Wie ist der weg um einen betrug zu verarbeiten?

E
*JETZT in diesem Moment liebe ich dich, und wünsche mir mit dir für immer zusammenzubleiben, dir treu zu sein etc....wäre wohl eine angemessenere, weil WAHRE Wortwahl, aber wer will so etwas wirklich schon hören?*
@thilde: ich hab neulich gelesen, ein ich will dich lieben ist viel mehr wert als ein ich liebe dich... und das gefiel mir ganz gut. dein gedicht ist mir allerdings ein bisschen zu hart- zu unverbindlich... ich finde ich will dich lieben ist ein schönes mittelding. es sagt aus, ich will alles dafür tun, dass es uns beiden gut miteinander geht... und nicht leichtfertig alles aufgeben. das wäre doch ein schönes und vielleicht auch haltbares versprechen

06.03.2004 00:02 • #16


E
Hi susa,


das Gedicht ist ein Lied, und nicht von mir, sondern von Mario Hene. Klar ist es unverbindlich, ist ein Für Immer verbindlicher?? Nur scheinbar, oder?

Und sicher ist : Ich will dich lieben ein schönes Mittelding, nur: unterliegen unsere Gefühle unserem Willen?

Die Liebe ist so ein krauses Ding, dass man sie weder einfangen, noch herbeiwünschen oder gar festhalten kann.
Sicher will JEDER: der sagt: Ich liebe dich sein Bestes dafür geben (sofern er da die Wahrheit sagt) , aber manchmal reicht das Beste eben nicht aus, um die Liebe festzuhalten.


Lieben Gruss

Thilde

06.03.2004 00:10 • #17


A


Wie ist der weg um einen betrug zu verarbeiten?

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E
Hallo,

Und sicher ist : Ich will dich lieben ein schönes Mittelding, nur: unterliegen unsere Gefühle unserem Willen?

Ich denke schon, zumindest, dass man sie steuern oder sich selbst - wenn es drauf ankommt - selbst beherrschen kann.

Doch. Ohne geht es nicht. Nicht in Bezug auf Beziehung und Beziehungsfähigkeit. Wie will ich mit einem Partner leben, der seinen Urin nicht halten kann ???

Ganz neidlos sollte man davon abgesehen feststellen, das Susa ja zu den Reichen gehört, die in einer potentiell produktiven Bezieung leben. Da finde ich diesen Ansatz sehr symphatisch und auch tauglich. Unreflektiert natürlich ...

Doch, man muss auch wollen. Und das hat wohl auch nebels Partner nicht gewollt.

Vielleicht liegt genau darin auch der Betrug ?

@nebel:

a.D. heisst ausser Dienst. Frag bitte nicht nach dem Sinn ::)
Im Zweifelsfall gibt es keinen.

Ball und Vertrauen : Du fragst nach dem Weg zum Vertrauen. Da legst Du erst die Hälfte des Weges zurück.... etc. ( Und da stehst Du jetzt erst an Anfang ) Das ist auch vernünftig und normal. Behaupte ich mal so. Irgendwann hast Du dann soviel Weg zurückgelegt dass Du kurz vor der Wand bist. Aber auf die Art wie der Ball den Weg zurückgelegt hat kann er die Wand niemals erreichen. Dann muss er den ganzen Weg nochmal nehmen. Das ist dann aber wesentlich unproblematischer, weil nicht so kopflastig.

1/2 =wenn man verliebt ist, ist sowie alles egal ?
was das ungefähr so gemeint?

Neee. Das ist das Verkehrteste was Du dir antun kannst. Das der halbe Weg nicht reicht, weisst Du spätestens wenn Du eine weitere Hälfte zurückgelegt hast. Dann hast Du Selbst - Sicherheit. Und keine fremde , erkaufte.

Du musst dein Vertrauen schon nach dem Prinzip des Selbstschutzes entwickeln. Aber irgendwann kann man das dann auch aufgeben.

Schau erstmal was Du für dich selbst tun kannst...

Essen, Schlafen ...

Und ( ver- )zweifel nicht an deinem Weg. ;)

Daniel












06.03.2004 01:36 • #18


N
hallo ihr zusammen!

@thilde:
ich finde das lied nicht schlecht. passt so ganz gut in die doch leicht abgeklärte stimmung. wobei ich nicht weiss, ob man das auch so empfindet, wenn man IN einer funktionierenden beziehung IST. denn dann ist ja doch noch mal einiges anders, als es vorher in der grauen theorie entwickelt wurde...

auch wenn ich für mich gegenwärtig keine beziehungsperspektive sehe, so bin ich doch der meinung, daß man/frau bei der partnerwahl prinzipiell nicht unbedingt falsch liegen muss. ähm, etwas deutlicher ausgedrückt: ich denke, daß wir die möglichkeit haben, unser partnerwahlverhalten so zu ändern, daß wir uns nicht treffsicher den absolut falschen heraussuchen. das ist sicher nicht einfacht und den genauen weg könnte ich jetzt nicht aufzeigen, aber unmöglich ist es nicht.
und vielleicht passt ja die person, die sich nicht für uns interessiert, dann letzten endes tatsächlich auch nicht wirklich zu uns.
wenn ich mir ex mal ganz objektiv anschaue - das ist schwer genug - dann beschleichen mich schon einige zweifel, ob das denn wirklich gepasst hat, oder ob wir es auf eine ungesunde art passend gemacht haben.
wie schade, dass diese objektiven momente nur so kurz sind..., das würde mir viel leid ersparen.

und damit wäre ich bei dem thema von daniel:
ja, ich glaube auch: gedanken machen gefühle. somit wäre die direkte verbindung von rationalität und der verflichsten emotionen geschaffen. wir haben, wenn wir wollen eine ziemliche macht über unsere gefühle und können diese dann auch dementsprechend steuern. ( wobei ich mir gegenwärtig damit extrem schwer tu, vielleicht kann man ja bei der entwicklung dieser theorie die gefühlsbereiche emotionale verletzung durch affäre und liebeskummer beiseite lassen.? ;D) . nein, ich denke auch, daß selbst in diesem bereich mit den gedanken so einiges zu steuern ist, prinzipiell - bei mir halt nicht, bzw. ich tu mir da schwer mit.

@daniel:
ich glaube ich habe verständnisschwierigkeiten mit deinen beispielen. :-[, was ist denn mit dem urinbeispiel gemeint?

ob man den selbstschutz aufgeben sollte, weiss ich ehrlich gesagt nicht so genau...
und ähm, durch WAS erkaufte sicherheit?
???
- essen und schlafen tu ich inzwischen wieder regelmäßig. es ist schon erstaunlich, wie schnell man sich herunterwirtschaften kann, wenn so elementare dinge ausser acht gelassen werden - wobei meine schlafgewohnheiten sich sicher auch durch die pflanzlichen antidepressiva, die ich noch nehme, wieder normalisiert haben.


ich habe gerade den eindruck, daß ich mich heute recht verwirrt ausgedrückt habe, sorry ist keine absicht

grüsse von nebel

06.03.2004 19:51 • #19


E
Hallo Thilde,

ich gebe Dir in den meisten Dingen recht, aber hier muß ich etwas aus meiner Sicht ergänzen:

Gefühle sind wie alles im Leben auch einem Wandel unterworfen, man liebt JETZT, heute, und dieses Gefühl mag sich in ein paar Wochen / Monaten / Jahren auch verändern.

Veto. Nur mal ein Beispiel: Wenn Du Kinder hast, was würde passieren wenn Du Dein Kind ein paar Wochen oder Monate liebtest und dann ein hübscheres Kind findest, in das Du Dich neu verliebst? Du würdest so eine Möglichkeit nie zulassen, denke ich, denn wenn man ein Kind hat, dann muß man auch dazu stehen und Verantwortung zeigen. Dauerhaft.
Findest Du den Vergleich schlecht? Oder siehst Du deinen Partner nicht als Menschen, zu dem Frau/Mann genauso stehen sollte wenn sie/er ihn wirklich liebt? Es ist doch leider meistens so, daß zumindest einer der Partner den anderen nur als Geschlechtspartner sieht und nicht als Menschen, mit dem er sein Leben in allen guten und schlechten Zeiten teilen möchte, und daher kommt es wohl, daß der gesunde Verstand, die Verantwortung, die Konsequenz die Macht über das wechselhafte Gefühl verliert. Was er ja bei den Kindern in 99% aller Fälle nicht tut. Es muß sich also vergleichsweise, nach meiner Einschätzung, in der Beziehung zwischen zwei Partnern um eine weniger ausgeprägte menschliche Liebe handeln, wenn sich die Verhältnisse analog zu den Gefühlen schnell ändern können.
Meine Frage: War das schon immer so? Ich sage nein. Ich denke, daß dies unter anderem ein Schutzverhalten, eine Reaktion auf die Enttäuschungen ist die man erlebt hat, indem man sich menschlich nicht mehr als ein paar Zentimeter (ca. 16-25) aufeinander zu bewegt.
Manche werden hart, manche beschränken sich auf die Leidenschaft, aber manche sind auch noch nach einigen heftigen Enttäuschungen bereit, immer wieder voll zu vertrauen und dem Menschen auf der anderen Seite zumindest menschlich treu zu sein. Und das beinhaltet eine Verantwortung, die sich nicht wie ein Blatt im Wind dreht, nur weil die Gefühle sich immer mal wieder etwas ändern.

Das macht sie aber für die Gegenwart nicht weniger wahr oder weniger wertvoll!

nunja. Es sind die Gefühle, die den Partner oft in die Irre führen wenn sie ständig im Wandel begriffen sind, und es sind genau diese wechselhaften Gefühle, die zur Verletzung der anderen Seite führen. Natürlich kann keiner eine Garantie für die Beständigkeit seiner Gefühle geben, aber jeder hat meiner Meinung nach die Pflicht, sein momentanes Gefühl auf die Chance der Beständigkeit zu überprüfen. Das ist einfach nur fair, auch wenn es unbequem ist.

cu

07.03.2004 05:04 • #20


B
hallo liebe nebel, thilde ( weil sie am meisten geschrieben hat ) und alle anderen, die sich hier geäußert haben.

ich habe sehr aufmerksam die div. beitrage gelesen.
nun möchte ich einmal aus dem buch von Eckhart tolle JETZT! Die Kraft der Gegenwart ziteiren.
Dieses Buch ist ein Leitfaden, dem man sich anschließen kann oder auch nicht. ich empfehle aber jedem, der wirklich mal erfahren möchte, warum gewissen dinge im leben so daneben gehen, dieses buch zu lesen. es bring übrigens eine sehr gute selbsterkenntnis über sein eigenes verhalten.
Ich habe es jetzt 2x gelsen, und muss es glaube ich noch einmal tun, aber wieder mit begeisterung.

das nun folgende zitat beschreibt meiner meinung nach recht deutlich das, was das lied von thilde versucht zu erläutern :
Können wir eine abhängige Beziehung in eine wahre Beziehung umwandeln?
Ja. Sei gegenwärtig. Tauche mit deiner Aufmerksamkeit immer tiefer ins Jetzt ein und vertiefe dadurch deine Gegenwärtigkeit. Das bleibt der Schlüssel, ganz gleich ob du allein lebst oder mit einem Partner. Damit die Liebe sich entfalten kann, muss das Licht deiner Gegenwärtigkeit stark genug sein. Dann werden die Denker und die Schmerzkörper dich nicht mehr überwältigen und dir weismachen, dass sie DU sind. Dich selbst zu kennen als das Sein, das sich hinter dem Denker verbirgt, als die Stille hinter dem Gedankenlärm, als die Liebe und die Freude jenseits von Schmerz, das bedeutet Freiheit, Erlösung, Erleuchtung. Wenn du die Identifikation mit dem Schmerzkörper löst, bringst du die Gegenwärtigkeit in den Schmerz und wandelst ihn so. Die Identifikation mit dem Denken aufzulösen bedeutet, zum stillen Beobachter deiner Gedanken und deines Verhaltens zu werden. Das gilt besonders für die endlosen Wiederholungsmuster deines Denkens und für die Rollen, die dein Ego spielt. Wenn du aufhörst ihn mit Selbstheit auszustatten, dann verliert der Verstand seine Zwanghaftigkeit, die im Prinzip darin besteht, alles zu beurteilen und damit dem, was ist, Widerstand zu leisten. Das wiederum schafft Konflikte, Drama und neuen Schmerz. Sobald dein Urteilen eine Ende findet, weil du das, was ist, annimmst, bist du vom Verstand befreit. Du hast Raum für Liebe, für Freude, für Frieden geschaffen. Zuerst hörst du auf, dich selber zu verurteilen, dann hörst du auf, deinen Partner zu verurteilen. Der größte Katalysator für die Veränderung in einer Beziehung ist das totale Annehmen deines Partners oder deiner Partnerin, so wie sie sind, ohne das Bedürfnis, sie wie auch immer zu verurteilen oder zu verändern. Das bringt dich sofort in einen Raum jeneseits des Ego. Dann sind alle Kopfspielchen und abhängigen Klammereien vorbei. Es gibt keine Opfer und Täter mehr, keine Ankläger und Angeklagte. Auch alle Co-Abhängigkeit findet hier ihr Ende, alle Verwirklungen in die unbewussten Muster des anderen, die dadurch unterstützt werden. Ihr werdet euch dann entweder - in Liebe - trennen oder miteinander noch tiefer in das Jetzt, in das Sein eintauchen. Kanndas so einfach sein? Ja, so einfach ist es.
Lieb ist ein Seinzustand. Deine Liebe lebt nicht außen, sie lebt tief in deinem Inneren. Du kannst sie nie verlieren und sie kann dich nie verlassen. Sie ist nicht abhängig von einem anderen Körper, von einer äußeren Form. In der Stille deiner Gegenwärtigkeit kannst du deine eigene formlose und zeitlose Wahrheit fühlen und sie als das unmanifeste Leben erkennen, das deine körperliche Form beseelt. Dasselbe Leben kannst du dann tief in jedem menschlichen Wesen, in jedem Geschöpf fühlen. Du durchschaust den Schleier von Form und Trennung. Das ist die Einsicht und die Verwirklichung von Einheit. Das ist Liebe.
....
Liebe ist nicht wählerisch, genau wie das Sonnenlicht nicht wählerisch ist. Sie bevorzugt niemanden. Sie ist nicht ausschließlich. Ausschließlichkeit gehört nicht zur Liebe Gottes sondern zur Liebe des Ego. Allerdings fühlen wir die wahre Liebe mit unterschiedlicher Intensität. Es kann einen Menschen geben, der dir deine Liebe klarer und intensiver zurückspiegelt, und wenn derjenige für dich genauso fühlt, dann kann man sagen, dass ihr miteinander in einer Liebesbeziehung seid.Was dich mit diesem Menschen verbindet, verbindet dich auch mit jemandem, der neben dir im Bus sitzt, oder mit einem Vogel, einem Baum, einer Blume. Nur die Intensität, mit der du es wahrnimmst, ist anders ( Zitat Ende )

ich glaube wer sich diese Worte mal richtig durch den Kopf gehen läst, bekommt viele Anworten auf die Frage nach der Liebe.
Ich finde das Buch sehr gut und kann es empfehlen.

liebe grüße an alle

belu

07.03.2004 19:18 • #21


E
hallo belu,

vielleicht habe ich Deinen Beitrag mißverstanden, aber gerade die unreflektierten Gefühle sorgen meiner Meinung für Probleme und verhindern eine echte menschliche Liebe, die nicht auf Abhängigkeit aufbaut. Abgesehen davon, daß ich höchst intellektuellen Autoren nichts mehr unkritisch abkaufen will weil sie sich oft in der theoretischen Komplexheit ihrer Gedanken verfangen und in Wirklichkeit selber sehr gefühlsgesteuert sind, was sie durch radikalen Einsatz des Verstands versuchen zu kompensieren, vertrete ich die These, daß nur die Bewußtheit zum dauerhaften Glück in einer Beziehung führen kann. Dazu ein Zitat:

...wenn Du nicht selbst Dein Unterbewußtsein beherrschst, wird es ein anderer für Dich tun...

dazu auch noch ein link:
yoga-vidya.de/Yoga--Buch/sadhana/BedeutungSadhana.html

nein, ich bin weder Buddhist noch Yogi oder Esoteriker. Nie gewesen. Aber es ist immer wieder verblüffend, wenn man seine eigenen Gedanken und frisch gefundenen Weisheiten in Texten nachlesen kann, die teilweise schon uralt sind. Wir sollten einfach mal unsere Egozentrik und unsere Arroganz abstellen und einsehen, daß manche unserer Vorfahren nicht unbedingt dümmer waren als wir. Ich verweise da besonders gerne auf Balthasar Gracian, der schon vor über 350 Jahren Klugheit bewiesen hat.

balthasar-gracian.de/

cu

08.03.2004 01:40 • #22


E
nochwas zum Thema Betrug.

auch wenn mich die meisten jüngeren Mit- und Ohneglieder hier im Forum steinigen werden: Ab einer gewissen Lebenserfahrung sollte der s.uelle im Vergleich zum menschlichen Betrug in den Hintergrund treten. Denn praktisch alle Menschen haben eine 2. Seite, die man nicht sofort erkennen kann, sondern oft erst nach Jahren oder nach einer Trennung, nachdem ein schwerwiegender Konflikt aufgetreten ist. S. Treue basiert sehr oft auf reiner Selbstdisziplin oder vernünftiger Einsicht und nicht allein auf Liebe. Oder besser gesagt: S. Untreue bedeutet in den wenigsten Fällen ein Mangel an Liebe sondern eine menschliche Schwäche, eventuell aus Mangel an Erfahrung. Viele Menschen haben diese Disziplin aber nicht, aus welchen Gründen auch immer. Diese Schwäche oder Stärke als Maßstab für die Beurteilung von Liebe zu verwenden ist wenig sinnvoll und oft schädlich.
Selbstdiziplin bedeutet nicht wirklich Sicherheit, denn sie kann in der Praxis versagen. Toleranz, Verständnis und Gelassenheit dagegen festigen die Liebe in einer Beziehung, soweit diese Liebe auch tatsächlich auf menschlicher Ebene existiert. Wer seinen Partner nur als Geschlechtspartner sieht, - was sich natürlich kaum jemand bewußt macht - wird die s.uelle Untreue allein schon als ausreichenden Trennungsgrund betrachten. Daß er damit vielleicht etwas Wertvolles wegwirft ist ihm nicht bewußt. Daß er selbst Schwächen hat und auch in diese Situation kommen könnte wird dabei gerne unter den Teppich gekehrt. Oder anders gesagt: Wer seine eigenen Schwächen erkennt und akzeptiert und seinem Partner auch Schwächen zugesteht, der kann besser mit einem s.uellen Betrug umgehen als einer, der sich selbst als fehlerlos ansieht oder seine größere Selbstdisziplin auf den Partner projiziert. Damit wird er aber dem Menschen nicht gerecht, denn Partnerschaft und Liebe in einer Beziehung, vor allem mit Kindern, erfordert mehr als nur geschlechtliches Denken. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich möchte den s.uellen Betrug nicht pauschal herunterspielen, immerhin deutet er auf eine gewisse Unzufriedenheit oder Verletzung hin, sondern nur darauf hinweisen, daß so ein Problem gemeinsam gelöst werden kann wenn man es nur will und nicht auf stur schaltet.

cu

08.03.2004 02:47 • #23


E
Hallo ,

da darf ich mich wieder hinterfragen...

Ich sehe es inzwischen genauso, daß ein s.ueller Ausbruch nicht gleich eine verläßliche Partnerschaft zerstören darf.

Nur - wie hat Grönemeyer schon gesungen - aber Du hast ja gleich auf Liebe gemacht.

Und die Traditionen sind ja BEIDEN anerzogen, es wurde beiden gelernt, daß eine Beziehung nur mit Selbstdisziplin dauerhaft zu führen ist. Alles andere ist Betrug und verwerflich. Dies führt dazu, daß der Partner dann auch sehr schnell sehr konsequent ist, da er sonst auch Probleme mit dem Umfeld bekommt. Ich kann mir gut vorstellen, daß der neue Mann meiner EX eine Trennung auch verlangt hat (der Dritte im Bunde!) - eben um klare (anerzogene) Verhältnisse zu schaffen.

Leider ist man (bin ich) oft nur hinterher schlauer. Anscheinend ist es der Lauf der Dinge, daß man sich (immer) erst die Finger verbrennen muß, um sein Paradigma zu verändern.

Ich will auf keinen Fall wieder Wäsche waschen, habe aber wahrscheinlich zu schnell aufgegeben. Aber es ist schwer, wenn einem ins Gesicht gesagt wird, daß es schon 8 Monate lang ein Verhältnis gab und - eben - auf Liebe gemacht wird. Meine Toleranzgrenze war damals schon niedrig, das gebe ich unumwunden zu - meine Maßstäbe waren zu hoch und mein Krisenmanagement völlig untrainiert. (Was hast Du mal geschrieben: ... und die aufkommende Eifersucht gibt der Beziehung den Rest...)

Auf der anderen Seite - reicht Liebe für 2 Menschen? Ich merke, ich bin schon noch gefangen in dem, was ich gelernt habe.

Also - machen wir es einfach zukünftig besser - versuchen wir es zumindest! Gruß, Gerd

08.03.2004 13:45 • #24


E
Hi ,

Nur mal ein Beispiel: Wenn Du Kinder hast, was würde passieren wenn Du Dein Kind ein paar Wochen oder Monate liebtest und dann ein hübscheres Kind findest, in das Du Dich neu verliebst? Du würdest so eine Möglichkeit nie zulassen, denke ich, denn wenn man ein Kind hat, dann muß man auch dazu stehen und Verantwortung zeigen. Dauerhaft.


Lieber , auch wenn mich vielleicht alle erschlagen mögen, ich denke dass Liebe zu Kindern, Eltern, Freunden, Hunden etc etc etwas ganz Anderes ist als die Liebe zu meinem Partner.
Von daher kann ich deinem Beispiel weder folgen noch zustimmen.

Ich werde hier nicht versuchen, die unterschiedliche Qualität dieser Liebe und auch den Unterschied in der Verantwortung die ich für mein Kind / meinen Partner übernehme zu erklären.

Für mich ist das so, es ist ein Faktum in meinem Leben, dass ich mein Kind nicht auf die gleiche Weise Liebe wie meine Partner. Die partnerschaftliche Liebe liegt vielleicht auf einer höheren, wirren, was-weiss-ich Ebene, ich kann es nicht erklären, ich fühle wie ich fühle, und weiss mit Sicherheit, dass es einen ANDERE Liebe ist.


Gruss

Thilde

09.03.2004 17:31 • #25


N
hi!
da mein gegenwärtiges thema der betrug ist, werde ich mich auch mal wieder äußern.
mein ex hat auch auf liebe gemacht. ansonsten hätte ich vielleicht nach dem ersten schock noch um ihn gekämpft -was heisst vielleicht, ich hätte ihn auf keinen fall einfach so gehen lassen. aber wenn er selbst sich für die neue, prickelnde leidenschaft entscheidet, denke ich nicht, daß es sinn macht, zu kämpfen. zumal ex überhaupt nicht bereit war, sich auseinanderzusetzten oder uns noch eine chance zu geben.
ich denke deshalb nicht, gerd, daß es so falsch ist, in so einem fall die beziehung zu beenden. denn: es gehören nun mal zwei dazu, die bereit sind, an den bestehenden problemen zu arbeiten. meiner meinung nach, sind menschen, die eine affäre haben, dazu nicht bereit. denn ansonsten hätten sie sich ja schon vorher mitgeteilt und sich bemüht die beziehung so zu ändern, daß sie wieder lebbar ist.

ich frage mich übrigens, ob die theoretischen gedanken, die hier aufgezeigt werden, überhaupt realistisch sind. bist du, , so tolerant, daß ein betrug deiner frau relativ problemlos für eure beziehung wäre? das ist jetzt nicht als angriff gemeint, sondern nur als frage.
denn wenn sich alle die hier aufgezeigten gedanken verwirklichen ließen, dann gäbe es kaum noch probleme in den beziehungen, oder.

fragende grüsse von nebel

12.03.2004 20:48 • #26


E
Nein Nebel,
so tolerant ist er nicht, so tolerant ist niemand. Warum auch? Dies alles ist ausschließlich s Sammesurium an Erzähltem, Erlesenem und möglicherweise auch geträumten Wunschvorstellungen einer nie endenen Meise. Ein guter Ratgeber, vertaue bloß nicht darauf, du siehst das schon ganz klar.

cocon

13.03.2004 01:35 • #27


A


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