Wie kann ich loslassen? Es tut so weh!

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Brennesselbusch
Naja, ich habe ihm immer wieder meine Beweggründe bezüglich der Trennung erklärt...ich habe allerdings das Gefühl, dass er es bis heute nicht wirklich verstanden hat.
Nach einem Suizidversuch meinerseits habe ich mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht. Während dieser Zeit hatten wir auch Gespräche mit meinem behandelnden Psychologen...auch hier hatte ich immer das Gefühl, dass er es nicht wirklich verstanden hat. Er ist gekränkt...und das kann ich auch verstehen....aber, er lebt sein Selbstmitleid so dermaßen aus...selbst nach einem Jahr hatten wir noch nie eine richtige Aussprache.
Die Situation mit meinem Sohn war wirklich sehr anstrengend und stellenweise ganz furchtbar!
Während dieser Zeit hat er sich oft zurückgesetzt gefühlt...kann ich zwar auch verstehen, aber die Angst um das eigene Kind steht in solch einer Lage eben im Vordergrund und ist ständiger Begleiter.
Mit dem Krankheitsbild meines Sohnes und den daraus resultierenden Symptomen kam er nicht wirklich zurecht, was natürlich immer wieder zu Reibereien zwischen uns geführt hat.
15.07.2016 22:44 •

Igluweis
Ist dein Mann immer noch Alk.?
15.07.2016 22:50 •
A
Wie kann ich loslassen? Es tut so weh!
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Brennesselbusch
Ja, das ist er...wie sooft sieht er das natürlich nicht so...dieser Ansicht war er aber schon immer.
Die Situation zu Hause erhöhte den Alk. immens. Auch diesbezüglich war ich der Meinung, dass eine Trennung helfen würde. Wie das momentan ist kann ich allerdings nicht beurteilen.
15.07.2016 22:52 •

Eswirdbesser
Du hast dich als Mutter für deinen Sohn entschieden, da die Lebenssituation es erforderte...


Du darfst lernen das er es nicht verstehen muss, weil er es net kann...

Das wirft dich auf dich zurűck...

Das du Verantwortung űbernehmen musst und das hast du auch für deinen Sohn getan...

Du hättest es aber gerne anders, er kann es leider net, sondern geht ins Selbstmitleid...

Fűhl dich gedrückt
15.07.2016 23:02 •
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N
Hallo liebe BB,
ich meine, die Trennung war der beste Weg für dich.
Dein Sohn braucht dich und auch du brauchst dringend Kraft für dich. So eine Beziehung behindert und laugt dich nur aus, wenn er außerdem noch so uneinsichtig ist.

Er ist ein erwachsener Mann und für sein Leben selbst verantwortlich.

Denke an dich und lass ihn los. Das klappt schneller, wenn du den Kontakt zu ihm abbrichst, gänzlich.

Alle Gute!
15.07.2016 23:05 •
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Brennesselbusch
Ich habe lange mit mir gerungen...mit wildfremden Menschen zu schreiben...aber schon jetzt bin ich irgendwie froh darüber! Es ist ein sehr schönes Gefühl, sich verstanden zu fühlen...
Danke!
15.07.2016 23:09 •
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Eswirdbesser
Du hast dein bestes gegeben...

Er ist erwachsen und für sich verantwortlich...

Du kannst keinen helfen/retten, der es net will...

Das zu Akzeptieren ist net leicht...

Du bist wichtig und dein Sohn...

Hast du noch psychologische Unterstűtzung?
15.07.2016 23:36 •
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Igluweis
@Brennesselbusch
Du hast einiges mitgemacht, und bei so manchen erinnere ich mich an meine vergangenheit. Du hast , bildlich gesehen, 3 Rucksäcke getragen, das ist Zuviel. Und mit dem Alk. ist eine schwere Last, kenn ich selber, wenn der Partner säuft. Wenn Sie damals nicht schwanger geworden wäre, hätte ich mich früher oder später getrennt. Für sowas gibt's die AA oder Entzugskliniken, dort müssen sie selber hingehen, nicht getragen werden. Die Trennung war gut für euch, Sonst wärst du und Sohn immer schneller in Richtung Abgrund gerauscht.
Ich wünsche dir eine Zeit der inneren Ruhe, auf das sie bald komme.
Und nu einen von einem wildfremden an eine wildfremde
15.07.2016 23:47 •
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G
Hallo,

meine Trennung liegt über 2 Jahre zurück.Auch ich habe den Kontakt abgebrochen nach 20 gemeinsamen Jahren (bin Mitte 50) und damit geht es mir entschieden besser als mit dem zuletzt wieder häufigeren Kontakt. Letztlich ist es für mich als wäre jemand gestorben, allerdings ohne mich an den guten Erlebnissen festhalten zu können. Unser Ende war schrecklich, ein warmer Wechsel mit vielen fiesen Dingen die offenbar dazugehören. Die ich mir leider viel zu lange angezogen habe und durch die ich meinen Selbstwert ernsthaft habe erschüttern lassen.

Ein Erdbeben im Leben sozusagen und nichts ist mehr wie es war. Jemand schrieb,nicht mehr die Frau zu sein, die man zum Zeitpunkt der Trennung war. Das bin ich auch nicht mehr. Alles wurde durchgerüttelt und ich musste mich ändern und neu entdecken. Spannend und schrecklich zugleich und verdammt kräftezehrend.Ich bin sicher emotionaler geworden, ich habe mehr Freundinnen, ich habe erkannt wie vielen Menschen ich wichtig bin und wie viele mir wichtig sind, habe Neues ausprobiert behalten oder wieder verworfen, mir neue RItuale zugelegt, eine andere Wohnung, Dinge selbst gemacht die ich sonst gerne vermieden habe. Und all das habe ich lange gemacht ohne mich wirklich gut oder überhaupt irgendwie dabei zu fühlen. Das fing erst nach und nach wieder an ganz langsam, wirklich wieder lustig sein zu können, wirklich dabei zu sein, nicht mehr immer wieder Heulanfälle zu haben, wieder ohne Fernsehen schlafen zu können, Alleinsein genießen zu können, die Wochenenden nicht mehr zu fürchten.

Die Wende kam bei mir im Urlaub mit anderen (egentlich bin ich überhaupt keine Gruppenreisende). Plötzlich konnte ich wieder unbeschwert sein, ich lache gerne und bin sehr humorvoll und bin gerne mit anderen zusammen und eigentlich auch gerne alleine. Auch ich habe mich wieder mehr dem Buddhismus zugewandt. Mir hat es sehr gut getan meinen Geist mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Aus all dem habe ich gelernt, dass es Zeit braucht und viel Aktivitäten und Geduld mit sich selbst Mein Herz war gebrochen und meine Seele durcheinander und das braucht Zeit um wieder ganz zu werden. Bei mir ging es aber auch darum mein Selbstmitleid endlich wieder über Bord zu werfen und mir klar zu machen, dass mein Leben nicht unendlich lang ist und ich nicht bis zum Rest meiner Tage verzweifelt sein möchte und um jemand trauere, dem ich lange nicht mehr wichtig bin.

Also liebe shabby es wird sicher besser, auf jeden Fall anders. Schau nach vorne und nicht so viel in die Vergangenheit, das war z.B. mein tägliches Sprungbrett in die Trauer. Schnapp dir das Leben, denn du hast nur eins. Das habe ich mir immer wieder vorgesagt. Mach das wovor Du Angst hast, denn das ist was Neues. Ich habe auch Frauenreisen gemacht, da trifft man viele mit ähnlicher Geschichte und es gibt ne Menge Spaß. Du wirst immer stärker werden und es auch spüren können.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
16.07.2016 07:08 •
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N
Zitat von Igluweis:Und nu einen von einem wildfremden an eine wildfremde

Das klingt so lieb. Musste schmunzeln...
16.07.2016 08:49 •

Brennesselbusch
Ja, das tut es! Auch ich musste schmunzeln und freue mich sehr, hier auf so liebe Menschen zu treffen!
16.07.2016 09:04 •

Flachzange
Ich hab keine Kinder, keine Ehe, daher kann ich nicht viel helfen, aber bei meiner jetzigen hat sehr vieles gepasst, was mir wichtig ist, wonach ich suchte. Auch wenn das vielleicht keine wichtigen Punkte objektiv betrachtet sind, subjekt ist das aber anders.
So das ich vielleicht doch was dazu sagen kann.

War gestern mit einem Kollegen unterwegs und der hat Dinge gesagt die einen Schalter umgelegt haben, zu Mal es mir gestern auch echt gut ging!

Durch die Dinge die er sagte, wurde mir klar, dass es nicht der Mensch ist der mir fehlt, sondern einfach nur die Dinge die mir in einer Partnerschaft wichtig sind.
Dann habe ich mich in die Situation begeben, noch mal mit ihr zusammen zu sein und mir die Frage gestellt: All das negative, das in der Beziehung ablief, ist es Wert das zu ertragen, für die wichtigen Punkte der Beziehung?
Die Antwort war ganz klar Nein! Sie fehlt mir als Mensch, ja, wollt sie niemals missen. Hab so gar versucht alles gerade zu biegen um sie nicht als Mensch zu verlieren.

Aber als das gestern Abend durch meinen Kopf ging, kam ein gewaltiges Nein.
Ich weiß jetzt noch mehr was meine Partnerin mitbringen muss. Und diese Punkte werten die Zickerein nicht auf. Es gibt dann halt doch Wichtigeres.
Dieser Schalter wurde gesteen umgelegt. Sie ist gewiss nicht aus meinem Kopf. Aber ich hab klare Gedanke.

Alles ein wenig durcheinander, aber vielleicht versteht der ein oder andere was ich meine.

Ganz viel Kraft, fühl dich gedrückt!
16.07.2016 09:18 •
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Brennesselbusch
Ja, ich verstehe was du meinst!
Dieses Nein kenne ich...phasenweise ist es schon in meinem Kopf....scheinbar noch nicht gefestigt genug...
Nach allem, was ich im letzten Jahr auf Grund der Trennung erlebt habe, sollte man meinen, dass das Nein viel klarer ist....dauerhaft....alles hat seine Zeit...vielleicht komme ich irgendwann auch an diesen Punkt.
16.07.2016 09:24 •

V
Zitat von Brennesselbusch:Nach allem, was ich im letzten Jahr auf Grund der Trennung erlebt habe, sollte man meinen, dass das Nein viel klarer ist....dauerhaft....alles hat seine Zeit...vielleicht komme ich irgendwann auch an diesen Punkt.


Du hast ihn wirklich geliebt und liebst ihn noch. Das ehrt dich, finde ich. Es dauert eben, bis der Verstand, der dich zur richtigen Entscheidung geführt hat, dem Herzen klar gemacht hat, was Sache ist. Das kenne ich gut.
Finde es toll von dir, wie stark du bist. Du bindest dich nicht gleich an den nächsten, sondern schließt erstmal ab und kümmerst dich um dich und deinen Sohn! Ganz toll
Auch wenn das jetzt erstmal der vermeintlich schwierigere Weg ist.
16.07.2016 09:31 •
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Brennesselbusch
Danke, für diese lieben Zeilen!
Es ist erstaunlich, wie viel Verständnis ich hier finde...
Ja, das mit dem Herzen ist eben so eine Sache...der Verstand ist ganz klar....wenn da das Herz nicht wäre...
Wenn ich meinen Sohn betrachte, seine Entwicklung im letzten Jahr verfolge...dann weiß ich, dass ich doch etwas richtig gemacht habe, auch wenn noch nicht alles überwunden ist...
Das alleine war es wert!
16.07.2016 09:37 •
A
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