Wie kann ich loslassen? Es tut so weh!

Ich würde so gern loslassen -

Hallo,

vor drei Jahren lernte ich ihn kennen - über eine Datingseite. Eigentlich hatte ich bis dahin schon ein paar komische Erfahrungen gemacht mit solchen Treffen, sodass ich da eher misdtrauisch zum ersten Treffen fuhr. Was soll ich sagen? Es schlug ein wie der Blitz. Wir trafen uns in den folgenden sechs Monaten regelmäßig und verbrachten freie Wochenenden miteinander. Irgendwann fragte ich, wie es nun weitergehen wird - kurzum: ich wollte eine Beziehung mit ihm. Er wirkte zögerlich und mochte sich nicht so recht festlegen. Also trafen wir uns unverbindlich weiter. Irgendwann wurden die Treffen seltener. Mal kam mir was dazwischen, mal ihm. Ich hatte ein seltsames Gefühl. Und ja: Er zog sich zurück. Bis er sich irgendwann gar nicht mehr meldete und auch auf meine Nachrichten nicht mehr antwortete. Damit begann die furchtbarste Zeit meines Lebens. Und sie dauert bis heute an.

Drei Monate später meldete er sich plötzlich wieder. Das hat mich so aus der Bahn geworfen, dass ich während der Arbeit aufs Klo gerannt bin und erstmal geheult hab. Seitdem haben wir uns einige Male wiedergesehen, aber nicht so privat oder intim wie zu Beginn. Irgendwann sagte er mir, dass er Nähe und Vertrauen nicht zulassen kann, dass er nicht weiß, ob er jemals richtig geliebt hat oder das überhaupt kann. Ich liebe ihn aufrichtig. Mit all seinen Fehlern und Macken, die meinen eigenen gar nicht so unähnlich sind. Aber ich bin nicht in der Lage, eine rein freundschaftliche Beziehung zu ihm zu haben. Das macht mich so kaputt. Weil ich immer hoffe, dass er sich eines Tages doch traut. Er sagte, er liebt mich - aber nicht so, wie ich es verdient hätte.

Gestern habe ich lebewohl gesagt. Ich möchte nicht bis zum Rest meines Lebens auf jemanden warten und dabei jeden Tag ein bisschen sterben. Aber das Schlimmste ist, dass ich gestern auch einen Freund verloren habe. Einen Seelenverwandten, einen der wenigen Menschen, der mich versteht. Ich möchte so gerne loslassen, aber der Gedanke, nie wieder mit ihm reden zu können, bringt mich um den Verstand

Danke für Euer Ohr.