Was denkst du gerade?

Zitat von alleswirdbesser:

oh man, Sachen gibt's! Wegen Verfügbarkeit auf FB?

Ja, hab ich so auch noch nicht erlebt. Ich für meinen Teil, würde es äußerst sympathisch finden, wenn die Frau, die ich date, keine sozialen Medien nutzt. Aber das ist halt jedem selbst überlassen. Ein Diskussionspunkt wäre es für mich zumindest nicht, ob sie’s nun hat, oder nicht.

Zitat von alleswirdbesser:

Da steckt aber viel mehr dahinter, ich tippe auf mindestens! Kontrollzwang.

Und ich denke da hast du durchaus recht. Aber gut, dass sie das sofort am Anfang offenbart hat. Ich hab auf sowas nämlich keine Lust mehr.

Zitat von Pinkstar:

Die wollte halt, dass sie aus Facebook ganz viele Infos bekommt, auch mit wem du befreundet bist, oder welche Bilder du toll findest, oder oder oder.

Sie hätte mich ja auch direkt verwanzen können. Wäre auch kein Problem gewesen. Wer wird nicht gern kontrolliert und ausspioniert?! xD

Zitat von clumsy:

Es soll ja auch solche Exemplare geben, die dann in etwa sagen: Waaas? Sowas würde ich doch niiiieee..., ziemlich erbost sind (gehört zur Performance)

Stimmt, so in etwa wäre es wahrscheinlich abgelaufen. Die Performance hab ich gar nicht bedacht. Köstlich

Zitat von clumsy:

Naja, es ist halt wirklich eine Frage der Nutzung.

Das stimmt. Es gibt durchaus positive Aspekte. Sei es nun, wie in deinem Fall, Interessengruppen, Inspirationen für den Job, Hobbies, Kontakte knüpfen etc.

Bietet einem ja auch die Möglichkeit Reichweite zu erlangen und sich zu verwirklichen, wenn man beispielsweise besondere Talente hat. Es war noch nie so leicht Reichweite zu erlangen und seine Talente zu publizieren, wie heutzutage.

Alles bereichernde und positive Dinge an diesem ganzen Kram, ABER:

Zitat von clumsy:

Dennoch bleibt, und das scheint unabhängig von der Nutzung, diese Social-Media-Welt eine, die unheimlich viel der eigenen Energie in eine Art Parallelwelt verlagert, denn so richtig existiert das, was es manchmal zu sein scheint, ja gar nicht. Teilweise dringt man da durch viel zeitlichen Invest so tief ein, dass das eigene Leben unterdessen an einem vorbeiläuft.

Das wäre auch eine der größten negativen Aspekte für mich, die ich benennen würde und auch im Kopf hatte. Mir fehlten dazu aber die richtigen Worte. Du hast es allerdings perfekt auf den Punkt gebracht. Danke dafür!

Es ist schon ziemlich erschreckend, wie dieser Vorgang, früher oder später, schon regelrecht in einem automatisiert ist, immer wieder das Handy in die Hand zu nehmen und zu schauen, was es neues gibt, oder wovon man sich berieseln lassen kann. Noch erschreckender finde ich, die Von dir erwähnte Zeit und Energie, die dabei flöten geht, während man gleichzeitig dabei nur abgammelt und die Möglichkeit auf eigene, reale, kleine Glücksmomente verpasst. Wie du ja quasi selbst ungefähr erwähntest:

Zitat von clumsy:

Aber dafür hab ich ganz viel anderes gewonnen, nämlich mein gutes altes Leben, in dem ich mich inzwischen wieder ganz bewusst und teilweise staunend umgucke, gerade so als wäre ich schon lange nicht mehr hier gewesen.

Und das ist vieeel schöner! Wozu lebt man schließlich? Um genau das zu spüren, dass eigene Leben, in all seinen schönen und auch mal beschiissenen Zeiten.

Ich liebe die kleinen Momente im Leben. Einfach mal Zeit haben, sich ein Buch zu nehmen und davon gefesselt zu werden, oder das Wissen zu erweitern. Wissen kann einem schließlich niemand wegnehmen, außer eventuelle Krankheiten, die ich keinem gönne.

Oder wie schön ist es, in der Natur zu sein? Es gibt nichts schöneres. Die Stille der Natur und doch gleichzeitig die ganzen Reize, die man aus der Umgebung wahrnehmen kann. Leichter Wind, der die Bäume in Bewegung bringt und den man auf der Haut spürt. Genauso schön ist es für mich, an einem Sommertag, den Sommerregen auf meiner Haut zu fühlen. Die vielen unterschiedlichen Düfte. Die Tiere in ihrem Lebensraum zu beobachten, das Wasser zu beobachten und zu spüren, ob nun an einem See oder die richtigen Wellen, mit ihrer Kraft, in einem Ozean. Oder oder oder. Zu schön und einfach Medizin für die Seele und oft verpasst man genau diese schönen Momente oder nimmt sie einfach nicht wahr, weil man mit seinem toten Stück Technik, in der Hand, zutun hat.

Zitat von clumsy:

Vielleicht aktivierst Du es doch jetzt gleich direkt hier nochmal?!

Haha du hast mich überzeugt. Mache ich auf alle Fälle sofort… nicht. xD

Zitat von clumsy:

Nennst Du Deinen Benjamin? Ich bin mir bei meinem noch nicht so sicher. Vielleicht nenne ich ihn auch Mäuschen (das is unisex) oder Manfred. Obwohl... so hieß damals mein Karate-Trainer. Hm. Ich denk nochmal drüber nach, wie er heißen soll. Ein bisschen Zeit hab ich ja noch, oder?

Ja, Benjamin wirds bei mir sein! Mäuschen passt super. Ich sehe es förmlich vor mir, wie du ihn eines Tages rufen wirst, wenn er ausgewachsen ist. „Mäuschen komm her.“ Jeder wird eine kleine Fußhupe erwarten und plötzlich kommt ein riesiger Elefant um die Ecke und begrüßt dich mit einem überschwänglichen „Töröö“. Perfekt xD
Aber ja, du hast natürlich noch Zeit darüber nachzudenken. Der Einbruch muss gut geplant sein.

Zitat von clumsy:

Dennoch bleibt, und das scheint unabhängig von der Nutzung, diese Social-Media-Welt eine, die unheimlich viel der eigenen Energie in eine Art Parallelwelt verlagert, denn so richtig existiert das, was es manchmal zu sein scheint, ja gar nicht. Teilweise dringt man da durch viel zeitlichen Invest so tief ein, dass das eigene Leben unterdessen an einem vorbeiläuft.

Das trifft auch auf Beziehungen, wenn man das so nennen kann, die überwiegend oder nur online geführt werden, auch zu. Wie oft hat man es hier schon gelesen, dass jemand vor dem Treffen verliebt war oder sich bereits durch das Schreiben sehr nahe stand. Manch eine/r verlässt gar die Fmalilie für eine virtuelle Liebe, die im Ausland wohnt oder führt ein Doppelleben, ich sage nur Zocken oder Onlineaffäre. Das ist die Folge dieser Parallelwelten.