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Vertrauen zerstört nach Affaire

Womanpower
Zitat von Ehefrau:
Mein erster Mann hatte ein Dro.. Ich habe mir viel Rat geholt und wollte doch nicht hören. Ein Süchtiger nutzt seine Partnerin um trotz der Sucht weiterhin den Anschein der Normalität zu wahren. Er wird erst aufhören, wenn er auf der Straße liegt. Du hast ihm doch bisher auch alles durchgehen lassen. Er denkt sich daß das bei der Affaire jetzt auch so geht.

Bei mir war die Trennung am Ende doch die einzige Lösung. Heute ist er clean.

Meine Kinder blühten nach der Trennung geradezu auf. Auch wenn man sich noch so zusammenreißt. Sie bekommen alles mit. Kinder, die bei Süchtigen aufwachsen, haben meistens seelische Probleme und haben oft selbst eine Suchtkarriere vor sich. Tu es für dein Kind und trenne dich!



Lieben Dank!

Ich habe die Trennung kommuniziert. Er war gefasst, hatte 2 Tage gebraucht, er trinkt wieder, er will ausziehen, er redet viel und schmiedet Pläne. Er will sich um eine Therapie kümmern, er will seinen Mitmenschen erklären, dass er Alk. ist.

All das läuft hier ab, wie in einem schlechten Film. Wir sitzen manchmal zusammen wie in alten Zeiten, vertraut. Heute trinkt er wieder, ich habe das Gefühl, er versteckt sich hinter seiner Krankheit. Ja, er sagt er erkennt sein Problem, ja, er kommt allein nicht da raus.

Aber er befindet sich immer noch in der Komfortzone... ich glaube er realisiert es nicht.

Es sieht manchmal so vernünftig aus, was er sagt und plant. Aber er setzt nichts um.

Er trauert nicht um die kaputte Familie, er kämpft nicht.

Ich selbst stecke in einer Seifenblase. Von Trennung auf Zeit rede ich, und: Wenn Du eine Therapie machst, wird alles wieder gut.

Ich belüge mich selbst oder?

07.07.2018 23:28 • x 1 #46


G
Guten Morgen @Womanpower

wie geht es Dir ?

Was Deine Frage angeht, ich vermute mal ja. Das ist wohl die Hoffnung darauf, daß es fast wie im Märchen doch noch alles gut aus geht. Es heißt ja : die Hoffnung stirbt zuletzt.

Bitte passe gut auf Dich auf und verlasse die Helfer/Retter Rolle dauerhaft, sonst wiederholt sich langfristig der Kreislauf auch wenn Er kurzzeitig tatsächlich mal etwas ändern sollte.
Hast Du Dich mal als Betroffene beraten lassen ?

09.07.2018 08:58 • x 1 #47


A


Vertrauen zerstört nach Affaire

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Womanpower
Hallo Giulietta V,

vielen Dank, ja ich gehe zu einer Selbshilfegruppe, die ALANONs. Das hilft mir sehr.

Ich befinde mich an dieser Stelle, ich wünschte mir, alles wird wieder gut. Du hast Recht.

Ich weiß aber auch, dass er diesen Weg alleine gehen und ich mich weiter aus dieser Situation lösen muss. Derzeit leben wir aber noch unter einem Dach (er sucht eine Wohnung) und erst gestern habe ich wieder so ein Gefühlschaos erlebt, weil er die Nacht einfach weggeblieben ist, natürlich gesoffen hat, und morgens munter anrief und meinte er kommt jetzt nach Hause und ob er Brötchen mitbringen solle. Mit ist der Kragen geplatzt.

Das führte dazu, dass er endlich seine Eltern informierte und sich für eine Therapie anmelden will.

Ich weiß.... in Zeiten, in denen sich die Komfort-Zone zu verabschieden droht, werden Süchtige erfinderisch. Und sobald sich wieder Ruhe einstellt, frönen sie wieder ihrer Sucht...

Er muss hier raus, sonst kann ich nicht frei atmen. Dieses ewige Hin und Her macht mich krank und kostet mich viel Kraft.
Ich wünsche aber eine friedliche Trennung. Ein loslassen in Liebe.... (kann auch in Hass umschlagen, das möchte ich schon allein für unseren Sohn nicht).

Eine ALANON Freundin sagte mal es gibt keine hoffnungslosen Fälle. Jedoch würde ich immer einen kranken und süchtigen Menschen neben mir haben. Das macht mich auch krank. Und unseren Sohn.

Also Trennung für immer, beginn eines neuen Lebens, eines fröhlichen und glücklichen Lebens.

Die Kommuniktion hier hilft mir sehr dabei. Mein Umfeld hier ist zwar klasse, jedoch sind alle viel zu nah dran am Geschehen...

09.07.2018 10:47 • x 1 #48


G
@Womanpower

Ich freue mich sehr, daß Dir das Forum gut tut und Unterstützung bietet.
Und ich stimme Dir zu, daß das persönliche Umfeld meist zu dicht dran ist.

Du machst auf mich einen sehr klaren Eindruck was Deine Einschätzung der Situation angeht.
Drücke Dir ganz doll die Daumen und bin sicher, daß Du es schaffen wirst !

Zitat:
Ich weiß aber auch, dass er diesen Weg alleine gehen und ich mich weiter aus dieser Situation lösen muss. Derzeit leben wir aber noch unter einem Dach (er sucht eine Wohnung) und erst gestern habe ich wieder so ein Gefühlschaos erlebt, weil er die Nacht einfach weggeblieben ist, natürlich gesoffen hat, und morgens munter anrief und meinte er kommt jetzt nach Hause und ob er Brötchen mitbringen solle. Mit ist der Kragen geplatzt.


Kann ich gut nachvollziehen, daß Dir der Kragen geplatzt ist. Das Maß war wohl einfach mal voll und anscheinend war das dringend fällig, damit etwas bzw. Er mal in Bewegung kommt.
So sehr man Jemandem helfen und auch Harmonie möchte, manchmal ist das kontraproduktiv und Eskalation ( so unschön die ist) für eine Veränderung erforderlich. Du hast Ihm vermutlich immer viel zu viel Sicherheit und Halt ( Komfortzone) geboten und reden reicht dann leider häufig nicht aus, damit das Gegenüber den Ernst der Lage auch realisiert.

09.07.2018 11:11 • x 1 #49




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