Was tun in Momenten der Schwäche?

Bei uns ist die Trennung nun etwas mehr als zwei Wochen her. Sie hat wohl auch bereits einen neuen (den sie vielleicht zuvor auch schon hatte). Er war wohl mit ein Grund für ihre jetzigen Schritte.

Ich bin seitdem bei meinen Eltern untergekommen, unsere drei Kinder (und Hund) sind bei ihr geblieben da sie Hausfrau ist und ich voll berufstätig bin.

Trotz allem oder genau deshalb - wir waren 11 Jahre zusammen und sind seit 5 Jahren verheiratet - vermisse ich sie unglaublich. Versuche jeden Tag stark zu sein. Doch manchmal überkommen mich die Gefühle und Gedanken. Und dann wirds innerlich ganz wild, man verzweifelt förmlich. Schlimm wird es bei mir auch immer dann, wenn sie sich meldet, und mag es noch so banal sein. Heute hat sie mir drei Säcke voller Klamotten von mir gebracht. Das tat auch so richtig weh.

Was kann ich in diesen Momenten tun? In denen ich zu fühlen denke, wie ich innerlich zusammenbreche oder mir die Decke auf den Kopf fällt? Ich habe es vor allem abends, wenn ich zur Ruhe komme. Wie kann ich es künftig bewältigen? Gibt es gute Tipps, um sich und seiner Seele ein wenig Schutz in diesen Momenten zu bieten?

Ich weiß nicht ob Dir sowas liegen würde
Aber probiere es mit Meditation und Atemtechniken

Mir selber hat damals der Gedanke geholfen, dass es eine Art Schub ist, der gleich wieder vorbei geht. Irgendwann hab ich sogar die Zeit gemessen, wie lange diese "Schübe" dauern
Es hat mich beruhigt, zu wissen, dass es zb maximal zwei Stunden sind.

Und Sport- am besten ein Sport, der auch den Kopf beschäftigt (Kampfsport zum Beispiel).

Meditation hat mich anfangs noch mehr rein geritten, aber wenn man es ein wenig geübt und drauf hat, kann es echt helfen

Alles Gute für dich!

Zitat von Helmi91:

Ich habe es vor allem abends, wenn ich zur Ruhe komme. Wie kann ich es künftig bewältigen? Gibt es gute Tipps, um sich und seiner Seele ein wenig Schutz in diesen Momenten zu bieten?

Videos mit Regen- Gewittergeräuschen stundenlang über Kopfhörer hören oder per TV Stream ( YouTube) und dabei einschlafen.

Oder aber Videos über Herz Schmerz Themen hören (ich schlafe wirklich immer dabei ein), tut einfach gut, wenn irgendjemand redet.

Oder alte Hörspiele aus deiner Kindheit rauskramen (Spotify zB).

Und den Schmerz zulassen, weinen, traurig sein.

Zünde dir Kerzen an, mache es dir schön, schaffe die eine entspannte, gemütliche Atmosphäre.

Du bist nicht allein.

Das wichtigste ist bei sich selbst zu bleiben
So schwer es auch ist

@Helmi91 Erstmal festhalten. Du bist 30! Das heißt ihr seid mit 19 bereits zusammen gekommen. Viele gehen Ende der 20er nochmal andere Wege, so scheinbar auch deine Freundin. Ob sie damit glücklich wird? Wir wissen es nicht. Ob sie es bereuen wird irgendwann? Wir wissen es nicht. Ob es nochmal eine Chance gibt? Wir wissen es nicht.

Was ich aber weiß ist, das so etwas einfach Zeit kostet! Es wird dich immer wieder einholen und es wird lange dauern. Sorry für diese Worte, aber alles andere wäre verwunderlich. Jeder wird dir raten dich abzulenken und loszulassen, aber es sind Worte hinter denen so viel steckt, weil es einfach ein langer Prozess ist der in dir jetzt läuft. Noch dazu hilft es nicht fortzulaufen, weil immer dein Unterbewusstsein sich melden wird. Sei es in ruhigen oder schwachen Momenten, du musst verarbeiten.

Es ist immer grausam wenn ein Mensch aus dem Leben gerissen wird, ob überraschend oder nicht. Leider schreibst du nicht warum es zur Trennung kam, aber letzendlich ist es, sofern es keinen großen Streit gab oder schlimme Dinge eh immer nur blabla was dabei rauskommt. Nimm Dir die Zeit die Du brauchst, vertraue Dir selber weiterhin und lass dich nicht unterkriegen. Sie hat sich einen Rebound geangelt, dass ist einfach nur schwach. Ich wünsche dir alles Gute Junge. Wunden heilen, auch wenn Narben bleiben können, was sonst passiert weiß nur die Glaskugel.

Was ich dir in Zukunft raten möchte, ohne böse zu klingen, eine Hochzeit muss auch immer gut überlegt sein. 39% der Ehen werden in Deutschland geschieden, dass zeigt wie viel Drama dahinter steckt. Und es zeigt auch, jeder ist oftmals irgendwo ersetzbar.

Routine, feste Zeiten für Essen, viel weinen hilft, Null Alk., den hatte ich aus der Wohnung schaffen müssen, habe mich tagsüber am Wochenende mit Lieblingsserien darunter echt auch Fischfangserien.... bis zum Getno abgelenkt und mich in der Woche auf meine Arbeit konzentriert, in freien Zeiten nur draußen mit Freunden getroffen, vor allem wenn ich kurz vorm durchdrehen war, oder zum Telefonhörer gegriffen und geredet geredet geredet mit anderen bis ich wieder ruhiger war. Man findet raus, mit wem das gut geht. Liebe Nachbarn einmal innerhalb der Woche getroffen, die ich bestimmt genervt habe, die sich Sorgen machten. Jeden Abend feste Zeit irgendeinen anderen Tatort ohne Werbung geguckt, gibt echt viele davon und danach gleich TV aus und um 10 Uhr Licht aus. Neun bis Zehn Stunden geschlafen fast jede Nacht, hab mich dann schon drauf gefreut.... tagsüber war ich ein totales Nervenbündel, aber irgendwann wurde ich immer ein bisschen mehr ruhiger, ich hatte auch immer wieder Kontakt zu meinem Mann wegen unserer 25-jährigen Tochter, mir viel da immer was ein zu. Wenn ich die Routine nicht eingehalten hatte, ging es mir übel.
Du wolltest wissen, was vielleicht hilft.
Meinem Mann ging es auch nicht so gut, er war ja ausgezogen weil wir nur noch stritten, hatte aber keine Neue Frau soweit ich weiß, interessierte mich aber nicht, hatte genug mit mir zu tun. Irgendwann merkte er dass ich ihm fehlte...wir hatten max. 3 Wochen hintereinander in dem einen Jahr Trennung keinen Kontakt, also ohne wenigstens eine Nachricht wegen belanglosen ...organisatorischem, länger ging nicht. ..... Sind wieder zusammen und versuchen die alten Baustellen, die natürlich noch da sind, besser hinzukriegen, gehören zwei dazu, natürlich gibt's auch viel Streit , aber auch bessere gute Gespräche. Ob das jetzt gut ist und gehen wird, interessiert mich und ihn erstmal nicht. Achso, wir sind aber schon sehr lange zusammen gewesen, mit 18 kennen gelernt, sind beide jetzt 54. Seitdem wir wieder zusammen sind, ist jetzt auch schon wieder ein Jahr, ist unser größtes Problem das Vertrauen wieder aufzubauen, denn Treue und vertrautes liebevolles Zusammensein wollen wir beide haben und leben. Wenn wir das nicht besser hinkriegen, wird es die endgültige Trennung werden, wissen wir beide jetzt und wollen wir beide aber nicht...alles nicht so einfach zu haben im Leben, meine nichts geht auf Knopfdruck.
Auf deine Frage zurückzukehren, bei Kontakte vom Kopf hochkonzentriert auf organisatorisches lenken und belassen, war mein Weg. Bin aber auch einige Male ausgetickt bei ihm, weiß nicht ob das so gut war. Hatte ihm gesagt wie wütend ich auf ihn bin und oft stinksauer ich auf seine Macken war. Da hab ich dann von meinen Macken zu hören bekommen. Hätte er eine neue Frau kennengelernt und lieben gelernt, wäre das irgendwann auch okay gewesen für mich, hätte ich ja mit leben müssen.

sorry für meinen langen Text. Aber hab noch einen Nachtrag , 2 Wochen Urlaub mit Tochter ans Meer nach Frankreich und oft an die Ostsee, die liegt für mich aber auch nur 1 1/2 Stunden weg.

Zitat von Tulpe100:

und oft an die Ostsee

die Ostsee ist immer gut ..... blässt doofe Gedanken aus dem Kopf

Wald tut auch gut.
Den hat man meistens irgendwo in der Nähe.

Jeder Ort, der die Gedanken zu sich selbst treibt, ist gut .......
manchmal auch nur bei sich selbst

Ich frage mich, was ist denn Schwäche?
Zu den eigenen Gefühlen stehen, kann es ja nicht sein ......
Schwäche ist relativ, genau wie Stärke

Ich habe ja verstanden, dass man diese Gefühle der Verzweiflung und des Schmerzes zulassen soll. Nur wie soll ich mich dann konkret verhalten? Darum ging es mir. Ich kann schlecht um Mitternacht in den Wald gehen, auch wenn er quasi vor der Tür liegt.
Aber insgesamt viele tolle Tipps, ich danke euch dafür.

Irgendwie will ich die Hoffnung innerlich nicht aufgeben. Man wartet jeden Tag darauf, dass sie sich vielleicht doch umentscheidet. Aber sie hat momentan noch viiiiiel zu viel Oberwasser. Und genau deshalb schmerzt jede ihrer Aktionen bei mir so unglaublich sehr, weil meine Hoffnung jedes Mal ein klein wenig (oder auch mal mehr) erschüttert wird.