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Warum kann ich nicht gehen?

D
Hallo zusammen ,

einige kennen mich, ich bin hier mittlerweile schon wirklich lange unterwegs.

Ich kam hierher als mir etwas passierte was ich für unvorstellbar hielt. Ich bin verheiratet aber verliebte mich in jemand anderen. Ich suchte hier im Forum nach Lösungen und ich fand sehr viele Anregungen. Ich beendete die Beziehung nicht, ich wartete und versuchte alles mögliche den anderen Mann aus meinem Kopf zu bekommen. Aber es verging nicht. Ich trug das Jahre mit mir herum. Als ich immer öfter wirklich darüber nachdachte so nicht mehr leben zu können, erzählte ich meinem Mann davon. Jeder Versuch vorher alleine etwas an unserer Beziehung zu ändern war für mich gescheitert.

Wir sind 20 Jahre zusammen und haben ein Kind im Grundschulalter. Ich kann ungelogen sagen 14 Jahre davon absolut glücklich gewesen zu sein und ich hoffe er auch. Kein Blick links oder rechts, kein Bedürfnis nach jemand anderem.

Aber wir änderten unser Leben wie man das so macht. Familie, Haus, Kind. Und das brach uns das Genick. Die Erwartungen an uns stimmten nicht mehr, ich überging ihn, er verbog sich. Bis heute würde er behaupten es ist so ok für ihn. Aber er hörte auf mir nette Dinge zu sagen. Ich erinnere mich, dass er mir jeden Tag sagte wie schön ich für ihn aussehe oder etwas ähnliches. Und ich denke als das fehlte verliebte ich mich anderweitig.

Ja, ich habe natürlich Anteil an der Veränderung unserer Beziehung, das weiß ich. Ich hatte die Erwartung, dass er das auch möchte mit Eigentum und Familie. Das er da ebenso hineinwachsen würde, so wie ich. Aber ich denke er gehört zu jener Art von Männern die auch fein damit sind keine Familie zu haben. Was nicht heißt, dass er uns nicht liebt. Aber mich eben nur noch freundschaftlich.

Er hörte also auf mit mir zu schlafen, machte keine Komplimente mehr, war nur noch gestresst und schob die Arbeit vor. Wie man das so macht wenn man sich nicht mehr wohlfühlt. Lange ging ich nicht auf seine Bedürfnisse ein, aber irgendwann verstand auch ich es: ich musste etwas ändern damit er wieder glücklicher sein konnte. Wenn ich ihm schon dieses Leben abforderte, dann auch etwas mehr zu seinen Konditionen. Er wurde entspannter, lächelte wieder. Aber es wurde nicht mehr wie vorher. Wie auch, wir haben jetzt viel mehr Verantwortung und natürlich weniger Freiräume.

Aber ich blieb. Zu lange hatte er mir gesagt ich hätte das ja selbst herauf beschworen. Und er erzählt mir nun seit Jahren, dass er ja immer so müde wäre und so gestresst. Und ich fühlte mich schuldig. Eine moderne Familie, zerissen zwischen Kind und Beruf.

Seit einiger Zeit ändert sich das aber. Ich bin nicht nur schuldig. Ich finde ich habe genug gebüßt. Ich habe es verdient, dass man mich gut behandelt. Und da ist der Knackpunkt. Das tut er. Wie ein Freund. Er ist da wenn man ihn braucht. Aber emotional ist es als wäre ich beliebig. Was er verneinen würde. Aber er blockiert. Das einzige was er immer wieder einfordert sind Küsse zum Abschied oder Willkommen und manchmal Umarmungen. Aber ich mag das so gar nicht mehr. Das ist als würde ich auf einen Riss Farbe drauf schmieren. Ich verweigere das auch mittlerweile oft und ich begründe das.

Das alles sieht er aber nicht als Anlass etwas zu ändern, z.B. tiefgründiger mit mir zu sprechen, eine Paartherapie zu machen oder uns wirklich mehr Zeit einzuräumen und nicht immer die Arbeit vorzuschieben.

Ich kann das also mittlerweile alles sehr deutlich sehen. Aber gehen kann ich nicht. Und ich frage mich warum? Ich glaube ich kann nicht sehen was alleine besser sein soll bzw. was für unser Kind daran besser sein sollte. Wir verstehen uns soweit gut, wir streiten selten. Dann das ganze wirtschaftliche. Ja, ich kann auf eigenen Beinen stehen. Ich brauche ihn dafür nicht. Aber was ist es dann? Die Hoffnung? Das Versprechen das ich gab? Mein Ansehen? Niemand der verstehen könnte warum ich so einen netten Mann verlasse? Denn das ist er wirklich, ein sehr lieber netter Mensch. Das ich meine alte Vorstellung von ihm aufgeben müsste und ihn wirklich vom Podest schubse? Oder fürchte ich nur diesen kack Liebeskummer oder es zu bereuen? Er ist jemand bei dem ich nicht das Gefühl hatte irgendwie anders sein zu müssen um geliebt zu werden. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch ich einfach Gewohnheit für ihn bin. Oder brauche ich gefühlt seine Zustimmung, dass wir das beenden? Oder warte ich tatsächlich auf einen Retter wie das hier immer so genannt wird?

Warum gehe ich nicht? Wer kennt das? Wovor hattet ihr Angst und waren eure Ängste begründet?

13.11.2025 17:38 • x 9 #1


Scheol
@Diandra

Zitat:
Hallo zusammen ,
einige kennen mich,

Jupp

Zitat:
Ich kam hierher als mir etwas passierte was ich für unvorstellbar hielt. Ich bin verheiratet aber verliebte mich in jemand anderen.

Was ja meist ein Grund hat irgendwo.


Zitat:
Jeder Versuch vorher alleine etwas an unserer Beziehung zu ändern war für mich gescheitert.

Schwierig bis unmöglich alleine.
Du bist nicht sein Lebensanimateur
Und wenn eine Partei nicht mit macht , dann geht es nicht.

Zitat:
Wir sind 20 Jahre zusammen und haben ein Kind im Grundschulalter. Ich kann ungelogen sagen 14 Jahre davon absolut glücklich gewesen zu sein und ich hoffe er auch. Kein Blick links oder rechts, kein Bedürfnis nach jemand anderem.

Also die letzen 6 Jahre seit , 2019 , seit dem du 38 bist , wabbert das so rum.

Zitat:
Aber wir änderten unser Leben wie man das so macht. Familie, Haus, Kind. Und das brach uns das Genick. Die Erwartungen an uns stimmten nicht mehr, ich überging ihn, er verbog sich. Bis heute würde er behaupten es ist so ok für ihn.

Weil du Familie und Kind wolltest ? Aber er hat doch ein Mund was zu sagen.
Glaube aber die wenigsten machen das.

Zitat:
Aber er hörte auf mir nette Dinge zu sagen. Ich erinnere mich, dass er mir jeden Tag sagte wie schön ich für ihn aussehe oder etwas ähnliches. Und ich denke als das fehlte verliebte ich mich anderweitig.

Fühltest dich nicht mehr gesehen, nicht mehr wahrgenommen. Also ist eben so.

Zitat:
Ja, ich habe natürlich Anteil an der Veränderung unserer Beziehung, das weiß ich. Ich hatte die Erwartung, dass er das auch möchte mit Eigentum und Familie. Das er da ebenso hineinwachsen würde, so wie ich. Aber ich denke er gehört zu jener Art von Männern die auch fein damit sind keine Familie zu haben.

Ich glaube einige arrangieren sich , wird schon irgendwie gehen. Gehört eben dazu. Und sind dann selbst unzufrieden.


Zitat:
Was nicht heißt, dass er uns nicht liebt. Aber mich eben nur noch freundschaftlich.

Zuviel Alltag ?

Zitat:
Er hörte also auf mit mir zu schlafen, machte keine Komplimente mehr, war nur noch gestresst und schob die Arbeit vor. Wie man das so macht wenn man sich nicht mehr wohlfühlt.

Weil du dich so sehr verändert hast ?

Nicht gelebte S. kann sehr viel anrichten und ein Selbstwert kaputt machen.

Zitat:
Lange ging ich nicht auf seine Bedürfnisse ein, aber irgendwann verstand auch ich es: ich musste etwas ändern damit er wieder glücklicher sein konnte. Wenn ich ihm schon dieses Leben abforderte, dann auch etwas mehr zu seinen Konditionen. Er wurde entspannter, lächelte wieder. Aber es wurde nicht mehr wie vorher. Wie auch, wir haben jetzt viel mehr Verantwortung und natürlich weniger Freiräume.

Leben ist Veränderung……

Zitat:
Aber ich blieb. Zu lange hatte er mir gesagt ich hätte das ja selbst herauf beschworen. Und er erzählt mir nun seit Jahren, dass er ja immer so müde wäre und so gestresst. Und ich fühlte mich schuldig. Eine moderne Familie, zerissen zwischen Kind und Beruf.

Beide gehen hier anscheint ein hohes Tempo.

Und irgendwie hat man den Eindruck das du dich schuldig fühlst

Zitat:
Seit einiger Zeit ändert sich das aber. Ich bin nicht nur schuldig. Ich finde ich habe genug gebüßt. Ich habe es verdient, dass man mich gut behandelt. Und da ist der Knackpunkt. Das tut er. Wie ein Freund. Er ist da wenn man ihn braucht. Aber emotional ist es als wäre ich beliebig. Was er verneinen würde. Aber er blockiert. Das einzige was er immer wieder einfordert sind Küsse zum Abschied oder Willkommen und manchmal Umarmungen. Aber ich mag das so gar nicht mehr. Das ist als würde ich auf einen Riss Farbe drauf schmieren. Ich verweigere das auch mittlerweile oft und ich begründe das.

Dir fehlt hier die Tiefe. Das frisch halten einer Beziehung.

Zitat:
Das alles sieht er aber nicht als Anlass etwas zu ändern, z.B. tiefgründiger mit mir zu sprechen, eine Paartherapie zu machen oder uns wirklich mehr Zeit einzuräumen und nicht immer die Arbeit vorzuschieben.

Ich finde das ist wichtig . Mit dem anderen Menschen den man liebt den ein interessiert Zeit zu schenken Zeit zu verbringen.

Zitat:
Ich kann das also mittlerweile alles sehr deutlich sehen. Aber gehen kann ich nicht. Und ich frage mich warum? Ich glaube ich kann nicht sehen was alleine besser sein soll bzw. was für unser Kind daran besser sein sollte. Wir verstehen uns soweit gut, wir streiten selten. Dann das ganze wirtschaftliche. Ja, ich kann auf eigenen Beinen stehen. Ich brauche ihn dafür nicht. Aber was ist es dann?




Zitat:
Die Hoffnung?
Das Versprechen das ich gab?
Mein Ansehen?
Niemand der verstehen könnte warum ich so einen netten Mann verlasse?

Veränderung ?
Der Gedanke ob es allein besser ist ?
die Kinder ?
Es zu bereuen ?
Lieber das haben in der Hand als eventuell allein dazustehen ?
Usw.

Zitat:
Denn das ist er wirklich, ein sehr lieber netter Mensch. Das ich meine alte Vorstellung von ihm aufgeben müsste und ihn wirklich vom Podest schubse? Oder fürchte ich nur diesen kack Liebeskummer oder es zu bereuen? Er ist jemand bei dem ich nicht das Gefühl hatte irgendwie anders sein zu müssen um geliebt zu werden. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch ich einfach Gewohnheit für ihn bin.

Bist eben da.


Zitat:
Oder brauche ich gefühlt seine Zustimmung, dass wir das beenden? Oder warte ich tatsächlich auf einen Retter wie das hier immer so genannt wird?

Spätestens wenn einer deine Aufmerksamkeit auf ihn zieht wirst du merken das dir das andere nicht ausreicht.

Zitat:
Warum gehe ich nicht? Wer kennt das? Wovor hattet ihr Angst und waren eure Ängste begründet?


Für 44 etwas zu jung um kein S. mehr zu haben ,….und um nicht mehr gesehen zu werden als Frau.


Ein Schulfreund war in einer ähnliches Situation. Er hielt das zwei Jahre ohne S. mit seiner Sandkasten Liebe aus.

Sie war der Meinung , nö S. braucht sie nicht mehr mit Anfang 40zig.

Irgendwann ging er mit Tränen in den Augen. ….. 12 Monate später meldete sie sich , und sagte das sie eine Therapie angefangen hat und das auch die Psychologin sagte das kein S. in dem Alter nicht normal sein würde.


Ca. 2 Jahre später waren beide wieder zusammen. Das ist glaube ich um die 12 Jahre her. Mein Schulfreund hat heute immer noch seine kleine Wohnung von damals aus der Situation, zur Sicherheit.

13.11.2025 18:07 • x 5 #2


A


Warum kann ich nicht gehen?

x 3


D
Zitat von Scheol:
Also die letzen 6 Jahre seit , 2019 , seit dem du 38 bist , wabbert das so rum.

Ja. Es war so wahnsinnig unerwartet. Ich lebte nicht super unglücklich, halt so vor mich hin. Das war wie ein Blitz und ging 5 Jahre nicht weg. Es war wie Besessenheit, obwohl nie etwas passierte.

Zitat von Scheol:
Weil du Familie und Kind wolltest ? Aber er hat doch ein Mund was zu sagen.
Glaube aber die wenigsten machen das.

Er wollte das schon auch. Aber halt irgendwann. Unbestimmt. Er ist auch ein toller Vater, so ist das nicht. aber dafür fällt dann unsere Beziehung hinten runter.

Zitat von Scheol:
Zuviel Alltag ?

Definitiv. Und wir beide mögen Routinen nicht sonderlich. Aber ohne die geht es nicht mit Kind.

Zitat von Scheol:
Beide gehen hier anscheint ein hohes Tempo.

Ja. Ich schätze beide immer knapp am Burn-Out vorbei. Aber zumindest können wir wieder lächeln. Das war eine zeitlang durch die Last schwer.

Zitat von Scheol:
Weil du dich so sehr verändert hast ?

Irgendwie empfinde ich es als unbewusste Strafe. Und ja, ich fühle mich schuldig. Ich hatte mich schließlich fremdverliebt. Und das soetwas nicht förderlich für eine Beziehung ist war mir auch klar. aber heute denke ich, es hat vorher begonnen.

Zitat von Scheol:
Dir fehlt hier die Tiefe.

Sowas von. Ich liebe Tiefe. Emotionen. Keine Ahnung, Austausch eben.
Zitat von Scheol:
Bist eben da.

Ich habe glaub ich zweimal ausgesprochen, dass ich die Trennung möchte. Aber er sagt halt nein und dann zieh ich es nicht durch. Hört sich lustig an, ich weiß, aber vermutlich schafft das sowas wie Hoffnung, dass es besser wird, wenn er nicht zustimmt. Oder dass es einfach nichts Besseres mehr gibt als es war.

Zitat von Scheol:
Spätestens wenn einer deine Aufmerksamkeit auf ihn zieht wirst du merken das dir das andere nicht ausreicht.

Ja, ich weiß. Irgendwie schlimm.

Zitat von Scheol:
Für 44 etwas zu jung um kein S. mehr zu haben ,….und um nicht mehr gesehen zu werden als Frau.

Ja, er sieht mich nicht mehr. Andere im echten Leben tatsächlich immer noch und das ist irgendwie eine schlechte Mischung. Aber ich will nicht irgendwen. Nicht irgendwas Körperliches. dafür bin ich auch nicht gemacht .

Die Geschichte von Deinem Freund finde ich sehr interessant. Ich denke nur wenn ich gehe sollte ich auch wirklich ohne Hoffnung gehen, oder?

13.11.2025 18:57 • #3


Sonnenschein85
Vielleicht wartest du wirklich auf eine Art Retter. Wenn ihr euch als Paar gut versteht dann fühlt es sich komisch an zu gehen, wenn es sozusagen keinen akuten Grund gibt. Man lebt eben wie Freunde beieinader.

Die Frage ist aber was möchtest du. Möchtest du so leben oder möchtest du neu starten. Frei sein und Jemand Neuen kennen lernen ?

Im Grunde seid ihr trotzdem zusammen weil nicht klar getrennt oder ?

Und solange wirst du wahrscheinlich auch wenig offen für wen Neues sein.

Viele Paare bleiben aus Gewohnheit zusammen. Das Ding ist nur wenn du weißt das Romantische zwischen euch ist vorbei und kommt nicht mehr, dann ist es wie eine WG.

Und möchtest du das? Möchte er das? Bist du so erfüllt? Es liest sich nicht so. Ich denke man muss abwägen wie man sein Leben gestalten möchte.

Wenn man nichts ändert, ändert sich nichts. Wenn es einen umtreibt etwas zu ändern, dann sollte man mutig sein und es wagen.

Man kann trotz Trennung für das Kind da sein. Bei mir und meinem Ex klappt es sehr gut aktuell was die Kids angeht.

13.11.2025 19:01 • x 1 #4


D
Ja, viele Paare bleiben aus Gewohnheit zusammen. und das wollte ich nie. Aber frei sein ist auch nicht das was ich gut kann. ich bin in einer Beziehung seit ich 18 bin, ich denke schon, dass ich daraus auch sowas wie Bestätigung und Selbstwert ziehe. Vielleicht auch Sicherheit.

Gerade weil er so nett ist, ist es wirklich schwer das durchzuziehen. Aber es fehlt halt was. Erfüllt bin ich so definitiv nicht.

Zitat von Sonnenschein85:
Man kann trotz Trennung für das Kind da sein. Bei mir und meinem Ex klappt es sehr gut aktuell was die Kids angeht.

Das ist total schön. Ich denke, das würden wir auch einigermaßen hinbekommen.

Woher hast du deinen Mut genommen? Bist du ausgezogen? Ich habe schon Angst mein zu Hause zu verlieren und auf der anderen Seite will ich ihm seines auch nicht nehmen.

13.11.2025 19:20 • #5


MausiJ
@Diandra liebe Diandra, ich habe nur deinen Eingangstext gelesen aber ich kann dir folgendes sagen. Und zwar aus eigener Erfahrung und was ich im Freundes und Bekanntenkreis erlebe.
So eine Trennung ist ein riesen Schritt. Es erfordert soo viel Mut diesen zu gehen wenn Kinder und Eigentum vorhanden sind. Und es ist immer meiner Meinung nach die gleiche Frage: was ist im Moment der eventuellen Trennung das kleinere Übel. Und dann landet man fast immer bei der Antwort: bleiben. Ich habe leider im Freundeskreis ausschließlich unglücklich verheiratete päärchen. Das Thema Trennung ist seit Jahren aktuell. Es ist schwierig und erfordert sehr viel Stärke und Mut diesen Schritt zu gehen, wissentlich dass es erstmal richtig richtig hart wird. ABER: nach dieser ersten furchtbaren Zeit (bei mir war es 1 jahr) wird man für diesen mutigen Schritt in der Regel belohnt.
Ich selbst war 12 Jahre verheiratet und bin durch die Hölle gegangen (also nicjt so wie bei dir) und auch ich habe jahre gebraucht diesen Schritt zu gehen bis das übel zu bleiben größer war als alles was danach kommen sollte.
Heute rate icj meinen Freunden in solchen Situationen dass man gehen sollte wenn das tiefste innere es so fühlt. Icj weiß ich lehne mich damit weit aus dem Fenster da ich es bereits geschafft habe und icj es selbst trotz furchtbarer Ehe jahrelang nicht geschafft habe. Aber das ist Antwort auf deine Frage. Ich denke! Es geht dir um das geringere Übel!?

13.11.2025 19:21 • x 1 #6


Sonnenschein85
Zitat von Diandra:
Ja, viele Paare bleiben aus Gewohnheit zusammen. und das wollte ich nie. Aber frei sein ist auch nicht das was ich gut kann. ich bin in einer ...

Ja. Natürlich gibt er dir Sicherheit. Aber wenn du dich nicht mehr begehrt fühlst dann meinst du es kommt noch mal wieder ?

Ich durfte im gemeinsamen Haus bleiben wegen der 3 Kids. Er ist ausgezogen. Aber er wohnt in der Nähe und in seiner Wohnung ist auch halbwegs Platz. Die Kinder sind auch viel dort.

13.11.2025 19:24 • x 2 #7


tlell
Wie wäre es wenn du Beratung alleine in Anspruch nimmst statt einer Paartherapie? Ich meine gar keine Therapie sondern einfach eine Beratung bei Caritas oder co um deine Gedanken zu sortieren und die was wäre wenns durch zu sprechen.

13.11.2025 19:54 • x 5 #8


Sonnenschein85
Zitat von tlell:
Wie wäre es wenn du Beratung alleine in Anspruch nimmst statt einer Paartherapie? Ich meine gar keine Therapie sondern einfach eine Beratung bei ...

Gute Idee. Ich denke auch das könnte helfen um zu wissen wie man weiter machen möchte und genau das sortieren von allem im Kopf. Vielleicht hilft das. Vor allem da du schon so lange unglücklich bist.

13.11.2025 20:27 • x 2 #9


Charming
Was ist denn mit dem Mann , in den du dich verliebt hast? Also neben der Ehe?

13.11.2025 20:37 • x 3 #10


D
Zitat von MausiJ:
Ich denke! Es geht dir um das geringere Übel!?

Ja, vermutlich. Aber wenn ich das denke, fällt mir schon wieder ein wie sehr ich ihn geliebt habe und so lange gehofft habe, dass es wieder so wird.

Es ist irgendwie zuwenig zum leben und zuviel zum sterben. Wie die Karotte vor der Nase.

Zitat von Sonnenschein85:
Aber wenn du dich nicht mehr begehrt fühlst dann meinst du es kommt noch mal wieder ?

Ich hab irgendwie das Gefühl, dass mir das langsam egal wird. ich hab so lange gewartet. Ich bin ja auch nicht unehrlich zu ihm. Es ist sehr, sehr klar wie traurig mich das macht, aber wie sollte er mich auch ernst nehmen. Ich war ja bis jetzt auch nicht konsequent.

Zitat von tlell:
Wie wäre es wenn du Beratung alleine in Anspruch nimmst statt einer Paartherapie?

Ja, du hast recht. Es kommt mir nur wirklich wahnsinnig schwer über die Lippen worüber ich nachdenke. Es auszusprechen macht es so real. Aber ich denke darüber nach.

Zitat von Charming:
Was ist denn mit dem Mann , in den du dich verliebt hast? Also neben der Ehe?

Das weiß ich nicht. Ich habe den Kontakt abgebrochen, aber das war extrem hart mit vielen Hochs und Tiefs für mich. Ich hoffe es geht ihm gut. An mir hatte er ziemlich sicher kein Interesse.

13.11.2025 21:23 • #11


D
@Scheol
Ich bin schon auch deutlich zu ihm. Aber ich will nicht im Streit gehen.
Also so richtig hart Schluss machen. Keine Ahnung warum. aber mit einem netten Menschen Schluss zu machen ist auch echt schwer.

Es ist schon auch wieder besser geworden. aber ich wurde schon echt oft zurück gewiesen. Und ich hatte nicht selten das Gefühl, dass ich ja dran Schuld wäre.

Wir sind halt wie Freunde. Interesse aneinander besteht schon, so menschlich. aber das leidenschaftliche fehlt. Aber ja es ist schon auch so mit dem Spatz in der Hand, wofür gebe ich das auf? Zum alleine sein?

13.11.2025 21:38 • #12


Sonnenschein85
Zitat von Diandra:
@Scheol Ich bin schon auch deutlich zu ihm. Aber ich will nicht im Streit gehen. Also so richtig hart Schluss machen. Keine Ahnung warum. aber mit ...

Für dich. Damit du die Chance bekommst noch Jemanden kennen zu lernen der all die Bedürfnisse erfüllt. Wo es auch Leidenschaft gibt.
Und für deinen Mann. Das er auch diese Chance bekommt..

Dafür würde es sich lohnen zu gehen. Aber das muss man selbst wollen und natürlich ist es einfacher zu bleiben. Du musst abwägen was besser für euch ist.

13.11.2025 22:23 • x 3 #13


OxfordGirl
Zitat von Diandra:
Aber wir änderten unser Leben wie man das so macht. Familie, Haus, Kind. Und das brach uns das Genick. Die Erwartungen an uns stimmten nicht mehr, ich überging ihn, er verbog sich.

Inwiefern? Was hast du getan? Ihm angetan? Klingt als hättest du sein Vertrauen missbraucht?

Zitat von Diandra:
Ich kam hierher als mich verliebte mich in jemand anderen. Ich suchte hier im Forum nach Lösungen und ich fand sehr viele Anregungen. Ich beendete die Beziehung nicht, ich wartete und versuchte alles mögliche den anderen Mann aus meinem Kopf zu bekommen. Aber es verging nicht. Ich trug das Jahre mit mir herum.

Und dein Mann weiss davon? Selbst wenn diese Affäre nur emotional stattfand (so lese ich es zumindest raus) ist es doch mit das schlimmste, was man seinem Partner antun kann? Über Jahre(!)...

Zitat von Diandra:
Irgendwie empfinde ich es als unbewusste Strafe. Und ja, ich fühle mich schuldig. Ich hatte mich schließlich fremdverliebt. Und das soetwas nicht förderlich für eine Beziehung ist war mir auch klar. aber heute denke ich, es hat vorher begonnen.

Vielleicht fühlst du dich zurecht schuldig. Über das, was du ihm über die Jahre angetan hast. Dass du versuchst, dir das zurechtzubiegen (er hat aber angefangen...hätte er nicht x., wäre ich nie x.) ist menschlich nachvollziehbar. Es führt aber in den meisten Fällen zu keinem Ergebnis.

14.11.2025 06:51 • x 1 #14


Blind-Meg
Zitat von Diandra:

Warum gehe ich nicht? Wer kennt das? Wovor hattet ihr Angst und waren eure Ängste begründet?

Ich kenne das.
Es gab bei mir eine lange Phase, bestimmt ein Jahr lang, in der ich wusste, dass ich meinen Mann eines Tages verlassen werde. In der ich es aber noch nicht tat und auch nicht sofort hätte tun können.
Bei mir waren es vor allem 2 Faktoren, die mich gehalten haben: ich hätte mir eine einvernehmliche Trennung gewünscht, dass es auch für ihn die bessere Alternative wäre - aber genau das war Teil des Problems: für ihn war alles bestens. Ich habe gelitten und für ihn gab es kein Problem. Es war also aussichtslos, dass auch er zu dem Schluss kommen würde, eine Trennung sei das richtige. Aber das hätte es mir (natürlich) leichtrr gemacht. Der andere Punkt war die subjektiv empfundene Niederlage bzw mir einzugestehen, dass ich den falschen Mann geheiratet habe. Nicht, was ich hätte besser machen können oder ob ich es nicht lange genug versucht hatte - da wusste ich, ich hatte alles gegeben, erfolglos, da war nichts mehr zu holen. Also auch keine Hoffnung, dass wir es wieder hinkriegen würden. Aber dieses Eingeständnis, dass ich mich dann ja vergriffen haben muss, das hat mich sehr gewurmt.
So hielt es ca. ein Jahr lang an, vielleicht auch noch länger. Ich wusste, ich würde gehen, habe sogar schon erste Weichen gestellt (ich hatte die Möglichkeit, an Möbel zu kommen für meine eigene Wohnung), aber bin lange Zeit noch nicht gegangen.
Erst als mir klar wurde, dass ich seine Zustimmung nie bekommen werde und auch mein Gefühl von falschem Stolz nicht aufhören würde, konnte ich gehen.
Rückblickend würde ich sagen, ich war einfach noch nicht so weit. Aber irgendwann dann doch. Und es war eine sehr gute Entscheidung, eine der besten meines Lebens.

14.11.2025 06:55 • x 4 #15


A


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