Völlige Ratlosigkeit und Verzweiflung

Zitat von Josephine_90:

Die Einsamkeit ist jetzt schon manchmal übel hoffe in der neuen Wohnung wird es besser, wo mich nicht alles an ihn erinnert…

Die Zeit arbeitet für dich!

@Überlebende
Naja, mein Vater weiß, dass er kein toller Typ war und er selber weiß glaub ich auch, dass er das nicht ist. Er hat sich ja selbst oft als Versager bezeichnet. Meist zwar nur wenn er besoffen war und im Suff die Pizza vom Vortag durch die Bude gepfeffert hat, aber ein paar lichte Momente hatte er durchaus

Zitat von Josephine_90:

Das habe ich ihn auch schon zig mal gefragt, was diese dämliche Frage jedes Mal soll, wie es mir geht…was glaubt der denn, wie man sich fühlt nach jahrelanger Aufopferung und Verzicht fallen gelassen zu werden und zur nächsten zu hüpfen…
Keine Ahnung, was er erwartet…gewissensberuhigung vermutlich

Die Therapeutin schlackert auch oft genug mit den Ohren, wenn sie meine Geschichten hört und sagt auch, dass sein ganzes Verhalten ne Art Fluchtreaktion vor der Realität ist.
War heute wieder beim Arzt und hab nun Antidepressiva bekommen…manchmal denk ich mir selber, wie unfassbar das alles ist, dass ein Mensch einen so dermaßen zerbröseln kann…

Gewissensberuhigung, falsche Anteilnahme oder nur Gedankenlosigkeit. Ja, was glaubt er denn wie es Dir geht? Danke der Nachfrage, rundum super, ich baue mir gerade ein neues Leben auf und das lässt sich gar nicht so schlecht an.

Ich würde hier keine Schwäche zeigen, denn auf blöde Fragen gibt es eine entsprechende Antwort.
Fluchtreaktion - so was geht eine Zeitlang, indem man alles Andere, was eigentlich wichtig wäre, ausblendet und nur auf das schaut, was man sehen will. Aber die Realität ist zwar manchmal langsamer, aber sie kommt ganz sicher.
Und dann wird es Dir bereits besser gehen, während bei ihm vielleicht Bedenken kommen oder unerfreuliche Gedanken über das eigene Verhalten.

Das Leben hängt nicht immer nur auf eine Seite. Dir geht es jetzt nicht gut, denn über Dich wurde entschieden. Das ist eine Kröte, die man nicht gerne schluckt. Aber das wird so nicht bleiben. Das Leben wird sich ändern - für Dich, aber auch für ihn und kein gefühlter Glücksritt hält ewig an. Und für diese Erkenntnis brauchst Du auch keine Medikamente. Du kannst die Zeit für Dich arbeiten lassen und ganz ruhig abwarten und dabei DEIN Leben wieder oder vielleicht auch endlich in die eigene Hand nehmen.
Gar nicht so wenige Frauen stellen irgendwann nüchtern fest, dass sie so besser dran sind als mit dem Ehemann an der Seite, der auf einmal gar nicht so sehr mehr fehlt.

Und aufpassen mit den Antidepressiva. Mein Mann hat auch mal welche bekommen wegen einer leichten Depression. Er dachte sich, wenn es mir besser geht, lass ich die ausschleichen.
Klappte aber nicht, denn das Gehirn scheint sich an die Zufuhr zu gewöhnen und dann merkt man oft nach zwei Wochen, dass sich die Stimmung wieder zum Negativen ändert. Und das spürt dann auch das enge Umfeld. Das ist ein Teufelszeug.
Krisensituationen gehören zum Leben, aber man kann sie auch ohne chemische Hilfe durchstehen.

Zitat von Josephine_90:

@Überlebende Die Einsamkeit ist jetzt schon manchmal übel hoffe in der neuen Wohnung wird es besser, wo mich nicht alles an ihn erinnert… Finde es auch irgendwie echt unverschämt, dass er auch den Kontakt zu meinem Vater versucht zu halten. Er hat ihm gesagt, dass er ihn gern mal besuchen kommt und ...

Gab es auch mal was Positves in der Beziehung ?

Oder was verstehst du unter einer guten Beziehung in 10 Worten.

@Scheol
Es gab schon auch positive Sachen. Er ist jetzt nicht nur der Teufel in Person aber seine sch. Suchtprobleme haben halt irgendwie unseren Alltag und sein Verhalten oftmals bestimmt. Dazu war er noch unfassbar stur.
Aber ja, eine gute Beziehung war es sicherlich nicht, Problem ist eben, dass ich keinen Vergleich habe und nichts anderes kenne als so

Zitat von Josephine_90:

@Scheol Es gab schon auch positive Sachen. Er ist jetzt nicht nur der Teufel in Person aber seine sch. Suchtprobleme haben halt irgendwie unseren Alltag und sein Verhalten oftmals bestimmt. Dazu war er noch unfassbar stur. Aber ja, eine gute Beziehung war es sicherlich nicht, Problem ist eben, dass ich ...

Hier sind ja so viele Verfehlungen, da muss der ja irgendwas goldiges gehabt haben.

Die erste Beziehung die wir sehen und führen ist von unseren Eltern.

@Scheol
die Beziehung zwischen meinen Eltern war leider genauso beschissen…konnte man nicht als Beziehung bezeichnen, wahrscheinlich noch weniger als die zwuschen mir und meinem Ex…vermutlich hab ich genauso deswegen so lang dran festgehalten

Zitat von Josephine_90:

@Scheol die Beziehung zwischen meinen Eltern war leider genauso beschissen…konnte man nicht als Beziehung bezeichnen, wahrscheinlich noch weniger als die zwuschen mir und meinem Ex…vermutlich hab ich genauso deswegen so lang dran festgehalten

Vermutlich dein Muster

@Scheol
Ja, meine Therapeutin meinte auch, dass der Mensch sich oft unbewusst genau das sucht, was einem jahrelang vorgelebt wurde. Scheint bei mir zuzutreffen…leider…

@Josephine_90
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wir speichern unsere ersten Erfahrungen als Normalität ab.

Zitat von Josephine_90:

@Scheol Ja, meine Therapeutin meinte auch, dass der Mensch sich oft unbewusst genau das sucht, was einem jahrelang vorgelebt wurde. Scheint bei mir zuzutreffen…leider…

Zu erkennen wo das Problem her kommt ist ja wichtig.

erst dann kann man schauen wie und was man was ändert.

eine Veränderung wird sich komisch anfühlen auch wenn es objektiv gesünder und Richtig ist.

Heute ist wieder ein Tag, an dem ich ihn echt vermisse kurz vorm Wochenende wird das immer am Schlimmsten, da wir diese immer zusammen verbracht haben…frag mich echt, wann das mal etwas besser wird alles.
Gestern war ich ein paar Möbel shoppen für die neue Wohnung…konnte mich nicht drüber freuen, weils aus einem Grund heraus passiert, den ich so nicht wollte

Zitat von Josephine_90:

Ja, meine Therapeutin meinte auch, dass der Mensch sich oft unbewusst genau das sucht, was einem jahrelang vorgelebt wurde. Scheint bei mir zuzutreffen…leider…

Das sagte mir auch mein Therapeut vor Jahren. Der Mensch lebt das, was er kennt - im Positiven wie im Negativen. Es sind innere Muster, eine Bekanntheit die das Unterbewusstsein verspürt und das führt Dich dann pfeilgerade zu Männertypen, die Dir bestens bekannt sind.
Davon kann man sich erst ein wenig lösen, wenn man die inneren Fallstricke erkennt . Aber es ist ausgesprochen schwierig nicht wieder das auszuwählen was man kennt.Und wenn man es merkt, sollte man so eine Beziehung besser nicht weiterführen, denn man lebt dann nur in einer Wiederholung auf anderen Schauplätzen.

Zitat von Josephine_90:

Heute ist wieder ein Tag, an dem ich ihn echt vermisse

kurz vorm Wochenende wird das immer am Schlimmsten, da wir diese immer zusammen verbracht haben….

was vermisst du den genau ?

was vermisst du den genau an positiven von ihm ?

ihr habt es zuhause zusammen verbracht , wo er was genau positives mit dir machte ?

@Margerite
Grad hab ich eher das Gefühl, dass da nie wieder ne Beziehung kommt, auf die ich mich einlassen könnte unvorstellbar…