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Verknallt in eine Frau mit Bindungsängsten

L
Hallo Ihr. Da mir sowas in der Art noch nie passiert ist, möchte ich meine Erfahrung und meine Gefühle mit euch teilen, um vielleicht den ein oder anderen externen Ratschlag zu erhalten.

Ich habe vor ca 5 Monaten eine Frau übers Online Dating kennengelernt. Wir haben eigentlich direkt einen super guten Draht zueinander gehabt und der Kontakt wurde recht schnell, sehr intensiv. Nach 2-3 Wochen hat sie allerdings das erste Mal den Kontakt abgebrochen, da ihr das alles zu eng geworden ist. Der Kontakt wurde dann nach 2 Wochen von Ihrer Seite erneut aufgenommen, sodass wir wieder einige Wochen sehr schönen und Intensiven Kontakt hatten, bis ihr es dann wieder zu viel und zu eng wurde.

Naja kurz gesagt lief das nun in den 5 Monaten immer mal wieder so. Es war quasi ein On-Off Kennenlernen, weil sie sich immer wieder zurückgezogen hat, bevor es wirklich ernst hätte werden können.
Da sie mir selbst, immer häufiger offen und ehrlich von Ihren Ängsten erzählt hat, habe ich mich dazu entschieden, mich aktiv darauf einzulassen und Ihr den nötigen Raum zu geben, weil sie seit langer Zeit eine Frau für mich gewesen wäre, bei der es für mich gepasst hätte.

Nun hat sie vor ca 2 Wochen erneut aus dem Nichts gesagt, dass sie keinen Kontakt mehr haben möchte und das es ihr leid tut. Ich bin mittlerweile auch soweit, dass ich nicht ihr Pausenclown sein möchte, ohne das jemals so empfunden zu haben.
Ich bin mir auch bewusst, dass das so eher keine Basis für mehr sein könnte. Allerdings haben sich mit der Zeit eben doch viele Gefühle aufgebaut, welche es mir schwer machen, das einfach so zu vergessen und den Gedanken zu verlieren, nicht erneut auf sie zuzugehen um es nochmal zu versuchen. Vor allem weil ich von ihr weiß, dass es ihr ähnlich geht.

Ich will aber auch nichts erzwingen und Sie nun eigtl in Ruhe lassen. Auch wenn ich von ihr weiß, dass sie das eigentlich nicht möchte und sich bewusst ist, dass sie durch die Kontaktabbrüche nicht die eigentlichen Probleme löst, welche sie hat. Sie hat mir mehrfach gesagt, wie schön sie es fände, wenn es mit uns klappt aber ja. Nun haben wir seit knapp 2 Wochen erneut keinen Kontakt mehr und ich kann nicht aufhören daran zu denken.

Habt ihr einen Tipp wie ich das am besten vergessen bzw verarbeiten könnte? Oder würde es euch sogar ähnlich gehen, dass ihr die Hoffnung nicht aufgeben wollt?

28.04.2023 12:11 • x 1 #1


Wurstmopped
Wenn du auf Drama stehst ride on.
Ich denke die Frau hat große Probleme, die sie erst einmal in den Griff bekommen sollte, bevor sie eine Beziehung versucht zu führen.
Du bist nicht Teil der Lösung, wie du siehst, eher Teil des Problems.

28.04.2023 12:28 • x 5 #2


A


Verknallt in eine Frau mit Bindungsängsten

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DieSeherin
ich würde mir wohl jedesmal, wenn wieder dieses aber sie ist schon eine echt tolle frau... in mir hochkommt etwas als gegenmittel überlegen. mach mal eine liste mit all dem, was du an diesem on-off-on-off so richtig mies fandest.

es waren jetzt 5 monate, über die du hinweg kommen kannst - tu dir nicht weitere monate, oder gar jahre an!

28.04.2023 12:35 • x 4 #3


S
Das Problem, auch Menschen mit Bindungsängsten wünschen sich oft Beziehung und Ankommen. Allerdings viele alte Erfahrungen zb. aus der Kindheit da mit Bindung Schmerz, Verlust und Co verbunden sind.

Am Anfang gibt es die Verliebtheit, das Begehren und ganz viele Hormone die blind und taub machen für Ängste und Warnsignale die schon vorhanden sind.

Ja und wenn diese Hormone, der Rausch da nachlässt siehe Alltag und echter Bindung/Vertrauen. Ja dann schlagen diese Ängste, Störungen und Co wieder voll durch da nicht mehr betäubt werden. Und dann fällt die Maske.

Ich denke nicht das sie mit Dir spielt, nur ihre Ängste sind wieder so stark geworden das sie Dich, die Liebe, die Bindung da als Bedrohung erscheinen lassen in ihrem Kopf.

Daran kannst Du leider nichts ändern, maximal eine gute Therapie die sich mit ihrer Vergangenheit und ihr Trauma da beschäftigt.

Aber Du musst in erster Linie auf Dich achten, das Du gesund und stabil bist und bleibst. Musst auch nicht abhauen wenn Du stark genug bist aber kannst sie zb. zu einer Therapie begleiten oder sie dahin bewegen positiv.

Ansonsten ist dies natürlich sehr schwer und mit normalen Beziehungen nicht vergleichbar siehe ihrer Altlasten. Aber wenn sie es Dir wert ist, sie auch offen und bereit ist, dann kann es mit Abstrichen trotzdem funktionieren. Aber dies muss man selber wissen.

28.04.2023 13:00 • x 3 #4


L
Zitat von Spargeltarzan:
Das Problem, auch Menschen mit Bindungsängsten wünschen sich oft Beziehung und Ankommen. Allerdings viele alte Erfahrungen zb. aus der Kindheit da mit Bindung Schmerz, Verlust und Co verbunden sind. Am Anfang gibt es die Verliebtheit, das Begehren und ganz viele Hormone die blind und taub ...


Du bringst es erstaunlich genau auf den Punkt! Wir haben tatsächlich auch schon über ihre Altlasten und Gründe gesprochen, weswegen sie wahrscheinlich solche Probleme hat und sie hat mir auch gesagt, dass ich sogar der erste gewesen bin, dem sie das so anvertraut hat.

Des Weiteren haben wir auch über eine mögliche Therapie gesprochen, welche ich ihr ans Herz gelegt habe. Sie hat wohl schon oft drüber nachgedacht, sich aber bislang noch nicht getraut. Am Ende wollte ich aber auch nie derjenige sein, der sie therapiert. Ich bin recht stabil in mir selbst und konnte mich deswegen auch über die lange Zeit auch aktiv drauf einlassen, da Sie es mir eben wert ist.

Ich glaube es ist auch normal, dass ich nun anfange zu zweifeln, weil ich eben auch auf mich aufpassen muss. Auf der anderen Seite bilde ich mir ein, das mit ihr für mich nur abhaken zu können, wenn man es eben wenigstens einmal richtig probiert hätte.

Aber da gehören eben immer auch zwei dazu und ich möchte sie da auch nicht zu überreden oder unter Druck setzen.
Warum muss Liebe so oft so kompliziert sein?

28.04.2023 13:17 • x 2 #5


FrauDrachin
Zitat von lemio:
Nun haben wir seit knapp 2 Wochen erneut keinen Kontakt mehr und ich kann nicht aufhören daran zu denken.

Also, ich würde dir raten, erst mal mehrere Schritte zurückzutreten, und dich zu fragen, ob du dir vor 1 Jahr so eine Beziehung(sanbahnung) vorgestellt hättest, oder ob es nicht eher ein NoGo für dich gewesen wäre?
Was würdest du denn einem Freund raten, der dir diese Geschichte erzählen würde?

Und dann kannst du dich ja mal schlau machen...
Es gibt durchaus verschiedene, mehr oder weniger manipulative Wege, Bindung zu erzeugen. Manche davon fühlen sich wesentlich intensiver und krasser an, als die normale liebevolle partnerschaftliche Bindung.

Eine Möglichkeit ist beispielsweise, dem anderen ganz viel liebevolle Aufmerksamkeit zu geben, und sie ihm dann plötzlich zu entziehen. Kommt dir bekannt vor? Muss ja nicht mal in der Absicht zu manipulieren geschehen. Das Hirn des Gegenübers wird sich intensiv damit beschäftigen, warum die Aufmerksamkeit plötzlich aufgehört hat, ob es an ihm selber liegt, ob er etwas tu kann, die Aufmerksamkeit wieder zu bekommen.

Eine andere Sache von deiner Seite aus ist, dass wir ungern einen Invest verfallen lassen. Wenn wir schon viel an Gefühlen, Geduld, emotionaler Arbeit in einen Partner gesteckt haben, wird es immer schwieriger sich zurückzuziehen und den Invest damit abzuschreiben.

Gibt es in dir vielleicht irgendwelche Trigger, warum du da so krass drauf anspringst? Vielleicht ein großer Wunsch zu Retten? Oder eine Überzeugung, dass du dich für die Liebe anstrengen musst?

28.04.2023 13:18 • x 2 #6


Vienne
Ich bin seit 15 Monaten mit einem Bindungsängstler liiert...und hatte das komplett am Anfang unterschätzt.

Es mündet bald in einer Art emotionalen Achterbahn, sehr, sehr anstrengend.

Das Einzige, das wirklich helfen könnte, ist eine Therapie. Wenn sie aber von sich aus keine machen möchte, ist es vergebens...

Da ich das Gefühl habe, dass du es nicht aufgeben möchtest...lass dir eines gesagt sein...du hast keine Ahnung, was da auf dich zukommt...es kann möglich sein, aber es ist sehr schmerzhaft.

28.04.2023 13:22 • x 6 #7


L
@FrauDrachin

Das mit den mehrere Schritte zurücktreten hab ich für mich ehrlich gesagt auch schon so beschlossen. Ich glaube klammern wäre hier auch der absolute falsche Weg.
Und nein das kommt mir nicht bekannt vor. Der Kontakt war ausschließlich positiv. Also eine Art Manipulation konnte ich da wirklich nie erkennen und so schätze ich sie auch nicht ein. Diese gegenseitige Aufmerksamkeit war von uns beiden recht schnell und offensichtlich gewollt. Also es hat sich einfach nur richtig angefühlt..

Und da wäre ich auch bei meinen Trigger. Ja, ich habe ein ausgeprägtes Helfersyndrom. Da komm ich aber super mit klar bzw dessen bin ich mir auch bewusst. Das allerdings wurde ja auch erst im Verlaufe der Zeit getriggert.
Und jein, also ich glaube schon, dass man was für Liebe tun muss bzw eben auch was investieren muss. Ansonsten verliert es für mich irgendwie an Bedeutung? Keine Ahnung, ich hab mich auf jeden fall schon immer schwer damit getan, echt gemeintes Interesse an einer Frau zu entwickeln und da bei ihr eben von Anfang an alles gepasst hat, habe ich gar nicht mal drüber nachgedacht. Es hat sich einfach richtig angefühlt und eben auch so, dass es früher oder später eh klappen wird, weil wir so gut zusammen passen.

Jetzt weiß ich eben allerdings von ihren Problemen und kann bzw muss das alles natürlich auch ein bisschen anders für mich einordnen.

28.04.2023 13:28 • x 1 #8


Vienne
Zitat von lemio:
@FrauDrachin Das mit den mehrere Schritte zurücktreten hab ich für mich ehrlich gesagt auch schon so beschlossen. Ich glaube klammern wäre hier auch der absolute falsche Weg. Und nein das kommt mir nicht bekannt vor. Der Kontakt war ausschließlich positiv. Also eine Art Manipulation konnte ich da wirklich nie ...

Oh je... bei mir ist es auch so ein Helfersyndrom...

Ich liebe meinen Freund sehr... würde ich, wenn ich noch einmal jemanden Anderen kennenlernen würde, mich nochmals auf jemanden mit Bindungsangst einlassen? Rational gesehen...auf keinen Fall.

28.04.2023 13:33 • x 2 #9


D
Zitat von lemio:
Des Weiteren haben wir auch über eine mögliche Therapie gesprochen, welche ich ihr ans Herz gelegt habe. Sie hat wohl schon oft drüber nachgedacht, sich aber bislang noch nicht getraut.


Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass so etwas Jahre dauert. Viele Jahre. Und dazu kommt noch, dass nicht wenige die Therapie abbrechen, da zu nah und schmerzhaft.

Aber was man auch oft nicht sehen möchte, oftmals gibt es einen bzw. mehrere Gründe, weshalb sich zurückgezogen wird. Der erste Schritt wäre also, in meinen Augen, dass sie lernt, zu benennen, was sie so sehr stört, dass sie keinen anderen Weg sieht als sich zu distanzieren. Hast du sie mal gefragt?

28.04.2023 13:34 • x 2 #10


L
Zitat von Vienne:
Oh je... bei mir ist es auch so ein Helfersyndrom... Ich liebe meinen Freund sehr... würde ich, wenn ich noch einmal jemanden Anderen kennenlernen würde, mich nochmals auf jemanden mit Bindungsangst einlassen? Rational gesehen...auf keinen Fall.

Aber du wärst ja nicht schon solange mit ihm zusammen, wenn es sich eben nicht doch in der meisten Zeit einfach nur schön anfühlen würde oder?
Wie Spargeltarzan es schon richtig auf den Punkt gebracht hat. Menschen mit Bindungsängsten haben eben auch das Bedürfnis nach Liebe und Beziehungen und ich hab für mich in dem Fall einfach entschieden, ihr alle nötige Zeit und eben auch den nötigen Freiraum zu geben, weil ich eben empfinde, dass sie es auch verdient hat, dass man ihr auch einfach mal das Gefühl gibt, dass man auch Verständnis dafür haben kann.
Sie wiederum hat mir schon oft gesagt, dass sie mich vor sich selbst beschützen möchte usw. Ich glaube tatsächlich, dass ich momentan eher mehr Teil des Problems statt der Lösung bin, was wirklich sehr schwer ist, sich selbst einzugestehen bzw damit umzugehen

28.04.2023 13:36 • x 1 #11


L
Zitat von Doppelherzchen:
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass so etwas Jahre dauert. Viele Jahre. Und dazu kommt noch, dass nicht wenige die Therapie abbrechen, da zu nah und schmerzhaft. Aber was man auch oft nicht sehen möchte, oftmals gibt es einen bzw. mehrere Gründe, weshalb sich zurückgezogen wird. Der erste Schritt wäre ...

Ja klar, also darüber haben wir tatsächlich auch sehr oft offen und ehrlich geredet. Sie hat sich mit der Zeit ja eben auch immer mehr mir gegenüber geöffnet und mir wirklich von intimen Sorgen und Problemen berichtet. (möchte ich nun gar nicht näher drauf eingehen)

Aber ja, eben weil wir da immer besser und offener drüber reden konnten, verstehe ich auch ihren Fluchtreflex und ich beziehe das auch gar nicht mehr auf mich. Sie hat mir auch oft genug gesagt, dass es nichts mit mir sondern nur mit ihren Panikreaktionen zu tun hat.

Für mich einfach nur super kompliziert inwiefern ich damit nun abschließen sollte oder die Tür eben immer weiter offen zu halten. Weil nochmal.. Ich hätte es wirklich gern einfach versucht, weil wir eben schon so oft so kurz davor gewesen sind

28.04.2023 13:39 • #12


D
Zitat von lemio:
Sie hat mir auch oft genug gesagt, dass es nichts mit mir sondern nur mit ihren Panikreaktionen zu tun hat.


Und genau das glaube ich nicht. Wenn es mit dir nichts zu tun hat, mit wem denn sonst? Du bist es doch, von dem sie sich distanziert.

28.04.2023 13:42 • x 2 #13


L
Zitat von Doppelherzchen:
Und genau das glaube ich nicht. Wenn es mit dir nichts zu tun hat, mit wem denn sonst? Du bist es doch, von dem sie sich distanziert.

Ja genau das meinte ich auch damit, dass ich wahrscheinlich wirklich eher Teil des Problems statt der Lösung bin

28.04.2023 13:43 • x 1 #14


D
Zitat von lemio:
Ja genau das meinte ich auch damit, dass ich wahrscheinlich wirklich eher Teil des Problems statt der Lösung bin


Das müsste sie als erstes lernen. Dir offen zu sagen, was sie wirklich stört innerhalb der Beziehung. Nicht dieses ganze hohle Psychogelaber, so kommt ihr nicht weiter.

28.04.2023 13:46 • x 1 #15


A


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