Wie lange trauern?

Wir sind mit 17 zusammen gekommen, waren ein Paar was temperamentvoll und stur war, haben gestritten und uns geliebt, getrennt und immer wieder zusammen. Konnten nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Die Trennungen waren mal 3-4 Wochen, mal 2-3 Monate. Dann mit 26 kam er von einer 1- jährigen Montage aus Australien fast als Alk. wieder- dann ging es gar nicht mehr. Wir trennten uns. Für 3 Jahre. Danach haben wir uns zufällig auf der Straße wieder getroffen und bäng waren alle Gefühle wieder voll da. ( waren eigentlich auch nie weg- niemals für jemand anderes so empfunden) Dann sind wir wieder zusammen gekommen. Geheiratet, 2 Kinder bekommen, Haus gebaut, wir wären im Dezember 17 Jahre verheiratet.

So aus der Entfernung gefragt, waren es schöne Jahre oder wurde es von Jahr zu Jahr schlimmer? Hast du dich wohl gefühlt, geliebt, verstanden?

Zitat von Heffalump:

So aus der Entfernung gefragt, waren es schöne Jahre oder wurde es von Jahr zu Jahr schlimmer? Hast du dich wohl gefühlt, geliebt, verstanden? ...

Es waren intensive Jahre, voller Liebe und Abenteuer. Wir haben eine ganze Zeit eine Sprache gesprochen , viele gemeinsame Projekte geschafft, als wir geheiratet haben, war ich sooo glücklich, er sagte , dass ich seine Traumfrau war; hübsch,klug und fleißig das kippte vor 2-3 Jahren, plötzlich bin ich nicht mehr gut nicht mehr genug, lästig,
Er will mehr. Er sagte: nur lieben reicht nicht er will sich wieder jung fühlen, will Abenteuer

Zitat von Sanmaj75:

er will sich wieder jung fühlen

Wer will das nicht. Aber doch nicht so:

Zitat von Sanmaj75:

plötzlich bin ich nicht mehr gut nicht mehr genug, lästig

er hat dir ja noch einiges mehr an de Kopf geworfen

@Sanmaj75 Meine Frau und ich galten überall als Traumpaar. Alle haben uns bewundert, um das tolle Leben und die tollen Kinder. Meine Frau war aber, wie ich später erfahren musste, niemals wirklich glücklich und beschwerte sich immer über ihr Leben, bezeichnete es gegenüber Freunden und sogar Fremden(!) als goldenen Käfig. Unglaublich!

Sie konnte tun und lassen, was sie will, sie war eine der unabhängigsten Frauen, die ich kenne und ich habe sie niemals eingeschränkt. Auch war ich weder eifersüchtig noch gewalttätig oder beleidigend, nur in den letzten Jahren wuchs die Spannung zwischen uns, weil sie mit den Kindern nicht klar kam.

Sie ist krank. Ein Histrioniker und Narzisst wird niemals glücklich werden, vermutlich auch ein Grund, warum sie immer noch an mir hängt und mit mir 6EX hatte und somit ihren neuen Partner betrogen hat. Sie hält mich warm, hält sich ihr altes Leben auf Abruf bereit, falls das neue Leben nicht so läuft, wie sie mag. Vermutlich auch der Grund, warum sie bisher relativ handzahm im Umgang war. Sobald allerdings mein Anwalt ihrer Anwältin die Kosten für den Trennungsunterhalt übermittelt, das dauert nicht mehr lange, wird sie ihre Tonart sicherlich ändern.

Heute traf ich sie kurz, sie musste etwas für den Sohn unterschreiben (er wird bald 18, ist noch minderjährig). Anstatt zu fragen, wie es den Kindern geht, fragte sie nach den Noten des Sohnes (er ist in der Oberstufe Gymnasium). Ich sagte ihr, dass ich ihr das nicht sagen kann, weil der Sohn das nicht will (will er wirklich nicht!). Dann meinte sie, sie würde im Sekretariat nachfragen, weil sie noch sorgeberechtigt sei. Ich antwortete: Bald bist Du nichts mehr für ihn (war gar nicht so beabsichtig, kam so aus meinem Mund). Sie war ganz baff und ich ging. Keine Ahnung, ob sie es wirklich verstanden hat.

Liebe Sanmaj,
es wurden hier ja schon viele liebe, wahre, tröstende und auch wachrüttelnde Worte gesprochen und das ist auch
schon das was ich dir noch einmal mitgeben wollte. Du schreibst im Eingangspost ja deine Freunde/Umgebung reagieren
inzwischen genervt und mein Tipp wäre daher auch genau der, komm hierhin wenn du Trost und Zuspruch brauchst.
Mein Mann hat sich nach nur 10 Jahren getrennt und auch bei mir hat das enge Umfeld eher erleichtert reagiert (hatte
anfangs sogar Angst mit Ihnen drüber zu sprechen) und ich denke so ist das bei den Menschen die einen lieben, die sorgen
sich und die sehen es von außen und ohne Emotionen. Hier sind nur Leute die deine Art von Kummer kennen und dselbst
schon da durch sind und mir hat das enorm geholfen hier noch mal Input zu bekommen.
Und zum Thema Familie ausgetauscht, wir haben im Bekanntenkreis ein Paar das auch sehr schnell nach der Trennung
beidseitig wieder liiert war und ich habe mich damals gewundert und da meinte mein Mann wer weiß wie lange die das innerlich
schon verarbeitet haben (hätte ich damals gewusst mit welchem Hintergedanken er das sagte ...) und ich könnte mir bei deinem Mann etwas ähnliches vorstellen. Der hat über die Jahre den Respekt vor dir verloren und sich innerlich schon gelöst gehabt.
Das tut weh und das ist schwer zu verstehen, aber du schaffst das! Das Forum steht hinter dir!
Mir hat es übrigens auch irgendwo geholfen zu sehen wie weit er schon ist mit abschließen und los lassen, weil ich
quasi keine Chance hatte zu kämpfen. Und mir sagte jemand im Forum vielleicht war seine Art um euch zu kämpfen nicht schon
früher zu gehen. Das hat mir echt geholfen ein wenig abzuschließen und nach vorn zu sehen!
Fühl dich gedrückt, du bist nicht allein!
Liebe Grüße
Superdropsi

Zitat von Sanmaj75:

Wir sind mit 17 zusammen gekommen, waren ein Paar was temperamentvoll und stur war, haben gestritten und uns geliebt, getrennt und immer wieder zusammen. Konnten nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Die Trennungen waren mal 3-4 Wochen, mal 2-3 Monate. Dann mit 26 kam er von einer 1- jährigen Montage aus Australien fast als Alk. wieder- dann ging es gar nicht mehr. Wir trennten uns. Für 3 Jahre. Danach haben wir uns zufällig auf der Straße wieder getroffen und bäng waren alle Gefühle wieder voll da. ( waren eigentlich auch nie weg- niemals für jemand anderes so empfunden) Dann sind wir wieder zusammen gekommen. Geheiratet, 2 Kinder bekommen, Haus gebaut, wir wären im Dezember 17 Jahre verheiratet

Das klingt aber schon nach reichlich Drama und einer On-Off-Beziehung und wenn Letzteres zutrifft, dann schaukelt sich das Konfliktpotenzial immer weiter hoch und die Gefühle und der Respekt immer weiter runter.
In solchen On-Off-Beziehungen wird die Verliebtheit oft unbewusst mit der Intensität von Gefühlen vermischt wird. Je stärker die Emotionen sind, nicht nur die Positiven, sondern auch die Negativen, desto mehr fokussieren sich die Partner ja oft aufeinander.
Irgendwann knallt´s dann so dermaßen, dass einer nur noch, vernünftigerweise, aussteigen möchte.

Zitat von Sanmaj75:

nur lieben reicht nicht er will sich wieder jung fühlen, will Abenteuer

Der hat Probleme mit seinem Alter und wenn er selber in der dreijährigen Trennung keine Beziehung geführt hat, sondern nur kurze Geschichten, dann könnte es durchaus sein, dass er Erfahrungen vermisst.
Beziehungen mit anderen oder wenigstens mit einer anderen Frau. Nach dem Motto ist es das jetzt gewesen? Gibt´s da nicht noch viel mehr?.

ach männo... es ist immer blöd, wenn sich einer in der beziehung weiter entwickelt und der andere nicht, oder in eine ganz andere richtung!

@TomGT Unser größtes Kommunikationsproblem ist, dass wir nicht zuhören, um zu verstehen, sondern um zu antworten.

Du möchtest nur deine eigene Geschichte erzählen, das ist auch legitim. Dafür hast du aber deinen eigenen Thread. Ich empfinde es als respektlos @Sanmaj75 gegenüber, wenn du hier ständig eigene Story ausrollst.

Ich muss wirklich sagen, dass der Austausch hier mit Euch mir wirklich viel bringt. Es gibt tolle Gedankenansätze und Erfahrungswerte und ich werde da noch einiges zu verarbeiten haben.
Ich wollte nur vielen Dank dafür sagen.
Liebe Grüße
Sandra

Ich kann der TE auch nur sagen, dass 8 Monate noch nicht zu sehr lang sind. Und es ist auch nicht verwunderlich, jemanden die Liebe seines Lebens zu nennen aber trotzdem am Ende eine schlechte Beziehung geführt zu haben.

Bei mir war das nach 6 Jahren so. Und ich habe ein ganzes Jahr gebraucht bis ich zu 90% darüber hinweg war.

Mittlerweile ist es 15 Monate her und ich merke dass es immer besser wird. Trotzdem kommen ab und zu die Gedanken zurück, dass sie nun einen besseren hat und ein tolles Leben führt. Das dachte ich am Anfang täglich. Und ich konnte nichts dagegen tun. Aber nach einer gewissen Zeit weiß man, dass das nur eine Fantasie ist. Die vielleicht gar nicht so stimmt. Die vielleicht am Anfang gestimmt hat, aber nach so langer Zeit, dürfte auch in der tollsten Partnerschaft eine gewisse Realität angekommen sein. Das muss man sich klarmachen.

Und auch, dass die eigene Beziehung nicht mehr schön war. Auch wenn es die Beziehung zur Liebe des Lebens war. Und dass man eigentlich selbst aus der Beziehung heraus wollte, es aber nicht konnte. Und dass man nur so verletzt ist, weil man ersetzt wurde.

Andererseits wäre man vielleicht gar nicht aus der Beziehung herausgekommen, wenn man nicht ersetzt worden wäre. Also hat man selbst auch etwas gewonnen.
Freiheit.

Diese Freiheit war mir am Anfang total egal. Bestimmt fast ein Jahr. Aber mittlerweile genieße ich die Freiheit. Ich merke wie froh ich werde, frei zu sein. Ich merke, wie froh ich bin diese Frau nicht mehr neben mir zu haben, ihre ganzen Probleme nicht mehr lösen zu wollen und mir auch nichts davon anhören zu müssen.

Ich habe neulich ein Interview gelesen, darin stand, dass man ca. 1 bis 2 Jahre braucht, um komplett loszulassen. Wenn ich meinen Werdegang ansehe, scheint mir das ein guter Wert zu sein. Bei 30 Jahren könnte das sogar noch länger dauern. Aber verzage nicht. Irgendwann ganz plötzlich merkt man, dass man der Freiheit etwas abgewinnt.

Und dass man sich nicht mehr ständig denkt wie toll es der Ex nun geht. Sondern, dass Ex und Next nach einer Phase der Verliebtheit irgendwann auch ihre schlechten Seiten zeigen und ihre Probleme aufeinander abladen. Probleme, die einen nichts mehr angehen und die man los ist.

@ImKreis ersetzt zu werden ist so ein schlechtes und trauriges Gefühl. Ich weiss nicht, wie ich damit abfinden kann. Jeden Tag nur heulen und traurig sein

Zitat von alptraum:

Jeden Tag nur heulen und traurig sein

Die ersten drei Monate sind die schlimmsten

Und noch etwas dazu, dass die Freunde irgendwann nicht mehr zuhören können und wollen. Das ging mir auch so. Nach ca. 3 Monaten habe ich dann hier im Forum eine sehr nette Frau kennengelernt.

Wir haben uns angefreundet, wir haben uns gegenseitig unser Leid geklagt, wir haben uns unterstützt und mittlerweile ist diese Frau eine sehr gute Freundin von mir. Ab und zu besuchen wir uns, wir schreiben uns oft und berichten uns von irgendwelchen amourösen Abenteuern oder geben uns gegenseitig weiter Ratschläge.

In der Zeit, in der wir beide in tiefer Trauer um unseren jeweiligen Partner waren, hat ja keiner von uns klar gesehen. Und es war dann ganz gut, bei dem anderen von außen auf die Situation zu schauen und ihm einen Rat geben zu können. Außerdem konnte man sich immer wieder über das gleiche auskotzen und der andere hat es sich geduldig angehört, weil er genau wusste, wie man sich selbst fühlt.

Ich bin sehr froh, dass ich diesen Menschen getroffen habe und nun besteht diese Freundschaft seit einem Jahr und ich hoffe sie besteht noch viele Jahre oder für immer weiter.

Dabei gab es nie irgendwelche Annäherungen ero. oder 6ueller Art. Es ist einfach eine tolle Freundschaft mit einer Frau, mit der ich absolut auf einer Wellenlänge bin. Ohne die Trennung hätte ich diese Freundin nie getroffen.

Vielleicht findest du ja auch jemanden außerhalb deines Freundeskreises, der in der gleichen Situation ist und ihr könnt reden. Du musst nur aufpassen, dass ihr euch nicht gegenseitig weiter hinunterzieht, sondern ihr euch Mut macht. So war es bei uns.

@Heffalump heute ist bei mir das 4. Monat. Schon von Frühling bis Sommer, es wäre so wie gestern passiert