Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier, habe anderen bereits ein paar Tipps gegeben, benötige aber selber Rat, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen mit Euren Lebenserfahrungen? Ich habe eine gescheiterte Ehe hinter mir, das Ganze liegt schon länger zurück.
Aber das soll hier aktuell nicht das Thema sein, mir geht es um meine aktuelle Freundin, die ich vor rund einem 3/4 Jahr kennengelernt habe. Sie ist jünger als ich, ebenfalls geschieden, das Beziehungsende ist aber bei ihr schon länger her.
Wir haben uns im Netz kennengelernt und haben uns nach ein paar Mails unverbindlich getroffen. Das erste Treffen war sehr schön, wir sind lange spazieren gegangen und waren noch in einem Cafe. Haben uns auf Anhieb gut verstanden, toll unterhalten, sind lange unterwegs gewesen. Wir haben uns dann erneut verabredet, und sind wieder spazieren gegangen.
Das zweite Treffen war jedoch anders als das erste. Sie wirkte verstockt, es kamen doch merkliche Redepausen auf, sie wirkte manchmal wie versteinert. Wir haben lange noch draußen im Freien gesessen, uns etwas krampfig unterhalten, ich habe versucht, das Treffen zu retten, denn ich mochte sie auf Anhieb. Ich habe mir alle Mühe gegeben, das Gespräch zu suchen und in Gang zu halten.
Ich hatte das Treffen abgehakt und mir gesagt, dass sie vielleicht schüchtern ist, einen anstrengenden Tag hatte, ich wollte es auf keinen Fall auf die Goldwaage legen. Das nächste Treffen war dann wieder lockererer, wir kamen uns näher, haben uns in den Arm genommen und etwas geknutscht. Alles war vergessen.
Bei einem späteren Folgetreffen hat sie richtig einen rausgehauen, Wein und Gläser rausgeholt und mir einen
Liebesbrief übergeben. Und sie hat mir gesagt, sie liebe mich.
Ich habe mich etwas unwohl gefühlt und fühlte mich auch etwas peinlich berührt, ich dachte, für eine Liebeserklärung ist es doch noch etwas früh? Für mich ist es so, dass ich zwischen Verliebtheit und Liebe unterscheide, das sind für mich zwei unterschiedliche Dinge. Ich dachte oh man, hoffentlich verwechselt sie da etwas nicht. Ich habe an dem Abend nicht mehr viel herausgebracht, bin dann nach Hause gefahren. Habe sie dann am nächsten Tag gefragt, ob das nicht etwas verfrüht wäre? Wir kennen uns doch erst ein paar Wochen, und von Liebe zu sprechen, hmm, ich weiß nicht, so etwas muss doch reifen mit der Zeit?
Ich war zu dem Zeitpunkt schon verliebt in sie und wollte sie auch weiter treffen, darum habe ich das ganze auch von meiner Seite vorangetrieben , trotz der meiner Meinung nach zu vorschnellen Liebeserklärung. Die Treffen waren schön, und wir kamen uns immer näher. Nach ein paar Wochen lud sie mich spontan zu sich nach Hause an, ich solle ihre Kinder kennenlernen. Beide sind schon etwas älter, so gut wie erwachsen. Beide haben gekocht und den Tisch gedeckt. Oh man, das Treffen war so krampfig. Lag es an mir? Ich hatte vorher gesagt, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich da so in deren Tanzbereich einfalle, hätte es besser gefunden, irgendwo eine Pizza essen zu gehen. Aber sie hat spontan bei sich zuhause angerufen und mich angekündigt, nur 20 Minuten Vorlauf für ihre Kinder. Naja, habe ich es vielleicht auch zu überkritisch gesehen, und es ist normal, dass sich Jugendliche für andere Dinge interessieren. Ich habe mich anschließend immer dezent und freundlich verhalten bei den wenigen Malen, wo ich dann bei ihr zu Besuch war. Meine Freundin hat mich ab da immer bei ihren Kindern vorher angekündigt, die sind dann sofort weg oder verziehen sich zuhause. Finde ich nicht toll.
Seitdem vergehen die Wochen, und es ist für mich gefühlsmäßig immer ein bißchen wie Achterbahn.
Ich war einmal bei ihr zu Besuch am Wochenende, und ich hatte Sachen eingepackt, um bei ihr zu übernachten, obwohl wir das vorher nicht abgesprochen hatten. Der Tag war schön, wir waren lange draußen unterwegs, anschließend bei ihr, haben Kaffee getrunken, gekuschelt, gequatscht. Ich wollte eigentlich noch länger bleiben. Gegen 17.00h Uhr wurde sie aber immer stiller, ruhiger, verhaltener, guckte auf die Uhr, fragte, ob wir denn noch was machen wollten, wobei sie einen ganz klaren Unterton hatte. Ich bin gefahren und am nächsten Tag hat sie mir erzählt, sie hätte mit ihren Kindern noch schön gegrillt. Da fühlte ich mich schon ein bißchen zurückgesetzt.
Ein anders mal, kürzlich, wir hatten uns ein paar Tage nicht treffen können, haben wir uns nach einiger Zeit wiedergesehen. Ich hatte mich wahnsinnig auf den gemeinsamen Abend gefreut, nach rund 4 Tagen des Nichtsehens. Ich hatte sie in ein nettes Restaurant eingeladen, der Abend war für mich aber ein Desaster. Sie wirkte für mich abwesend und abweisend, als ob ich Luft wäre. Die Kommunikation von ihrer Seite war so spärlich. Beim Reden hat sie mich überhaupt nicht angeschaut, hat ganz straight geradeaus geguckt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich war so enttäuscht, nachdem ich mich so auf den Abend gefreut hatte.
Ich rede ja ständig mit ihr, frage sie, ob alles ok ist, ob sie glücklich mit mir ist, immer ist alles ok und sie sei so glücklich mit mir.
Nach diversen Enttäuschungen bei einigen Treffen spüre ich aber immer so eine starke Diskrepanz zwischen den Worten und ihrem Verhalten sowie Mimik und Gestik. Sie wirkt oft steif, verstockt, schweigsam, auch oft irgendwie distanziert. Es ist der totale Widerspruch zwischen Worten und dem, wie sie sich gibt. Das habe ich ihr auch mal gesagt gesagt, dass sie dahingehend so widersprüchlich wirkt.
Gefühlsmäßig ist es seit Wochen ein auf und ab für mich. Immer wieder schwankt es so, und immer habe ich das Gefühl, irgendetwas ist an der Beziehung nicht stimmig. Mein Bauchgefühl sagt mir das auch, dass etwas nicht ganz ok ist. Frage ich sie jedoch, ist sie so überglücklich mit mir.
Neulich haben wir uns nach der Arbeit getroffen und im Freien gesessen, da schaute sie schon früh auf die Uhr. Habe aus Spaß gefragt, ob sie noch eine Verabredung hätte. Sie musste kurz überlegen und hatte dann etwas ausweichend geantwortet. Der Abend war tatsächlich früh zu Ende für uns, deutlich früher als sonst üblich. Sie wollte auch nicht zu mir, obwohl wir in der Nähe waren.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Es gibt Tage, da lege ich mir Konversationen zurecht, wie ich sie auf die Problematik meinerseits anspreche, dass ich immer diese Diskrepanz fühle. Und ich
Schwierigkeiten habe, mit ihr längerfristig zu planen. Klappt es mit uns? Oder ist sie unglücklich mit mir
und mag es nicht sagen? Und es ist ja nicht so, dass ich nicht mit ihr rede.
Wenn wir uns dann treffen, ist alles vergessen, dann bin ich wieder hin und weg und alles ist gut.
Gehen wir auseinander, nagen doch wieder die Zweifel. Ich habe schon ein paar Beziehungen hinter mir, habe Erfahrungen, und mein Bauchgefühl hat ich bislang immer gut durchs Leben gelotst.
Hier bin ich aber absolut ratlos. Die Diskrepanz zwischen Bauchgefühl und Worten macht mir wirklich Sorgen.
Es gibt jemanden, den sie in ihrer Freizeit ab und an für ein Hobby trifft, da habe ich schon mal gefragt, da sei aber rein gar nichts.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gesammelt mit solchen Widersprüchen? Würde mich über Eure Erfahrungswerte freuen.
21.08.2020 01:10 •
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