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Wie lange ging euer Liebeskummer / welche Strategie?

L
@silos kannst du dir immer wieder zwischendurch sagen, dass du völlig ok bist, so wie du jetzt bist? Oder auch nur ich bin.

Die Veränderungen kommen von alleine, und ganz bestimmt in die richtige Richtung! Aber die kostbare Gegenwart, dieser hauchdünne Spalt, der Kontakt zu uns selbst: Im Hier und Jetzt, bist du komplett und ok! Liebenswert! Lebendig!
Und und und...

Du schaffst es ans andere Ufer.
Gleichzeitig bist du schon da.

03.04.2025 06:13 • x 3 #316


Ete
@silos nenn es negativ ich nenne es realistisch, aber da hat jeder seine einzige Realität.

Und worüber ich mich für dich wirklich wirklich freue ist, dass du weist, dass du auf jeden Fall nochmal so eine findest. Ich weiß für mich hatte ich meien Chancen


Und wieso schreibst du ihr dann nicht mehr als nein oder lass mich in Ruhe kann nicht kommen. Und dann egal

03.04.2025 06:26 • x 1 #317


A


Wie lange ging euer Liebeskummer / welche Strategie?

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Birkai
Zitat von silos:
Ja da ist mit Sicherheit was dran. Sagen ja auch meine Ärzte zum Beispiel.

Arbeitest du denn mit deiner Therapeutin an diesem Thema?

Zitat von silos:
Wie viel ich dran denk ihr noch EINMAL zu schreiben wie sehr ich sie vermisse und liebe...ihr noch EINMAL zu sagen dass ich sie gern wieder hätte...ihr noch EINMAL sagen, dass man täglich an sie denkt. Es macht mich fertig....es zermürbt mich.

Wenn es dich so beschäftigt, mach es doch einfach. Schreib ihr einen Brief, ob du ihn dann abschickst, kannst du dir ja noch überlegen. Ich habe hier auch noch einen Brief an meinen Ex zu liegen, den ich mal geschrieben habe, als es mir nicht gut ging. Abgeschickt hab ich ihn dann nie, weil ich festgestellt habe, dass ich mit diesem Mann ein gemeinsames Leben nicht mehr vorstellen kann.

03.04.2025 06:44 • x 3 #318


S
Zitat von Birkai:
Arbeitest du denn mit deiner Therapeutin an diesem Thema? Wenn es dich so beschäftigt, mach es doch einfach. Schreib ihr einen Brief, ob du ihn ...

Ja ich arbeite in meiner Gruppentherapie seit Jahren so an allem möglichen. Hat auch in vielen Bereichen viel gebracht.
Und seit ganz ganz neuestem bin ich dazu noch in einer Einzeltherapie die sich nur mit dem inneren Kind und die Trennung der Eltern etc.. beschäftigt


Ja vielleicht schreib ich echt einen Brief. Irgendwas muss ich vielleicht machen

03.04.2025 06:53 • x 1 #319


QueenA
Guten Morgen @silos
Guten Morgen @Ete
Guten Morgen @ll

Silos dein letzter längerer Beitrag gefiel mir zu lesen im mittleren Absatz schreibst du nämlich von Wissen darum, dass es noch andere Traumfrauen gäbe und nur der Zeitpunkt gerade noch nicht da wäre: top!
Dann schreibst du, dass du sie im Grunde gerne kontaktieren wollen würdest und es als schwäche ansiehst. Wieso? Wer sagt, dass es eine Schwäche ist so zu handeln?
Texte den Brief, schreib ihn in Ruhe und mit deinen Gefühlen. Schick ihn ab oder nicht, das wirst du dann entscheiden und die Entscheidung ist dann richtig! Ihre Reaktion kannst du nicht absehen und vielleicht kommt auch nichts mehr 0%: maybe ist das dann aber dein Abschluss, den du brauchst?!
Zum Thema andere Frauen: klar, gibt es die und iwo sitzt eine, die genau dich möchte - sowie Du bist! Sobald Du innerlich Dich befreist von Deiner Ex: bist Du bereit und wirst auch neue Leute anziehen: der Lauf des Lebens! Man selbst entscheidet wann man das möchte!
@Ete, zieh dir aus dem Text raus was dich ebenso anspricht, wünsche dir alles Gute und Hoffnung/Vertrauen auf neuen Wegen!
Alles Liebe!

03.04.2025 06:58 • x 2 #320


Birkai
Zitat von silos:
Und seit ganz ganz neuestem bin ich dazu noch in einer Einzeltherapie die sich nur mit dem inneren Kind und die Trennung der Eltern etc.. beschäftigt

Das hilft dir hoffentlich weiter.

03.04.2025 06:59 • x 3 #321


L
Was mir noch zum Thema Loslassen des/der Ex eingefallen ist:
Es geht besser wenn man die Perspektive wechseln kann, den Blick auf die Person, auf das was passiert ist.

Manche müssen sich dann eingestehen, dass sie Gewalt erlebt haben, in irgendeiner Form, dass ihnen etwas angetan wurde, massig Federn gelassen haben.

Man ist ohne Versulden in einer Defensivposition gelandet, die das Gehirn als gefährlich einordnen muss. Die Stressreaktion kostet dabei so viel Kraft, dass man sich nicht verändern kann.

Erst wenn man sich mit dem enormen Verlust beschäftigen kann, mit dem, was einem angetan wurde, wenn man trauern und verarbeiten kann, dann kann man bei sich ankommen.

Es gibt in anderen Kulturen alte Volksgeschichten, die über zig Generationen weitergegeben wurden. Einige enthalten das Element des kompletten Verlusts, des Verlust des Lebens, der Vernichtung durch einen Aggressor oder durch eine Gewalt. Das vernichtet werden.
Und die Phase der Veränderung: aus der Asche des Komplettverlustes die Knochen sammeln und aus eigener Kraft die Lebensgrundlage zusammensetzen, zu einer neuen, ehemals gebrochenen, aber extrem zähen Kreatur, die erst eingeht wegen der brutalen Vernichtung, die aber trotz der Vernichtungsattacke widersteht und weiterlebt - mit allem, was da noch ist.
Knirschende Knochen, gefletschte Zähne, gebeugter Rücken, verbrannte Haut, die Vernichtung ist der Kreatur anzusehen, die Veränderung ist nicht zu leugnen, aber es ist nicht das Ende! Die Kreatur hat die Kraft, sich selber neu aufzurichten und sich neu zu erfinden. Den Funken des Überlebenswillens, des Ichs, der Kreatur knurrend und gebeugt in sich zu hegen.

Wer will sich diese Kreatur, diesen unermesslichen Schmerz anschauen?
Wer das hinkriegt, sich den Verlust, den Schmerz, den Preis des Erlebten vorbehaltlos und selbst-ehrlich anzuschauen, der kann loslassen und neu beginnen.

Das ist wie Autounfall. Steig aus, lass dich meinetwegen rausholen, schau dir an, oder lass dir mithilfe anderer Fachleute anschauen, was von der Karre übrig ist.

Der Unfall ist real. Auch wenn es sich komplett unreal anfühlt. Es ist passiert. (kognitive und emotionale Dissonanz).

Du kannst überlegen, wann du in der Lage bist, die grausame Realität anzuschauen, du kannst die Distanz zum Ereignis etwas mitbestimmen, aber du kannst durch Wegschauen oder das Beschäftigen mit einer Sucht nicht die Vergangenheit ändern.

Aber wenn du bereit bist zu akzeptieren, dass da von allen Seiten, innen und außen etwas für immer beschädigt ist, und dass nicht du bestimmen kannst, was und wieviel kaputt ist, kannst du besser akzeptieren, dass es einen neuen Plan geben muss (Selbstmitgefühl, deinen Plan entwerfen, ausprobieren), und zwar ohne dieses eine, kostbare Auto, denn das ist für immer Schrott.

Auf das Schrottauto zu starren und nicht zu fühlen, welche kostbaren Federn du völlig unschuldig, mit Liebe und Hoffnung im Herzen gelassen hast, ist der Stillstand, in der die Suchtbeziehung immer weitere Runden drehen kann.

Nehme der Suchtbeziehung Zeit und Raum, und nehme Beziehung auf zu dir, schonungslos ehrlich, mit gefletschten Zähnen und knirschenden Knochen, krieche knurrend mit dem Funken der Glut des Einzigartigen in dir aus der Asche des Totalverlustes!

03.04.2025 10:38 • x 2 #322


L
warum schreibe ich das so episch:
Wir haben alle eine große Herausforderung, Verluste in dieser Größenordnung zu verabeiten. Tod des Partners, von Kindern, Verlust der Familie, des Lebensmittelpunktes.

Das sind enorme Herausforderungen, die uns Grenzen spüren lassen, mit denen wir nicht umzugehen wissen. Es scheint nicht bewältigbar, es scheint keine Strategie zu geben, es hebt uns aus den Latschen.

Um diese Hammeraufgaben zu würdigen schreibe ich das.

03.04.2025 10:43 • x 2 #323


S
Ich muss mir echt was einfallen lassen....seit der Trennung vor weit über einem Jahr gehts ja sowieso nicht gut aber irgendwie sind insbesondere die letzten Wochen nochmal anders. Warum keine Ahnung....Das einzige was sich verändert hat (was mir einfällt) ist, dass sie einen Partner vermeintlich hat und ich aufgehört habe ihr ständig meine Gefühle mitzuteilen. Ob es daran liegt...keine Ahnung. Aber es ist einfach nicht mehr ertragbar. Jeden Tag fühl ich mich schlecht. Jeden Tag grübel ich bis zum erbrechen. Jeden Tag vermiss ich so viel.
Zum Glück gibt es auch mal paar Stunden in denen ich so sehr abgelenkt bin, dass es mal eine Verschnaufpause gibt. Ab der ersten Millisekunde wo ich dann wieder in den Liebeskummermodus wechsel spür ich nichts mehr von der Erholung. Gar nichts.

Also entweder muss ich von meiner Ex los kommen oder ich muss sie zurück bekommen. Beide Szenarien fühlen sich gleich weit weg an. Gefühlt Chance gleich 0.

Mir bleiben so viele Nachrichten im Kopf von anderen Menschen (im Internet)...wie sie beschreiben wie es ihnen Jahrelang so ging. Das hält man doch nicht aus. Ausserdem bleibt mir im Kopf, dass es bei manchen nur besser wurde als eine neue Liebe ins Leben trat. Was ich davon halten soll weiss ich selber nicht. Selbst wenn dass sicher funktionieren sollte...wo findet man denn so einfach jemanden.

Ich denke ich schreibe meiner Ex am Wochenende einen Brief. Mit allem was ich fühle und denke. Ich weiss sonst nicht was ich machen soll. Es ist ja nicht so dass ich unendlich Depressionen habe und Suizidgedanken entwickel (sowqd hatte ich früher schon im Leben)...aber einfach durchgehend Tag für Tag traurig und verzweifelt zu sein reicht schon aus, damit man zermürbt wird.

Ich merke komischerweise ja wenn ich durch datingapps scrollen, dass da so sympathisch und gut aussehende Menschen irgendwo sind. Aber das ist halt nur auf meinem handydisplay. Ich bin so weit weg von solchen Menschen wie man nur sein kann. Das zieht mich runter und hindert in meinen Augen auch massiv den Prozess der Heilung. Wenn ich da an meine Ex denke...die hat halt einfach kein Problem potentielle Partner kennen zu lernen. Somit kommt man da auch im Leben immer wieder weiter und man hängt nicht über so lange Zeiträume im Liebeskummer fest.

Oh man ist das eine k****

04.04.2025 05:36 • #324


Ete
@silos du kannst ja den Brief schreiben und erstmal bei Seite legen dann nochmal drüber lesen.

Ich will nach 4 Monaten auch einen Brief schreiben. Bespreche das auch mit meiner Therapeutin und sie sagt einfach ein paar Tage später drüber lesen

04.04.2025 05:54 • x 1 #325


B
@silos
Ich lese ja jetzt schon seit geraumer Zeit mit und es tut mir leid für dich, weil es dich so quält.
Vielleicht wird es auch erst besser, wenn du gelernt hast, dich selbst mehr oder mindestens genauso zu lieben und zu schätzen wie sie...

Ich glaube einfach, kein Mensch ist so perfekt wie du deine Ex Freundin beschreibst.

Hast du mal paradoxe Intervention probiert? Aber bitte nur, wenn du dadurch nicht in eine suizidale Krise gerätst...vielleicht machst du das in therapeutischer Begleitung...

Also nachdem ja alles mit loslassen , ablenken usw. Scheinbar nicht hilft - mach das Gegenteil:

Überhöhe sie noch weiter, erhebe sie zur Göttin auf dem Thron und mach dich noch kleiner, zum unfähigen Wurm der ohnmächtig und hilflos zu ihr aufblickt....
Und spinne das weiter, dass du am besten gleich ins Kloster gehst und den Rest deines Lebens ihrer Anbetung widmest, weil ja keine andere deiner Göttin nahekommt und du nie wieder eine andre lieben kannst...also wie Nonnen sich aus Bräute von Jesus bezeichnen, wirst du zum Mönch, der sein künftiges Leben nur noch dem Gedenken und der Anbetung seiner Ex widmet...

Sowas hat bei mir schon manchmal geholfen...

04.04.2025 06:47 • x 1 #326


Ete
@Bergfichte sowas habe ich noch nie gehört und finde darüber auch nichts im Netz

04.04.2025 20:22 • x 1 #327


B

Odette
@Ete

Einfach bei Google eingeben und da kommen zig Einträge zu.
Auch ein Wikipedia-Beitrag

04.04.2025 20:25 • #329


L
@Ete das ist eine Strategie, um Ängste bzw. Zwangsgedanken loslassen zu können. Gute Strategie um die Intensität und Häufigkeit von Ängsten u Zwängen umkehren.

Hat mit der Tendenz zu tun, trotz großer Ängste / zwanghaften Gedanken nach Unterbrechungen zu suchen, was vom Gehirn als Vermeidungsverhalten registriert wird.
Deshalb werden die Ängste / zwanghafte Gedanken immer und immer wieder aufs Tablett gebracht.

Bei der Vorstellung zu übertreiben steigert man zunächst Angstgedanken bzw. Zwangsgedanken, es wird kein Vermeidungsverhalten gewählt und die befürchteten katastrophisierenden Folgen der Befürchtungen werden konkretisiert.
Das Gehirn kann wie bei einer Konfrontation mit einem Angstauslöser richtig hochfahren, aber auch aus eigenem Antrieb die innere Anspannung wieder runterfahren.
Das wird als Lernprozess vom Gehirn weiter unterstützt und verstärkt, wenn man den Angst - bzw. Zwangsgedanken genug Zeit und Raum gibt.

04.04.2025 20:38 • #330


A


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