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Wie habt ihr als Kind die Trennung eurer Eltern erlebt?

MissLilly
Zitat von So-What:
Aus Liebe allein geht man nicht aufs Standesamt.


Sehr richtig, denn aus Liebe allein ist man noch nicht einmal zusammen! Und das GERADE noch nicht einmal in unserem Zeitalter bzw. hier zu Lande. Man hat alle Möglichkeiten auf Bildung und einen gewissen Lebensstandart, OHNE sich dafür binden zu müssen. Und doch tun es die Leute.
Und warum ? Weil Liebe allein noch keinen zu seinem Traumleben hin und durch getragen hat.

13.12.2022 21:35 • x 1 #61


S
Zitat von MissLilly:
Sehr richtig, denn aus Liebe allein ist man noch nicht einmal zusammen! Und das GERADE noch nicht einmal in unserem Zeitalter bzw. hier zu Lande. Man ...

Die meisten Menschen verstehen in Liebe auch eher das was sie kriegen, weniger was sie geben.

13.12.2022 21:44 • x 2 #62


A


Wie habt ihr als Kind die Trennung eurer Eltern erlebt?

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MissLilly
Zitat von So-What:
Die meisten Menschen verstehen in Liebe auch eher das was sie kriegen, weniger was sie geben.


Die meisten Menschen verwechseln bzw setzen die bedingungslose Liebe mit der bedingungslosen Beziehung gleich. Ersteres ist durchaus möglich, letzteres hingegen ganz sicher nicht.

13.12.2022 21:47 • #63


G
Zitat von So-What:
Die Schuldgefühle eine Familie auseinanderzureißen sind, glaube ich, nicht zu unterschätzen.


Zitat von thegirlnextdoor:
Mir ist bewusst, dass ich da zu viel selbst verbockt habe... was soll ich da von meinen Kindern Anerkennung oder Verständnis fordern? Verkehrte Welt, in meinen Augen.
Schließlich haben die Kinder nicht darum gebeten geboren oder in eine bestimmte Konstellation hinein geboren zu werden.

13.12.2022 21:50 • x 2 #64


Wirdschon
Interessantes Thema!

Meine Mutter hat sich getrennt, da war ich 10, hat ihn dann ein paar Jahre später nochmal geheiratet und denn nächsten Absprung erst geschafft, da hatte der Erzeuger mich schon rausgeschmissen.
Hab seitdem keinen Kontakt zu ihm , fast 25 Jahre und hätte mir gewünscht, ihn nie kennen gelernt zu haben.
Die physische Gewalt war nix zur psychischen
Heute ist er mir egal, aber noch sehr lange nach meinem „Auszug“ hatte ich vor ihm Angst

13.12.2022 23:06 • x 2 #65


T
Furchtbar. Du Arme.
Also es lässt sich wohl festhalten: ist ein Elternteil kein Elternteil, weil er sich Null um das Kind schert und/oder sogar seelisch/körperlich gewalttätig ist, ist die Trennung definitiv kein Verlust für das Kind.
Das ist natürlich keine Frage.

Richtig schlimm ist es vor Allem für Kinder, die an beiden Eltern sehr hängen oder evtl. sogar das engere emotionale Verhältnis zu dem Elternteil haben, der auszieht (sie aber nicht mitnehmen kann).

13.12.2022 23:09 • x 2 #66


MissLilly
Mich persönlich würde an dieser Stelle einmal interessieren, ob und welche Auswirkungen eure Elternbeziehung auf eurer eigenes und späteres Beziehungsleben hatte.
Konntet ihr in der Rückschau (zunächst unbewusste?) Parallelen feststellen ?

14.12.2022 10:41 • #67


yessi78
Hey @MissLilly

Zunächst einmal hatte die problembehaftete Elternbeziehung die Auswirkung, dass ich früh das Gefühl hatte kein Zuhause zu haben und mich auch auf zwielichtige Typen eingelassen habe. Hauptsache da ist jemand, der mir Zuneigung entgegen bringt.
Dass 6 das Tauschmittel war erachtete ich als zugehörig.

Sicherlich habe ich keine guten Konfliktlösungsstrategien mit auf den Weg bekommen und auch die Neigung viel Leid zu ertragen und sich ohne Partner unvollkommen zu fühlen, sehe ich als Erbe der vorgelebten Rollen.
Kritisch gegenüber dem Partnerschaftsverhalten meiner Eltern war ich damals kaum, da ich nichts anderes kannte und vielleicht zu verträumt war.

Ich habe aber das Glück gehabt insgesamt 3 feste Partnerschaften zu haben, in denen der Mann nicht so leicht durch meine Verrücktheit abzuschrecken war und vor allem in meiner Jetzigen mein Selbstbewusstsein sehr gestärkt hat.

Teilweise habe ich auch die dominanten Züge meines Vaters, der in seiner Rigidität über die Gefühle seines Gegenübers hinweg ging, ebenso wie verbale Entgleisungen

14.12.2022 11:18 • x 1 #68


Lavidaloca
Zitat von MissLilly:
Mich persönlich würde an dieser Stelle einmal interessieren, ob und welche Auswirkungen eure Elternbeziehung auf eurer eigenes und späteres ...


Ich habe mich irgendwann damit abgefunden, dass nichts ewig hält. Ich konnte irgendwann ziemlich nüchtern darauf schauen, dass es vielleicht doch nicht den Partner für immer gibt. Das heißt nicht, dass ich nicht auch davon geträumt habe, dass ich keinen Liebeskummer nach Trennungen hatte, im Gegenteil. Aber der Teil in mir, dem es gut gehen will, ist stärker. Und da ich persönlich schon wesentlich schlimmeres erlebt habe, als eine Trennung vom Partner, weiß ich einfach, dass Trennungsschmerz etwas ist, das vergeht. Wenn mein Partner mich heute verlassen würde, dann würde ich natürlich erstmal leiden. Aber nicht lange. Ich habe gelernt, wie man überlebt und sich auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren kann. Das eigene Kind, Familie, Freunde, Gesundheit- ein Partner in einer intakten Beziehung ist das sahnehäubchen- aber nicht jedem vergönnt.

14.12.2022 11:45 • x 5 #69


Catalina
Zitat von MissLilly:
Mich persönlich würde an dieser Stelle einmal interessieren, ob und welche Auswirkungen eure Elternbeziehung auf eurer eigenes und späteres Beziehungsleben hatte. Konntet ihr in der Rückschau (zunächst unbewusste?) Parallelen feststellen ?

Hm, gute Frage. Rückblickend würde ich sagen, dass meine Mutter mir vorgelebt hat, dass man eine unglückliche Beziehung nicht weiterführen muss, sondern selbst bestimmen kann, wann es eben nicht mehr geht. Und dass es überhaupt kein Drama ist, mal eine Zeit lang alleine zu leben, ohne Partner.

Und vor allem, dass man sich niemals emotional und/oder wirtschaftlich völlig von einem Partner abhängig machen sollte, immer zusehen sollte, dass man auf eigenen Beinen stehen kann. Man weiß nämlich nie, was alles noch passieren kann oder wird.

Natürlich hatte all das Einfluss darauf, wie ich heute Beziehungen betrachte und führe und ich beobachte auch durchaus Parallelen zwischen der Beziehung meiner Mutter zu meinem (leider schon länger verstorbenen) Stiefvater und meiner Beziehung zu meinem Partner. Die beiden waren für mich ein Vorbild, was Zusammenhalt, Loyalität und gegenseitigen Respekt angeht, da hab ich mir viel für mein eigenes Beziehungsleben abgeschaut.

14.12.2022 13:30 • x 3 #70


T
Da als Kind meine Großeltern mein Rettungsanker waren und ich viel Zeit mit ihnen verbrachte (Wochenenden/Ferien) habe ich mich an ihrem Beziehungsverhalten orientiert und nicht an dem meiner Eltern. Das ist sehr auffällig.
Leider gibt es dennoch Dinge, die man nicht in der Hand hat - wie psychische Erkrankung/schwere Depression des Partners, womit ich mit 17/18 Jahren, als ich meinen Mann kennenlernte, einfach keine Erfahrungen hatte...
Insgesamt habe ich es sehr anders gemacht als meine Eltern, was zum Glück auch die sehr stabile Entwicklung meiner Kinder zeigt.
Im Einzelnen... sehe ich natürlich schon, wo die Familienfallen sind (also auch bezogen auf mein eigenes Verhältnis zu meinen Eltern) und wo ich Fehler mache.
Es ist ein sehr sehr schwieriges Thema.

14.12.2022 13:39 • x 1 #71


U
Schreib ich auch mal

Meine Kindheit gezeichnet von Krankheiten , die Ehe meiner Eltern gezeichnet von Alk. Fremdgehen Gewalt meines Vaters. Mutter gezeichnet von ihrer Kindheit ( im Heim Aufgewachsen weil Oma sich 2x erhängen wollte)
Meine Mutter immer in Sorge um mich und das es Zuhause was zu essen gab weil Vater alles versoff und mit Weiber verprallte.
Meine Mutter lernte dann meinen Stiefvater kennen , hatte eine Affäre. Dieser half ihr dann den Absprung aus der Ehe.
Nach einen langen Kh Aufenthalt stand ich dann vor den Scherben der Ehe.
Auszug Leben in ein Zimmer, Verlust der Freunde und Umgebung und einer Person mit der ich nicht zurecht kam ( Stiefvater)
Bin dann als Schlüsselkind und an der Arbeitsstelle meiner Mutter aufgewachsen.
Mutter war glücklich mit ihren neuen Partner nur ich nicht sah mich nicht in einer Familie aber das Glück meiner Mutter war mir wichtig.
Mein Vater hatte nicht wirklich Interesse an mir , er hatte dann auch eine Frau mit 2 Kinder geheiratet.
Ja es gab Eifersucht und neid von meiner Seite her.
Zeit für mich gab es selten da meine Mutter viel Arbeitete und Gesundheitliche Probleme dann hatte.
Auch ein Totgeburt bei meiner Mutter brachte mich und den Mann nicht zusammen.
Strenge Erziehung.
Für mich
Ich wurde ab meinen 7 Lebensjahr eigentlich auf eigene Füße gestellt, wurde Selbständig machte auch Haushalt und verschiedene Sachen die Mir aufgetragen wurde.
Schule musste ich selber meistern.
Ich ging meinen Weg ab dahin und mache keinen einen Vorwurf, ich bin stolz was ich alles selber geschaft habe und wie.
Auch habe ich jetzt ein Väterliches Verhältnis zu beiden Vätern, da ich der jenge war der die Vergangenheit abgeschlossen hat und neu anfing

Ich sage mir heute immer noch. Ich habe mein leben damals mit 7 Jahren in die Hand genommen und was aus mir gemacht.
Die Fehler anderen zu geben hab ich damals schon abgelegt und gelernt das ich für mein Leben verantwortlich bin und sonst keiner. Ich lernte für mich was meine Werte sind ( meine Großeltern haben es mir viel gezeigt und waren immer ehrlich auf Fragen und Ansichten).

15.12.2022 12:25 • x 3 #72


S
Ihr lieben, ich will mich da mal einklinken, denn vielleicht wisst ihr als Trennungskinder, was da los ist.
Bei mir ist es so wie bei SonnenSchemwein, die Kinder haben nie einen Streit von uns miterlebt, da es keine gab. Wurde mal etwas hitzig diskutiert, hatten wir erklärt worum es geht u das wir unterschiedliche Meinungen haben.

Mein NM hat kurz nach dem Auszug die neue als Kollegin vorgestellt, mittlerweile wissen sie bescheid, und aus Kollegin wurde Freundin. Nein, mir wäre so eine Geschichte nie eingefallen zu behaupten.
Nun ist es so, daß die kids nie alleine mit Papa sind.
Die neue ist an den Papa Wochenenden auch da u unter der Woche sind sie erst bei Oma unten.

Mir ist schon sehr oft aufgefallen, das der Papa irgendwie alles darf und ich nichts. Er wird in den Himmel gehoben, ich darf weder neues Auto noch Job , geschweige denn Freund.
Natürlich erfülle ich mir wünsche ohne da lang zu fragen, aber wenn sie etwas mit bekommen, das sich etwas ändert, gab es sogar schon Tränen.

Ich mache den Papa nicht schlecht vor den Kindern, jedes Gespräch vor ihnen ist höflich/neutral.
Ich höre mir ohne Kommentar die Storys über die neue an....und das kostet schon enorm viel Kraft.

Aber was er macht ist alles toll u in Ordnung?
Warum ist das so?

16.12.2022 22:17 • x 1 #73


MissLilly
Zitat von Susi01:
Aber was er macht ist alles toll u in Ordnung?


Zitat von Susi01:
Mir ist schon sehr oft aufgefallen, das der Papa irgendwie alles darf und ich nichts. Er wird in den Himmel gehoben, ich darf weder neues Auto noch Job , geschweige denn Freund.


Wer hebt denn deinen Ex-Mann in den Himmel und ist der Meinung, dass er alles darf ? Eure Kinder ?

16.12.2022 22:32 • x 2 #74


S
Da die Kinder

16.12.2022 22:52 • #75


A


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