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Verantwortung des Verlassenden

S
Hallo,
Verantwortung sieht für mich so aus, das man 1. von seiner Entscheidung überzeugt ist und 2. zu seinem Handeln steht: ich habe mich entschieden mich von Dir zu trennen, und trage die Konsequenzen dafür.
Nicht, ich bin Opfer der Situation und kann halt nicht anders + Du bist schuld, weil eigentlich wärst Du eh nicht mit mir zusammengeblieben, o.ä.
Und dann wenn der verlassene versucht damit klarzukommen,ihn nicht vom haken zu lassen, erneut anzubändeln um dann ein paar tage später erneut schluss zu machen. Wenn ihr die ganze Geschichte wissen wollt: hier im Forum Ratlos und die Frage nach dem Warum....

23.06.2020 19:54 • x 2 #16


S
Ganze Geschichte S.Beitrag post2192995.html#p2192995

23.06.2020 19:59 • #17


A


Verantwortung des Verlassenden

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C
Ich war offiziell Verlassende, inoffiziell wurde ich schon lange verlassen. Keine Kommunikation seinerseits, Verleugnen unserer Defizite, ihm passt alles während ich litt. Ja, auch ein Verlassender leidet beizeiten. Jede Geschichte ist anders. Ich musste lernen, nicht für den Verlassten verantwortlich zu sein. Einen Narzissen oder zumindest wahrscheinlich Narzissten zu verlassen ist mit Konsequenzen behaftet, wenn Kinder da sind. Verlasser sind nicht immer die Bösen, sondern irgendwann konsequent in ihrem Handeln.

23.06.2020 20:03 • x 1 #18


K
Zitat von Samina:
Und dann wenn der verlassene versucht damit klarzukommen,ihn nicht vom haken zu lassen, erneut anzubändeln um dann ein paar tage später erneut schluss zu machen.


Genau hier fängt aber die Wahrnehmung der Verantwortung für sich selbst in einer Trennungssituation an. Das darfst Du halt nicht mit Dir machen lassen.

23.06.2020 20:06 • #19


S
@kbr: Sicher nachher ist man immer schlauer, nur wenn man den Mann 20 jahre geliebt hat und man noch in Phase 1 der Verarbeitung steckt, vieles ausblendet, wer ist da so stark und neigt nicht dazu diesem Menschen zu verzeihen und ihm sein Vertrauen schenken zu wollen.

23.06.2020 20:18 • #20


E
Zitat von Samina:
erantwortung sieht für mich so aus, das man 1. von seiner Entscheidung überzeugt ist und 2. zu seinem Handeln steht: ich habe mich entschieden mich von Dir zu trennen, und trage die Konsequenzen dafür.

Ja, das sehe ich genauso. Mir ist trotzdem nicht ganz klar, was Du mit diesem Thread sagen möchtest. Ist es ein Rat an alle Menschen die eine Beziehung beenden oder willst Du es einfach nur als Art Tagebuch nutzen um deine Wut, Trauer und auch Verständislosigkeit loszuwerden?

23.06.2020 20:27 • #21


K
Ich wüsste welche.

Aber unerheblich. Denn die meisten wollen hoffen, da hast Du schon Recht.

Was allerdings keinen Sinn ergibt: Du bist mit seinen Schwächen viel strenger als mit den eigenen. Du erwartest von ihm ein angemessenes, schonendes und verantwortungsvolles Verhalten Dir gegenüber, aber Du legst es selbst nicht an den Tag.

Verstehe mich nicht falsch. Natürlich verstehe ich Deine Enttäuschung und als viel jüngere Frau hatte ich auch die Erwartung an die Männer, dass sie mcih aus Respekt in einer Weise verhalten, die mir nicht schadet. Aber genau genommen kann doch niemand sagen, wie die Dinge dann gelaufen wären. Vielleicht wäre ich zur klammernden Nervensäge geworden oder hätte gehofft, wo keine Hoffnung war.. Aber heute weiß ich, sie kommen in Trennungssituationen oft selbst kaum zurecht und ich habe meine Position bestimmt und bin mir sehr sicher, was ich mir gefallen lasse und was nicht. Niemals werde ich mich auf der Wartebank oder als aufgewärmetes Essen bereiit halten. da bin ich mir mehr wert. Warum sollten sie zu mir besser sein, als ich selbst es bin?

23.06.2020 20:31 • #22


Wandler
Die als Verlassender zu tragende Verantwortung ist eine schwere. Möglicherweise steigt sie mit der Dauer der Beziehung. Letztlich wird Verlasser Verlassenem meistens sehr weh tun; es soll allerdings auch Fälle geben, in denen beide sich nach meist einseitig getroffener Entscheidung befreit fühlen...
Mich persönlich hat diese Verantwortung jahrelang davon abgehalten, den Schritt zu gehen, von dem ich heute sicher weiß, aber auch jahrelang vorher wußte, daß es für MICH der richtige ist.
Ich glaube, ich habe mich Verlassener gegenüber den Umständen entsprechend fair verhalten und bin angesprochener Verantwortung nachgekommen, dennoch plagt mich hin und wieder ein schlechtes Gewissen.
Aus überproportial großem Verantwortungsgefühl sollte man nie das eigene Wohl aus den Augen verlieren, denn sonst macht man sich selbst schnell erpressbar.
Fair sein, fair bleiben. Hilft meistens im Leben.

23.06.2020 20:35 • x 4 #23


E
@Wandler

hach ist das schön, Dich zu lesen

23.06.2020 20:38 • x 1 #24


S
@ wandler, ich finde Deinen Beitrag auch sehr lesenswert. Faur sein, fair bleiben:-) Es macht natürlich keinen Sinn in einer Beziehung zu bleiben, wenn es einem von beiden damit nicht gut geht.
Bei Dir klingt es ebenfalls nach einer längeren Verbindung. Du scheinst Dir viele Gedanken gemacht zu haben, bevor du dich getrennt hast. Darf ich fragen, ob Du vorher mit Deiner Partnerin gesprochen hast, was dich stört oder dir fehlt?

23.06.2020 21:09 • #25


L
Zitat von Samina1:
Hallo,
Ich finde, dass der Verlassende auch Verantwortung für sein Handel übernehmen sollte. Ich stelle hier in den Beiträgen und bei meiner eigenen Erfahrung fest, wie unfair sich oft verhalten wird. Statt zur Trennung zu stehen, wird die Opferrolle eingenommen. ,Ich konnte nicht anders. Hab es nicht geschafft, um die Beziehung zu kämpfen hab mich verliebt, was will man da machen? Oder noch besser die Schuld an den Verlassenen verteilen. ,Du hast mich eh nicht mehr gewollt ,du hättest mir eh meinen seitensprung nicht verziehen Noch eine Steigerung, wenn man zur Trenung noch Vorschläge für neue Partner dazu bekommt. Mit dem verstehst du dich doch gut. Auch schön: Du hast es doch bestimmt auch inzwischen eingesehen, dass es besser ist.
sch..
Leute wenn ihr euch trennt, dann tragt doch auch die Verantwortung für euer handeln und den dazugehörigen Konsequenzen.


Die Idee ist nicht schlecht, allein ich kann es mir kaum vorstellen. Zu meiner Zeit wäre ich halbwegs akzeptabel damit umgegangen, überhaupt eine Erklärung zu erhalten. Aber die kam nicht, so musste ich Ursachenforschung betreiben und was ich da noch alles herausfand, war gar nicht schön. Meine Ex wusste schon, warum sie mir nichts verriet, denn das hätte mancher Erlebnisse und Erzählungen aus und über ihre Vergangenheit der Lüge überführt. Darum denke ich mittlerweile, ich möchte über das Vorleben anderer Menschen eigentlich lieber gar nichts wissen. Ebenso Beweggründe für etwaige Beziehungsaufgaben. Zumal wir auch dann nie wissen können, ob das überhaupt stimmt.

Im Grunde ist es zumeist doch so: Wirft einer die Beziehung hin, glaubt man eh nichts mehr von dieser Person. Und noch schlimmer ist es, wenn es sich um Affärengeschichten handelt, das gibt dem ganzen nochmal eine herbe Nachwürze.

Nee, danke. Lieber nicht!

23.06.2020 21:16 • #26


Wandler
Darfst Du gerne fragen, natürlich!
Die Antwort lautet: nein, habe ich nicht.
Was willst / sollst / darfst / kannst Du machen, wenn Du feststellst, daß Du Deinen Partner (ich verzichte mal auf geschlechterspezifische Formulierungen) nicht (mehr) liebst? Da sind wir schon mittenmang in der Verantwortung... Und Dir aber trotzdem eher den Kopf über dessen Zukunft nach einer Trennung zerbrichst als über Deine eigene? Was ist da richtiger? Die Beziehung fortführen, weil man sich für Wohl und Wehe des Partners mindestens mit-verantwortlich fühlt? Die Beziehung beenden, weil man weiß, daß es für einen selbst das bessere wäre?
Kann ich nicht-glücklich als Perspektive für mich selbst ertragen, nur, um jemanden anderes nicht nicht-glücklich zu machen? Oder besteht meine Verantwortung zuerst darin, selbst nicht nicht-glücklich zu sein?

23.06.2020 21:27 • x 2 #27


L
Zitat von Wandler:
Oder besteht meine Verantwortung zuerst darin, selbst nicht nicht-glücklich zu sein?


Das wird ja oft gefordert: Man wäre für sein Glück selbst verantwortlich, ja, stimmt weitestgehend. Aber es gibt eben auch Einflüsse von außerhalb und Dritten und die wirken eben auch auf diese Verantwortung. Glück ist von so vielem abhängig, die eigenen Verantwortung ist da wohl nur ein Teil davon.

Sonst hast Du schon recht, wie ich finde!

23.06.2020 21:34 • #28


S
@wandler, ich kann deine gedanken nachvollziehen. Natürlich darf man sich in einer beziehung nicht quälen und trägt Verantwortung für sein eigenes glück. Hat deine Partnerin es nicht gemerkt, dass du sie nicht mehr liebst? Ich hätte mir in meinem fall mehr Offenheit gewünscht, dann wäre ich nicht so aus allen wolken gefallen. Mein partner hat wohl ,innerlich für die beziehung und gegen die Gefühle zu einer anderen gekämpft. Ich hab es blöderweise nicht gemerkt, weil ich ein halbes jahr starke gesundheitliche probleme hatte.
Schlimm war auch, dass er sich dann nicht und scheinbar immer noch nicht zwischen den beiden frauen entscheiden konnte und in das wirrwarr alle mitreingerissen hat anstatt erstmal zurückzutreten und dann eine Entscheidung zu fällen zu der er steht. Und wie schon geschrieben, versucht hat mir das schlussmachen noch unterzujubeln, weil ich zb nicht mehr in der gemeinsamen wohnung übernachten konnte, als er mit der anderen was angefange hat....fairness nach einem viertel jahrhundert geht anders.

23.06.2020 22:14 • #29


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