Zitat von Allaina:Muss ich also auch hier lügen und den schönen Schein wahren?
Puh, das hat aber auch schon ein gewisses Maß von Ironie, den Begriff lügen zu verwenden.
Liebe Shedia,
Ansonsten, ist es nun mal aber so, daß niemand Dein Leben für dich leben kann.
Du tust Dir die ganze Zeit selbst weh, in dem Du halt weiter darauf wartest, daß irgend jemand kommen wird oder irgendwas passieren wird, das macht, daß Du Dich besser fühlst.
Dabei verkennst Du, daß Du dich deutlich weniger hilflos fühlen müßtest als Du es tust. Denn Du hast Dich zwar in diese Situation gebracht hast, aber wenn Du Dich hineingebracht hast, dann könntest Du Dich da auch rausbringen.
Zitat von Allaina:So ein schöner Krebs wäre was feines. Denn für Selbstmord fehlt mir der Mumm.
Zur Frage von Todessehnsucht hat meine TCMlerin mal eine interessante Anekdote erzählt. Sie meinte, daß es in ihrer Praxis häufiger vorkomme, daß Frauen Mitte/Ende 50, deren Lebensplan überhaupt nicht funktioniert hat und die recht unglücklich mit den selbstgewählten Umständen sind, tatsächlich vermehrt mit einer Krebsdiagnose bei ihr landen. Einerseits wäre diesen Frauen, die Aufmerksamkeit auf das Leiden und die, die man durch das Leiden von anderen erfährt recht, andererseits aber hatte sie den Eindruck, daß die Letalitätsrate dieser Gruppe deutlich erhöht wäre.
Ich habe viel Verständnis für selbstschädigende Mechanismen, aber die Koketterie mit dem Tod ist mir völlig fremd.
Vielleicht liegt das daran, daß Selbsttötung in meinen Augen nun mal ein hoch-aggressiver Akt ist, gegen sich selbst, aber auch gegen andere.
Diese Aggression ist im übrigen auch etwas, was immer und immer wieder bei dir zu beobachten ist. Ich kann dir nur (wieder) dazu raten, daran zusammen mit Deiner Therapeutin zu arbeiten. Ansonsten vielleicht mal Joachim Bauer Schmerzgrenzen lesen. Damit Du vielleicht mal ein bißchen besser verstehst, was Aggression eigentlich ist und wie sie entsteht.
Denn auch der Satz mein 4jähriger Sohn wollte mich nicht im Krankenhaus besuchen, weil ich so viel heulte, ist ein hoch aggressiver Satz, der nur wieder aufzeigt, wie unendlich gefangen Du in Dir selbst (!) bist.
Zitat von Allaina:Ich bin gefangen in einem unglücklichen Leben.
Hör doch bitte mal auf mit diesen Ungenauigkeiten. Auch hier wieder ist nichts als Aggression. Zunächst mal, Dein Leben ist. Daß Du Dein Leben als unglücklich bewertest, ist etwas, was Du tust, das wird Dir nicht angetan, sondern Du tust dir das selbst an.
Die Frage ist, warum.