Wenn das Herz bricht

Hallo zusammen,
wenn einem das Herz gebrochen wurde, hört man oft, man solle sich ablenken, Sport treiben, Freunde besuchen, sich auch sich konzentrieren. und so weiter. doch in jeder Sekunde in der man diese Dinge versucht, möchte man das mit dem Menschen teilen, den man vermisst. Und sei es nur die Bolognese-Sosse, die man gerade gekocht hat, um irgendetwas zu tun zu haben und sie dann einfriert, weil man nichts davon essen kann.
Man fühlt sich wie in Watte, blickt unruhig in alle Ecken, egal wo man ist, in der Hoffnung derjenige steht plötzlich da und sagt alles wird gut, wir gehören doch zusammen. aber da steht niemand und ein wir gibt es nicht mehr. Und der Einzige der einen versteht ist der Zig..
Niemand kann seine Gefühle steuern, weder der der liebt, noch derjenige der nicht mehr liebt. Beiden kann man keinen Vorwurf machen, dass man etwas fühlt, auch wenn es gegensätzlich ist.
Man sagt, wahre Liebe lässt los, doch es ist schwer, selbst wenn man weiss, dass es keinen Sinn mehr gemacht hat, denn man hat sich so sehr gewünscht, dass es diesmal stimmt und man nicht mehr loslassen muss.
Es fühlt sich an wie eine Niederlage, obwohl nie ein Kampf stattfand und es bleibt die Frage, ist Liebe tatsächlich nur eine chemische Reaktion? Ich will die Liebe nicht als Suchtmittel sehen, ich will Liebeskummer nicht als Entzug verstehen, denn das würde ein Brauchen beinhalten und ich glaube fest daran, dass wahre Liebe nicht braucht, sondern immer selbstlos ist. Nur das Vermissen ist nie selbstlos, es trübt die Sicht auf die Dinge, breitet sich aus und die Sehnsucht wird Dein Freund, der nichts Gutes im Schilde führt.
Drum besinnt man sich auf die Liebe, denn wie gesagt, wenn man wirklich liebt, dann lässt man auch los, dem anderen zu liebe, auch wenn das Herz bricht. Und mann weiss nicht wie das geht. Und man weiss nicht warum man muss, aber es bleibt keine Wahl, man muss es einfach überleben, denn man kann nichts ändern. Und man wird es überleben, auch wenn wieder eine Kerbe im Herzen bleibt, denn es liegt längst ein Anderer auf dem Kissen, das Du mit ihr bei Ikea gekauft hast.

Wow......Danke für diese schönen und wahren Zeilen! Mehr kann ich dazu gerade nicht beisteuern....das Lesen hat mich sehr ergriffen.

Wenn man einfach nur will dass es vorbei ist und man über diese Zeilen stolpert...
Wunderschön und doch so schmerzhaft.

Vielen Dank für diese schönen Kommentare.
Entschuldigung für die Rechtschreibfehler, ich kann die Tastatur zur Zeit nur verschwommen sehen.

Habe keine entdeckt und DAS heißt schon was.
Den Grund dafür wird wohl jeder verstanden haben. Kopf hoch!

Wahre Worte, Danke.

Hammer Kommentar.. wirklich. In den ersten Zeilen sieht man sich sogar selber.. wir kochten auch immer zusammen Bolognese und der einzige, der einen gerade versteht, ist der Zig..

Danke für diese schönen Worte.

Oh sehr schöne Worte. Zwar machen diese mich sehr traurig und trotzdem sind sie so Wahr! Wenn man liebt sollte man auch loslassen können. Das sollte ich berücksichtigen obwohl es weh tut.

Doch wie lässt man los?
Ich schaffe es nicht.....

Liebe anka72,
Loslassen funktioniert nach keinem Rezept. Es gibt kein so macht man das. Es fällt schwer, es tut weh und man weiss vor allem eines nicht, das Warum.
Aber es Dinge sind so, wie sie sind...und manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als Tatsachen zu akzeptieren, sie anzunehmen, auch wenn diese Tatsachen das komplette Gegenteil von dem sind, was man sich wünscht. Man kann Niemandem zu irgendetwas zwingen. Man sollte sich auch nicht dazu verleiten lassen, Jemandem seine Liebe hinterher zu tragen. Das hat man nicht verdient. Wenn Dich jemand nicht erkennt, ist man machtlos. Aber diese Machtlosigkeit ist gut, denn irgendwann wist Du erkennen, dass es sich nicht gelohnt hat. Verschmähte Liebe ist das schlimmste Gefühl, das es gibt, aber es bleibt die Gewissheit, dass man selbst irgendwann erkennt, was es für eine Zeitverschwendung war. Und dann ist man frei. Nicht unbedingt für eine neue Beziehung, sondern frei vor und vorallem FÜR sich selbst. Niemand auf der Welt kann Dich glücklich machen - Du kannst nur für dich selbst glücklich werden - und erst dann wird man verstehen und erfahren, was es heisst, mit Jemandem glücklich zu sein, denn erst wenn man auch ohne einen Partner glücklich sein kann, kann man mit jemandem glücklich sein, denn man muss nichts kompensieren, sondern man kann und will teilen.
Aber ich verstehe Deinen Schmerz und Deine Sehnsucht...frag Dich ersteinmal, was Dir wirklich fehlt in Deinem Leben. Brauchen ist nicht gesund. Geben ist Freiheit. Das geht erst, wenn man weiss wer man ist. Das herauszufinden ist ein harter Weg, aber er lohnt sich. Viel Glück und ganz viel Kraft wünscht Dir ein Geprügelter, aber am Ende Erleuchteter...Nichts tut so weh wie die Erkenntnis, aber jede Enttäuschung ist genau das: eine ent-Täuschung.

Lieber Herzschmerz,

deine Worte sind so wahr und drücken genau das aus, was ich auch schon seit langer Zeit erkannt habe, was ich aber erst jetzt, wo ich schmerzlicher Weise verlassen wurde, in Angriff nehmen werde. Denn als ich diesen geliebten Menschen an meiner Seite hatte, habe ich das meiste Glück und meine ganze Zufriedenheit und Liebe nur in ihm gefunden, war anhängig davon.. Zu abhängig! Darf ich dich fragen, wie lange eure Trennung her ist?

Alles Liebe

Liebe Camem, ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du mich meinst, aber da mein Alias hier im Verlauf am ähnlichsten klingt wie Herzschmerz gehe ich mal davon aus...
Erst einmal vielen Dank für Deine lieben Worte. Es ist schön zu lesen, dass Dir mein Text in irgendeiner Form etwas bedeutet und es macht mich gleichzeitig auch ein wenig traurig, denn der Anlass ist ja kein Schöner.
Diese Trennung ist inzwischen einen guten Monat her...was nicht heissen soll, ich hätte ständig wechselnde Beziehungen. Vor dieser Beziehung war ich gute 7 Jahre mit meiner vermeintlich grossen Liebe zusammen. In dieser Beziehung habe ich mich nahezu völlig selbst verloren. Der Erkenntnisprozess hat damals sehr lange gedauert, weil ich, wie Du, mein Glück über diese Beziehung definiert habe. Nach der damaligen Trennung habe ich sehr lange gebraucht, um mich selbst wiederzufinden und wieder aufzustehen. Ich war fest davon überzeugt, mich niemals wieder auf jemanden einlassen zu wollen oder zu können, geschweige denn, für jemanden soetwas wie verliebt sein empfinden zu können.
Doch nach einer längeren Zeit traf ich dann meine aktuelle Ex-Freundin...klingt irgendwie komisch, aber ich weiss nicht, wie ich es sonst nennen soll... Plötzlich war das Gefühl wieder da und ich sagte mir, trau dich das Gefühl zuzulassen...also habe ich mich darauf eingelassen... nach den ersten paar Monaten habe ich gespürt, dass zwischen uns etwas nicht stimmt. Es waren sehr viele sehr schöne Momente dabei, aber in Summe war ich nicht glücklich. Und ich muss dazusagen, dass ich völlig vorbehaltslos in diese Beziehung bin, ohne irgendetwas aus meiner Vergangenheit nachzutrauern.
Wenn ich eines aus der 7-Jährigen Beziehung und der Hölle danach gelernt habe, dann ist das Nein-sagen. Und das habe ich diesmal angewandt. Ich habe eben nicht mehr Verhaltensweisen akzeptiert, die mich gestört oder gar verletzt haben. Ich hatte endlich die Selbstsicherheit zu thematisieren, wenn mich etwas gestört hat. Und vorallem hatte ich den Mut, die mögliche Konsequenz einer Trennung zu tragen. Das hört sich alles seltsam an, aber jetzt kommt die Erkenntnis:
Ein befreundeter Psychologe hat mir mal bei einem B. etwas erklärt, als ich ihn gefragt habe, warum ich immer an die selben Frauen hinlaufe. Er meinte - und das klingt schon etwas Eso-mässig - vielleicht musstest Du noch etwas lernen... aber er hat Recht. In der harten Zeit dieser 7 Jährigen Beziehung habe ich schmerzhaft erfahren, dass man nicht alles aushalten muss und manchmal Stop oder nein sagen muss...dann kam die Beziehung danach, die witziger Weise 7 Monate gedauert hat, und da habe ich es angewandt...vielleicht ist auch blödsinnig was ich schreibe, aber im Grunde war es für mich sowas wie ne Übung... Dass sie quasi nahtlos nach unserer Trennung gleich mit dem Nächsten in die Kiste hupft ist eine andere Geschichte, zeigt mir aber, dass das keine echte Zuneigung war. Natürlich kratzt das am Stolz, obwohl ich der Initiator der Trennung war...aber man sieht an ihr, dass sie auf eine andere, mir fremde Art und Weise die Trennung versucht zu verabeiten, in dem sie auf der Suche nach Selbstbestätigung sich durch die Weltgeschichte *beep* lässt von Hinz und Kunz.
Du siehst also, es kommt bei Trennnungen und Verarbeitungen nicht auf die Länge des Zeitraums an, das ist immer individuell. Dass Du etwas länger benötigst ist ja kein Zeichen von Schwäche, sondern zeigt lediglich, dass Du ein sehr grosses Herz hast, das eben leicht sich selbst vergisst...und das tut Dir au Dauer nicht gut. Du musst anfangen, auf Dich selber aufzupassen. Vielleicht hast Du ja in irgendeiner Form ein Trauma aus Deiner Vergangenheit, das es Dir heute eben so schwer macht, loszulassen. Sowas wie Scheidung der Eltern etc... Aber, da kann ich Dir Hoffnung machen, daran kann man arbeiten. Du kannst Dir Hilfe holen. Du musst das so sehen: wenn man Schlimmen Schnupfen hat geht man auch zum Arzt. Es ist kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke, wenn man den Mut hat, sich auf professioneller Ebene mit sich selbst auseinanderzusetzen. Nur verstehen das viele Leute nicht, drum sollte mans niemandem sagen. Aber ich kann Dich dazu nur ermutigen. Ruf bei Deiner Krankenkasse an, sag Du hast ein Burnout, dann schicken die Dir ne Liste...die ersten 10h übernimmt die Kasse, mehr brauchst Du nicht...ist so wie ein Coaching. Hätte ich nach den 7 Jahren auch machen sollen, habe ich nicht, drum hats so lang gedauert...hinterher ist man immer klüger.
Jetzt hab ich viel zu viel geschrieben...hoffe es hilft Dir, viel Glück! Fang an an Dich zu denken und an Dich zu glauben.
Alles Liebe.

Lieber Herzbruch!
Schön sind deine Texte....und so wahr! Ich habe erkannt, dass ich abhängig war in dieser Beziehung....ich habe mein Leben nur noch nach ihm gerichtet - völlig krank! Ich bin gerade dabei, mein Leben aufzuarbeiten....es liegt viel in der Kindheit!
Ich hoffe, dass es mir bald gelingen wird, loszulassen......

@herzbruch2017xyz

deine Texte sind echt super ,
ein satz hat mich besonders bewegt

zitat
. Dass sie quasi nahtlos nach unserer Trennung gleich mit dem Nächsten in die Kiste hupft ist eine andere Geschichte, zeigt mir aber, dass das keine echte Zuneigung war.

ich wünschte jeder könnte das so sehen , es ist eine einfache erklärung aber so noch nirgends gelesen
@anka76
du warst doch auch betroffen , druck dir das mal aus . der Satz ist gut

Danke für die Texte.

Als ich meiner Kleinen, damals 6, in einer meiner dunkelsten Stunden sagte, wie leid es mir täte, das ich im Moment nicht stark für sie sein könnte, weil mein Herz gebrochen sei, sagte die Kleine zu mir: Papa, dann bin ich für uns beide stark.
Was will man da noch sagen, was kann man da sagen?
Später fragte sie ihre Mutter, ob man an gebrochenem Herzen sterben kann.
Wenn ich das schreibe versinke ich wieder......