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Wer hat den Seitensprung verziehen?

K
Zitat von Miriam:
Danke Hope
Ja es war in einer wirklich harten Zeit in unserer Beziehung(wobei man sie gar nicht Beziehung nennen kann. Es war ein Nebeneinander her Leben, ein funktionieren für die Kinder und ohne Wärme und Nähe. Wir haben sehr viel geredet seitdem und sind und bewusst diese Familie und uns zu wollen. Es tut ihm total leid und er bereut sein Verhalten. Er sagte es wird nie wieder passieren. Er hat Begriffen das man vorher reden sollte, oder aber sich trennen. Betrug ist das schlimmste was man jm antun kann. Das weiß er, er hat sich zu dem Zeitpunkt nicht gefühlt als würde er mich betrügen,da er nicht mehr das Gefühl hatte eine Ehe zu haben. Der fehlende s. war natürlich dann ein Teil des ganzen Dilemmas. Er sagte mir, er wollte sich einfach nur einmal wieder gut fühlen. Das soll das alles nicht entschuldigen, sondern einfach nur erklären


Liebe Miriam,

ich habe mich damals auch entschieden, meinem Mann zu verzeihen - es zumindest zu versuchen. Denn zu verlieren gab es nichts mehr....

Was mir beim Lesen deiner Zeilen auffällt ist, dass du versuchst, seinen Betrug rechtzufertigen. Wahrscheinlich, um die Situation für dich erträglicher zu machen; um es besser verarbeiten, bzw besser mit IHM umgehen zu können. Kann das sein?

Wie geht es dir mit seinen Erklärungen?

LG

kk

17.08.2015 12:20 • #31


K
Zitat von Miriam:
Lieben Dank für eure Antworten, ich erhoffe mir einfach über eure Erfahrungen dir Hoffnung nicht zu verlieren das es klappen kann. Die Zeit wird zeigen ob ich es verzeihen kann und lerne damit zu leben.
Diese ewigen Zweifel sind nur leider immer noch da ich hoffe das ich irgendwann wieder vertrauen kann


Habt ihr in eurem Alltag denn etwas verändert und gelingt es euch, in den anderen hineinzuversetzen? Wie läuft eure Kommunikation? Sprecht ihr über den Betrug und eure Gefühle?

Wir sind damals monatelang in eine Eheberatung gegangen. Weil ich aus meiner Sicht nichts mehr zu verlieren hatte. Schlimmstenfalls (so waren meine Gedanken), liefe es auf eine friedliche Trennung hinaus (was allein schon wegen der Kinder nicht der schlechteste Weg gewesen wäre).

Uns tat sie gut. Wobei das Verzeihen und der Aufbau neuen Vertrauens mehr Kraft in Anspruch genommen hat, als mir zu Beginn bewusst war. Mir ging es erst besser, als ich begonnen hatte, mir selbst wichtig zu werden....Schwierig zu erklären...

LG

kk

17.08.2015 12:35 • #32


A


Wer hat den Seitensprung verziehen?

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H
Liebe Miriam,

jetzt möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben

In den Äußerungen von MK177orange erkenne ich mich gerade wieder.

Zitat von MK177orange:
@minna
Das wirklich verletzende an eine Affäre ist nicht das körperliche. Am Anfang ist das sehr präsent, ja , aber das lässt nach.
Viel schlimmer ist die Kälte und Skruppellosigkeit bei den Lügen , die nachträglich veränderte Wahrnehmung der Vergangenheit für den Betrogenen bezüglich des eigen Lebens und das fehlende Vertrauen.
Ein Puffbesuch verlangt weder große Lügen, noch Leidenschaft oder Gefühle.
Es ist primitiv und erbärmlich, ok. Aber das ist auch so ziemlich alles.
Alles das, was Du in den Bord. interpretierst, hat ein ONS und erst recht eine Affäre in gesteigerter Form zu bieten aus Sicht des Betrogenen.


Ich glaube, ich kann seit kurzem von beiden Erfahrungen berichten, bin mir selbst noch nicht ganz sicher, ob es tatsächlich an dem ist, aber die Indizien sprechen zumindest dafür.
Ich war vor drei Jahren bereits hier eine Zeitlang recht aktiv, da mich mein damaliger Partner über ca. 3 Monate mit seiner Arbeitskollegin betrogen hat, bis ich konkret dahinter kam. Auch mein Traum zerplatzte von einer Minute auf die andere, obwohl ich nahezu von Anfang an spürte, dass etwas nicht stimmte. Wir wollten umbauen, planten ein Kind..auf einen Schlag alles vorbei. Er hat sich verliebt mit allem drum und dran und deswegen bin ich auch fast sofort gegangen. Denn ich hatte keine Chance. Und die eigentliche Trennung, das Ausziehen aus der Wohnung war für mich persönlich nicht mal das Allerschlimmste. Sondern wie oben beschrieben die wochenlange Kälte, diese Gefühlskälte, keine Umarmung, kein liebes Wort, kein Gute-Nacht-Kuss, nichts... Nachts nebeneinander zu liegen und diese Kälte zu spüren hat mich fast umgebracht. Es war schlimm, sehr schlimm, aber nach der Trennung war es fast wie ein Aufatmen für mich, auch wenn ich ihn anfangs natürlich wieder haben wollte. Aber mein Körper hatte in den Wochen bereits angefangen zu rebellieren, nichts haute mehr richtig hin. Naja, kurz und gut, ich fand (ungeplant, wollte mir eigentlich viel mehr Zeit lassen) recht schnell einen neuen Partner, der dummerweise eine ebenso schmerzhafte Trennung im selben Jahr hinter sich hatte. Die ersten zwei Jahre waren unglaublich schwer, erstens da er lange nicht über die Trennung (ein Kind beteiligt) hin weg kam und zweitens da er auch so ein Frauenversteher und Schmeichler ist ihr wisst was ich meine und einen großen weiblichen Bekanntenkreis hat. Gerade für mich aufgrund meiner Erfahrungen natürlich sehr schwer damit umzugehen.

Aber wir rauften uns zusammen, hatte er anfangs sich immer wieder zurück gezogen und den ein oder anderen Mist gebaut, wurde es mit der Zeit immer besser. Es gab Zeiten von Verletzungen und Vertrauensbrüchen (beiderseits!), haben wir immer wieder einen Weg gefunden, der uns näher zusammen brachte. Ganz besonders wurde es seit unserem letzten Urlaub, in dem wir soviel und so offen wie noch nie über Dinge redeten, die uns jeweils bewegten und zu schaffen machten. Seitdem sind wir uns näher als je zuvor, wir haben uns auch nach dem Urlaub diese Vertrautheit und die Nähe erhalten können, er ist offener als früher und ich habe endlich nicht mehr das Gefühl, hinter jeder seiner Bekannten eine potenzielle Rivalin zu sehen...

Nun zum ABER... Ich habe schon früh gemerkt, dass er aktiv auf Dating-Seiten, S. usw. war/ist bzw. sich auch gern und oft P. anzuschauen scheint. An sich (ich meine letzteres) erst mal nichts Schlimmes aus meiner Sicht. Auch wenn ihr jetzt denkt, ich bin bescheuert, aber ich GLAUBE ganz einfach, dass er auf diesen Seiten gar nicht richtig aktiv ist, weil er nie irgendwelche Mails mit Kontaktvorschlägen und Nachrichten öffnet bzw. sich richtig mit allem drum und dran registriert. Nun habe ich aber mitbekommen, dass er sich des Öfteren Seiten anschaut, wenn gewerbl. Damen in einer uns näheren größeren Stadt anwesend sind. Gibt es doch, dass die immer mal in anderen Städten arbeiten. Und das macht mich gerade schon sehr betroffen, zumal ich am Wochenende zwei Handynummern mit der entsprechenden Straße gefunden habe. Da ich selbst mal in der Stadt gearbeitet habe, weiß ich, was sich unter dieser Adresse verbirgt. Ich weiß momentan selbst noch nicht, was ich fühlen und tun soll. Bin irgendwie über mich selbst erschrocken, dass es mich scheinbar gar nicht so aufwühlt, auch wenn es mich natürlich verletzt. Aber (siehe oben): das hätte nie etwas mit tiefen Gefühlen u.ä. zu tun, wäre es das, würde ich mich sofort wie in meiner vorherigen Beziehung vom Acker machen. Ich bin gerade dabei, für mich selbst heraus zu finden, warum es mich gar nicht mal so tief trifft und ob ich damit leben kann/möchte. Noch habe ich mich auch nicht gewagt, ihn darauf anzusprechen, aber das kommt noch

17.08.2015 16:07 • #33


Wurstmopped
Nun erst einmal, Betrug ist nicht gleich Betrug...
ein ONS ist nicht zu vergleichen mit einer Affäre! Wie hier schon mehrfach betont, eine Affäre bedeutet, dass der Partner über einen längeren Zeitraum bewußt betrügt, geheim hält, alles akribisch plant um den Betrug zu begehen.
Das bedeutet, dass er sehenden Auges die tiefe Demütigung und Verletzung des Partners mit einkalkuliert. Hierbei sind Familie, Kinder, alles was man sich aufgebaut hat, ein störendes Elemet! Es geht dem Betrüger hier allein nur um eins, seine Verliebtheit, sein Glück, sein Leben! Er fühlt sich im Recht und macht oft den Partner für diese Situation verantwortlich.

Ein Verzeihen ist aus meiner Sicht nur möglich, wenn der Betrüger von sich aus die Affäre beendet und zwar bevor sie öffentlich wird. Dann beichtet und wieder zu sich findet, Reue zeigt und bereit ist alles aufzuarbeiten, die Fragen der Partnerin geduldig auch zum 100ten Male beantwortet.

Ich habe meiner Frau verziehen, aber Vertrauen ...das ist so eine Sache!
Ich werde meiner Frau nie wieder das volle, bedingungslose Vertrauen schenken können, nicht weil ich nicht möchte, in mir sträubt sich was dagegen...die Verletzung war so tief, dass die Angst davor, von dem gleichen Menschen noch einmal so verletzt zu werden, so tief in mir verankert ist, dass ich immer ein Stück wachsam bin. Ja es fehlt die Leichtigkeit! Nun ich habe erst 10 Monate Verarbeitungszeit hinter mir und wahrscheinlich sollte ich mir noch mehr Zeit zugestehen, ja unsere Liebe ist mir das Wert.
Dennoch habe ich ein Stück Angst davor nie wieder diese Leichtigkeit in der Beziehung spüren zu dürfen. Wenn das denn so wäre, dann würde ich mich wohl von meiner Frau trennen oder in Zukunft wohl so offen für eine Liebe in, mit Leichtigkeit sein, dass mich dann eine Frau emotional so überwältigt, der ich dann erlegen wäre.

17.08.2015 17:52 • #34


M
@wurstmopped
Du hast mit allem recht, nur keine Lösung. Ich hatte kürzlich mal dazu einen Tread. Sollte ich vielleicht nochmal hochholen.
Das was Du schreibst, schreiben alle Betrogenen. Die Partnerschaft hat viel an Glanz verloren. Man wird egoistischer. Und alle Leiden unter dieser fehlenden Unbeschwertheit. Weissenpapier schrieb einmal, das es dann am schlimmsten ist, wenn man ein paar glückliche Momente mit dem Partner hatte, weil es genau dann ganz tief schmerzt. Man kann den Augenblick vielleicht noch genießen, aber nicht von ihm zehren. Da ist dann das Bewusstsein und die Erinnerung davor.
Aber genau das ist doch mit das Wesen einer Beziehung. Das Glücksgefühl des Augenblicks ist vorbei, sobald der Augenblick vorbei ist. Es nach Tagen, Wochen oder gar Jahren reproduzieren zu können, mit einem Schmunzeln, das ist Glück.
Und genau daran scheitert man als Betrogener.
Ergo schließt man nichts mehr aus und wird egoistischer. Das läuft dann unter dem Deckmantel, man denkt jetzt an sich und das es einem selbst gut geht.
Aber ist das dann Glück ?
Wer geht schon allein in ein teures Restaurant zum Abendessen ?
Ich nicht !

17.08.2015 18:19 • #35


K
Hm. Ich teile deine Einstellung nicht. Ich bin auch Betrogene und JA, auch mich holt die Vergangenheit manchmal ein. Aber es ist nicht so, dass jeder glückliche Moment überschattet wird; wir nicht mehr unbeschwert miteinander umgehen können,..

Wir erleben viele schöne Momente miteinander, wo wir gar nicht mehr an Ground Zero denken, sondern einfach unser Leben leben. Hätten wir diese Krise nicht durchlebt, hätte uns Selbsterkenntnis gefehlt.

Klar; der Preis dafür war hoch und auch unnötig, aber ich für mich bin heute glücklicher als ich es damals war...

LG

kk

17.08.2015 19:20 • x 1 #36


Wurstmopped
Hi, nein eine Patentlösung habe ich nicht...wer hat die schon.
Bin ja auch nicht der Erklärbar...sondern nur ein Wurst....

Ja du hast vollkommen Recht, die alte Beziehung und Unbeschwertheit wird nie, niemals wiederkehren! Sich davon zu lösen, von den Erinnerungen und positiven Emotionen fällt mir besonders schwer.
Ich habe für mich herausgearbeitet, dass ich nicht nur das positive der Jahre in der Beziehung behalten und dabei denn Betrug als eine Art Zeitblase herauslösen kann. Ich muss beides nehmen...und es bedingt einander und relativiert die schönen positiven Momente.
Daher habe ich für mich beschlossen einem Schnitt zu machen und die Beziehung komplett neu aufzubauen, ich versuche nicht die sagen wir jetzt mal alte Beziehung auszublenden, jedoch will ich es nicht mehr werten müssen!
Ja es ist anstrengend da ich viele neue Wege gehe, anders denke handel und mich auch anders verhalte!
Das ist schwierig für meine Frau, da sie sich so an das alte gewöhnt hatte!
Es kann sein, dass ihr jetzt auffällt wie sehr ich mich verändert habe und zu dem
Schluss kommen, dass sie mich nicht mehr liebt!?
Ich habe für mich erfahren, dass ich sehr stark und gefestigt bin und eine Trennung nicht als eine Katastrophe ansehe sondern als einen Alternativweg.

17.08.2015 19:30 • #37


Wurstmopped
@Kartoffelklos
welche Selbsterkenntnis?

17.08.2015 19:36 • #38


K
Wurstmopped, nimm es mir nicht krumm, aber das ist mir zu persönlich um darüber öffentlich zu schreiben

LG

kk

17.08.2015 19:49 • #39


Wurstmopped
...kein Thema...

17.08.2015 19:50 • #40


Bond66
Ich habe für mich erfahren, dass ich sehr stark und gefestigt bin und eine Trennung nicht als eine Katastrophe ansehe sondern als einen Alternativweg.

Und genau das ist eben nicht so ganz vereinbar mit dem Laberrababer auf dem Standesamt.
Ich will es mal anders sagen.
Ich stelle mir hin und wieder vor, ich könnte die Zeit zurückdrehen, zu jenem bewussten Tag mit dem Heiratsantrag. Und ich könnte nur diesen Tag ändern, alles andere hätte ich hinzunehmen und natürlich wüsste ich wie das Leben verlaufen würde. Es ist sicherlich totales Gespinne, aber würde ich sagen, ich will das alles nochmal ?

17.08.2015 21:37 • #41


Wurstmopped
...so zu denken führt in eine Sackgasse...weil man nie mit dem Wissen von heute in die Vergangenheit zurückreisen kann oder es hätte wissen müssen, hätte können was die Zukunft bereit hält!
In diesem Moment, damals....war man davon überzeugt das absolut richtige zu tun und das stelle ich heute auch nicht in Frage? Warum?

17.08.2015 21:54 • #42


Bond66
Du hast natürlich vollkommen recht, nur schreibst Du eben selbst auch, das Trennung eine Alternative ist.
Das ist völlig ok. Ich kann das 1 zu 1 nachempfinden.
Nur mit dem gleichen Gefühl hätte ich nie geheiratet.

18.08.2015 00:51 • #43


W
Hallo Miriam!

Ob und was man verzeihen kann, hängt allein von der eigenen Stärke ab und davon, wie weit man etwas vom Leben verstanden hat. Verzeihen ist ja keine Frage des Willens (und auch kein Gnadenakt), sondern der eigenen Verfassung.
Je schwächer jemand ist, um so verletzlicher ist er auch und um so weniger kann er auch verzeihen.

Und wie es hier um Dich bestellt ist, das kannst nur Du selber wissen.
Wenn dieser Vorfall an Dir nagt, dann ist es wohl besser (für Euch beide), Dich zu trennen. Denn ansonsten entwickelt sich daraus eine zermürbende Dynamik, die kein gutes Ende finden wird.

LG

18.08.2015 01:18 • #44


M
Rechtfertigen will ich seinen Betrug nicht! Ich möchte die Situation verstehen, die ihn zu diesem Schritt getrieben hat. Auch wenn ich es nicht verstehen kann. Ich kann von mir behaupten, das ich ihn nicht betrogen hätte. Ich hätte vorher geredet, mich vielleicht getrennt( wenn alles reden und versuchen nichts gebracht hätte)
Ja wie gesagt. Wir reden viel, ich weine oder bin enttäuscht und wütend.
Er muss sich das alles anhören, das soll er auch!
Er erklärt mir was ich wissen will( klar keine Details- will ich auch nicht hören!) beruhigt mich, baut mich auf und gibt mir das Gefühl das wir das gemeinsam überwinden können.

18.08.2015 06:56 • #45


A


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