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Wie loslassen und für Kind stark sein?

Ortrere
Zitat von Ilea123:
Ich will auf keinen Fall, dass sie irgendwann denkt, sie müsse mich anlügen, damit es mir gut geht, aber dennoch würde ich ihr gern meine momentane Traurigkeit erklären...vielleicht im Sinne von traurig, dass Mama und Papa sich nicht mehr lieben, aber nicht deine Schuld und dann zeigen und sagen, dass es ok ist, wenn sie bei der Neuen ist, Spaß hat und mir davon erzählt?

Wenn ich richtig gelesen habe, ist Eure Tochter 2,5 Jahre und damit viel zu klein für fremde zwischenmenschliche Emotionalität. Sie hat noch vollauf damit zu tun, die auf sie bezogenen Emotionen einzuordnen, ihre eigenen passend rauszulassen und lernt rund um die Uhr Urvertrauen. Hilf ihr dabei, indem Du für Sie der sichere Hafen bist.
Deine Tränen über den Verlust ihres Vaters sollte sie nicht sehen, denn für so einen Zwerg ist der Papa genauso lieb wie die Mama, beide sind unerreichbar stark und sollen das auch bleiben. Die neue Frau ist auch eine Mama und ebenso stark. Dein Kind weiß doch nichts über klassische Familienstrukturen, gib ihr zusammen mit den beiden anderen Erwachsenen das sichere Gefühl, dass ihre Familie im besten Sinne klassisch ist!
Ich selbst habe 25 Jahre als Next mit 2 Jungs von 2 Exen , dann selbst Mutter und inzwischen Ex mit Next mit 2 eigenen Kindern überlebt, wir haben das fast die ganze Zeit locker, selbstverständlich und fröhlich gehandhabt, die nun 4. Frau ist bisschen aus der Art geschlagen, aber alle Kinder sind nun groß. Da ist es nicht mehr schlimm

Alles Gute für Euch alle! Auch Ihr schafft das, was doch längst normal ist.

08.09.2019 21:06 • x 1 #16


Ilea123
Danke, Sevi!

Und danke, Gartenfee17....so sehe ich das auch. Ich bemühe mich um Neutralität, aber es ist mit meiner derzeitigen Gefühlslage leider noch nicht möglich - zumindest nicht gegenüber dem Ex. Ich weiß aus Erfahrung, dass sich das irgendwann beruhigt und dann wird die Neutralität und der Wechsel auf die reine Elternebene einfacher. Die Gefühle zu unterdrücken wäre total kontraproduktiv, es geht jetzt eher darum, sie irgendwie zu kanalisieren.

@Clementine44 : wie alt waren deine Kinder denn bei der Trennung? Und hast du mal irgendwas zu ihnen über deine Traurigkeit über die Trennung (if so) gesagt?

08.09.2019 21:14 • #17


A


Wie loslassen und für Kind stark sein?

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Ilea123
Danke Ortere! Ein sehr sehr hilfreicher Beitrag!

Schön, dass es bei euch meist fröhlich und entspannt war. Hattet ihr auch mit Betrügen und Anlügen zu tun?

Ich habe gerade erfahren, dass die Neue mit bei einem Fest war und die Kinder alle schön miteinander gespielt haben. Mein Magen hat sich umgedreht und ich fühle mich traurig und nicht richtig. Blöde Gedanken rasen durch meinen Kopf: Wieso habe ich es nicht geschafft, die Familie zusammenzuhalten? Was ist falsch mit mir? Warum kann ich nicht so entspannt und cool sein wie die Neue?
ABER: ich werde ihm nicht antworten. Ich werde ihm heute nicht schreiben (habe es den ganzen Tag nichz getan). Ich schreibe euch und weine.

08.09.2019 21:32 • #18


C
Meine Kinder waren 7 und 9. Ich war nicht traurig, da die Trennung von mir aus ging (mein Expartner war nicht so fein zu mir, jahrelang). Da er massiv Stimmung bei den Kindern gegen mich machte habe ich eher einen haß entwickelt. Die Kinder waren sehr irritiert. Ich war (alleine) beim kinderpsychologen und habe darum gekämpft, dass mein Expartner seine Emotionen nicht an den Kindern auslässt. Mit Erfolg, nach einigen Monaten. Ich habe den haß mit Erwachsenen besprochen, nur habe ich auf Anraten des Psychologen Dinge die mein Expartner bei den Kindern behauptete richtig gestellt, sachlich und kindergerecht. War nicht leicht! Aber den Kindern geht es sehr gut heute.

Bin auch selbst ein Scheidungskind, auch meine Mutter hat nie etwas Böses oder emotionales gesagt/getan, obwohl sie mehrfach betrogen wurde. Das war das beste für mich.

Es gibt nichts Schlimmeres für Kinder, als weinende Eltern...

09.09.2019 07:59 • x 1 #19


Sevi
Du solltest dir jemand erwachsenen zum reden suchen.
Deine Tochter mit deiner Trauer zu belasten wäre nicht gut.
Am Ende will sie noch Verantwortung übernehmen.
Solange Kinder so klein sind, und auch weit später, haben sie mit dem Stress der Eltern untereinander nichts zu tun.
Und man sollte ihnen das auch nicht aufbürden.
Die Traurigkeit ist deine.
Belaste deine Tochter nicht damit.
Eltern sind da um ihre Kinder zu schützen und sie nicht Gefühlen auszusetzen die sie absolut nichts angehen.
Deine Tochter hatte ein schönes Wochenende, da wäre es super schlimm würdest du jetzt mit deiner Traurigkeit daher kommen.
Da musst du dich wirklich im Griff haben.
Wenn sie nicht da ist kannst du weinen und dir den Magen umdrehen, aber ihr gegenüber solltest du nur auf die schauen und nicht auf deine Bedürfnisse, diese Traurigkeit bei ihr abzuladen.
Was hätte sie davon?
Nichts.
Massive Verunsicherung mehr nicht.
Das wäre egoistisch.

09.09.2019 11:02 • x 1 #20


Ilea123
Ja, ihr habt recht.
Ich bin mit einer Mutter aufgewachsen, die selten bis nie Gefühlsregungen gezeigt hat und sich dann als wir Kinder aus dem Haus waren sofort ohne Kommentar von meinem Vater getrennt hat und auch jetzt noch nicht mit ihm redet. Ich spüre den tiefen Hass meiner Mutter, aber es wird nicht darüber geredet. So möchte ich niemals werden. Ich hatte früher Probleme meine Gefühle richtig wahrzunehmen und versuche nun seit Jahren einen Zugang zu ihnen zu bekommen. Da habe ich wohl die Büchse der Pandora geöffnet
Nein, es ist schon gut, sich zu spüren...und mein Kind bekommt meine anderen Emotionen ja auch gut mit, aber meine Trauer und mein Hass gegenüber dem Ex haben bei ihr wirklich nichts verloren.
Vielleicht fragt sie später irgendwann mal selbst...

09.09.2019 11:52 • #21




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