Furchtbar kann das eine wie das andere sein. Sicher, nach so vielen Jahren wird dir der Boden unter den Füßen weggerissen. Aber in der ersten Verliebtheit keine Chance zu bekommen und die Schmetterlinge killen zu müssen, ist auch nicht lustig. Du brauchst dich nicht für deine Gefühle zu entschuldigen.
Das wäre ja wie: Was, dir tuts weh, weil du dir den Arm gebrochen hast? Ich hab einen Schädelbasisbruch, also schweig still. Es lässt sich nicht vergleichen, aber Schmerzen hat der eine wie der andere.
Man kann sich nur klar machen: Dass, was einen die Verliebtheit vorzaubert, hätte einen ein paar Wochen später auch absolut abturnen können. Hühner, Dorffest, Spießbraten, Wohnwagen? Süße, da seh ich dich wirklich nicht. Und das weißt du ja auch selbst.
Wir können uns jetzt ewig über ihn aufregen - dass er seine Freundin verschwieg, dass er aufgrund seiner Profession erst recht schäbig ist. Ohnehin ziemliche Abturner. Aber selbst, wenn wir das verklärt ausblenden. Die wirklich entscheidende Frage ist ja: Was willst du? Und willst du wirklich einen Hühnerwilly mit Wohnwagen, Bierplautze und Almöhi-Hut? Ehrlich? Wirklich? Nüchtern betrachtet würde mich das, was ich jetzt von dir weiß, doch ziemlich wundern.
28.06.2015 22:19 •
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