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Vier Jahre betrogen, warum wirds nicht langsam besser?

F
Hallo Ihr Lieben,
brauche auch mal Rat. Zum besseren Verständnis: vor einem Jahr habe ich (50) zufällig herausgefunden, dass mein Mann (54) eine Affäre (48) hat. Wir sind 20 Jahre verheiratet) Er hat mir beteuert, dass er sofort Schluß gemacht hat und nichts außer mir (wie ich früher einmal war) und die Kinder (17 und 20) zurück will. Die Affäre hat er noch 3 weitere Monate hingehalten aus Angst, sie würde mir verraten, dass es mehr als vier Jahre waren. Das hat sie dann auch getan, indem sie mir im Juli letzten Jahres Screenshots von Chatverläufen geschickt hat, damit ich über die Dauer der Affäre Bescheid wissen sollte.
Ich wollte verzeihen, vergessen, wieder ein normales Leben, habe alles versucht, bin zum Therapeuten, weil ich dachte, ich muss an meinem alten Lebensplan festhalten, was mir aber gar nicht gelang.
Ende Februar hat er nach einem Streit Kleider gepackt und ist zum 4. Mal in diesem Jahr, zu seiner Mutter.
Da hat es bei mir zum ersten Mal Klick gemacht. Ich fühlte mich wieder so richtig im Stich gelassen, er ist davongelaufen, um sich der schlimmen Situation zu Zuhause zu entziehen.
In den letzten 5 Wochen, in denen er weg ist, ging es mir sehr, sehr schlecht. Ich weiß inzwischen, dass es keine Zukunft mehr für uns gibt, ich bin froh, wenn ich ihn nicht sehe und kann mir nicht erklären, was ich mir im letzten Jahr vorgemacht habe. Ich war wohl viel länger als andere im Schockzustand, sah nur das Verlorene und die Existenzängste und großen Veränderungen, die auf mich zukommen.
Nun will er aber beharrlich zurück. Schreibt mir und den Kindern Liebesbriefe, bettelt um Vergebung, um eine letzte weitere Chance. Er will mir dabei helfen, mit seinem Verrat klarzukommen, wenn ich ihn nur ließe. Er hat noch keine Wohnung (scheinbar schwierig zur Zeit), seine Mutter ist gehässig und sagt ihm jeden Tag, er solle endlich bei ihr verschwinden. Mir tut er leid, dass es ihm jetzt so schlecht geht, aber ich tat ihm 4 Jahre lang nicht leid und im letzten Jahr hat er mich mit meinem Kummer zu 90 % alleine gelassen, wollte nicht reden, mir keine Antworten geben, hat sich entzogen und ich sollte seinen Scherbenhaufen irgendwie wegkehren. Für ihn sei die Sache erledigt, kein Kontakt zur AF mehr, er wisse, was er wolle und ich solle endlich nach vorne sehen. Das gelang mir mal 1 bis 2 Tage, dann kam wieder alles hoch.
Mir fehlt die große Wut, obwohl ich mir täglich darüber bewusst bin, was er alles getan hat.
Warum geht's mir nicht endlich besser, warum kann ich nicht aufstehn und mein Krönchen richten? Ich liege immer noch am Boden.
Danke fürs Lesen

--
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02.04.2020 10:59 • #1


Kummerkasten007
Zitat von Finchen03:
Warum geht's mir nicht endlich besser


Weil Du noch keine Entscheidung getroffen hast, was DU willst.

02.04.2020 11:12 • x 5 #2


A


Vier Jahre betrogen, warum wirds nicht langsam besser?

x 3


Gorch_Fock
Hey Finchen, willkommen hier.
Dein Nochmann macht aktuell dass, was er auch mit seiner Affaire gemacht hat. Geschichten erzählen. Heute ist seine Mutter gehässig. Vor ein paar Jahren warst Du es in seinen Erzählungen an die Affaire, welche wahrscheinlich schon seit Jahren keinen Sechs mehr wollte und das ihr wie Bruder und Schwester gelebt habt. Lass Dich daher nicht weiter einwickeln.

02.04.2020 11:16 • x 3 #3


F
Hey @Finchen03 ,

das ist wirklich ein Schock so etwas zu erfahren. Was hat er gesagt, wie es dazu gekommen ist? Wie lief Eure Ehe zu diesem Zeitpunkt? ich hab nichts lesen können, was ihr seit dem versucht habt zu ändern, oder zu verbessern, außer das die Affäre beendet wurde. Das allein reicht natürlich nicht. Ihr könnt nicht an dem Punkt weiter machen, wo ihr aufgehört habt, sondern ihr müsst neu starten. Neue Ausgangssituation, die Themen aufarbeiten und dann schauen, ob es für Euch noch reicht. UND... das wichtigste an der ganzen Sache... bei dieser Entscheidung sollten weder Kinder, Haus, Geld, Hund, die Nachbarn, die Urlaube... whatever eine Rolle spielen. Einzig die Gefühle zueinander... der Rest ist Pups egal.

02.04.2020 11:22 • x 2 #4


M
@Finchen03
Ich muss sagen, ich würde mich von diesem Mann trennen, ich würde ihm nie mehr vertrauen können. Erstens ist die Dauer der Affäre mit 4 Jahren extrem lang gewesen, er hat dich also vier lange Jahre immer wieder betrogen und belogen und ein Doppelleben geführt. Was ich aber genau so schlimm finde, ist die Tatsache, dass er dir nach dem Auffliegen versprochen hat, die Affäre sofort zu beenden, sich die Affärenfrau aber noch drei Monate lange quasi warmgehalten hat. Da war auch nach dem Auffliegen nicht wirklich eine Ehrlichkeit vorhanden.
Setz ihn vor die Tür, das wird nichts mehr.

marina1974

02.04.2020 11:31 • x 5 #5


Löwin45
Liebe Finchen03

Zitat von Finchen03:
Warum geht's mir nicht endlich besser, warum kann ich nicht aufstehn und mein Krönchen richten? Ich liege immer noch am Boden.

Tja, warum nicht?
Du bist ja nicht nur einmal verletzt worden durch den Betrug deines Mannes. 4 Jahre belogen zu werden ist eh schon harter Tobak.
Nein, du wurdest erneut verletzt durch die nicht endende Lügerei deines Mannes - ganz egal, wie er es begründet, es diente ausschließlich seinem Selbstschutz.
Dass dein Mann, dir nicht bei deinem erlittenen Trauma helfen wollte und du es daher ganz alleine versuchtest (mit therapeutischer Hilfe), ist schon schlimm. Aber, dass er deinen Bemühungen auch noch herablassend und ohne erforderliche Wertschätzung begegnete, zerstörte viel mehr, als er sich ausmalen kann.
Das alles ist viel.
Lass dir Zeit.

Zitat von Finchen03:
Mir tut er leid, dass es ihm jetzt so schlecht geht, aber ich tat ihm 4 Jahre lang nicht leid und im letzten Jahr hat er mich mit meinem Kummer zu 90 % alleine gelassen, wollte nicht reden, mir keine Antworten geben, hat sich entzogen und ich sollte seinen Scherbenhaufen irgendwie wegkehren. Für ihn sei die Sache erledigt, kein Kontakt zur AF mehr, er wisse, was er wolle und ich solle endlich nach vorne sehen. Das gelang mir mal 1 bis 2 Tage, dann kam wieder alles hoch.

So funktioniert es auch nicht.
Eigentlich ist es die pure Feigheit deines Mannes, deine damaligen Fragen nicht beantworten zu wollen.
Das ist ja auch unbequem für ihn.
Damit hätte er sich ja mit seinen Handlungen auseinandersetzen müssen und vielleicht so etwas wie Scham empfinden...
Tja, das ist ganz sicher nicht leicht - wäre aber erforderlich gewesen.
Da ist es doch viel angenehmer, den Schwamm drauf und nach vorne zu schauen.
Ja klar, kann man die Vergangenheit nicht ändern.
Aber, so kannst du auch nicht abschließen.
Wie willst du ihm verzeihen, wenn dich immer noch viele unbeantworteten Fragen quälen.
Wie willst du ihm verzeihen, wenn er so gar keine Reue zeigt und sich scheinbar auch nicht um deine Vergebung bemüht.

Eines ist sicher, damit ein Neustart funktioniert, müssen dies beide wollen.
Dazu gehören Liebe, Respekt und Ehrlichkeit.
So kämpftest du ganz alleine, und dein Mann machte es sich bequem.
Auch das hat dich zusätzlich verletzt.

Gib dir Zeit.
Es dauert einfach, bis du das alles verarbeitet hast und deine Wunden heilen können.

Nein, er muss dir nicht leid tun.
Denn, wie du schon richtig geschrieben hast, auch du tatest ihm nicht leid in diesen 4 Jahren. Dein Wohl spielte zu der Zeit auch keine Rolle für ihn.
Schau du jetzt auf dein Wohl.

02.04.2020 12:15 • x 6 #6


F
Zitat von Kummerkasten007:

Weil Du noch keine Entscheidung getroffen hast, was DU willst.


Hallo @Kummerkasten007 Eigentlich will ich ihn nicht mehr, ich hänge in vergangenen Erinnerungen und zerplatzen Träumen von unserem Lebensabend fest. Es müsste bei mir endlich mal nach vorne gehen, lappt das erst, wenn er eine Wohnung hat, die Finanzen geregelt sind und das alles?

@Gorch_Fock ja, das hat er der AF so dargestellt, auch wenn es nicht so war. Ich kann auch nicht glauben, dass er es dauerhaft ernst meint, nicht nachdem er zu diesen vier Jahren fähig war.

@frechdachs1 er sagte, er sei verführt worden.Er habe sie an Rosenmontag kennengelernt, iwann in einer Kneipe wieder getroffen, ihre Nummer unter einem falschen Namen abgespeichert, sie iwann auf einen Kaffee besucht. Sie habe ihn dann verführt und er sei danach direkt nach Hause und habe sich sehr schlecht gefühlt. Dazu kommen konnte es, weil ich oft abweisend war, an ihm genörgelt hätte, weil er mich zwar immer geliebt habe, aber ich nichts mehr nach ihm gefragt hätte. Umgekehrt passt es eher, denn er ist leidenschaftlicher Fußballer und Jugendtrainer, der seine Zeit schon Jahre vorher auf dem Fußballplatz verbracht hat, die Jahre vor dem Betrug nie Zeit für mich und die Familie hatte. Er hat mir den gesamten Haushalt überlassen und die Kindererziehung (er war nicht auf einem einzigen Elternabend), gab es etwas zu erledigen, verschob er es auf iwann.
Ich hab auch rebelliert gegen das damalige Leben, hab ihn oft gefragt, ob das alles war? Er immer weg, ich meisterte alles alleine. Oft hab ich mit dem Gedanken gespielt, auszubrechen, der Ehe ein Ende zu setzen, aber ich war zu feige, dann fühlte es sich doch nicht so schlimm an, weil ich ihn ja liebte. Im letzten Jahr wollten wir dann alles anders machen. Haben uns viel Abwechslung vorgenommen, haben auch im Sommer einiges unternommen, er versprach, das Rauchen (was er durch die AF wieder angefangen hat und was mich ganz furchtbar gestört hat) zu reduzieren, nach und nach aufzuhören.Ist ihm nicht gelungen, er hat immer behauptet, weniger zu rauchen, konnte ich aber nicht glauben. Er ist nicht mehr zum Fußball gegangen, nicht mehr in die Kneipe des Vereins, wo er sie oft getroffen hat. Er wollte den Fußball ganz beenden. Plötzlich hatte er einen anderen verein gefunden und ging dort ab und zu hin, was in mir wieder Ängste auslöste.
Was tat er noch? Er ging öfter mit mir und dem Hund raus, was ich früher immer alleine tat. Er half mehr im Haushalt, aber irgendwie konnte ich keinen Tag über seinen Verrat hinwegsehen. Wenn ich traurig war, war er bald genervt, auf Fragen bekam ich keine Antworten, er schlief bestens, hatte guten Appetit und war immer gut gelaunt, während mich die Enttäuschung und der Kummer zerfraßen.Paartherapie wollte er nicht, hat er strikt abgelehnt, meinen Therapeuten hat er beschimpft und als Gegner gesehn. Ich hab ihm dann von den Sitzungen auch nichts mehr erzählt. Seine Bemühungen waren fast ganz eingeschlafen is auf seinen Schlachtruf, den er mir täglich sagte: Wir schaffen das, wir müssen kämpfen!
Meine Gefühle hab ich beschrieben, ich denke, es reicht nicht mehr von meiner Seite, ich hab mir ganz viel vorgemacht. Vorgemacht, ihn sehr zu lieben, vorgemacht ihn noch genug zu lieben, um diese Affäre jemals verzeigen zu können. Und dennoch komm ich nicht voran

@marina1974
Das Vertrauen ist hin. Hab ihn anfangs ganz viel kontrolliert, mich noch verrückter gemacht, spioniert wie ein Trottel. Wenn er sagt, er schwört, zweifle ich, wenn er sagt, das ist die Wahrheit, denke ich das weißt nur du! Wäre dieses endgültige Aus nur so leicht entscheidbar...

02.04.2020 12:21 • x 2 #7


F
@Finchen03

da lag also schon weit vorher vieles im argen, aber eben doch wahrscheinlich auch von beiden Seiten. Da ich vor einiger Zeit mal auf einem Seitensprungportal unterwegs war (die Gründe lass ich mal dehingestellt) hab ich gemerkt, dass die Hauptgründe von Männern fremdzugehen, nicht der fehlende oder schlechte 6 sind. Es ist die fehlende Anerkennung, der Zuspruch und die Wahrnehmung der Person. Man glaubt immer Männer brachen das nicht, da sie nicht so viel Wert auf Gefühl legen. Weit gefehlt... sie sehnen sich genau so wie wir, nur sprechen sie es noch seltener aus. So wie du dir mehr Unterstützung im Haushalt und bei den Kids gewünscht hättest, hätte er sich vielleicht von dir mehr Interesse an seinen Hobbys gewünscht. Und so lebt man nebeneinander her, ohne zu merken das der andere ebenso unzufrieden ist, wie man selbst.

Wenn du schreibst, die Gefühle reichen nicht mehr, kann ich das verstehen, denn es geht eine Menge kaputt. Ich weiß das leider aus Erfahrung, wie es sich anfühlt hinter jedem noch so kleinen Detail eine erneute Lüge oder erneuten Betrug zu wittern. Leider kenne ich zudem aber auch die andere Seite, nämlich die des Betrügers und wie sich die Vorwürfe und die Kontrolle anfühlen. Beide Seiten sind sehr schwer zu verkraften und nur machbar, wenn noch genügend Wille und Gefühl vorhanden sind. Vllt. hilft euch eine Trennung erst mal wieder herauszufinden, was man will. Im Moment spielt bei Euch in den Gedanken das Sicherheitsbedürfnis noch zuviel rein. Ihr solltet lernen auf eigenen Beinen zu stehen und den anderen nicht mehr zu brauchen. Wenn dann wieder die Gefühle hochkommen, oder noch vorhanden sind, ohne das man den Partner für die Haltung des Hauses benötigt, dann kann es auch wieder was werden. Wenn nicht, habt ihr beide die Chance wieder anderweitig glücklich zu werden und evtl. als Freunde den Weg zu beschreiten. Ganz aus dem Leben verlieren müsst ihr euch ja nicht.

02.04.2020 12:35 • x 2 #8


Kummerkasten007
Zitat von Finchen03:
Es müsste bei mir endlich mal nach vorne gehen, lappt das erst, wenn er eine Wohnung hat, die Finanzen geregelt sind und das alles?


Ja ich denke, wenn der finale Cut erstmal ausgesprochen ist, dass Du dann anfangen kannst, alles zu verarbeiten und Dein Leben neu zu ordnen.

Hast Du da Angst davor?

02.04.2020 12:37 • x 2 #9


F
@kummerkasten07
Ja Angst ist mein ständiger Begleiter, vor allem. Mit ihm, ohne ihn, schaff ich alles alleine, was ist, wenn dies ein Fehler ist, wenn das?
Auch wenn ich ihm glauben würde, dass er aufrichtig bereut und alles anders machen würde, ich weiß nicht, ob ich ihn noch will

02.04.2020 12:51 • #10


J
MIt einem solchen Mann ist man bis zum Tod gestraft.

02.04.2020 13:05 • x 3 #11


P
Liebe @Finchen03
Mir kommt es so vor, als ob er nach wie vor dir die gesamte Verantwortung für eure Beziehung aufhalst. Er denkt, ein paar nette Worte, direkt oder per Brief, reichen aus ihn aus seiner miesen Situation zu befreien (von Muttern wegkommen).
Er scheint überhaupt nicht bereit zu sein, dafür zu arbeiten, zu kämpfen, auszuhalten und zu ertragen - seien es deine Gefühle, seine Taten, eure Beziehung, was auch immer. Die Tiefe ist nicht seins.

Auf der anderen Seite war er auf eine gewisse Art und Weise ehrlicher als du. Keine gute Art, bitte richtig verstehen. Aber du erwähntest, du wärst gerne ausgebrochen aus eurer alten Beziehung Er ist es.

Da liegt ne Menge altes Zeug im Argen. Das Gefühl zu haben / die Forderung zu fühlen, so eine Beziehung einfach wieder weiter machen zu sollen kann einen nur umhauen und auslaugen.

Von daher ist es an dir zu überlegen - und zwar ganz ehrlich dir (!) gegenüber - ob du den Rest deines Lebens wirklich mit ihm verbringen möchtest.
Und wenn ja, unter welchen Bedingungen.
Was muß sich ändern?
Was muß dafür getan werden? (Paartherapie zb?)
Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, von ihm? Von dir?

Ja, du darfst Forderungen stellen.
Äh, nein, du m u ß t Forderungen stellen.
Einfach so zurück und Schwamm drüber geht offensichtlich nicht, nicht für dich und somit nicht für euch als Paar. Das ist okay.
Du hast jedes Recht jetzt Bedingungen zu definieren und du solltest darin konsequent sein.
Dafür solltest du für dich aber wissen, ob du wirklich weiterhin mit ihm zusammen sein willst.
Und unter welchen Bedingungen das für dich überhaupt möglich wäre.

Auch diese Überlegungen sind Arbeit, harte Arbeit und Inventur in dir drinnen.

Und nein, du musst dich nicht beeilen. Nimm dir die Zeit die du brauchst. Er hatte sich ein paar Jahre gegönnt. Da kann er ein paar Tage länger schon bei Muttern aushalten. Ist doch für euch!

02.04.2020 13:43 • x 4 #12


Gorch_Fock
Du liebe Güte, was Du beschreibst sehe ich einfach - auch aus Männersicht - als Totalausfall. Rauchen, saufen, Fußball... tolle Nummer. Nichts zu Hause machen und Deine Therapien runtermachen. Ach ja, und Angst vor der der Therapeutin hat er. Passt ja jetzt zu seiner Angst vor der Mutter. Sei froh, dass die Trennung da ist.

02.04.2020 13:53 • x 3 #13


Lilli70
[quote=Perzet]Liebe @Finchen03 Mir kommt es so vor, als ob er nach wie vor dir die gesamte Verantwortung für eure Beziehung aufhalst. Er denkt, ein paar nette Worte, direkt oder per Brief, reichen aus ihn aus seiner miesen Situation zu befreien (von Muttern wegkommen). Er scheint überhaupt nicht bereit zu sein, dafür zu arbeiten, zu kämpfen, auszuhalten und zu ertragen - seien es deine Gefühle, seine Taten, eure Beziehung, was auch immer. Die Tiefe ist nicht seins. Auf der anderen Seite war er auf eine gewisse Art und Weise ehrlicher als du. Keine gute Art, bitte ...[/Weisst du was das Schönste an der ganzen Sache ist?: das du gar nichts tun musst. Du hast doch schon alles getan. Verziehen, versucht zu verstehen. Weiterhin Köchin, Hausfrau, Mutter, Partnerin gespielt. Bist zur Therapie gegangen. Du brauchst nichts mehr zu tun. Wenn, dann bewegt er sich jetzt und du schaust zu. Hat er ja bis jetzt auch nur gemacht. Du kommst auch alleine klar! Habe ich geschafft, meine Freundinnen auch. Ähnliche Situationen. Genieße jetzt die Zeit mit deinen Kindern, mach dich schön, mache Sport, tue Gutes. Nicht vergessen: Er hat das alles so gewollt! Und wenn ich lese, er wäre verführt worden, dann hat er ja Glück gehabt, dass er nicht dazu gezwungen wurde. Sorry, wer nimmt ihm das denn noch ab? Du schaffst das. Keine Angst, Angst ist ein schlechter Berater. Geh einfach weiter.. ))

02.04.2020 14:04 • x 1 #14


juliet
Hallo, Finchen, willkommen hier.

warum es noch nicht besser wurde?
ganz einfach: weil es noch keinerlei gelegenheit gab, wo sich heilung überhaupt einstellen konnte! denn bisher hast du ja an eurem gemeinsamen weg festgehalten, dazu ist aber ein gemeinsames vorgehen erforderlich.

schau mal: wenn du einen rostigen nagel im fuß hast, kannst du den fuß noch so oft nach links und rechts drehen, schonen, eincremen und was weiß ich - solange du den nagel drinlässt, wird sich die wunde nie schließen.

hier ist dir eine wunde beigefügt worden, und um eure ehe neu aufzustellen, müsste der nagel - also beispielsweise das jahrelange auseinanderleben, gleichgültigkeit, mangelnde kommunikation... - mit vereinten kräften entfernt werden!

um vertrauen neu aufzubauen, funktioniert es leider nicht, dass nur du allein dich um die heilung eurer ehe bemühst. denn auf dieser ebene sind BEIDE partner gefordert. da gibts leider keine alternative.

ich rate bewusst nicht zu einer trennung. das kannst nur du für dich entscheiden. ich sage aber: wenn hier nicht beide ALLES an die heilung setzen, dann kann es nicht klappen, dieses trauma zu überwinden.
nur einen schlachtruf wie ein mantra zu wiederholen, ist natürlich völlig unzureichend.

alle überlebende von untreue... die wieder zusammengefunden haben und eine erneuerung ihrer beziehung erleben konnten, haben glaube ich eins gemeinsam: sie haben ihr eigenes sein und ihre beziehung einmal komplett auf den kopf gestellt, und ein neues beziehungs-haus gebaut.

wenn einer der beteiligten partner sich diesem teils schmerzhaften prozess verweigert, glaube ich nicht an einen erfolg.

dein mann möchte einfach, dass du so funktionierst wie zuvor. der nagel soll einfach ignoriert werden.
ist für ihn ja auch am bequemsten so.

für dich aber nicht.
die frage ist: was tust DU nun, wo du erlebt hast, dass dein mann nichts tut, um deine und eure heilung in irgendeiner weise zu fördern?

02.04.2020 14:45 • x 4 #15


A


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