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Von der Affäre zur Ehefrau und zur Betrogenen

W
Streit finde ich auch richtig und wichtig. Mein Mann fühlt sich aber sehr schnell persönlich angegriffen und bezieht alles sofort auf sich. Und dann ist er eigentlich verletzt, damit aber ich die Verletztheit nicht merke geht er in den Angriff über. Und dann steiten wir nicht mehr über die Sache. Wir haben schon mehrfach stundenlang mit einander gestritten, obwohl wir der gleichen Meinung waren. Wenn man sich aber nicht zuhört, sondern nur im Angriffs-/Verteidigungsmodus ist, dann merkt man das nicht. Wir haben also aneinander vorbei gestritten.

Von zu hause aus, dauert es bei mir recht lange, zu lange, bis ich mich wehre. Da hat sich dann oft so viel aufgestaut, dass mein Gegenüber von der Heftigkeit meiner Reaktion total überrascht ist, weil sie zu dem momentanen Anlass nicht passt.

Zwischen diesen beiden Extremen eine Balance zu finden ist nicht leicht.

02.04.2017 21:27 • #16


Brombeer
Klingt nach einem grundsätzlichen Problem in der Kommunikation. Klingt so, als ob ihr euch vielleicht auf einige Regeln einigen solltet, die für einen Streit gelten. Anschließend ist es dann auch wieder erlaubt sich zu versöhnen. Der Gewinner muss dann dem Verlierer was Gutes tun. Wichtig ist, dass man sich nicht im Streit verliert und auch das Ventil rechtzeitig aufmacht.
Kann man aber Alles lernen, wenn man sich mag.
Entschuldigen gehört auch dazu, genuso wie verzeihen.

02.04.2017 21:34 • x 1 #17


A


Von der Affäre zur Ehefrau und zur Betrogenen

x 3


Vegetari
Ihr habt beide ein destruktive Konfliktmuster!

Mein Rezept:
Paartherapie : Lernen Lernen Lernen !

Konfliktmanagement kann man lernen !

Wenn das Erlente doch nicht reicht oder wieder durchkreuzt wird: Psychotherapeutisch anlysieren lassen , was Unbewusstes dahinter steckt!


Wenn Dein Mann das besser umsetzt , braucht er ja auch später keine erneute Affäre mehr für die Aufwertungs seines Instabilen Selbstwertgefühl - Oder ?

02.04.2017 21:37 • x 1 #18


W
Zitat von Brombeer:
Klingt nach einem grundsätzlichen Problem in der Kommunikation. Klingt so, als ob ihr euch vielleicht auf einige Regeln einigen solltet, die für einen Streit gelten. Anschließend ist es dann auch wieder erlaubt sich zu versöhnen. Der Gewinner muss dann dem Verlierer was Gutes tun. Wichtig ist, dass man sich nicht im Streit verliert und auch das Ventil rechtzeitig aufmacht.
Kann man aber Alles lernen, wenn man sich mag.
Entschuldigen gehört auch dazu, genuso wie verzeihen.


Oh ja, wir haben ein grundsätzliches Kommunikationsproblem!
Seit wir quasi am Abgrund stehen, geht es aber endlich voran. Es ist alles nicht mehr so verbiestert. Letztens haben wir beide im Streit laut los gelacht, weil wir wieder der gleichen Meinung waren und darüber gestritten haben.

02.04.2017 22:48 • #19


W
Zitat von Vegetari:
Ihr habt beide ein destruktive Konfliktmuster!

Mein Rezept:
Paartherapie : Lernen Lernen Lernen !

Konfliktmanagement kann man lernen !

Wenn das Erlente doch nicht reicht oder wieder durchkreuzt wird: Psychotherapeutisch anlysieren lassen , was Unbewusstes dahinter steckt!


Wenn Dein Mann das besser umsetzt , braucht er ja auch später keine erneute Affäre mehr für die Aufwertungs seines Instabilen Selbstwertgefühl - Oder ?


Paartherapie haben wir schon mehrfach angesetzt, leider holte mein Mann dann den Prince Charming raus und die Therapeutin wusste gar nicht was für ein Problem ich denn habe.
Bei der letzten hatte ich ihn gewarnt, wenn er das wieder macht, dann stehe ich auf und gehe. Da kam dann endlich mal was bei raus. Es war ein Familientermin, also unser Sohn mit dabei, weil die Misskommunikation zu Problemen bei ihm führte. Die Themen meines Mannes wurden dabei ganz deutlich. Es geht bei ihm ums nicht der Unterlegene/Verlierer sein wollen, sich selber verzeihen, Selbstwert. Die Ursachen sind ganz deutlich in seiner Kindheit zu sehen, das läuft halt unterbewusst weiter.

Ich selber schleppe ein frühkindliches Trauma mit mir rum, von dem ich erst seit etwa 4 Jahren weiss. Und ich weiss inzwischen auch welche meiner Verhaltensweisen darin begründet sind. Hilft aber nur begrenzt um anders zu reagieren. Ich habe grosse Verlassensängste. Ich verhalte mich still, wenn man mir unrecht tut, um nicht aufzufallen. Ich kann Zuwendung von anderen kaum aushalten. Wenn jemand sich um mich kümmern will, dann schicke ich ihn weg, weil ich das Gefühl habe, dass es mir nicht zusteht. Ich kann selbstlose Führsorge von anderen für mich kaum ertragen. Und wenn ich Hilfe von anderen brauche kann ich kaum darum bitten. Auf andere wirke ich dadurch meist sehr stark und unabhängig. Inzwischen schaffe ich es zumindest einigermaßen meine Bedürfnisse zu kommunizieren.

Ich weiss also zu Zeit überhaupt nicht, ob es nicht einfach nur meine Verlassensängste sind, die mich um unsere Partnerschaft kämpfen lassen. Ich glaube es ist mehr, weil ich ihm immer noch von ganzem Herzen zugewandt bin, aber ich weiss es nicht. Ich habe das Vertrauen in meine Gefühle total verloren.

Ich weiss gar nicht, was uns erwartet, wenn wir beide unseren Kindheitsballast hinter uns gelassen haben und uns als wirklich erwachsene Menschen gegenüber stehen. Ob wir dann überhaupt noch miteinander leben wollen? Entweder werden wir uns dann verantwortungsvoll trennen oder wir leben glücklich bis an unser Lebensende. Und beides wäre in Ordnung.

02.04.2017 23:37 • x 1 #20


Vegetari
Ich empfehle dir das Buch Spiele der Erwachsenen . .Ich vermute ihr wiederholt beide immer wieder unbewusste innere Konflikte. ..und wiederholt das gleiche Spiel! TherapeutIsch müsstet ihr noch an euch arbeiten. ..vielleicht wird euch mit der Zeit Unbewustes klarer!
Wichtig ist : Liebe! Wenn das nicht mehr da ist oder falsch gelebt wird...hat es m. E. Keine Chance. Liebe ist die Voraussetzung. ..dann kann man mit Hilfe das Weitere versuchen zu lösen.
Die perfekte Partnerschaft gibt es aber nicht. ..jeder macht mal Fehler.

03.04.2017 08:45 • x 1 #21


W
Danke Vegetari!
Das Buch werde ich mir mal anschauen.

Liebe ist noch da. Deshalb kämpfen wir auch noch um uns.

03.04.2017 08:57 • #22


D
@Wat_nu ihr habt eine sehr ähnliche Geschichte wie wir (Warmwechsel), mangelndes Selbstvertrauen, Kommunikation, etc. Ich habe irgendwann meine aufkommenden Gefühle als Hinweise auf die Baustellen gesehen. Die wurden zwar durch die Affäre, bzw. Dem Geständnis ausgelöst, hatten aber doch eine andere Ursache. Jetzt mit noch mehr Abstand sehe ich die Themen die für unsere Beziehubg relevant sind, und zwar die grundlegenden. Die Affäre war nur eine Eskalation, Höhepunkt einer Krise oder wie auch immer. Aber es geht nur um unsere Beziehung.

Bei uns war auch immer eine tiefe Verbundenheit trotz aller Probleme. Das hat uns auch durch diese Krise geführt.

Lange dachte ich, es gehe darum meinem Mann zu verzeihen oder wie auch immer. Aber das ist nur ein Zwischenschritt. Es geht um uns, die Beziehung, um jeden selber.

Ihr seid offensichtlich auf einem Weg. Wir haben das Ganze ohne Therapeut gemacht. Hör auf dein Gefühl und vergiss deinen Mann nicht.

05.04.2017 08:20 • x 2 #23


N
Hallo,

Ich habe ziemlich lange überlegen müssen, ob ich schreiben soll... habe mich dafür entschieden. Es ist ziemlich langw her, aber vielleicht liest du das ja... viel habe ich aber nicht zu sagen. Gefallen wird es dir auch nicht.

Ich finde es gut, dass du dein Problem hier schilderst und anderen potenziellen AF aufzeigst, dass du in Prinzip genau das, was du seiner damaligen Ehefrau angetan hast, am eigenen Leib erlebt hast. Ist kein schönes Gefühl sicherlich, aber verdient hast du es allemal. Spätestens bei Kindern überlegt man sich das genau, ob man eine Familie kaputt macht. Erzählt mir bitte nicht, dass meist vorher schon was im Argen liegt etc. Das gilt nicht, denn wäre es wirklich so, dann hätte Mann sich auch vorher trennen müssen/können. Ich habe selber diesen Fall in meiner Familie erlebt. Die AF hat nicht nur die Familie zerstört, sondern ein Kind ebenfalls.

Auf türkisch gibt es ein Sprichwort:

Wer eine Familie zerstört, wird selbst nie eine Familie, intakte zumindest, besitzen.

Da ist was dran.

30.06.2021 21:17 • x 1 #24


Lavidaloca
Zitat von Naryes:
Hallo, Ich habe ziemlich lange überlegen müssen, ob ich schreiben soll... habe mich dafür entschieden. Es ist ziemlich langw her, aber vielleicht ...


Hoffentlich ist in deiner Welt auch klar, dass der verheiratete Mann die Schuld hat- immerhin hat er die Verpflichtung ggü. der Ehefrau, nicht die Affäre. Oder ist der fein raus und wurde von dem bösen Weib hinterlistig geklaut? Ja, die böse AF, die hat eine Familie zerstört, ein Kind zerstört- glaubst du selbst nicht, oder? Der Mann hat die Entscheidung getroffen, eine Affäre einzugehen. Es ist bisschen naiv, alles einer wildfremden Frau in die Schuhe zu schieben, die an allem Schuld sein soll, nur der Mann nicht. Das klingt extrem weltfremd und rückständig.

01.07.2021 04:22 • x 3 #25


Vegetari
Zitat von Lavidaloca:
klar, dass der verheiratete Mann die Schuld hat- immerhin hat er die Verpflichtung ggü. der Ehefrau, nicht die Affäre.


Schuldfrage ist seit ca über 50 Jahren hier in dem demokratischen Rechtsstaat keine Frage mehr bezüglich Scheidung.

Verantwortung klingt da besser.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich, EM, AF, EF.

Allerdings hat der EM einen Vertrag mit EF , nicht mit AF !

Die Eheleute sind beide verantwortlich für Gelingen oder Scheitern einer Ehe. Man kann sich auch bei Eheproblemen helfen lassen, Paarberatung.

Wenn die Liebe tot ist , dann nützt Paarberatung auch nichts.
Bischen Liebe sollte noch da sein, Probleme kann man später lösen.

Wenn Mann so unglücklich in Ehe ist und hat Bestätigung in Affäre gefunden , kompensiert er eigene Defizite.
Anstatt Affäre, weil er unglücklich in Ehe ist , könnte er
Alk. trinken
Dro gen nehmen
Sich das Leben nehmen...

Affäre ist da wohl eine Möglichkeit unter vielen

01.07.2021 06:04 • #26


T
Zitat von Vegetari:
Allerdings hat der EM einen Vertrag mit EF , nicht mit AF !

Das mag rechtlich korrekt sein, aber moralisch ist der ungebundene Gegenpart in einer Affäre ebenso verpflichtet.

01.07.2021 06:17 • #27


Vegetari
Zitat von Trust_him:
Das mag rechtlich korrekt sein, aber moralisch ist der ungebundene Gegenpart in einer Affäre ebenso verpflichtet.



Ja jeder ist für sich selbstverantwortlich, rechtlich in der Ehe etwas mehr, aber AM hat keinen Vertrag mit AF.


moralisch kann man in einer Affäre nichts finden, was Bedeutung hätte

01.07.2021 06:27 • #28


Lavidaloca
Zitat von Vegetari:
Verantwortung klingt da besser.


Ja, da gebe ich dir Recht. Verantwortung klingt besser, als Schuld.

Zitat von Trust_him:
aber moralisch ist der ungebundene Gegenpart in einer Affäre ebenso verpflichtet.


Das sehe ich anders. Die fremde Frau geht mich genauso wenig an, wie ich sie. Sie kennt mich nicht, ich kenne sie nicht. Ich erwarte von meinem Mann, dass er Tacheles mit mir spricht, ihn habe ich geheiratet, nicht sie, er hat mir vor dem Altar Treue gelobt, nicht sie. Und wenn man sich quer durchs Forum liest, verliebt sich fast jede Frau in die Affäre, dass die Damenwelt in erster Linie dem eigenen Glück verpflichtet ist, sollte jedem klar sein.

Es ist verdammt schmerzhaft, verlassen zu werden für eine andere- aber, wenn noch genügend Fundament in der Ehe vorhanden ist, dann klappt die Aufarbeitung, das Verzeihen und Ehe 2.0 durchaus. Wenn der Mann aber geht und nicht zurück will, dann war die Liebe vorher schon erloschen. Die Affäre selbst ist nur noch das Tröpfchen aufs Fass gewesen.

01.07.2021 06:28 • x 1 #29


T
Zitat von Lavidaloca:
Die fremde Frau geht mich genauso wenig an, wie ich sie.

In ganz vielen Fällen ist die dritte Person aber nicht fremd. Hier habe ich sehr wohl eine moralische Verpflichtung der/dem Betrogenen gegenüber. Dumm nur, dass diese Einsicht meist erst Einzug hält, wenn man merkt, dass man eben doch nur die Affäre war und es zu mehr nicht reicht.

Zitat von Lavidaloca:
Wenn der Mann aber geht und nicht zurück will, dann war die Liebe vorher schon erloschen. Die Affäre selbst ist nur noch das Tröpfchen aufs Fass gewesen.

Da gebe ich dir recht.

01.07.2021 06:46 • x 1 #30


A


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