Guten Morgen zusammen,
nach langem Überlegen habe ich mich nun doch dazu entschlossen, mir Tipps und Ratschläge einzuholen. Meine Familie und auch meine Freunde können mir leider nicht so richtig weiterhelfen, vielleicht schaffen das ja außenstehende Leute.
Mein Freund (33) und ich (30) sind seit 4 1/2 Jahren zusammen, seit 3 Jahren wohnen wir fest zusammen. Der Tagesablauf ist geregelt, die jeweiligen Aufgaben etc. sind klar verteilt, dennoch kam es in letzter Zeit vermehrt zu Streit. Ich habe viel rumgenörgelt, ihn kritisiert und gemeckert - meistens wegen Nichtigkeiten.
Ausschlaggebend ist hier wohl mein eigenes Unzufriedensein.
Seine besten Freunden haben letztes Jahr geheiratet. Nun steht die Scheidung vor der Tür. Sein bester Freund (28) hat sich in eine 18-jährige verliebt. Mein Freund hat viel versucht, die Beiden wieder zusammenzubringen. Das klappte auch - zumindest für einen Monat. Danach trennte sich sein bester Freund dauerhaft. Er lebt nun seit ca. 2 Monaten mit seiner Neuen zusammen.
Seit der endgültigen Trennung ist mein Lebensgefährte immer für seine beste Freundin da. Sie telefonieren, simsen (jeden Abend) und sie besucht ihn nach Feierabend in seiner Hobbywerkstätte. Ich gehe jede Woche mit ihr zum Sport. Anfangs war ich ebenfalls Anlaufstelle für ihre Sorgen etc., das hat sich nun aber irgendwie im Sande verlaufen.
Mein Freund verhielt sich zu dieser Zeit sehr wortkarg mir gegenüber, wurde leicht aggressiv und brachte, bei Nachfragen meinerseits, was er dann hat, den Spruch Das muss ich mit mir selber ausmachen..
Vor gut 4 Wochen kam mein Freund an einem Samstag früher nach Hause und war sehr distanziert. Ich fragte ihn was los ist und er druckste rum. Auf meine Frage, ob er sich von mir trennen möchte, nickte er nur. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Sicher hatten wir Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten innerhalb unserer Beziehung, aber ich hatte immer das Gefühl, dass er mich liebt und er mit mir alt werden möchte.
In dem darauffolgenden Gespräch erklärte er mir, dass er das ständige Gemotze, Kritisieren und die Streitereien sowie Eifersüchteleien leid ist. Er liebe mich zwar, sähe uns aber nicht mehr gemeinsam alt werden. Er weinte dabei auch.
Als er dabei war, seine Sachen zu packen, fragte ich ihn (unter Tränen ), wo er denn nun hin will. Er zuckte nur mit den Schultern und schaute mich traurig an. Wir entschlossen uns dann Beide dazu, dass er erst mal wohnen bleibt und sich eine Wohnung sucht.
Tagsdrauf bat er mich noch einmal um ein Gespräch, worin er mir erklärte, dass er momentan selber nicht weiß, was er will und wo ihm der Kopf steht. Er bräuchte Zeit und sucht währenddessen auch erst einmal keine Wohnung.
Das geht nun schon in die 5. Woche. Er sagt immer noch, dass er Zeit und Ruhe braucht und stellt alles in Frage. Sein Leben, seine Arbeit, uns.....
Wir sind kein Paar, verhalten uns aber eigentlich so, als wären wir es (geben uns Küsschen wenn man nach Hause kommt oder geht, ich koche, wasche, putze etc., wir haben S.....). Er ließ auch mal fallen, dass wenn er uns ja nicht wollen würde, er schon längst weg wäre.
Der Kontakt zu seiner besten Freundin hat sich, meiner Meinung nach, sogar noch verstärkt.
Er betont mir gegenüber immer wieder, dass er keine Andere hat und das er nicht bedrängt werden will. Wenn ich mit ihr darüber spreche, bestärkt sie mich darin, ihm Zeit zu geben und sagt auch, dass ich nicht so schwarz sehen soll.
Ich weiß langsam einfach nicht mehr weiter. Ganz tief in mir drin habe ich die Befürchtung, dass er seiner besten Freundin ggf. andere Gefühle entgegenbringt. In einem Gespräch ließ er auch einmal fallen, dass es ja nicht nur eine platonische Freundschaft mit ihr ist.
Habt ihr vielleicht einen Rat und könnt das einschätzen? Soll ich ihm vertrauen und an seine Worte glauben, die er sagt? Oder hält er mich nur hin? Soll ich ihm die Zeit geben, die er braucht (obwohl er mir nicht sagen kann, wie lange das sein wird)?
Ich danke euch im Voraus für eure Einschätzung.
GlG Sassy
18.10.2016 08:55 •
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