil er in der Beziehung ja normal war und jetzt erst das Schlussmachen so unverständlich ist.

Ich kann dir trotzdem nur wärmstens eine Kontaktsperre empfehlen. Ich habe das genauso gemacht. Es ist schwer, ja. Aber es ist machbar. Und ich glaube auch, dass das die wirklich einzige Chance ist, für dich und für ihn den Druck rauszunehmen und ihn vielleicht zu einem Umdenken zu bewegen.
Vielleicht wird es im Bezug auf einen Neustart auch nichts bringen. Aber immerhin hattest du dann auch mal für dich Zeit, deine Gedanken zu sortieren und Abstand zu gewinnen.
Wenn du dich jetzt aufdrängst, wirst du nichts erreichen. Ich weiß, man denkt immer, man müsste dem anderen doch noch einmal deutlich machen, was er für einen riesen Fehler gemacht und as er da eigentlich verloren hat. Aber das muss man nicht. Wenn der andere sieht, dass man nicht mehr verfügbar ist, wird er das noch früh genug merken. Und wenn nicht, dann will er auch nicht mehr. Das ist bitter, leider aber nicht zu ändern. Und auch, wenn sich das keiner von uns jetzt vorstellen kann, geht jeder Liebeskummer auch mal vorbei. Zumindest sagen das ALLE und ich hoffe nicht, dass alle mich angelogen haben
Fühl dich gedrückt und versuch, was für dich zu tun.

11.02.2015 23:55 • #20


P
Danke! Ihr habt mir alle sehr geholfen ...irgendwie schaffen wir das durch diese bescheuerte Phase unseres Lebens. Ich hoffe das sich, ob wir unsere Ex-Freunde nun zurückbekommen oder nicht, im Endeffekt alles zum Besten wenden wird. Immerhin sind wir nicht diejenigen mit den grundlegenden Bindungs- und Kommunikationsproblemen. Man kann nur versuchen, sich das zu erhalten und erstmal etwas Neues in seinem Leben zu finden, das einem Kraft gibt! Einfacher gesagt als getan, aber was bleibt einem schon übrig?

12.02.2015 00:26 • #21


L
hallo Papillon,

Zitat:
Immerhin sind wir nicht diejenigen mit den grundlegenden Bindungs- und Kommunikationsproblemen.


naja, und wenn doch? gehören ja immer beide zum spiel. das problem ist, dass wir unsere partner ernst nehmen müssen. mit ihrer entscheidung, sich von uns zu trennen ebenso wie mit allem anderen. stell dir vor, dein freund würde von dir sagen oder denken, die weiß ja gar nicht wirklich was sie tut, weil sie psychische probleme hat, das würden wir auch auf keinen fall wollen, hm? mir ist es ganz wichtig, dass wir uns auf augenhöhe begegnen. was echt oft ein problem ist ...

mein herz will meinen partner auch noch unbedingt zurück, aber so langsam arbeitet es wieder im oberstübchen. ER will nach 4 jahren keine arbeit in die beziehung stecken, sondern lieber alles wegwerfen. sehr harter tobak. ich habe mich ehrlich bei ihm für mein verhalten entschuldigt, er schweigt sich aus. vielleicht gibt es eine seite an ihm, die ich nie wahrhaben wollte? die jetzt brandneu für mich scheint, die ich aber nicht leugnen kann? er will nicht dran arbeiten. er sieht meine zugewandten hände und läuft weg. wenn ich mir vorstelle, er überlegt es sich anders - balancier ich dann zukünftig auf rohen eiern, damit DAS nicht wieder passiert? eine gewisse stärke wünsche ich mir schon von meinem partner. ich möchte schon das gefühl haben, ich sein zu können, ohne dass er sich sofort beleidigt zurück zieht oder sich wieder trennt ...
hab mir auch schon überlegt, ob er in der midlifecrisis ist. und wenn? ich bin genau so alt, reagiere aber ganz anders. ich finde die idee, sich gegenseitig zu unterstützen, wunderbar. er fand die letzten monate die idee, sich gegenseitig anzufeinden und sich in konkurrenz zu setzen, besser. vielleicht gehen unsere lebenskonzepte auseinander. so gesehen, will ich definitiv was anderes. wir müssen davon ausgehen, dass dieser erwachsene mann an unserer seite, bzw nicht mehr an unserer seite, sehr genau weiß, was er tut. davon geh ich aus. die gründe kenn ich nicht, kennst du nicht. er ist alt genug, mit uns zu kommunizieren. und falls er angst vor der reaktion hat, tja. wenn da so wenig vertrauen oder was weiß ich ist, dass er nicht redet....? es ist doch immer die verantwortung von zwei personen.

liebe grüße

12.02.2015 11:35 • x 1 #22


P
lisboa, ich wollte ihn damit auch nicht runter machen - du verstehst mich komplett falsch! ich bin ihm gegenüber bei unserem gespräch eine woche nach der trennung zwar in tränen aufgelöst, aber dennoch ruhig und vorsichtig gewesen, habe ihn weder angeschrien noch ihm vorwürfe gemacht, habe meine fehler eingestanden, habe ihm angeboten, dass ich jederzeit für ihn da bin und ihn dann gehen lassen. ich finde ehrlich gesagt nicht, dass das so wirkt, als würde ich ihn von oben herab behandeln. alle sagen mir nur, ich solle mir selber nicht die schuld geben und das versuche ich grade. außerdem sehe ich mich mit ihm zwar auf augenhöhe in der beziehung, aber was erfahrungen und emotionale reife angeht bin ich ihm deutlich überlegen und das weiß er auch (ich denke das könnte mit ein grund gewesen sein, dass er sich nicht mehr wohl gefühlt hat, auch wenn ich es nie hab raushängen lassen!). ich habe ihm am anfang manchmal von der komplizierten beziehung mit meinem ex erzählt und was ich alles durchmachen musste, während ich ja zum beispiel seine erste beziehung war. jeder der ihn kennt sagt, dass er sich eigentlich die meiste zeit wie ein kind verhält - so viel zum thema erwachsener mann. ich hab aber versucht, ihm jetzt klar zu machen, dass das genau das ist, was ich an ihm liebe: seine unbeschwertheit, seine art das leben leicht zu nehmen.
ich will seine entscheidung schon ernst nehmen und es bleibt mir ja auch nichts anderes übrig, als sie erstmal zu akzeptieren! aber er sagt ja sogar selber, dass er weiß, dass er nen fehler macht! wenn es nicht an seinen persönlichen problemen liegt, dann wüsste ich nicht woran sonst, denn ich habe ja schon lang und breit erklärt, dass wir einfach in sogut wie allen punkten, eben auch weltanschauung und lebensvorstellung, übereinstimmen. das sag ich jetzt auch nicht nur einfach so, um mich oder unsere ehemalige beziehung zu rechtfertigen! ALLE sehen das - sogar er selber. ein freund hat ihn in einem gespräch gefragt, ob es da nicht doch irgendwas gäbe, was ihn an der beziehung gestört hat und er verneinte die frage...es sei ihm lediglich manchmal ZU harmonisch gewesen...was soll man da noch sagen?!

12.02.2015 12:02 • #23


L
liebe Papillon,

ich versteh dich nicht falsch. du hast auch nichts falsch gemacht! hat nichts mit runtermachen zu tun. ich sehe, wie sehr du ihn liebst!
Zitat:
außerdem sehe ich mich mit ihm zwar auf augenhöhe in der beziehung, aber was erfahrungen und emotionale reife angeht bin ich ihm deutlich überlegen und das weiß er auch (ich denke das könnte mit ein grund gewesen sein, dass er sich nicht mehr wohl gefühlt hat, auch wenn ich es nie hab raushängen lassen!).


genau das kenne ich auch! ich war auch der meinung, dafür bringt er andere dinge mit, genau wie du es auch beschreibst. wenn unsere partner das aber anders sehen? wenn sie sich unterlegen gefühlt haben? welcher mann gibt das schon gern zu ...?

12.02.2015 12:12 • #24


A
Liebe Papillon, liebe Lisboa,

ich glaube, das mit dem unterlegen fühlen spielt schon eine große Rolle. Auch, wenn mein Ex das nie so offen gezeigt hat. Aber ich glaube, für ihn war es schon schwierig, dass ich eben mein Leben hinbekommen habe und er seines in vielen Punkten nicht. Für mich war er dafür in anderen Punkten immer eine große Stütze und ich habe ihn bewundert.
Ich glaube aber, dass etwas wahres an dem zugegebener maßen abgedroschenen satz dran ist, dass man nur dann andere lieben kann, wenn man sich selbst liebt. Ich glaube, manchmal sind Menschen mit sich selbst so unzufrieden, dass sie auch kein Lob, keine Unterstützung und keine Bewunderung von ihrem Partner empfangen können. Dass dann die Gefühle leiden, finde ich schon auch logisch.

Es ist ganz ganz bitter für uns als liebende Ex-Partner, das mitzumachen und zu sehen, dass man vielleicht gar nichts mehr tun kann. Möglicherweise war es für unsere Ex-Partner die einzige Option, zu sich selbst zu kommen. Natürlich ist deswegen nicht gesagt, dass sie an sich arbeiten. Möglich wäre auch, dass sie das Problem nicht erkennen und in die nächste Falle tappen (andere Frau, in die Arbeit stuürzen, Party etc.)

Ich glaube, es ist ganz wichtig, und das fällt mir auch verdammt schwer, mal aus dieser empathischen Haltung, die wir haben, rauszukommen. Nicht generell, denn ich denke, dass Empathie eine schöner Charakterzug ist. Aber für den Moment, um uns selbst auch mal zu heilen. Ich denke ja auch dauernd über ihn nach. Ich kann ihm nicht böse sein, ich habe Mitleid! Für ihn mehr als für mich! Das ist doch krank! Er hat sich für diesen Schritt entschieden. Seine Probleme waren lange genug meine Probleme. Eigentlich sollte spätestens jetzt damit Schluss sein. Aber das redet sich so leicht...

12.02.2015 13:20 • #25


P
Danke lisboa, danke Ava

Ich denke ihr habt Recht. Es sollte nicht mehr unsere Aufgabe sein, ihnen mit ihren Problemen zu helfen. Immerhin haben SIE sich dafür entschieden, ohne uns damit fertig zu werden. Da kommt dann halt nur immer der Gedanke, dass ich nur in dem ich ihm helfe, auch mir helfen kann, weil nur dadurch unsere Beziehung gerettet werden kann. Das ist total dumm, ich weiß - aber was soll man machen, wenn einen die Verzweiflung wieder übermannt? Ich bin unglücklicher Weise immer noch davon überzeugt, dass wir zusammengehören
Meine beste Freundin und ich haben jetzt beschlossen, dass ich noch EINMAL mit ihm rede, wenn er seinen restlichen Kram aus der Wohnung holt. Da werd ich ihm dann nochmal ganz klar sagen, wie schlecht es mir ohne ihn geht (damit er merkt, dass ich mich ihm in keinster Weise überlegen fühle) und ihn nochmal frage, ob er mir nicht einen richtigen Grund nennen könnte, weil ich sonst nicht abschließen kann. Danach ziehe ich die Kontaktsprerre dann voll durch. Und versuche endlich damit anzufangen, mir nicht dauernd um ihn, sondern mehr um mich Gedanken zu machen! Was meint ihr dazu?

12.02.2015 14:07 • #26


A
Nachdem ich Ewigkeiten nicht aus meinem emotionalen Loch gekommen bin / immernoch nicht komme, gehe ich nun zur Unipsychologin und rede ein bisschen mit ihr über die Sache. Das tut mir auch ganz gut, weil mir meine Freunde langsam nichts anderes mehr sagen (können), als dass ich sie abhaken/vergessen soll. Dazu halt die Männersprüche, dass mit der nächsten Frau, die letzte vergessen wird. Selbst meine Mutter sagt nur noch hake es ab, schaue nach vorne. Da ich das alles aber noch nicht wirklich kann, tut mir das mit der Psychologin denke ich echt ganz gut.

Und was da zuletzt mir deutlich gemacht wurde, ist dass zu einer Beziehung immer zwei gehören. Und obwohl ich unsere Beziehung immer als eine auf Augenhöhe empfand, ist seit der Trennung deutlich geworden, dass ich nur noch derjenige bin, der etwas investieren will. Und da muss ich nun an den Punkt kommen, wo ich den Rat beherzige, den mir auch so viele schon gegeben haben: Man muss immer auch an sich denken. Ich dachte immer, wenn ich an sie denke, denke ich auch an mich, weil ich mein Glück deutlich auch über ihr Glück definiert habe. Und das ist jetzt aber vorbei und das muss ich merken. Ich helfe mir nicht mehr, wenn ich an sie denke, ihr helfen will, sie zurück will.

Und auch ich habe gerade das Dilemma, wie ich in Sachen Kontakt weiter mache. Auch da habe ich in den Gesprächen mit der Psychologin gemerkt: Immer, wenn ich Kontakt gesucht habe, ist da eigentlich nichts bei rausgekommen, was mich irgendwie glücklicher macht. Auch wenn sie keinen Kontakt sucht, war sie eigentlich immer halbwegs offen für mich, wenn ich ihn gesucht habe. Aber was sie dann gesagt hat, lässt mich nur noch mehr hadern und mehr zweifeln und wirft mich eigentlich zurück. Deshalb denkt mal wieder mein kopf, lass es gut sein, hake es wirklich ab. Mein Herz ist noch nicht weit. Und da schwanke ich in Sachen Kontaktsperre auch ständig hin und her. Momentan bin ich bei der Variante, dass ich ihr ein letztes Mal schreibe, dass ich das mache, was die Psychologin mir empfohlen hat (die empfehlen ja nicht, es war ein Denkanstoss). Und zwar, dass ich ihr schreibe, dass ich ihren offensichtilichen Wunsch nach Kontakabbruch akzeptiere. Das fällt mir schwer und momentan habe ich vor, dass ich ihr dabei vorher nochmal reindrücke, was sie wundervolles weggeworfen hat, was ihr und mir da eigentlich verloren geht. Dabei weiß ich eigentlich, dass auch darauf nicht viel zurück kommen wird. und da sind wir wieder dabei, dass zu einer Beziehung zwei gehören und das man mit dem so einem Gegenüber nur schwer glücklich wird. Dennoch will ich einfach, dass sie weiß, was sie da angerichtet hat. ich glaube sie weiß es auch, dennoch meldet sie sich nicht von sich aus. Das ist immernoch unheimlich schwer für mich zu akzeptieren.

Papillion, wenn du es schaffst diese Kontaktsperre voll durchzuziehen, dann tu es. Ich glaube das ist ein unheimlich großer SChritt, dass man endlich mehr an sich selbst denkt, als an den anderen. ich kann aber verstehen, dass du noch einmal mit ihm reden willst. Dieses einmal hatte ich auch schon das ein oder andere mal mehr und dieses eine mal gehe ich so viele mal mehr noch in meinem Kopf durch. Es kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man versteht, dass es nichts mehr bringt um den anderen zu kämpfen. ich glaube ich bin mittlerweile nach sieben Wochen etwas näher an diesen Punkt gekommen, aber dran bin ich leider immernoch nicht, ich hoffe er kommt bald.

12.02.2015 14:27 • #27


L
liebe Papillon,

Zitat:
Da werd ich ihm dann nochmal ganz klar sagen, wie schlecht es mir ohne ihn geht (damit er merkt, dass ich mich ihm in keinster Weise überlegen fühle) und ihn nochmal frage, ob er mir nicht einen richtigen Grund nennen könnte, weil ich sonst nicht abschließen kann.


mach das, und mach es für DICH. dass es dir schlecht geht, wird ihn nur unter druck setzen (das sehe ich ja bei meinem ex, wir sehen uns ja noch jeden tag, er ist ja noch hier in der wohnung!), die panik in seinen augen zu sehen dabei macht es echt nicht besser ... aber ich habe ihm gestern morgen auch gesagt, ohne erklärung, das läuft nicht. ich kriege die, wenn er ausgezogen ist. klingt eher wie ne drohung ... und glaub ich irgendwie nicht. aber ich kann ihn ja nicht zwingen. aber ich finde auch, nach so langer zeit haben wir ein recht auf eine erklärung, aber hallo!

und du bist überhaupt nicht dumm. deine geduld und dein verständnis ehren dich. er weiß es halt nicht zu schätzen. meiner auch nicht. ich habe gerade ein gutes buch dazu gelesen, vielleicht hilft es dir auch? 20 Methoden zur Befreiung von Liebeskummer von Dr. Jens Lipski.

liebe grüße

12.02.2015 15:46 • #28


P
danke andreas für deine tipps! ich werd mal sehen, ob es an unserer uni auch sowas gibt! ich wünsche dir ganz ganz viel kraft um wieder zu dir selbst zu finden und wir haben wirklich alle das recht, in erster linie an uns zu denken, denn WIR sind diejenigen die verletzt und verlassen wurden
lisboa, ich finde du solltest echt auf die wohnung bestehen! es kann ja wohl nicht angehen, dass unsere ex-partner gehen und weiterhin immer nur nehmen anstatt zu geben...

wie ihr vielleicht merkt, schaffe ich es gerade zum ersten mal nach drei wochen, auch mal sauer und nicht nur verweifelt zu sein. ich sehe das einfach mal als gutes zeichen. gestern wollte er noch seinen schrank aus unserer gemeinsamen wohnung holen und hat erst kurz vorher per sms bescheid gesagt. bei dem gedanken, dass er gleich vor mir stehen würde, ist mir richtig schlecht geworden. mein herz ist fast zersprungen, ich war sofort mega aufgeregt und ich wusste, ich würde danach wieder komplett am boden liegen. deswegen hab ich ihm dann geschrieben, dass ich ende des monats für ein paar tage nicht zu hause bin und wenn er die sachen vorher haben wolle, müsse er 1-2 tage vorher bescheid sagen.
dann hab ich mich entschuldigt und geschrieben, dass ich ihn im moment einfach nicht sehen kann. danach hab ich ne kurze panikattacke gekriegt, weil ich dachte, ich hab ihn vergrault. aber als das vorbei war hab ich mich so gut gefühlt wie seit wochen nicht mehr. das war das erste mal seit der trennung, dass ich nach MEINEM gefühl gehandelt hab, das erste mal, dass ich nicht pausenlos darüber gegrübelt habe, wie es ihm geht und wie er klar kommt. dass er allen erzählt, ihm ginge es gut und so tut, als könne er jetzt direkt weiterleben als wäre nichts passiert (obwohl ich genau weiß, dass es nicht so ist), hat mich zu dem schluss gebracht, das reden wirklich nicht mehr hilft. unsere freunde sagen auch: es nützt einfach momentan nichts, man kommt nicht an ihn ran. ich kann jetzt also nur hoffen, dass er es von sich aus hinkriegt, sich seinen gefühlen und problemen klar zu werden, denn das muss man einfach selber schaffen - das kann einem keiner sagen und es steht mir ja auch gar nicht zu ihm vorzubeten, was seine wahren gründe sein könnten. sicherlich bin ich immernoch davon überzeugt, dass wir zusammen gehören und das mein leben ohne ihn schlechter ist, als mit ihm - aber er muss das auch so sehen, sonst kann er mich echt mal! es ist glaube nicht gesund, ihm jetzt ununterbrochen hinterher zu laufen. ich habe ihm gesagt und geschrieben, wie sehr ich ihn liebe, das ich ihn für nichts verurteile, immer für ihn da bin und für unsere beziehung kämpfen will. er ist jetzt dran einen schritt zu machen...oder?

14.02.2015 19:53 • #29


A
@papillon: absolut gutes Zeichen, dass Wut aufkommt bei dir Ich glaube, das bedeutet, dass du einen Schritt weiter bist.
Ich finde, du machst das richtig. Klar, es werden Tage kommen (hab ich zb gerade), da macht man sich dann wieder Vorwürfe. Aber das problem ist: man weiß ja nicht, wann der andere gerade aus der depression heraus handelt oder nicht. Das macht es alles so schwammig. Vor allem, wenn der andere nicht an seiner Situation arbeiten will bzw kann. Oder zu faul ist, weil immer jemand da war, der ihn wieder aus der Misere geholt hat (?).
Ich sehe es genauso...du hast ihm gesagt, dass du die Beziehung noch willst und dann auch für ihn da bist. Jetzt ist er dran. Aber wenn, dann bitte mit einer klaren Aussage: ich will mit dir zusammen sein und ich will an mir arbeiten. Nicht mit irgendwelchen undursichtigen Sprüchen.

15.02.2015 17:28 • #30


A


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