1383

Warum geht Mann eine Affäre ein - Frage an die Männer

Neboolah
Zitat von shedia2:
Ich denke, die TE steckt hier in einem ähnlichen Dilemma, wie ich damals und wie so viele Frauen, die in emotionale oder echte Affären rutschen. ...

Findest du nicht das Frauen vielleicht einfach zuviel wollen... ja Männer lieben meist ihre Frau und wollen nur S. in der Affäre. Tut weh, ja.

Wenn aber eine Frau nunmal Aufmerksamkeit bekommt und nicht nur Putzfrau ist. Woher erklärst du dir die verdammt hohen Affären zahlen ?

Es geht nämlich null um fehlende Aufmerksamkeit. Also eigentlich schon aber nur bei den faulen Gatten. Und davon hattest du ein Exemplar. Hör dich doch Mal um solche Männer gibt es kaum noch und trotzdem steigen die Zahlen der verarschten....Aber da wo sich der Ehemann ein Bein ausreist sind es andere Gründe. Und die sind oft einfach nicht die Baustelle des Gatten. Sondern eher das hirnge. Von Madame. Wenn sie von Disney träumt wird das Erwachen sehr schnell kommen. Dann kommt das Gejammer...



Dein letzter Abschnitt hört sich am Ende aber doch gut an. ️

30.10.2023 09:57 • x 1 #1126


S
Zitat von Neboolah:
Hör dich doch Mal um solche Männer gibt es kaum noch und trotzdem steigen die Zahlen der verarschten....Aber da wo sich der Ehemann ein Bein ausreist sind es andere Gründe.

Na ja, meine wirtschaftliche Abhängigkeit hatte ja lange Zeit einen stabilisierenden Effekt für unsere Ehe. Erst als ich nach langjähriger Familienpause wieder in den Job einstieg, passierte es. Frauen heutzutage steigen viel früher wieder ein. Meist ja schon nach einem Jahr oder sogar nach den paar Wochen Mutterschutz. Dadurch sind sie finanziell und wahrscheinlich auch gefühlt sehr viel unabhängiger. Gleichzeitig ist aber auch das Stresslevel sehr viel höher und somit das emotionale Vakuum ausgeprägter. Alles ungünstige Faktoren.

Und das mit dem Bein ausreißen, na ja! Was verstehst du darunter? Würdest du meinen Mann fragen, würde der auch behaupten, er hätte sich ein Bein ausgerissen. Hat er ja auch auf seine Weise. Er war nie so lange und so viel arbeiten, wie zu der Zeit, als die Kinder klein waren. Merkwürdigerweise kann er heute wieder sehr pünktlich Feierabend machen, nachdem die Kinder aus dem Haus sind. Und das hat nicht den geringsten Effekt auf sein Gehalt am Monatsende. Okay, in der Zeit als die Kinder klein waren, war er noch aktiv auf der Karriereleiter und konnte einige Gehaltssprünge machen. Wenn du mich fragst, wäre es mir damals aber lieber gewesen, er hätte sich zu Hause mal auf die Leiter gestellt, um z.B. die Fenster zu putzen.

Und ja, die jüngeren Männer übernehmen zu Hause heute sehr viel mehr Aufgaben, als zu unserer Zeit. Aber immernoch beobachte ich, dass die Frauen die Hauptverantwortung tragen. Die haben z.B. im Blick, was im Kühlschrank fehlt. Eine entsprechende Einkaufsliste bekommt dann der Göttergatte per Whatsapp zugeschickt aber die Verantwortung und die Organisation bleibt leider noch viel zu oft in Frauenhand. Ebenso verhält es sich mit den Kinderarztterminen, Elternabenden in der Kita und Organisation der Betreuungszeiten in der OGS. Leider alles immernoch Sache der Frauen. Also da ist noch viel Luft nach oben, liebe Männer.

30.10.2023 10:14 • #1127


A


Warum geht Mann eine Affäre ein - Frage an die Männer

x 3


L
@MMHW71 da ich selbst ein grundehrlicher Mensch-Frau, bin, war der erste Gedanke, der Mann will Familie retten. Etc. Nach der Erfahrung, welche ich leider selbst gemacht habe, behaupte ich, ein schei. will er retten....ich glaube er braucht wieder neue Ablenkung neue Eroberung. Das ist alles. Verzeih mir, aber so ist es besser. Du bist, so hoffe ich, nicht Hals über Kopf verliebt und wirst das alles leichter verarbeiten. Suche dir sowieso am besten einen ungebundenen Mann, so ersparst du dir viel Herzschmerz.

30.10.2023 10:40 • #1128


S
Ja und dann wäre da noch die Sache mit dem S.. Am Anfang einer Beziehung ist der ja meistens wunderbar, herrlich und erfüllend. Für Männer UND für Frauen. Aber im Laufe der Jahre lassen die Bemühungen ja auch da sehr nach. Männer wollen zwar an der Quantität meistens festhalten, geben sich aber immer weniger Mühe bei der Qualität. Denen reicht halt meistens das Rein Raus - Fertig Aus. Frauen wollen aber mehr. Die wollen beim Akt sich gesehen und begehrt fühlen.

Ich erinnere mich z.B. dass ich vor der Affäre lange Zeit vermisst habe, dass mein Mann während des Aktes meinen GANZEN Körper mit einbezieht. Also, dass er z.B. nicht nur die erogenen Zonen sondern auch mal meinen Bauch, meine Seiten oder meinen Rücken streichelt. Unser S. verlief aber leider sehr mechanisch. Vorspiel-Akt-Einschlafen. Das ganze war nach 30 Minuten vorbei. Das ließ jede Menge Wünsche offen, zumindest bei mir. Okay, mit kleinen Kindern geht es vielleicht nicht anders. Aber als die Affäre passierte, war unser jüngstes Kind 15 und relativ häufig bei Freunden oder mit denen in der Stadt unterwegs. Trotzdem verlief der S. in den eingefahrenen Bahnen.

Mit dem AM hatte ich jede Menge Nachholbedarf. (Okay, da wurde nichts draus, denn der war auch in dieser Beziehung leider ein Vollhonk!) Aber wie gerne hätte ich mal wieder Lebensfreude auch in S. Hinsicht erlebt! Freiluftsex, einbrechen nachts ins Freibad oder an den Badesee. S. in meiner halbrenovierten Wohnung bei Kerzenschein und dabei eben sich als Frau wahrgenommen fühlen. Das alles waren Hoffnungen und Sehnsüchte, die die Affäre in mir triggerte. Spoiler: Sie blieben unerfüllt - Alle! Aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich wollte ein 10 Gänge Feinschmeckermenü und bekam sowohl von meinem Mann als auch später vom AM höchstens mal die Bockwurst von der Imbissbude.

Inzwischen bekomme ich gar nichts mehr. Mein Mann hat leider gesundheitliche Probleme und kann deshalb nicht mehr. Auch hat er wegen seiner Medikamente offensichtlich jeden Appetit verloren. Gelegentlich kommt es zu so etwas ähnlichem wie S., worauf er sich einlässt, um mir einen Gefallen zu tun. Da das aber sowas von abturnend ist, frage ich nicht mehr danach. Die Sehnsucht danach bleibt aber bestehen. Egal, man kann nicht alles haben. Gelegentlich träume ich davon und wache dann ernüchtert auf. Dann erfülle ich mir meine körperlichen Bedürfnisse kurzerhand selbst und heule danach ein bisschen. So ist mein Leben jetzt und ich bezahle diesen Preis gerne. Alles besser, als noch einmal in eine Affäre zu rutschen.

Sorry, für OT, liebe MMHW71. Aber vielleicht hilft dir meine Ehrlichkeit, um für dich die richtige Entscheidung zu treffen. Willst du so ein Leben, wie ich, dann arbeite an der Ehe 2.0. Willst du etwas anderes, dann wage den Schritt ins Singelleben. Mit allen Konsequenzen und mit einem nicht unerheblichen Risiko. Es ist deine Entscheidung und niemand kann die dir abnehmen, leider. Und einer wird dir in dieser Hinsicht ganz sicher nicht helfen: Dein AM!

30.10.2023 10:45 • x 1 #1129


Ema
Zitat von shedia2:
So ist mein Leben jetzt und ich bezahle diesen Preis gerne. Alles besser, als noch einmal in eine Affäre zu rutschen.

Das klingt so, als gäbe es nur genau diese beiden Alternativen:
Entweder in dieser lieb- und S. Ehe mit deinem Mann verharren, oder wieder in eine Affäre rutschen.

Das sind aber nicht die einzigen beiden Möglichkeiten, die du hast.

30.10.2023 10:48 • x 2 #1130


S
Zitat von Ema:
Das sind aber nicht die einzigen beiden Möglichkeiten, die du hast.


Also vorab nochmal Sorry für OT. Ich möchte MMHW71s Thread nicht kapern, daher eine (relativ) kurze Antwort.

Ema, ich bin fast 60. Doch es sind die einzigen Möglichkeiten, die ich habe. Bzw. die Möglichkeit Affäre fällt ebenfalls inzwischen aufgrund der Rahmenbedingungen komplett weg. Was wäre denn dein Vorschlag? Noch einmal Trennung und Ausziehen und dann? Rein ins Singelleben und adrette 70jährige Männer daten? Hast du die dir schonmal angeguckt? Ich meine die echten Männer im realen Leben, jetzt nicht George Clooney oder so. Also ganz ehrlich, da lebe ich lieber mit meinem realen Defizit und den gelegentlichen ero. Phantasiereisen, wenn ich morgens alleine aufwache. Ja, wir schlafen seit Jahren getrennt. Mein Mann schnarcht und leidet unter Schlafapnoe. Ein Umstand der mich viele schlaflose Nächte und Panikattacken gekostet hat, weil ich dachte, mein Mann atmet nicht mehr. Da er sich aber bis heute vehement weigert, eine Schlafmaske zu tragen, haben wir getrennte Schlafzimmer und er muss inzwischen viele Medikamente nehmen um die Folgen abzumildern. Hoher Blutdruck, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsprobleme sind nämlich nur einige der Folgen. Hinzu kommt bei ihm inzwischen Diabetes, Bandscheibenvorfälle und daraus entwickelte weitere Problem, die er nur dann behandeln lässt, wenn es gar nicht mehr anders geht. Das Ergebnis ist ein Medikamentencocktail, der nicht nur seine Libido sondern inzwischen auch seine kognitiven Fähigkeiten stark beeinträchtigt. Es kommt vor, dass ich ihm beim Einkaufen in der Stadt helfen muss, den Rückweg zu finden. Gar nicht so einfach, denn der Mann hat einen starken Willen. Wenn der linksrum laufen will, obwohl das Auto rechts steht, führt das inzwischen zu kilometerlangen Umwegen.

Trotzdem bin ich für ihn da, heute und in Zukunft. Ich habe lange genug darum gekämpft, dass er einen anderen Weg wählt. Aber eines habe ich inzwischen gelernt, ich kann ihn nicht dazu zwingen, mit mir glücklich zu sein. Er hat seinen Weg selbst ausgesucht und ich gehe ihn mit, soweit es mir möglich ist. Ich picke mir die Rosinen raus. Alles immernoch besser, als das, was ich mit dem AM erlebt habe. So und jetzt höre ich mal wieder für eine Weile auf, hier zu schreiben. Ich muss auf meine Gesundheit achten. Auch ich kann nämlich nur ein begrenztes Maß bitterer Realität ertragen. Also rede ich mir den Rest eben schön. Autosuggestion nennt man das. Funktioniert hervorragend!

Alles gut!

30.10.2023 11:12 • #1131


Ema
Zitat von shedia2:
Was wäre denn dein Vorschlag?

Ich habe dir keine Vorschläge zu machen. Den Teufel werde ich tun. Es ist dein Leben.
Ich wollte dich lediglich darauf hinweisen, dass es mehr Möglichkeiten gibt als die, die du oben aufgezählt hast.

Zitat von shedia2:
Noch einmal Trennung und Ausziehen und dann? Rein ins Singelleben und adrette 70jährige Männer daten? Hast du die dir schonmal angeguckt?

Das wäre ein Beispiel.

Übrigens: Was du auch nicht auf dem Schirm zu haben scheinst, ist dass auch ein Leben ohne Männer gibt, wenn du schon meinst, alles, was in deinem Umfeld an Männern rumrennt sei Schrott.
Wie ist es eigentlich mit deinem Mann? Ist der so viel attraktiver als die, die auf dem Singlemarkt rumlaufen? Ich meine: Innerlich und äußerlich?
Zitat von shedia2:
Also rede ich mir den Rest eben schön. Autosuggestion nennt man das.

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit.

Zitat von shedia2:
Funktioniert hervorragend!

Das wiederum bezweifle ich, wenn ich mir so ein paar deiner Beiträge anschaue.

30.10.2023 11:45 • x 2 #1132


M
Zitat von MMHW71:
Das ganze ist jetzt 10 Jahre her. Inzwischen ist der Alltag zurück, der Status Quo wieder hergestellt. Nur dass ich inzwischen gelernt habe, die Dinge realistisch zu sehen. Die 60 ist nicht mehr weit weg. Mir wird kein Traumprinz mehr begegnen und wahrscheinlich auch kein AM. Zu Hause ist es warm und kuschelig und mein Mann braucht mich inzwischen auch aus gesundheitlichen Gründen mehr denn je. Wir haben fast unser gesamtes Erwachsenenleben miteinander verbracht. Wir haben unsere Kinder groß gezogen und können stolz sein, auf das was aus ihnen geworden ist. Wir haben Höhen und Tiefen erlebt, uns gestritten, uns versöhnt, aneinander gezweifelt und uns wieder gefunden. Er ist trotz allem das Beste, was mir im Leben passieren konnte.

Ja, wir sind einander die bequemste Lösung. Aber verdammt nochmal, nach all dem, was wir durch haben, haben wir ein bisschen Bequemlichkeit verdient. Die Jagd nach dem großen Glück hat sich nicht gelohnt. Sie hat uns ausgelaugt und krank gemacht. Und jetzt ist sie Gott sei Dank endgültig vorbei. Vielleicht geht es ja im Leben auch gar nicht um das große Glück. Vielleicht geht es ja um viel banalere Dinge, wie Zufriedenheit, Sicherheit und Frieden mit sich selbst und anderen. Ich werde es nicht mehr heraus finden. Der TE und euch wünsche ich bei der Suche viel Glück. Ihr werdet es brauchen.

Du sprichst mir aus der Seele. Ja, eine Ehe ist auch bequem und dafür ist sie doch auch da. Deswegen wird sie doch eingegangen, um einen Hafen, ein emotionales Sicherheitsnetz aufzubauen.
Dann kommst die erste Krise, die Gefühle die man hatte, sind auf einmal entschwunden und dann kommt die Trennung, meist initiiert von einer Nummer drei im System.

Wenn man in der Ehe bleibt und sagt, jetzt schaue ich mal, wie ich mich auf längere Sicht damit fühle, was ist daran so falsch? Trennen kann ich mich immer noch, aber dann, wenn ich tief in mir drin weiß, dass es der richtige Weg für mich ist. Meiner Ansicht nach werden heutzutage Ehen viel zu schnell aufgekündigt, dann muss eine neue Beziehung her, aber Hauptsache getrennt und geschieden.

Warum keine Ehe 2.0.? Weil es sich anfühlt wie kalter Kaffee den man zu Lasten des Geschmacks aufwärmt der Bequemlichkeit halber?
Eine Ehe 2.0 ist kein Honeymoon, das ist nicht zu erwarten. Es ist ja auch Arbeit beider an der gemeinsamen Sache.
Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, wie es gekommen ist.

Und das letzte was ich jetzt bräuchte, wäre ein AM. Es interessiert mich einfach nicht mehr, das heimliche Affärengetue, diese Gefühlssensationen brauche ich nicht mehr. Aber mir gefällt die Beständigkeit und die Gewissheit, dass wir beide zusammenhalten und zusammen stehen.
Nicht immer sind Meinungen gleich, ist auch nicht zu erwarten und natürlich hat jeder seine schlechten
Eigenschaften, aber es funktioniert einfach und tut gut und das ist ein großer Wert. Sich wohl zu fühlen mit dem Status quo.

Und jede Ehe verlangt auch Toleranz. Ohne die geht es nicht, denn ein anderer Mensch kann nicht alle Bedürfnisse erfüllen die man hat und über manche Dinge muss man halt hinwegsehen. Aber man kann sich im Leben ja auch ein Umfeld schaffen, in dem man Bedürfnisse, die in der Ehe nicht erfüllt werden, doch erfüllen kann. Es ist nicht gut, sich immer nur auf die Beziehung zu versteifen und zu erwarten, dass hier alles bereit ist.

Ich denke, dass MHW71 das alles recht gut macht. Sie kennt ihren Mann, sie weiß wie sie mit ihm umgehen kann und sie gesteht sich ihr Tempo zu.
Das Affärenende ist noch nicht so lange vorbei. Es tut noch weh, auch wenn der ärgste Herzschmerz schon geschafft ist. Sie muss sich emotional vollständig daraus lösen und parallel noch daran arbeiten, dass die Ehe auf ein neues Fundament gestellt werden kann.
Das ist sehr viel auf einmal und die lästigen Emotionen kommen immer wieder dazwischen und nerven. Aber das muss halt durchlebt werden, weil es seine Zeit dauert, bis man sich vollständig entliebt hat.

Liebe TE, nimm Dir Zeit, Du kannst nicht alles auf einmal bewältigen. Ein Schritt, dann wieder einer, dann rutscht man wieder einen zurück aber in der Summe geht es vorwärts.

30.10.2023 11:49 • #1133


M
Zitat von shedia2:
Also rede ich mir den Rest eben schön. Autosuggestion nennt man das. Funktioniert hervorragend!

Und andere reden sich eben schön, dass eine Trennung immer der Königsweg ist, ja, das man bei Unbill umgehend die Segel streichen muss und sich in die Freuden des Singllelebens stürzt, das so froh machend auch oft nicht sind. Und das ist auch Autosuggestion.
Wie chic, dass ich jetzt geschieden und offen für Neues bin.

30.10.2023 11:53 • #1134


Neboolah
Zitat von shedia2:
Ja und dann wäre da noch die Sache mit dem S.. Am Anfang einer Beziehung ist der ja meistens wunderbar, herrlich und erfüllend. Für Männer UND ...

Siehst du es nicht. Du wolltest ein 10 Gänge Menü. Und selbst wenn dein Mann 5 Gänge serviert hätte wären es 5 zu wenig... möchte hier jetzt auch keine Grundsatz Diskussion ausbrechen über die eigenen Bedürfnisse und das was gutes für denn einen nicht gut genug ist für den anderen.

Und wenn man etwas hat will man dann plötzlich mehr. Und mehr. Dieses mehr wird niemand erfüllen. Vielleicht kurz. Sicher nicht die Affäre die einem alles mögliche versprochen hat aber am Ende wenn es drauf ankommt doch nur die Bockwurst für 3,20 um die Ecke ist.

Das all inkl Paket erarbeitet man sich mit einem guten Partner. Dafür muss der eine mitziehen und der andere seine Erwartungen, wenn sie schier unmöglich Egoistisch sind, anpassen. Oder eben irgendwann sich arrangieren. Oder oder Oder.

Wer aber stetig nach dem erfüllen seiner hohen Ansprüche suchen wird und das Person x diese erfüllt. Viel Glück. Dies bekommen nur die wenigsten. Und mit etwas Feingefühl hatten sie vielleicht den richtigen Partner dafür und haben lieber Knopf B gedrückt statt A.

30.10.2023 12:10 • x 1 #1135


Ema
Zitat von Margerite:
Und andere reden sich eben schön, dass eine Trennung immer der Königsweg ist

Ich weiß jetzt nicht, wer sagt, dass eine Trennung immer der Königsweg ist?

Ich messe es an dem, was die Leute hier schreiben (nicht nur in einem Beitrag, sondern eher so in Summe) und an dem Eindruck, den sie mir vermitteln.
Und bei manchen springen einem die Begriffe Selbstbetrug und Schönfärberei regelrecht ins Gesicht.
Shedia gehört ganz sicher dazu. Ich kenne sie hier aus dem Forum schon sehr lange. Und was sich da abspielt, ist ein Trauerspiel. Und dass sie sich mit ihrer Autosuggestion, wie sie es nennt, ihr Leben schönredet, gibt sie ja selbst immer wieder zu.

Ich sehe eine zutiefst unglückliche Frau, die sich nach Liebe, Anerkennung und Zuwendung sehnt und keine Ahnung hat, wie sie das bekommen hat. Eine Frau, die einmal ausbrechen wollte, vom Regen in die Traufe gekommen ist und seither resigniert hat, weil sie der festen Überzeugung ist, dass das Leben für sie nicht mehr als das vorgesehen hat.
Dazu passt, dass sie manche Möglichkeiten, die sie hätte, gar nicht sehen kann.

Das ist traurig und sie hat mein Mitgefühl.

Allerdings soll man auch nicht den Bock zum Gärtner machen. Wenn ich dann sehe, dass sie hier anderen den Rat gibt, es sei doch besser in seiner Ehe zu bleiben und sich zu arrangieren, dann finde ich das etwas befremdlich.
Wäre sie selbst glücklich mit ihrer Entscheidung, könnte ich das sofort nachvollziehen.

Aber aus fast jedem ihrer Worte spricht, dass sie eben nicht glücklich ist, sondern im Gegenteil. Und das seit sehr langer Zeit.

30.10.2023 12:43 • x 1 #1136


M
Zitat von Ema:

Aber aus fast jedem ihrer Worte spricht, dass sie eben nicht glücklich ist, sondern im Gegenteil. Und das seit sehr langer Zeit.

Mag sein, aber es gibt eben auch andere Werte als nur gefühltes Unglück. Wenn sie sich aus Verantwortlichkeiten davon stiehlt wohlwissend, dass ihr Mann ohne sie ziemlich aufgeschmissen wäre, ginge es ihr vermutlich noch schlechter. Es gibt im Leben auch Werte und Verpflichtungen, hinter denen unbefriedigte Gefühle hintenan stehen müssen.
Sie würde sich ewig Vorwürfe machen, wenn sie ihren Mann in dieser Situation alleine ließe.
Außerdem hätte sie ja gar keine Zeit für andere Wege, denn ihr Leben ist voll.

Es heißt ja: In guten wie in schlechten Zeiten.
Aber kaum ist eine schlechte Zeit angebrochen, kann man nicht gleich die Flinte ins Korn werfen nur weil irgendwelche Gefühle gerade nicht befriedigt werden.

30.10.2023 12:52 • #1137


Ema
Zitat von Margerite:
kann man nicht gleich die Flinte ins Korn werfen

Wer redet denn von gleich? Das geht schon viele, viele Jahre so.

Zitat von Margerite:
Sie würde sich ewig Vorwürfe machen

Woher weißt du solche Dinge eigentlich immer? Woher weißt du, was passieren wird im Leben und in den Köpfen anderer Leute?
Kann es sein, dass du von dir selbst auf andere schließt?

30.10.2023 13:01 • x 1 #1138


S
Zitat von Ema:
Aber aus fast jedem ihrer Worte spricht, dass sie eben nicht glücklich ist, sondern im Gegenteil. Und das seit sehr langer Zeit.

Das stimmt. Es ist eine sehr sehr lange Zeit. Und es fing eigentlich damit an, dass meine Familie meinen Mann ablehnte und ich mich daraufhin von ihnen abgewendet habe. Das war mit Anfang 20! Seitdem bin ich nicht nur materiell abhängig sondern auch sozial isoliert. Ohne meinen Mann wäre ich alleine. Also wirklich alleine. Er ist der Dreh und Angelpunkt der Familie. Die Kinder vergöttern ihn und für seine Geschwister ist er der Anlaufpunkt schlechthin. Freunde haben wir nur sehr wenige und auch die stehen hinter ihm. Ich habe erlebt, was es heißt sich davon loszusagen. Es wäre die totale Isolation. Und für den Aufbau eines neuen sozialen Umfeldes fehlt mir schlicht die Kraft. Allerdings wäre ein Leben als alleinstehende Frau das einzig denkbare für mich, sollte unsere Ehe einmal zwangsweise aufgelöst werden. Einen neuen Mann würde es nie mehr geben. Dazu fehlt mir das Urvertrauen in die Männer. AM sei Dank!

30.10.2023 14:05 • x 1 #1139


M
Zitat von Ema:
Woher weißt du solche Dinge eigentlich immer? Woher weißt du, was passieren wird im Leben und in den Köpfen anderer Leute?
Kann es sein, dass du von dir selbst auf andere schließt?

Dass jeder von sich auf andere schließt, ist der Normalfall. Ich weiß es nicht, was andere denken, aber ich vermute es. Und Shedia schätze ich so ein, dass sie ihr Los jetzt trägt, weil sie sich dazu entschlossen hat, ihren kranken Mann nicht einfach sich selbst zu überlassen.

Außerdem lese ich bei Shedia eine große Verlässlichkeit und auch eine Verpflichtung heraus ihrem Mann beizustehen.
Und vergiss nie die unbewussten Kräfte. Auf der bewussten Ebene kann man sich alles einreden, was man möchte. Meine Ehe ist gut aber warum fühle ich mich manchmal so unglücklich und warum neide ich meiner Freundin ihr neues Glück mit dem neuen Partner?
Antwort: Die Ehe wird als gut empfunden, aber im Inneren lauern unerfüllte Wünsche.

Oder: ich gehe und lass ihn allein, denn ich habe auch ein Recht auf ein eigenes Leben. Jetzt komme mal ich dran. Mir steht es zu, dass ich mir ein neues Leben aufbaue.
Aber warum bin ich dann doch nicht so glücklich und warum kommt gelegentlich doch eine dunkle Ahnung hoch, die mir unbeqeme Fragen stellt. Z.B. die, wie es dem Ex-Ehemann jetzt geht und ob er zurecht kommt? Und ob das neue Leben vielleicht doch nicht so glücklich macht wie ich es mir vorgestellt habe.

Bewusste und unbewusste Ebene stimmen oft nicht überein, weil Menschen das glauben, was sie glauben wollen. Kann allerdings sein, dass hinterrücks das schlechte Gewissen lauert und seine Botschaften schickt, die sich oft ganz anders zeigen.

Meine Mutter hatte eine schwere Krankheit, eine Autoimmunerkrankung die mit Mitte 30 erste Symptome zeigte und die fortschreitend ist. Sie verläuft in Schüben, d.h. es gibt Phasen in denen alles ruhig dahin läuft und auf einem Status quo bleibt. Aus heiterem Himmel können dann wieder Schübe auftreten und einmal dieses Organ befallen, dann ein anderes. Die Medikamentation bestand aus Immunsuppressiva und hohen Gaben von Cortison udn vielen anderen Medikamenten, was über die Jahre erhebliche Nebenwirkungen hat.
Meine Mutter starb mit 54 Jahren und mein Vater blieb bei ihr. Niemals wäre es ihm eingefallen zu gehen, weil er sich sein Leben anders vorgestellt hatte. Niemals hätte er die Familie allein gelassen und sich seiner Verantwortung entzogen.

Er durchlebte die Trauerphase und nach dieser nahm er sein Leben wieder in Angriff und suchte sich Freizeitbeschäftigungen und ließ alte Kontakte wieder aufleben. Irgendwann lernte er eine Frau kennen, verliebte sich und heiratete erneut.

Das schafft nicht jeder, aber er stellte die Verantwortung die er eingegangen war vor die persönliche Wunscherfüllung und er wurde nach Jahren auch dafür belohnt. Das Leben gibt, das Leben nimmt. Aber gegen seine inneren Werte zu handeln, kommt todsicher zurück und genauso schätze ich Shedia ein. Sie ist trotz allem eine sehr tapfere Frau., die es nicht leicht hat, aber doch ihr Leben meistert. Es bleibt Dir natürlich unbenommen darüber anders zu urteilen.

30.10.2023 16:12 • #1140


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag