Ich bin da bei der Seherin, Selbstliebe ist ein komplexes Konzept und das Gelingen ist tagesformabhängig.
Mir haben drei Sachen geholfen:
a) Jahre lange Gesprächstherapie bei einer für mich sehr passenden eher an Langfristigkeit orientierten Therapeutin. Die ersten fünf Jahre waren sehr geprägt von dem Aufarbeiten tiefer Verletzungen, Verständnis und authentischer Akzeptanz bestimmter Konzepte wie Eigenverantwortung, andere nicht ändern zu können, wer ich tatsächlich bin und nicht immer in eine Idee von mir zu verfallen, Umgang mit negativen Gefühlen etc.
b) Sinnstiftende Tätigkeit in einer Stadt, die ich liebe.
c) authentische Freundschaften mit Menschen, die mir immer wieder zeigen, das Perfektion auch nur was für Angsthasen ist.
Zu meiner Therapeutin gehe ich immer noch, nicht weil ich es unbedingt brauche, sondern weil ich es noch immer als unglaublich hilfreich empfinde, um mir Stück für Stück ein positives, gesundes Leben aufzubauen. Und naja sicher auch, weil ich hin und wieder super empört darüber bin, daß das Einfache und das für mich Richtige zwei verschiedene Sachen sind.
Ich bin halt ganz gerne so eine Beschwer-Amsel, ich jammere auch die Trainer beim Sport, zu dem ich nie, nie, nie hingehe, an, weil mir die Übungen am bezaubernden Hintern gehen.
Sinnstiftende Tätigkeit ist mir nicht in den Schoß gefallen, aber ein bissl ein Glück war auch dabei, aber die meisten Menschen haben ja auch in der einen oder anderen Sache ein bissl Glück. Trotzdem war und ist es harte Arbeit und nicht jeder Tag macht Spaß.
Nach langem hin und her habe ich begriffen, daß man für gesunde familiäre Beziehungen und Freundschaften zu großen Teilen auch selbstverantwortlich ist. Zum einen muß man manche Menschen los lassen, egal wie hart das ist oder wie sehr man glaubt, daß diese doch aber xyz und zum anderen muß man in die gesunden Beziehungen auch investieren und auch das kann sehr anstrengend sein.
An guten Tagen find ich mich und mein Leben ur super, an weniger guten Tagen hadere ich halt ein wenig mit mir oder dem Universum, an schlechten Tagen mit beidem. Aber mögen tue ich mich schon und zwar so sehr, daß ich sehr darauf achte, wen und was ich denn in das sehr nette Leben, was ich mir da aufgebaut habe, hinein lasse.
Ach und Humor hilft immer.