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Wechselmodell wider Willen

Schwedus
Zitat von Karina:
@schlüsselblume ganz ehrlich im Nachhinein bin ich ein wenig neidisch auf das Wechselmodell, ich war komplett alleinerziehend und hätte die Kinder gerne mal länger nicht gesehen, in bestimmten Momenten... Wenn ich jedoch lese was wie es deinem Ex ergeht, kann ich eine gewisse Schadenfreude nicht verleugnen. Es gibt also doch göttliche Gerechtigkeit. Du hast dir Freiheit errungen und er wird nonstop beansprucht. Der wird sich noch manchen Abend nach den leichten Zeiten mit dir zurücksehnen.. doppelsmile.. tja dumm gelaufen für ihn...


Kinder zu haben und zu erziehen bedeutet auch Stress, aber warum sollte der Vater sich dann wünschen doch allein zu sein? Kinder sind kein Besitz , höchstens Verpflichtung und sollten beide Elternteile ausüben dürfen.

30.07.2019 22:10 • #31


HollyK
Zitat von Schwedus:

Als Umgangsvater musst du schauen wie du den Unterhalt zahlst und du deine Kinder noch alle 14 Tage unterbringt , sprich du brauchst auch Kinderzimmer und dadurch eine größere Wohnung. Als Umgangsvater bist du verpflichtet 48 h zu arbeiten.
Im Wechselmodell haben beide Seiten genug Zeit um Einkommen zu generieren, jeder sorgt für sich und seine Kinder alleine- die fairste Lösung.


Ja, natürlich ist das die fairste Lösung.

Es ist ja nur oft so (auch in meinem Fall), dass die Frau weniger arbeitet, um die Betreuung des Kindes zu gewährleisten. Ich kann ja nicht jede zweite Woche Vollzeit arbeiten und die anderen Wochen Teilzeit, weil ich mein Kind betreuen muss.

Das Wechselmodell setzt meiner Meinung nach einen guten Verdienst auf beiden Seiten voraus und/oder die Möglichkeit auf beiden Seiten Vollzeit zu arbeiten.

31.07.2019 10:31 • x 1 #32


A


Wechselmodell wider Willen

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M
Schlüsselblume: ich liebe dich. Du schaffst es, trotz Abneigung gegen den Vater diesen und auch die Kinder nicht mit Umgangshindernissen zu strafen. Das ist ganz große Klasse, mach bitte weiter so. Ich bin mir sicher, dass du dich letzten Endes damit wohl fühlen wirst, wenn du siehst, dass die Kinder damit (was ich für hochwahrscheinlich halte) gut klarkommen. Und sieh es so: auch wenn DU von deinem Partner belogen und betrogen wurdest, er nimmt diesen Aufwand auf sich, um den Kindern ein Vater zu bleiben. Verdamme ihn als Partner aber respektiere ihn als Vater.
Und Väter sparen dadurch nicht an Unterhalt. Sie übernehmen ja die Hälfte der Kosten. Sie übernehmen Kleidung, Schulbücher, Wohnung, Urlaub, Essen, Wasser, Müll, Strom, Anschaffungen, Taschengeld.....
Es gibt Väter, die würden für ein Wechselmodell noch zusätzlich Geld zahlen, die dürfen aber nur zahlen und ihren Kinder nicht mehr sehen.

31.07.2019 10:49 • x 5 #33


Schwedus
Zitat von HollyK:

Ja, natürlich ist das die fairste Lösung.

Es ist ja nur oft so (auch in meinem Fall), dass die Frau weniger arbeitet, um die Betreuung des Kindes zu gewährleisten. Ich kann ja nicht jede zweite Woche Vollzeit arbeiten und die anderen Wochen Teilzeit, weil ich mein Kind betreuen muss.

Das Wechselmodell setzt meiner Meinung nach einen guten Verdienst auf beiden Seiten voraus und/oder die Möglichkeit auf beiden Seiten Vollzeit zu arbeiten.



Natürlich, das Wechselmodell stellt viele Herausforderungen.
Hätte ich gedurft ( war mit dem Arbeitgeber abgesprochen, in der Zeit mit Kind weniger arbeiten und in der anderen Zeit mehr).
Das dies nicht überall funktioniert, ist klar - immer individuell.

Die Rolle das Frau sich hauptsächlich kümmert und weniger arbeiten geht , wird in meinem näherem und weiterem Umkreis nicht gelebt. Ist etwas veraltet ( aber entscheidet jeder für sich!)

Hauptgrund weshalb die Mutter oft das Wechselmodell ablehnt, ist das fehlende Geld und der Status Alleinerziehend ( früher negativ behaftet, heute der Status einer Löwin).

31.07.2019 12:37 • x 2 #34


HollyK
Zitat von Schwedus:


Natürlich, das Wechselmodell stellt viele Herausforderungen.
Hätte ich gedurft ( war mit dem Arbeitgeber abgesprochen, in der Zeit mit Kind weniger arbeiten und in der anderen Zeit mehr).
Das dies nicht überall funktioniert, ist klar - immer individuell.

Die Rolle das Frau sich hauptsächlich kümmert und weniger arbeiten geht , wird in meinem näherem und weiterem Umkreis nicht gelebt. Ist etwas veraltet ( aber entscheidet jeder für sich!)

Hauptgrund weshalb die Mutter oft das Wechselmodell ablehnt, ist das fehlende Geld und der Status Alleinerziehend ( früher negativ behaftet, heute der Status einer Löwin).


In meinem Umfeld ist dieses Lebensmodell durchaus noch gängig. Wobei ich jetzt auch nicht von einem 450 Euro Job spreche, ich arbeite schon 30 Stunden. Aber wenn die Kita um 15 Uhr schließt, ist Vollzeit halt nicht drin. Und ich wollte auch gern die Nachmittage mit meinem Kind verbringen, das kommt noch hinzu.

Der Status wäre mir persönlich sowas von unwichtig, aber mag sein, dass andere Frauen sich darüber definieren.

Was mir am Wechselmodell definitiv am schwersten fallen würde, wäre es mein Kind so lange nicht zu sehen. Unvorstellbar. Und ja, du sagst, vielen Vätern geht es ja auch so. Natürlich. In meinem Fall hat aber er die Entscheidung getroffen, zu gehen. Dann muss er mit dieser Konsequenz auch leben. Wenn der Vater der Verlassene ist, nur zahlen und die Kinder nicht sehen darf, ist das in meinen Augen nocheinmal ganz was anderes.

31.07.2019 13:10 • x 3 #35


Schwedus
Zitat von HollyK:

In meinem Umfeld ist dieses Lebensmodell durchaus noch gängig. Wobei ich jetzt auch nicht von einem 450 Euro Job spreche, ich arbeite schon 30 Stunden. Aber wenn die Kita um 15 Uhr schließt, ist Vollzeit halt nicht drin. Und ich wollte auch gern die Nachmittage mit meinem Kind verbringen, das kommt noch hinzu.

Der Status wäre mir persönlich sowas von unwichtig, aber mag sein, dass andere Frauen sich darüber definieren.

Was mir am Wechselmodell definitiv am schwersten fallen würde, wäre es mein Kind so lange nicht zu sehen. Unvorstellbar. Und ja, du sagst, vielen Vätern geht es ja auch so. Natürlich. In meinem Fall hat aber er die Entscheidung getroffen, zu gehen. Dann muss er mit dieser Konsequenz auch leben. Wenn der Vater der Verlassene ist, nur zahlen und die Kinder nicht sehen darf, ist das in meinen Augen nocheinmal ganz was anderes.



Ja es ist schwer.... das erste halbe Jahr als ich meine damals 5 jährige nicht mehr erziehen durfte und ein anderer Mann mich ersetzte war der Horror ( lapidare Antwort der JA Dame Sie gewöhnen sich daran) war ein Alptraum mit täglichem Erwachen.

Egal welches Modell, es ist immer nicht das was man sich für die Zukunft vorstellte - das Wechselmodell wird sich bei euch einstellen , oder die Kinder werden aktiv werden und es ansprechen.
Ein Prozess, in der Kinderfreien Zeit wirst du neue Wege gehen-:)

31.07.2019 13:47 • #36


S
Der Gesetzgeber räumt dem Elternteil, der die Kinder (ab drei Jahre) erzogen hat und weniger arbeitete, eine Übergangszeit von zwölf Monaten ein.
Danach muss er beweisen, dass er alles probiert hat, sich selbst zu finanzieren.
Misslingt das, wird er fiktiv berechnet.
So, als würde er Vollzeit arbeiten.

Jo, schön ist das nicht.

Nicht wenige kontern dann auch mit psychischen Problemen.
Was zwar nachvollziehbar ist aber dennoch Selbstjustiz und Betrug .

Ich kann auch nur jedem raten, seine Verletzungen aus dem Gerichtssaal raus zu lassen.
Das kommt überhaupt nicht gut an.

Ganz klar ist es aus Sicht des Kindswohl fahrlässig, nicht im Vorfeld den Fall der Trennung dezidiert festgelegt zu haben.
So hat man halt von Anfang an den Staat mit in der Familie.

31.07.2019 13:53 • x 1 #37


S
Alter Irrtum. Ein Wechselmodell sei für irgendwen billiger als normaler Unterhalt. Stimmt nicht zwangsläufig.
Unterhalt im Wechselmodell wird Einkommensanteilig von beiden gezahlt und zwar nach D'dorfer Tabelle +1-2 Stufen
Das, plus die Mehrkosten durch zwei Kindes/Kindertaugliche Haushalte - lassen das Wechselmodell nicht zum Schnäppchen werden. Für keinen.

31.07.2019 17:37 • #38


Schwedus
Zitat von Sense:
Alter Irrtum. Ein Wechselmodell sei für irgendwen billiger als normaler Unterhalt. Stimmt nicht zwangsläufig.
Unterhalt im Wechselmodell wird Einkommensanteilig von beiden gezahlt und zwar nach D'dorfer Tabelle +1-2 Stufen
Das, plus die Mehrkosten durch zwei Kindes/Kindertaugliche Haushalte - lassen das Wechselmodell nicht zum Schnäppchen werden. Für keinen.


Es ist jedoch auch ein Irrtum, dass der Umgangsvater, dann in einer 1 Raumwohnung wohnt und das Kind am We in der Dusche oder im Bett mit dem Vater schläft;-)
Auch dann wird ein Kinderzimmer benötigt, Urlaub gemacht, Kleidung und Essen gekauft.

31.07.2019 17:53 • x 2 #39


HollyK
@Schwedus
Lebt deine Tochter das Wechselmodell?

Bei uns ist es derzeit kein Thema.

31.07.2019 18:09 • #40


Schwedus
Zitat von HollyK:
@Schwedus
Lebt deine Tochter das Wechselmodell?

Bei uns ist es derzeit kein Thema.


Leider nicht, in Sachsen-Anhalt OLG Naumburg ist das nicht vorgesehen.

31.07.2019 18:28 • #41


HollyK
Zitat von Schwedus:

Leider nicht, in Sachsen-Anhalt OLG Naumburg ist das nicht vorgesehen.


Das tut mir leid für dich. Ist der Kontakt mit deiner Tochter trotzdem soweit okay?
Wurde sie befragt, was sie möchte?

31.07.2019 18:32 • #42


Schwedus
Zitat von HollyK:

Das tut mir leid für dich. Ist der Kontakt mit deiner Tochter trotzdem soweit okay?
Wurde sie befragt, was sie möchte?


Verbindung zum Kind ist hervorragend.
Die Befragung vom Kind steht auf dem Papier - die Dame vom JA meinte ihr Kind liebt Sie, kann aber nicht ausreichend begründen weshalb es auch bei Ihnen Leben möchte.
Ein psychologisches Gutachten kostet je Elternteil 3200 EUR .
Ich habe meine Klage dann abgebrochen.

31.07.2019 18:41 • #43


HollyK
Zitat von Schwedus:

Verbindung zum Kind ist hervorragend.
Die Befragung vom Kind steht auf dem Papier - die Dame vom JA meinte ihr Kind liebt Sie, kann aber nicht ausreichend begründen weshalb es auch bei Ihnen Leben möchte.
Ein psychologisches Gutachten kostet je Elternteil 3200 EUR .
Ich habe meine Klage dann abgebrochen.


Unfassbar, dass ihre Begründung für nicht ausreichend erachtet wurde. Ist Liebe nicht Grund genug?

31.07.2019 19:48 • x 1 #44


S
Der KV kam heute mit der Bitte, die Abholberechtigung für Kita und Schule der Kinder um seine Partnerin und ihre Verwandtschaft zu erweitern. Da läuten bei mir natürlich die Alarmglocken!

Vor Gericht wurde klar kommuniziert, dass er das Abholen und Bringen übernimmt und dies auch arbeitstechnisch zu regeln hätte. Da wir beide sorgeberechtigt sind, kann ich dieses (Abholberechtigung) nun nicht verhindern, weiß aber nicht wirklich, was ich davon halten soll. Habe natürlich schon die Befürchtung, dass das Abholen durch Nichtfamilienangehörige schnell zur Regel wird.

05.08.2019 18:07 • #45


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