Zitat von HebreudofFrau: Also diese Muster bediente mein Ex schon sehr krass.
Klar, Du lebst in einer Beziehung die Muster nach, die Du kennst. Er war erst super liebevoll und scheinbar interessiert, dann wendete sich das Blatt und die Beziehung wurde schwierig, weil er auch nichts anderes tat als Du Er lebt seine Muster nach, fühlte sich in der Familie zurückgesetzt, war eifersüchtig und versucht daher heute, die Partnerin zu isolieren und zu vereinnahmen. Da Du das vermutlich durch die Überbetreuung durch die Mutter kennst, hast Du es zugelassen, dass er Dich isolierte um Dich unter Kontrolle hielt. Isolierung ist ein probates Mittel, denn je weniger Einflüsse von außen Du hast, desto menr konzentriest Du Dich auf ihn und ordnest Dich unter. Die Heiß- und Kaltspiielchen, das Auf und Ab von Zuwendung und Distanzverhalten als Mittel der Bestrafung kennst Du auch.
Du hast Dir einen Partner gesucht, mit dem Du Dein unaufgelöstest Familiendilemma nachlebst und er auch.
Die verletzte Seele sucht Heilung und schickt uns in die Wiederholung und zeigt uns damit die inneren Fallstricke. Die Seele weiß sich nicht anders zu helfen, als Dich in die Wiederholung zu schicken. In der Hoffnung, dass in der nachgelebten Beziehung die Verletzungen heilen werden. Was nicht passiert, weil Du Dich unbewusst defizitären Männern zuwendest.
Im Grund genommen ist es eine Botschaft an Dich. Kümmere Dich um Deine uralten Blessuren und lerne, dass Du sie nicht ewig mit Dir rumschleppen und sie nicht nachleben musst.
Es geht darum, dass Du in Dir eine Heimat findest. Dann kommt Deine Seele auch zur Ruhe, weil sie Gehör findet und Du Dich ihrer annimmst. Das ist dann ein Kapital, mit dem Du anders weiter leben kannst und defizitäre Männer nicht mehr brauchst.Denn die heilen Deine Verletzungen nicht, sondern reißen alte Wunden nur wieder auf.
Zitat von Der_Raujus: Wäre ich dieser Person nie begegnet, wäre der Stein nie angerollt, mich selbst aufzuarbeiten.
Stimmt genau, das habe ich auch so eingeordnet und mir gesagte, es ist gut, dass er kam. Denn wäre er nicht gewesen, hätte ich weiter so gemacht wie bisher und nichts dazu gelernt. Und es ist besser, dass er ging, denn dann wurde mir irgendwann klar, dass es mir rein gar nichts bringt, wenn ich weiter über ihn nachdenke und ihn zerpflücke anstatt mich mit mir zu beschäftigen. Da kann ich was bewegen, in Gang setzen, mir helfen anstatt über den Ex. zu jammern oder ihn abzuwerten, diesen miesen Verräter. Er ist arm dran und ich war es auch.
Zitat von Der_Raujus: Der andere als Person ist völlig egal, den kann man nicht ändern und das sollte nie das Ziel sein.
Stimmt. Dieser Ex. ist völlig uninteressant und unwichtig. Er ist insofern wichtig, als er Dir zeigt, wo Deine Probleme und Schädigungen sind.
Ich war auch mal in einer defizitären Beziehung, aus der ich mich nicht lösen konnte. Heiß und kalt, einmal zugewandt und liebevoll und ich schmolz dahin, dann wieder kalt und gleichgültig und ich empfand Angst, Ratlosigkeit und gab mir Mühe, diesen anderen Zustand wieder zu bekommen. Wie ein Trottel arbetiete ich mich an ihm ab und der Erfolg. also eine stabile liebevolle Beziehung mit gegenseitigem Respekt und Gleichwertigkeit blieb aus. Wie freute ich mich, wenn er mich mal lobte. Meine Güte, wie eine Fünfjährige empfand ich dann in mir eine große Freude. Darüber kann ich heute nur noch den Kopf schütteln oder über mich lächeln.
Durch ein Gespräch mit einem Therapeuten kam ich dann stark ins Nachdenken. Denn er erklärte mir, warum ein Mensch in eine besrtimmte Art von Beziehung kommt. Das Unterbewusstsein erkennt sozusagen, dass dieser Mann dafür geeignet ist, Dir Deine Beschädigungen zu zeigen und daher wirkt er so interessant für Dich. In dem Gespräch, wo ich mich am liebsten über ihn hätte unterhalten wollen, wurde er zur Randfigur, denn der Therapreut fragte nach meinem Background, meinen Familienverhältnissen und sagte, dass dort der Ursprung liegt. Der Ex. wurde von mir erwähnt, er aber ging kaum auf ihn ein. Von wegen, jetzt ananlysieren wir jetzt mal ihn. Nein, nein, jetzt analysieren wir Dich und allein das ist Dein Thema.
Was er tat und was er sagte, wie er schaute und nicht schaute, ist unwichtig für Dich. Sein Gebrabbel von wegen, keine hätte ihn jemals so aggressiv gemacht wie Du, ist ein starkes Stück. Denn es beinhaltet ja einen krassen Vorwurf, Du aber empfindest es wahrscheinlcih als beachtenswert. Was er daher schwafelt, kann Dir egal sein. Es ist nur Gelaber um sich selbst interessant zu machen und um Dein Interesse wieder zu wecken. Wie man sieht, ist es ihm ja bestens gelungen, denn wieder befasst Du Dich mit ihm. Anstatt mit Dir selbst wo Du ansetzen solltest.
Ich denke, Du hast diese Beziehung nicht verarbeitet, sonst würde er Dich nicht weiter triggern. Du hast nur gewartet bis es nicht mehr weh tat, aber das ist eben zu wenig. Solange Du nicht bereit bist, Dich selbst anzuschauen, anzunehmen, Deinen Eltern nachzusehen was sie an Dir falsch gemacht haben, denn sie waren ja auch nur deformiert und das ohne Schuld, gerätst Du nur wieder an diese Art Mann oder fängst gar mit dem wieder eine Beziehung an, in der die same old story wieder abgespult wird.
Weil jeder in seinen defizitären Strukturen festgefahren ist und nicht in der Lage ist, sie zu beheben. Ein Therapeut der mit Dir Deine Kindheit aufarbeitet, kann hilfreich sein. Aber es ist schwierig, wirklich gute Therapeuten zu finden, denn viele bewegen sich nur an der Oberfläche.
Zitat von Der_Raujus: aber viele Therapeuten sind mit komplexen toxischen Themen überfordert, das war mein Eindruck.
Das glaube ich auch. Es müssten systemische Therapeuten sein, die komplexe Familienstrukturen aufdecken können. Und so was ist kein Spaziergang und auch nicht leicht für den Patienten, denn der muss nochmals durch die Situationen von damals gehen, um sie zu erkennen und schließlich zumindest ein wenig auflösen zu können.
Zitat von Der_Raujus: Für mich war nicht die Frage wieso ist diese Frau so, sondern für mich bestand ausschließlich die Frage wieso habe ich das und jenes so und so gesehen (positiv gesehen...) und noch wieso habe ich das mitgemacht. An welcher Stelle hätte ich aussteigen müssen.
Das habe ich damals auch gemacht. Aber das war erst möglich, als der Ex. aus meinem Leben verschwunden war und ich Abstand gewonnen hatte. Dann kamen einige Dinge ins Rollen und ich merkte auch wie miserabel ich mit mir selbst umgegangen war. Anstatt mutig zu sein, ordnete ich mich dem Mann unter, ließ mir viel zu viel gefallen, weil ich immer hoffte, wenn ich so und so bin, dann wird er mich endliich lieben. Er liebte mich nicht, im Grund genommen war ich auch nur dazu da, ihm zu zeigen, wie bindungsunfäig er war oder besser gesagt, wir beide. Wir lebten nur unsere Blessuren an uns aus, die Beziehung wurde zumindest für mich hochstressig, belastend, aber lösen konnte ich mich nicht. Denn es hätte ja sein können, dass er mich irgendwann, wenn ich nur geduldig und nachsichtig genug gewesen wäre, doch als seine tolle Partnerin behandelt hätte. Liebe und Leid waren für mich untrennbar verbunden, was ich bereits in der Familie erlebt hatte. Liebe, Wertschätzung kriegt man nicht zum Nulltarif, nein, man muss dafür viel aushalten, viel klein beigeben, viel ertragen und viel hinnehmen. Aber egal, was immer ich tat, die Liebe bekam ich nicht, die ich fühlen wollte. Als Fünfjährige genauso wie als erwachsene Frau. Das anzuschauen, war auch beschämend für mich selbst.
Und sofort war die nächste Baustelle da. Jammere nicht, sondern schau Dich an und nimm an , was man mit Dir gemacht hat. Aber erkenne auch, dass Du die alten Baustellen nicht ändern kannst. Du musst sie aber auch nicht auf ewig mit Dir rumschleppen, denn glücklicher machen sie Dich nicht.
Zitat von Der_Raujus: Es macht keinen Sinn, Nutzern, die sich wegen immer wiederkehrenden toxischen oder narzisstischen Bindungsmustern hier melden vorzuwerfen, sie mögen doch mal reflektieren, was bei ihnen nicht stimmt, Grenzen überdenken und setzen und vieles mehr.....wenn man ihnen dann zeitgleich die Reflektion alter Bindungs- und Beziehungsmuster vorwirft, sie mögen doch damit mal aufhören und abschließen.
Das sehe ich auch so. Vorwürfe, tolle Ratschläge sind sinnlos, weil sie der TE nur die eigene Schwachheit vor Augen führen. Aber sie anzustoßen sich mit sich zu befassen als weiterhin ihn zu analysieren, muss sein. Denn bei sich kann man etwas ändern, etwas bewegen, einen anderen Menschen ändern kann man nicht.
Es ist lohnenswert, die alten Verletzungen zu erkennen. Aber das reicht nicht, denn damit tritt man auf der Stelle. Der Mensch muss in die Lage kommen, diese Dinge aufzulösen. Selbstliebe und Selbstakzeptanz sind dafür notwendig. Etwas was ein Kind in defizitären Familienstrukturen nicht lernt. Es strampelt sich ab, bemüht sich, zu gefallen, wird zum besten aller Kinder, aber die Erwachsenen bemerken es nicht und belohnen es nicht mit Liebe und Lob. Das Kind bleibt allein und fühlt sich unverstanden und einsam und sagt sich in logischer Konsequenz: Ich bin nicht liebenswert, ich werde nicht geschätzt, ich bin einfach nicht gut genug. Und dann kommen Jahre später die Partner, die einem zuerst das Gefühl von großer Liebe und Wertschätzung vermitteln ehe sie das wahre Gesicht zeigen und einem genau das vor Augen führen, was man kennt. Wieder wird man nicht gelobt, angenommen und als gut befunden, sondern unterdrückt und in Abhängigkeit gehalten..
Liebe TE, Du kannst da raus kommen, aber dafür musst Du was tun. Und das dauert, denn was man über Jahre eingeübt hat, kriegt man nicht in 2 Wochen los. Du bist nicht dumm, Du weißt wo Du herkommst und siehst auch, was gut war und was schlecht. Und damit kannst Du was anfangen und die Blessuren erkennen , vor allem aber auch gut zu behandeln. Sei mal ein wenig lieb zu Dir selbst, schau Dich an und sieh, dass Du ein toller, guter Mensch bist, der viel geben kann, aber das dem falschen Partner zuteil werden lässt. Einem der es nicht schätzt, sondern Dich als eine Art Eigentum und Verfügungsmasse behandelt.Und dir ein Jahr später einen Vorwurf macht, was ja nur zeigt, dass er der geblieben ist, der er war.
Dein Selbstwergefühl ist unterentwickelt. Dafür kannst Du nichts, aber es ist erlaubt, dass Du lieb zu Dir bist und liebevoll und verständnisvoll mit Dir umgehst. Es hängt meist alles am Selbstwertgefühl. Wer sich selbst schätzt, gerät kaum in Beziehungen in denen es kontrollierend, übergriffig und vor allem dominierend zu geht. Der Partner wird quasí zu einem Dealer, der entscheidet, wann und wieviel Stoff (`= Liebe und Akzeptanz) der schwächere bekommt. Und der nimmt alles hin, erträgt alles für ein kleines bißchen Liebe, das keine ist.
Selbstwert kann man lernen, ein paar Bücher darüber zu lesen, reicht nicht. Man muss es üben, vor allem in einen inneren Dialog mit sich treten. Ach, jetzt habe ich also Harald wieder getroffen und er hat was gesagt, was mich über alle Maßen beschäftigt. Was wollte er mir damit sagen, was damit erreichen, was mir mitteilen?
Es ist unwichtig, was er sagte und damit bezweckte, aber es ist alles andere als unwichtig, dass Du wieder in der alten Schleife angelangt bist, Dir 1000 Gedanken machst und mutmußt, was er Dir damit sagen wollte.
Lass ihn ziehen, er hat Dir kein Glück gebracht, aber Dir unbemerkt auch einen großen Dienst bewiesen. Er hat Dir gezeigt, wie Du die alten Kindheitsmuster nachlebst. Die kannst Du auch beiseite legen, denn sie bringen Dich nicht weiter. Aber ein gestärktes Selbstwertgefühl und mehr Selbstbewusstsein bringen Dich weiter. Dann hast Du Typen wie ihn einfach auch nicht mehr nötig. Denn Du bist es Dir wert, gut behandelt zu werden und geliebt zu werden.
Sei es Dir wert, Dir zu sagen, ja ich habe meine Fehler wie jeder, aber ich darf auch mit mr zufrieden sein und mich gerne haben. Und was Harald sagte oder auch nicht, muss mich nicht weiter beschäftigen, denn es ist viel wichtiger, dass ich mir sage, ich bin total okay wie ich bin und wer das anders sieht, muss sich nicht mit mir abgeben und auf den kann ich auch gut verzichten.
Halte Abstand zu Menschen, die Dir Schmerzen zufügten und umgib dich mit Menschen, die Dich einfach mögen wie Du bist und nicht an Dir ihre manipulativen Spielchen ausprobieren.