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Verbogen bis kurz vorm Zerbrechen

Ortrere
Ach ja, liebe @bazinga , irgendeine Meise haben wir in unserem Alter wohl alle kultiviert. Der ExAM hat mir mal so einen Spruch geschickt, der bis vor wenigen Tagen mein Bildschirmschoner auf allen Geräten war: Am besten versteht man sich, wenn man ungefähr gleich doof ist.

Das traf auf uns zu. Denn wenn ich die Obervera.r. Sch.e mal abziehe, sind unsere Macken extrem kompatibel gewesen. Die guten, lustigen genauso wie die, die andere Partner schier in den Wahnsinn treiben würden.
Schade, dass es wahrscheinlich so ist, dass er meine Macken nur passend gespiegelt hat...es fällt mir immer noch und bestimmt lange noch sehr, sehr schwer, die vielen gelesenen Infos zu den Narz. und/oder Soziopathen in meinem Kopf ankern zu lassen.

Er fehlt mir in jeder Ritze.

Ich lese nun doch ab und zu in den weggespeicherten Chats und Briefen, um die Erinnerung an die Lügen, an das Abtauchen, an die nicht gelesenen Nachrichten, an die haarsträubenden Ausreden dafür und an die nicht gehaltenen Zusagen und Versprechen munter zu halten.

Damit die Sehnsucht schwächer, nicht stärker wird.

08.03.2019 14:33 • x 3 #661


B
Zitat von Ortrere:
dass es wahrscheinlich so ist, dass er meine Macken nur passend gespiegelt hat.


das ist doch eine prima erkenntnis !
als ich meinen entthronisieren, entidealisieren musste, bin ich auch irgendwann darauf gestoßen. mußte lange darauf herum denken. aber dann:

er hat mich gespiegelt. er wollte so sein wie ich !
er war neidisch auf mein aufgeräumtes leben (ihn jetzt mal ausgenommen). auf meine freiheit.
er hat mich angezapft, mir ideen geklaut. ist überall hingefahren, wo ich war. hat sogar meine einrichtung samt farbgestaltung kopiert. das fande ich allerdings schon bedenklich und irgendwie krank.
er ist förmlich in mich reingekrochen und hat mich ausgesaugt. wie ein parasit.

wohlgemerkt, so sehe ich das heute. damals war ich in meiner verblödung bereit, mir auch das schön zu reden.

er hat aber auch andere seiten von mir gespiegelt. meine bindungsangst zb.
er rennt vor seiner frau weg, er rennt vor mir weg. ich fand das seltsam. aber halt .... ich bin auch ein wegrenner ! das wurde mir da erst richtig bewußt.
nun, er rennt weiter weg, schätze ich mal. oder wird angeleint, keine ahnung .
ich aber hab das in angriff genommen und arbeite daran.

natürlich fehlt er dir noch, liebe @Ortrere . es ist immer noch frisch. du bist noch immer in der gefahrenzone. gib dir noch ein paar monate. ja, monate ! leider. du nutzt die zeit so hervorragend, ich bewundere immer deine starke reflektion.

bei mir waren es immer halbjahres-schritte, in denen es mir besser und besser ging. und am ende waren es drei jahre !
auch ich habe eine auswahl seiner litaneien behalten. auch von meinen an ihn. ca. ein jahr lang habe ich beim lesen geweint. dann ein halbes jahr den kopf geschüttelt. irgendwann waren alle emotionen weg.
es gibt kein zeitfenster, in dem man heilt. jeder braucht die zeit, die er braucht.

es wird besser. immer besser. versprochen

08.03.2019 15:56 • x 5 #662


A


Verbogen bis kurz vorm Zerbrechen

x 3


A
Zitat von Ortrere:
Er fehlt mir in jeder Ritze.

Ich lese nun doch ab und zu in den weggespeicherten Chats und Briefen, um die Erinnerung an die Lügen, an das Abtauchen, an die nicht gelesenen Nachrichten, an die haarsträubenden Ausreden dafür und an die nicht gehaltenen Zusagen und Versprechen munter zu halten.

Damit die Sehnsucht schwächer, nicht stärker wird.


Liebe Ortrere,

mir ergeht es ähnlich.
Aber glaube mir, es wird besser werden! Der Rückfall in die Traumwelt, die er mit seinen Lügen, die man so gerne glauben wollte, aufgebaut hat, kommt immer mal wieder. Und dann setzt man alles daran, diesen Rausch der positiven Gefühle, von denen man weiß, dass sie nur durch Manipulation erzeugt wurden, wieder in Zaum zu bringen, indem man sich wieder den Manipulationen widmet.
Das ist anstrengend, gehört aber auch zur Aufarbeitung dazu.
In den ersten Wochen habe ich auch noch ganz viele alte Nachricht gelesen um stark zu bleiben, wenn mich wieder mal diese lähmende Sehnsucht quälte.
Ich musste mir selber immer wieder vor Augen führen, dass meine Entscheidung richtig ist. Inzwischen bin ich da viel klarer geworden. Dieser Mensch wird nie wieder auch nur einen Fuß in mein Leben setzen können.
Dennoch fehlen auch mir die schönen Momente, die es zweifellos gab, sonst wäre man wohl kaum so lange geblieben.
Aber auch da bremse ich mich inzwischen sofort wieder aus, ich meide Orte, die mich an schöne Momente erinnern, sowie Musik, die mich stark an ihn erinnert, ich schaue mir keine Bilder mehr an und wenn ich wehmütig werde, weil trotzdem einfach irgendwelche Gedanken ihren Schabernack treiben, sage ich sofort laut....STOPP.
Ich lese zur Zeit ein Sachbuch zum Thema, nach dem anderen und gewinne so immer mehr Abstand zu diesem Menschen. Auch ich habe mich in den ersten Wochen viel mit der narzistischen Persönlichkeit beschäftigt, merke aber inzwischen, dass ich mich nicht mehr mit seinen Problemen beschäftigen will und werde, sondern bei mir schauen muss, was ich tun kann, damit mir sowas nie wieder passiert.
Ich hatte ja schon in einem vorigen Beitrag von dem Buch :Emotionale Erpressung von Susan Forward geschrieben und verschlinge gerade das Buch: Schluss mit den Psychospielchen von C. S. Schwarz
Ich bin zu dem Schluss gekommen, irgendwann sollte man aufhören, das Handeln des Gegenübers, verstehen zu wollen, sondern sich stärker den Gründen seines eigenen Handelns widmen. Nur, wenn man versteht, wo die Ursachen liegen, dass man in eine solch giftige Beziehung überhaupt geraten konnte, wird man auch den Grundstein dafür legen, dass einem sowas hoffentlich nie wieder passiert.

08.03.2019 16:17 • x 4 #663


Ortrere
Zitat von Anni73:
Inzwischen bin ich da viel klarer geworden. Dieser Mensch wird nie wieder auch nur einen Fuß in mein Leben setzen können.
Dennoch fehlen auch mir die schönen Momente, die es zweifellos gab, sonst wäre man wohl kaum so lange geblieben.

Da möchte ich auch hin, so zu denken!
Das ist jetzt eher so ein dunkles Gefühl in mir, es geht gar nicht um einzelne Momente, sondern um die Anwesenheit im jeweiligen Leben. Da wird mir gerade klarer, wie verschoben das war: er war immer präsent in meinen Gedanken, in meinem Leben. Andersherum war das nicht der Fall, auch, wenn er oft gesagt hat, wieviel er an mir, an uns herumdenkt, aber er hatte ja ein richtiges normal laufendes Leben, von dem ich fast gar nichts mitbekommen habe außer seiner Abwesenheit in meinem.
Zitat von Anni73:
Aber auch da bremse ich mich inzwischen sofort wieder aus, ich meide ....Musik, die mich stark an ihn erinnert, ....

Das kriege ich noch nicht hin. In meinem Kopf laufen unsere Songs in Dauerschleife und sind in all meinen Playlists beigemischt. Mir ist diese Musik wichtig, in mir wehrt sich noch was, wegen ihm nun auch darauf zu verzichten. Vielleicht fehlt mir da aber noch ein Stück Weg, den ich bewältigen muss.
Zitat von Anni73:
Ich bin zu dem Schluss gekommen, irgendwann sollte man aufhören, das Handeln des Gegenübers, verstehen zu wollen, sondern sich stärker den Gründen seines eigenen Handelns widmen.

Genau. Jetzt ist für mich noch nicht irgendwann, aber in den letzten 2 Tagen hat sich das bereits vermischt. Ich grüble nicht mehr ausschließlich an dem AM herum.
Geweint habe ich vorgestern zum letzten Mal, das ist mal schon ein gutes Zeichen. Wenn ich mich nun auch langsam mal aus meiner Lethargie lösen könnte, wäre ich ganz zufrieden. Jedoch erlaube ich mir das eben mal.

09.03.2019 14:39 • x 1 #664


D
Zitat von Anni73:
Ich bin zu dem Schluss gekommen, irgendwann sollte man aufhören, das Handeln des Gegenübers, verstehen zu wollen

man sollte aufhören, über diese Menschen nachzudenken. Diese Aufmerksamkeit haben sie nicht verdient.
Haben diese Menschen mal über euch nachgedacht?

09.03.2019 15:33 • x 1 #665


Ortrere
@DieGute Ja, hat der AM in meinem Fall. Sogar sehr genau und mit oft überraschend genauen Erkenntnissen über mein Wesen. Ich rede mir ein, dass das damit zusammenhängt, dass viele dieser so gestrickten Menschen sehr präzise beobachten, sich genau auf das Gegenüber fokussieren und allgemein ja als überdurchschnittlich intelligent charakterisiert werden. Das zusammen ermöglicht ja die spezielle Gabe des Spiegelns, die mir erst zum Schluss wirklich bewusst geworden ist.

Heute habe ich viel in anderen Threads gelesen und wieder viel gelernt. Da ich mich weiterhin in ziemlicher Lethargie befinde, zu gar nichts in der Lage bin und gerade mal mich und meine Wohnung sauber halte, nutze ich die Zeit eben zum Lesen. Manches hilft so richtig, bei vielen Beiträgen kann ich kaum begreifen, wie sehr sich die Geschichten gleichen. Wir Menschen sind doch alle so verschieden und doch treffen zig-fach exakt die gleichen Voraussetzungen aufeinander. Oft ist die Frau der rettungslos verlorene, abhängige und sich selbst aufgebende Teil, der Mann der empathiebefreite, verhaltensoriginelle Teil mit dem Hang, sich eine groteske Bühne zu bauen. Bisschen überzeichnet, ich weiß....

Damit ich mich nicht in meiner Verarbeitung in anderen Threads verzettele, hole ich mal die Sätze, die mich heute angesprungen haben, hier rüber. Ich hoffe, das verstößt nicht gegen irgendeine Regel? Momentan sehe ich mich nicht als geeignete Ratgeberin, dafür schwimme ich mental zu sehr in meiner eigenen Wurstsuppe. Ich habe mir aber vorgenommen, das zu ändern, wenn es mir irgendwann mal besser geht. Ich bekomme hier so viel, das möchte ich gern den dann Bedürftigen zurück geben!

Zitat von Caipi:
ich scheitere am emotionalen Loslassen. ich muss mich dazu entschließen, es wollen. ich will es wollen und will es doch nicht. alles in mir klammert sich an irgendeine Hoffnung, die es wohl gar nicht gibt. und alles in mir sträubt sich gegen das Loslassen.

Da erkenne ich mich wieder, jeden Tag gefühlte 20 Mal. Mein Kopf ist meinem Herzen so weit voraus und das kostet mich einen Haufen Kraft. Ich weiß doch jetzt, dass diese verdammte Hoffnung nur ein Ausdruck der Sucht ist! Eine kleine Nachricht, und ich würde happy unter dem AM liegen und für den Moment wäre die Welt wieder rosa. Und 2 h später dunkelgrau meliert. Ich möchte wieder dahin kommen, dass meine Welt einfach nur hell ist. Sich dreht. Und ich das bemerke.

Zitat von Gretchen:
Es ist nicht eine Frage des Wollens, es ist eine Frage des Könnens.
(Nein- nicht wo ein Wille ist, ist auch ein Weg- ein Blinder kann auch nicht nur Willenskraft sehen)

Genial! Das bezog sich auf die Handlungen der AM, die so ähnlich wie meiner ticken. So ausgedrückt kann ich das viel besser akzeptieren! Er KANN sich gar nicht entscheiden, anders zu leben/keine Frauen zu verletzen/ nicht zu lügen, denn ihm fehlen die entsprechenden Fähigkeiten. Wahrscheinlich könnte er die auch nicht erlernen, schätze ich. Für mich heißt das, dass ich mir an dem die Zähne ausgebissen hätte, um eine emotional normale Handlung von ihm zu bekommen.

Z.B.: Man muss sich das mal vorstellen: er plante, mich auf eine Geschäftsreise in ein schönes, fernes Land mitzunehmen. Er hat mir ausgemalt, dass er dann einige Stunden am Tag zu tun hat und wir den Rest gemeinsam genießen. Ich habe mir die 12 Tage freigekämpft. Sie kamen näher und näher, die Aussagen des AM wurden vager und variabler, plötzlich platzten Termine, waren Flüge unklar usw. So richtig abgesagt hat er nie. Dann nur für sich auf wenige Tage eingedampft. An dem ganz ursprünglich geplanten Tag war er erst nicht erreichbar, abends kam auf einmal eine SMS, er säße in einem Standby-Flieger nach xy, hätte sich günstig ergeben. Dann 30 h Ruhe. Dann kurze Meldung...so ging das: genau! 12 Tage! Viel später habe ich durch mehrere Zufälle herausgefunden, dass die Reise zu einer Messe der LG lange geplant war, er sie begleitet hat, bei ihr im von ihrem Arbeitgeber bezahlten Einzelzimmer heimlich mit übernachtet hat! Ein Geschäftspartner von ihr hat später bei mir Aufträge platziert, ohne von uns zu wissen, er wusste nur, dass ich den LG der Frau kenne und hat mir schenkelklopfend die peinliche Story erzählt!
Sowas macht doch kein normaler Mensch! Und ich habe noch noch nicht einmal großes Theater darum gemacht....sondern immer:
Zitat von Fanta1:
Ich bin gesprungen, sobald er gerufen hat. Egal ob ich schon was anderes vor hatte, ich habe alles abgesagt, nur um mit ihm zusammen zu sein. Er hingegen konnte dann auch gut 5 Minuten vorher unser Treffen absagen ohne triftige Begründung. Weil mir mein Verhalten vor meinen Freunden peinlich war, habe ich gelogen und meine Freunde mehrfach versetzt.


Auch. Ich. Viel mehr als ein Mal. Warum? Ich werde mir diesen Absatz mal bei den Zitaten speichern und versuchen, darauf eine Antwort zu finden. Ich möchte das nun herausfinden.

Zitat von Fanta1:
Frage dich, warum du gerade einen solch asozialen Menschen so anziehend findest, warum bist du so besessen von diesem Menschen ? Welche Lücke hat er in deinem Leben gefüllt ?


Das ist jetzt wirklich meine Aufgabe.

Zitat von mitsubi:
Schmerz und Trauer ist der größte Motivator für Veränderungen.

Ist das so? Wann fängt das an? Ich komme doch seit Tagen nichts aus der Sofaecke heraus!

09.03.2019 21:58 • x 1 #666


B
Zitat von Ortrere:
.B.: Man muss sich das mal vorstellen: er plante, mich auf eine Geschäftsreise in ein schönes, fernes Land mitzunehmen. Er hat mir ausgemalt, dass er dann einige Stunden am Tag zu tun hat und wir den Rest gemeinsam genießen. Ich habe mir die 12 Tage freigekämpft. Sie kamen näher und näher, die Aussagen des AM wurden vager und variabler, plötzlich platzten Termine, waren Flüge unklar usw. So richtig abgesagt hat er nie. Dann nur für sich auf wenige Tage eingedampft. An dem ganz ursprünglich geplanten Tag war er erst nicht erreichbar, abends kam auf einmal eine SMS, er säße in einem Standby-Flieger nach xy, hätte sich günstig ergeben. Dann 30 h Ruhe. Dann kurze Meldung...so ging das: genau! 12 Tage! Viel später habe ich durch mehrere Zufälle herausgefunden, dass die Reise zu einer Messe der LG lange geplant war, er sie begleitet hat, bei ihr im von ihrem Arbeitgeber bezahlten Einzelzimmer heimlich mit übernachtet hat!


Wie ekelhaft.
So was hat nicht mal meiner gebracht.

Aber schön, wenn du dir genau diese Erlebnisse der besonderen Art hervor holst. Thema Mr. Perfekt, traumprinz usw.

Überleg mal, wie mies das war !
Gnadenlos, verlogen und..... es war ihm Sch.... egal, wie es dir ging.
Und schlimmer noch, du hast es weg gedrückt, geschluckt und versucht zu vergessen. DAS finde ich am allerschlimmsten.

Die entthronisierung ist im vollen Gange bei dir. Das freut mich .

09.03.2019 22:20 • x 2 #667


M
@Ortrere Ich hab mich jetzt nicht in Deine Thematik eingelesen und Deinen letzten Eintrag nur überflogen. Also verzeih mir, sollte ich daneben liegen:

Erstens, sollte es um narz. angehauchtes Männlein gehen, nein, sie sind nicht überdurchschnittlich intelligent. Sie verstricken sich oft in ihren eigenen Lügen und schlagen um sich wie ein kleines Kind, wenn sie sich gekränkt fühlen oder ertappt wurden. Hat man einmal verstanden wie sie funktionieren und sich emotional von ihnen befreit, sind sie mitunter sogar sehr berechenbar.
Zweitens, sollte es noch frisch sein bei euch, sei mal nicht so streng mit Dir. Gammeln und Lethargie ist erstmal total okay, solange man damit nicht noch mehr verliert. Job oder Freunde zB.
Drittens, nicht jeder der leidet, beginnt persönliche Veränderungen. Aber persönliche Veränderungen bzw der erste bewusste Schritt der Persönlichkeitsentwicklung entsteht nicht, wenn es einem super gut geht. Da will man nämlich, dass alles so bleibt wie es ist. Darum kann man Krisen auch Aufwachkrisen nennen, sofern einem bewusst wird, dass man eigene Anteile hat die zum eigenen Leid betrugen. Man hat in schweren Zeiten, vor allem bei Trennungen meist die Wahl: will ich in der Opferhaltung bleiben und gebe dem anderen die alleinige Schuld an allem oder schaue ich mal, was ich beigetragen habe das es kam wie es kam.

09.03.2019 22:29 • x 3 #668


R
@bazinga, Du findest immer die richtigen Worte, danke.
Mir hat es, auch weil mir ähnliches wie @Ortrere passiert ist, eben beim Lesen total den Hals abgeschnürt.
Ich berichte gerne morgen im Affärenstrang...

09.03.2019 22:30 • x 1 #669


Ortrere
Zitat von bazinga:
Überleg mal, wie mies das war !
Gnadenlos, verlogen und..... es war ihm Sch.... egal, wie es dir ging.


Absolut. Ganz für mich (und fürs Mitgruseln!) muss ich gleich noch einen draufsetzen. Ich hatte natürlich eine Stinkwut, als ich mitbekam, dass er ohne mich zu exakt dem Termin wie gemeinsam geplant nach fernes Land geflogen war. Habe gemeckert. Kommt zurück, dass er richtig Stress hat, ich könne mir ja nicht vorstellen, wie anstrengend das alles in den wenigen Tagen nun sei. Die dann doch volle 12 Tage waren, und null anstrengend, denn gearbeitet hat nur die LG. Er war Begleiter. (Zu der Zeit habe ich noch die geschäftlichen Heldentaten geglaubt. Danach kaum noch.)
Und die letzten beiden Tage haben sie auf der Nachbarinsel Badeurlaub gemacht. Offizielles Statement zu mir: wegen eines Attentats (da hat er richtig Glück gehabt, war nämlich eins) fallen ganz viele Flüge aus, alles sauteuer...müsse er paar Tage dranhängen und kommt dann und dann zurück. Nach 12 Tagen, mit dem von uns beiden ursprünglich avisierten Flieger. Was'n Zufall!
Ich wurde genervt alle paar Tage ruhig gesäuselt. Und von Strand bekam ich ein Wasserski-Video von Mr.Perfect, welches wohl die LG vom Boot aus gedreht hat.

Dem war immer egal, wie es irgendwem außer ihm geht. Immer.

Mehr Storys für seine laufende Entthronisierung (Danke @bazinga !) folgen. Ist sehr heilsam, ich werde wütend!

09.03.2019 22:55 • x 1 #670


A
Zitat von Ortrere:

Z.B.: Man muss sich das mal vorstellen: er plante, mich auf eine Geschäftsreise in ein schönes, fernes Land mitzunehmen. Er hat mir ausgemalt, dass er dann einige Stunden am Tag zu tun hat und wir den Rest gemeinsam genießen. Ich habe mir die 12 Tage freigekämpft. Sie kamen näher und näher, die Aussagen des AM wurden vager und variabler, plötzlich platzten Termine, waren Flüge unklar usw. So richtig abgesagt hat er nie.


Oh, das kommt mir so bekannt vor. Immer wieder haben wir Dinge geplant, die wir gemeinsam machen wollten und dann hatte er auch immer die passende Ausrede parat aber immer in einer Form, die nie direkt sagte: Das klappt nicht! Sondern immer manipulativ: Das ist gerade ganz schön stressig, Ich weiß noch gar nicht, wie ich das alles unter eindn Hut bekomme, Meiner Tochter (Vater, Mutter, Bruder etc) geht's gerade nicht so gut (braucht heute meine Hilfe)
Ich hab Zahn-,Rücken- oder Kopfschmerzen, aber wenn du möchtest machen wir das trotzdem, auch wenn es mir nicht gut geht.
Immer so, dass ich ein schlechtes Gewissen bekommen habe, wenn ich auf das vereinbarte bestanden habe. Wat 'n Schwachsinn! Heute weiß ich wieder, dass es nicht falsch ist auf Verabredungen zu bestehen, eine Absage darf mal eine Ausnahme sein aber keine Regel.
Das krasseste war bei uns immer, dass ich das Wochenende meistens alleine verbringen musste und er furchtbar eifersüchtig war, wenn ich dann mit Freunden unterwegs war. Nach und nach hatte ich durch diese kräftezehrende Beziehung kaum noch Energie mich am Wochenende für Unternehmungen aufzuraffen und als Belohnung hab ich dann noch Fotos von Grillfesten mit Familie oder anderen Dingen, die er unternommen hat, bekommen.

Zitat von mitsubi:
Persönlichkeitsentwicklung entsteht nicht, wenn es einem super gut geht. Da will man nämlich, dass alles so bleibt wie es ist. Darum kann man Krisen auch Aufwachkrisen nennen, sofern einem bewusst wird, dass man eigene Anteile hat die zum eigenen Leid betrugen. Man hat in schweren Zeiten, vor allem bei Trennungen meist die Wahl: will ich in der Opferhaltung bleiben und gebe dem anderen die alleinige Schuld an allem oder schaue ich mal, was ich beigetragen habe das es kam wie es kam.


Ich habe heute einen schönen Spruch im Netz gefunden:
Das Leben ist wie eine Fotografie: Es braucht das Negativ(e) um sich zu entwickeln!
Da ist was wahres dran!
Natürlich könnte man gut und gerne auf das Negative im Leben verzichten, aber in solchen Situationen ist Persönlichkeitsentwicklung besonders wichtig und sehr effektiv, wenn man denn bereit ist, sich damit bewusst auseinander zu setzen.

10.03.2019 01:22 • x 1 #671


A
Gestern Abend ist mir auch noch eine andere Geschichte eingefallen, die so offensichtlich das darstellt, was unsere Dynamik in der ganzen Beziehung ausmachte(ich nenn es hier immer so, aber eigentlich ist es das für mich in 5 Jahren nicht gewesen).
Vor zwei Jahren musste ich auf ein Seminar, dass auf zwei Termine aufgeteilt war und somit auch mit den selben Teilnehmern stattgefunden hat.
Beim ersten Termin haben wir besprochen, dass er hinterher kommt und wir noch 1-2 Tage im Anschluss dort bleiben. Als ich dann dort war fing er sofort an rum zu eiern, dass an seinem Auto eine größere Reparatur anstünde und er wohl bald mehr Unterhalt für die Kinder zahlen müsste und gar nicht weiß, wie er es jetzt finanziell noch einrichten soll, dass wir noch ein paar Tage gemeinsam dort verbringen. Ich war so enttäuscht und frustriert, weil es ja nicht das erste mal so war, dass er mich wieder mal versetzt hat und wir uns dann natürlich über meinen Egoismus gestritten haben.
In dem Seminar war ein Teilnehmer, der optisch schonmal sehr ansprechend war, er war zwar verheiratet aber wie er über seine Frau geredet hat, hat mich total geflasht. Zwischen uns ist nichts gelaufen außer tolle Gespräche und vielleicht den ein oder anderen tiefen Blick und vielleicht gerade deswegen hatte es mich ein bisschen ins Gefühlschaos gestürzt....das wollte ich auch so gerne haben...einen Mann, der weiß wo er hingehört.
Mein Partner hat natürlich sofort gemerkt, das etwas mit mir nicht stimmt, was über unseren Streit wegen seiner indirekten Absage hinausging.
Ich musste ihm beichten, was mit mir los ist. Vielleicht wollte ich es sogar, damit ihm bewusst wird, dass er nicht ewig so weitermachen kann. Erstmal gab es einen riesigen Streit, weil ich ja noch da war und er sich ja nun selbst ins Aus geschossen hatte mit seinen Begründungen für sein Nichterscheinen und somit keine Kontrolle hatte. Wenn er nun doch gekommen wäre, wäre ja aufgeflogen, dass die Gründe nur vorgeschoben waren. Also zog er meine Aufmerksamkeit wieder mit ganz großem Drama (Selbstmorddrohungen) auf sich, was natürlich bei mir funktionierte (weil ich ja jetzt Schuldgefühle hatte).
Ich kam dann nach dem Seminar wieder nach Hause und die Krise hielt noch einige Wochen an, war aber stark abgeflaut, da er ja jetzt wieder Kontrolle ausüben konnte.
Als dann der zweite Teil des Seminars drei Monate später anstand gab es überhaupt keine Zweifel daran, dass er mitkommen würde, die Planung lief ganz klar ab ohne irgendwelche Störgefühle, es war einfach so, wie ich mir ein Zusammensein gewünscht hatte: ganz klar und gemeinsam! Einen Wehmutstropfen gab es allerdings doch, ich wusste, dass es nur so reibungslos ablief, weil er Angst hatte, dass der andere Mann ihm gefährlich werden konnte, wenn er diesmal nicht an meiner Seite wäre.
Aber das waren die schönsten Tage in der ganzen Beziehung, leider nur unter Druck entstanden.

10.03.2019 09:07 • x 2 #672


Ortrere
Zitat von Anni73:
Sondern immer manipulativ: Das ist gerade ganz schön stressig, Ich weiß noch gar nicht, wie ich das alles unter eindn Hut bekomme, Meiner Tochter (Vater, Mutter, Bruder etc) geht's gerade nicht so gut (braucht heute meine Hilfe)
Ich hab Zahn-,Rücken- oder Kopfschmerzen, aber wenn du möchtest machen wir das trotzdem, auch wenn es mir nicht gut geht.

Das erinnert mich gleich an die Ausreden, die ich so gehört habe! Ich weiß nicht, wie oft die bedauernswert gebrechliche Mutter in den letzten 2 Jahren ins Krankenhaus gefahren werden mussste, wo ihr Sohn dann natürlich den vollen Tag bei ihr bleiben musste. Manchmal ist die todsterbenskranke Frau dann am nächsten Tag mit dem eigenen Auto und dem natürlich selbst fahrenden Vater ins 300 km entfernte Ferienhaus gefahren....Das wiederum muss eine Bruchbude sein, denn der sorgende Sohn ist viele Wochenenden spontan dort hin, um was zu reparieren, was der Vater (der ansonsten mit goldenen Händen gesegnet ist, Schreiner mit eigener Treppenbaufirma...) nicht hinbekam. Der Vater ist gefühlte 20 Mal in 2 Jahren von Leitern oder Treppen gefallen, ebenfalls meistens per Wunderheilung zwei Tage später wieder unterwegs.
Der enorm sportliche AM selbst wurde ebenfalls wochenends, wenn wir verabredet waren, von lebensbedrohlichen Zahnschmerzen, Darmblutungen oder Kopfschmerzen heimgesucht, wenn gar nichts mehr ging, hat er auch mal wie tot das komplette WE durchgeschlafen, ohne ein Mal ans Handy zu gehen. An dem er in der Regel ständig hing, wenn wir zusammen waren.
Ich war nur kurz so blöd, diese Sachen zu glauben, habe ihm dann immer klar gesagt, dass ich kein Wort glaube. Konsequenzen hatte das nie und ich habe auch keine gezogen. Er war ja Montags immer wieder für mich da.....

10.03.2019 12:32 • x 3 #673


A
Zitat von Ortrere:
Der enorm sportliche AM selbst wurde ebenfalls wochenends, wenn wir verabredet waren, von lebensbedrohlichen Zahnschmerzen, Darmblutungen oder Kopfschmerzen heimgesucht, wenn gar nichts mehr ging, hat er auch mal wie tot das komplette WE durchgeschlafen, ohne ein Mal ans Handy zu gehen. An dem er in der Regel ständig hing, wenn wir zusammen waren.
Ich war nur kurz so blöd, diese Sachen zu glauben, habe ihm dann immer klar gesagt, dass ich kein Wort glaube. Konsequenzen hatte das nie und ich habe auch keine gezogen. Er war ja Montags immer wieder für mich da.....

Für die Ausreden gab es immer den Grad der Notwendigkeit. Wenn es gerade mal etwas entspannter bei uns zuging, wusste er, dass eine Autopanne, Kopfschmerzen oder die in allen Lebensbereichen anwendbare Magen-Darm-Grippe, eine funktionierende Ausrede ist.
Wie tot das ganze WE durchgeschlafen war auch immer eine sehr beliebte Methode, um Diskussionen abzuwehren.
Wenn die Stimmung dann bei mir kippte und ich die Beziehung beenden wollte, weil ich mir dessen sehr wohl bewusst war, dass es alles nur Ausreden und Lügen sind, wurde er sich der Dringlichkeit bewusst, mehr Schuldgefühle provozieren zu müssen.
Es folgten zwei Krebserkrankungen und eine Krampfader die kurz vorm Platzen ist (was natürlich nie bestätigt war)
Er hatte sogar die Dreistigkeit, mich zu bitten, ihn zum Arzt zu begleiten, weil er ja solche Angst vor dem Ergebnis habe erzählte mir dann aber, dass der Arzt keine Angehörigen bei der Besprechung der Ergebnisse duldet. Somit hab ich mir frei genommen, um ihn zu begleiten und habe eigentlich nur im Wartezimmer gesessen und bekam wieder nur die Informationen, die er sich in seinem Lügengeflecht zurechtgelegt hatte.
Seine Tochter hatte, wenn ich gehen wollte plötzlich Essstörungen, Dro.
probleme, einen Schläger als Freund und ich war für ihn der einzige Halt in dieser ausweglosen Situation.
Ach, ich könnte noch hunderte solcher Beispiele aufzählen und ich denke, du wirst sie alle in ähnlicher Form erlebt haben.
Ich habe deine Aufzählungen eben schon fast mit einer gewissen Belustigung gelesen, weil du es so toll geschrieben hast. Man erkennt direkt die Absurdität in den ganzen Ausreden.

Zitat:
Der Vater ist gefühlte 20 Mal in 2 Jahren von Leitern oder Treppen gefallen, ebenfalls meistens per Wunderheilung zwei Tage später wieder unterwegs.


Besonders das hat mir ein Schmunzeln bereitet, denn diese Wunderheilungen gab es in der Familie meines Ex ebenfalls.
Ich würde mal sagen, das sind verdammt gute Gene, die in solchen Familien vererbt werden.

10.03.2019 14:52 • x 1 #674


Ortrere
Mir tut das wirklich gut, mir diese abstrusen Sachen ins Gedächtnis zu holen und mich zu fragen, wieso ich trotz des jahrelangen! Misstrauens dennoch immer weiter gemacht habe.
Mir reicht es nicht, zu sagen Abhängigkeit.

Ich glaube doch sonst auch nicht jeden Mist und wenn ich begründete Zweifel habe, greife ich durch. Zum Beispiel, bei meinem Kind und da bin ich mir meiner Liebe sicher. Da gibt es keine (ungesunde) Abhängigkeit. Da mache ich ein Fass auf, bringe meine Enttäuschung und die entgegengebrachte Respektlosigkeit zur Sprache und es gibt Konsequenzen.

Warum zum Teufel habe ich einem Mann, der mir nicht viel mehr als zugegeben grandiosen Säggs und ein bisschen Aufmerksamkeit gegeben hat, all diese Lügen, all das Versetztwerden, all die nicht gehaltenen Zusagen durchgehen lassen? Warum fehlt mir genau dieser empathiefreie, verletzende Mensch so sehr?

Was genau IST diese Abhängigkeit?

10.03.2019 19:18 • #675


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