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Wie loslassen und für Kind stark sein?

Ilea123
Hallo,
ich habe mich heute den ganzen Vormittag durch das Forum geklickt und es ist irgendwie beruhigend zu sehen, dass man mit dem Schmerz und den Problemen, die eine Trennung nach sich ziehen, nicht allein ist und es immer wieder aufbauende, sinnvolle und hilfreiche Antworten anderer Forumsteilnehmer gibt. Danke dafür!

Ich habe meinen Ex vor 10 Jahren kennen und lieben gelernt. Ich habe mich vorher auxh mit über 20 immer wieder schwer getan mich auf ernsthafte Beziehungen einzulassen, aber bei ihm wollte ich es unbedingt versuchen und schaffen (und das obwohl er damals schon 2 Kinder hatte und diese freundschaftlich mit seiner Exfrau gemeinsam großzog). Die Ausgangssituation war nicht einfach und auch er hatte zwar große Gefühle für mich, war sich aber nicht sicher, ob er sich schon wieder fest binden wollte. Was folgte war eine längere OnOff-Geschichte, bis wir schließlich eine längere Zeit einigermaßen harmonisch zusammenwaren (und es auch mit der Ex und den Kindern gut klappte).

Bei mir kam dann der eigene Kinderwunsch auf, was ihn in eine Krise und depressive Phase stürzte, bis er mir klar mitteilen konnte, dass er das nicht will und nicht kann (er sei erschöpft, es würde zu viel Zeit und Organisation in Anspruch nehmen (und somit weniger Zeit für ihn und die anderen Kinder bedeuten), es würde unsere Beziehung belasten etc . Im Nachhinein alles für mich nachvollziehbar, aber damals ein sehr großer Schock. Da mein Kinderwunsch so groß war, trennte ich mich von ihm.

Es war eine harte Zeit für mich, da ich dachte, nie wieder jemanden zu finden, den ich so lieben würde wie ihn. Auch beruflich war es sehr anstrengend, aber nach ca einem Jahr war ich so weit, dass ich anfing darüber nachzudenken, wie ich meinen Kinderwunsch jetzt verwirklichen kann und meinen Blick weitete. Und schwups, kam der Ex zurück mit größten Liebesschwüren und dass er jetzt dann auch Kind(er) mit mir will. Ich war ehrlich gesagt sehr überrascht und überrumpelt. Ich hatte nixht damit gerechnet und hatte in die Richtung gehende Hoffnungen gerade aufgegeben. Aber es war natürlich wie in einem Film und wunderschön für mich und 2 Monate später war ich schwanger.

Es war eine entspannte und für mich schöne Schwangerschaft, leider schwierige Geburt und Anfangszeit, aber dann war ich voll des Glücks und hormonell high. Die Kleine war keine gute Schläferin, aber sonst einfach Zucker! Es war sehr anstrengend, aber mir gings gut. Für ihn war es auch anstrengend und er war nicht hormonell high. keine Ahnung.
Ich wollte eigentlich so langsam wie möglich zuhause bleiben, aber ich habe irgendwann meine Arbeit und den Austausch mit Nicht-Muttis sehr vermisst, deshalb bin ich dann nach ich glaube 12 Monaten langsam wieder eingestiegen. Ich hätte auch früher wieder anfangen wollen, aber mich haben dann mehrere Erkältungen und eine Grippe davon abgehalten.

Während der Krankheitszeit ging es dann los, dass er sich zwar um den Kleinen, aber nicht um mich kümmerte (wegen der Ansteckungsgefahr), mir nicht mehr in die Augen schaute, nicht mehr wirklich mit mir redete und mir irgendwann vorwarf, dass sich die Erkrankung so hinzog, weil ich nicht auf mich geachtet habe und unbedingt das eine Wochenende meinem Hobby nachgehen musste.

Ich war total verwirrt, versuchte ab und an mit ihm zu reden, ließ es dann aber irgendwann sein. Ich dachte, er würde sich mit der schweren Erkrankung seines Vaters beschäftigen und er hätte wieder eine Krise. Er hat einfach zugemacht und ich ließ es zu. Im Nachhinein würde ich sagen, dass das und mein späteres Warten meine größten Fehler waren.

Wochenlang hat er sich um seine Tochter gekümmert und ansonsten aufs Handy oder das Aquarium geschaut. Ich dachte, er bräuchte Zeit für sich und wollte ihn mit meinen Fragen nicht nerven.

Dann kam der Tag, als er mir verkündete, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat, deren Sohn mit unserer Tochter in die gleiche Kita geht. Sie hätten sich ein paar Mal gesehen und ein Mal sei es passiert. Hallo? Ich mache mir Sorgen um ihn und er?

Es war so krass und hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. ich hätte NIEMALs damit gerechnet und war wie vor den Kopf gestoßen. Mein erster Impuls war sofortige Trennung, aber dann wollte ich nicht so einfach aufgeben. Er wusste nicht, was er wollte und wurde total depressiv. Wir waren 2 mal bei der Paartherapie, es war ganz gut, aber er hatte keine Kraft irgendwelche Paarübungen zu machen. Dann starb auxh noch sein Vater und es ging gar nichts mehr. Ich wollte ihn in der Zeit nicht bedrängen und auch nicht im Stich lassen, also wartete ich ab.

Fast 8 Monate wartete ich. In dieser Zeit lief ich und auch er dieser Frau natürlich öfter über den Weg. Für mich ein Horror. Er sagte, er hätte keinen direkten Kontakt zu ihr und würde sie nicht treffen. Ich wollte von ihm absolute Offenheit, damit bei mir wieder sowas wie Vertrauen entstehen kann, aber er konnte nicht. Es war ihm alles egal, sein Fokus lag nicht auf der Rettung unserer Beziehung und auch nichz bei der anderen. Er war mit sich und seiner Krise beschäftigt und so kam es zu weiteren Verletzungen. er war für mich nicht mehr greifbar, ich habe gelitten ohne Ende und mich dann nach 8 Monaten dazu entschieden meinem Leiden ein Ende zu setzen, mich zu trennen und wegzuziehen (ich wollte nicht mehr dort sein, wo diese Frau war, wo getuschelt wird etc).

Es hat gedauert bis ich eine Wohnung in der Nähe meiner Familie fand, aber nach ein paar Monaten konnte ich dann umziehen. Bis zum Umzug haben wir Sachen zusammen unternommen, Familien-Feste gemeinsam gefeiert und auch manchmal noch miteinander geschlafen. Er war mir eine große Hilfe beim Umzug.

Aber kaum war ich weg, hat er sich wieder mit der Frau getroffen und ich musste alles erfragen, weil es für ihn nicht so wichtig war, er habe sich nur mit ihr getroffen. Kurz und gut: jetzt sind sie zusammen (bzw. weiß er jetzt nicht wie er das nennen soll. kotz) und ich habe nun endlich verstanden, dass es wirklich für immer vorbei ist. mit unserer Familie. mit uns als Paar. und das nach den großen Liebesschwüren noch vor ein paar Jahren.

Ich bin gerade im Gefühlschaos und nehme alles mit (Wut, Trauer, Scham, Schuld. ) und am liebsten würde ich ihm das alles sagen, aber diese Wertschätzung habe ich ja nun schon seit seinem Geständnis nixht mehr von ihm erfahren. bzw auch schon vorher. keine offene Kommunikation darüber, dass er sich nicht wohlfühlt mit mir, keinerlei Aufarbeitung danach, kein reinigendes, klärendes Gespräch. Ich fühle mich so extrem nicht wahrgenommen und respektiert. Es kann doch nicht sein, dass er mich so verletzt und meiner Grundlage entzieht und mich dann allein mit meinen Gefühlen im Regen stehen lässt?

Ich habe jedenfalls angefangen, meine Gefühle rauszulassen, indem ich ihm Nachrixhten schreibe, die natürlich nicht immer nett sein. Ich weiß, dass das problematisch ist, zumal wir als Eltern immer in Kontakt bleiben werden/müssen, aber ich kann gerade nicht anders. Man kann doch nicht einfach nach 10 Jahren so etwas machen und dann einfach einen Rolladen runterziehen und den anderen davor stehen lassen?
Wir gehen ab und an zur Trennungsberatung, aber auch da wollte er sich bisher nicht wirklich damit auseinandersetzen. bei ihm würden dann Schuldgefühle entstehen. ja, komisch, warum wohl?

In zwei Wochen ist wieder ein Termin, da werde ich es nochmal versuchen. Ich muss alles rauslassen und er muss es sich verdammt nochmal ein Mal anhören.

Hat jemand einen Tipp, wie ich es bis dahin durchhalten kann ohne Nachrichten an ihn zu schreiben?

Und eine weitere Frage hätte ich auch noch:
Meine Kleine ist jedes zweite Wochenende 4 Tage bei ihrem Vater (ich will ihm sie auch gar nicht entziehen), aber jetzt wird sie auch bald die Neue kennenlernen und sehen, dass Papa in sie verliebt ist und sie wird mit ihren Kindern spielen und mir dann davon erzählen. Wie kann ich lernen, mich zu kontrollieren und vor meinem Kind nicht komisch zu reagieren, wenn es mir freudestrahlend von den neuen Spielpartnern erzählt und der tollen Frau? Ich möchte, dass es für sie ok ist, es ist ja mein Problem. Aber ich kann mir vorstellen, dass mir dann auxh mal die Tränen kommen. Versteht eine 2,5-Jährige schon, dass Mama traurig ist, dass Mama und Papa sich nicht mehr lieben, das aber nichts mit ihr zu tun hat? Wer kann mir helfen? Ich habe wirklich Angst vor dieser Situation.

Danke, dass du bis hierhin gelesen hast und dir alles Gute für dich!

Ilea

08.09.2019 13:35 • x 2 #1


Gorch_Fock
Hallo liebe Ilea, willkommen hier.
Was mir auffällt: Du hast Dich bisher nicht von Deinem Ex abgegrenzt. Und das musst Du jetzt langsam lernen. Ihr seid kein Paar mehr und Du musst diese Ebene auflösen. Auch hast Du ihm keine Nachrichten (wahrscheinlich beleidigende Beschimpfungen / Vorhaltungen) zu schreiben. Zwischen Elternteile werden nur kindesbezogene Themen ausgetauscht sonst nichts.
Auch geht Dich seine neue Lebensituation rein gar nichts mehr an. Dein Kind hat Anrecht auf Umgang und Du hast diesen auch zu fördern. Sätze wie Geh ruhig zu Papa, Mama muss dann halt immer weinen seinen nur mal mahnendes Beispiel gesagt. Du hast als Mutter viel Einfluss und kannst leicht das Kind manipulieren. Für Kinder ist es relativ normal, zum Umgang zu Wechseln wenn die Eltern respektvoll miteinander umgehen.
Du hast Dich bei der Wahl des Partners stark von Deinem Kinderwunsch leiten lassen. Was irgendwo auch verständlich ist, aber bei dieser Vorgeschichte auch schon riskant war. Innerhalb von zwei Monaten schwanger - das ist toll. Zeigt aber auch einfach nur, dass es hier um eine Menge Sechs ging bzw. er einfach auch die Situation für sich genutzt hat (Sechs mit einer Frau ohne Verhütung). Das Aufwachen kam bei ihm auch erst später.
Auch klingen Deine Berichte über die Elternzeit erstmal strange. Ich kenn es selber nur so, dass man sich als Paar darüber intensive Gedanken macht, wer wann arbeiten muss um das zum täglichen Leben benötigte Geld auch verdienen zu können. Und davon halten einen dann auch keine Erkältungen ab.
Dein Ex scheint depressive Probleme zu haben.

08.09.2019 13:51 • x 1 #2


A


Wie loslassen und für Kind stark sein?

x 3


Ilea123
Lieber Gorch_Fock,
danke für deine Antwort. Ich weiß nicht, ob ich mich wirklich so unklar ausgedrückt habe oder ob du in meinen Text auch deine eigene Erfahrung reininterpretierst.
Ich weiß, dass es für die Elternebene nicht förderlich ist, meinem Ex Nachrichten zu schreiben (übrigens eher Trauer als Hass), genau deshalb habe ich ja im Forum angefragt, wer mir helfen kann und wie ich besser mit meinem eigentlichen Bedürfnis umgehen kann statt zu schreiben.

Auch würde ich den Umgang meines Ex nie in Frage stellen, er ist ein sehr guter Vater und ich bin mir der Gefahr der Loyalitätskonflikte bei Trennungskindern sehr bewusst und habe eben deshalb ja hier im Forum angefragt...um im Sinne des Kindes gut zu reagieren und einen solchen Konflikt zu vermeiden.

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir da jemand weiterhelfen würde...



(Zum Elterngeld: man kann sich auch vorher gemeinsam intensive Gedanken darüber machen, wie lange das Geld reicht und dann feststellen, dass man auch ganz gern schon früher wieder arbeiten gehen würde...)

08.09.2019 14:06 • #3


Gorch_Fock
Liebe Llea, ich verstehe schon sehr gut, was Dein Bedürfnis ist. Trotzdem musst Du ersteinmal anfangen, bei Dir zu schauen und Deine Baustellen zu bearbeiten. Du hast bis dato noch keinen wirklichen Wechsel von Paar- hin zur Elternebene geschafft. Denn ansonsten würdest Du keine bösen Nachrichten an ihn formulieren. Hier gilt es für Dich anzusetzen und Dich zu disziplinieren.
Dazu kommt auch, dass Du akzeptieren solltest, dass Deine Partnerwahl nicht optimal war bzw. von Deinen Bedürfnissen (Kinderwunsch) geprägt war. Diesem Wunsch hast Du alles untergeordnet und Warnzeichen (Ablehnung von weiteren Kindern bei ihm / on-off-Beziehung) ignoriert. Dein Ziel (Kind) hast Du erreicht - und zahlst dennoch nun ein hohen Preis.
Auch Dein Verhalten in der Trennungssituation spricht Bände: Normalerweise gehen sich Ex-Partner hier aus dem Weg, meiden den Kontakt und sind bemüht, ihre Umzüge etc. autonom zu gestalten. Ganz im Gegenteil bei Euch: Du hast noch Sechs mit ihm gehabt und ihn als freundlichen Umzugshelfer genutzt. Und - ja hier spielt def. meine Erfahrung mit rein - steuert die Frau so ein Verhalten in der Trennungszeit. Denn normalerweise machen Frauen hier komplett dicht wenn sie sich entliebt haben.

08.09.2019 14:15 • x 2 #4


Ilea123
Und genau das ist doch das Problem, dass ich mich eben noch nicht wirklich entliebt habe. Ich habe nie behauptet, dass ich einen Wechsel zur Elternebene schon geschafft hätte. Im Gegenteil, ich suche doch die ganze Zeit Hilfe dabei...
Ich hatte bis zu seiner erneuten Offenbarung immer noch Hoffnung...irgendwo, tief in mir drin... Das ist mir doch auch vollkommen bewusst. Und ich suche jetzt eben praktische Hilfe/Erfahrungswerte/Tipps für die (wie du es so schön nennst) Disziplinierung.

08.09.2019 14:26 • x 1 #5


A
schreibt-hier-eure-sms-statt-an-die-ex-t3026.html

Hier kannst Du die Nachrichten posten, die an Deinen Ex adressiert sind, die er aber doch nicht bekommen soll. Liebe Grüße.

08.09.2019 16:28 • x 2 #6


M
Blubber blub

08.09.2019 16:34 • x 1 #7


Ilea123
Zitat von Molch:
Blubber blub


Öhm?

08.09.2019 16:50 • x 1 #8


Sevi
Meine ex hat auch Kinder und wenn die vom Papa kamen, haben die gar nicht so viel erzählt.
Klar wenn sie was spannendes erlebt haben schon.
Aber geschwärmt von seiner Neuen, oder den Kindern, nicht.
In einer Familie schwärmt man sich ja auch nicht gegenseitig von seinen Geschwistern vor.
Für Kinder ist das alles gar nicht so aufregend , wie sich das die meisten Erwachsenen vorstellen.

Da war der Lukas mal blöd, oder der Papa oder sonst wer.
Und dann ist das Thema gegessen.

Die neue Frau wird so normal für deine Tochter werden, wie der Papa oder wie du.
Da wird in der Regel nicht so geschwärmt wie du es dir grade schmerzlich ausmalst.

Sie haben meist eben erzählt was sie gemacht haben, wie das Essen war oder was sie gekauft haben oder sowas.
Ziemlich unaufregend.

Vielleicht kannst du dir versuchen zu sagen , dass es einfach auch beim Papa Alltag werden wird.
Je offener du damit umgehst, je besser läuft das auch.

08.09.2019 17:14 • x 1 #9


C
Liebe Ilea, ich kenne dein Problem von der anderen Seite, als Next. Bei uns kam das Kind, als es meine Kinder und mich kennen lernte, freudestrahlend heim und dessen Mutter ist ausgezuckt. Telefonierte alle Verwandten durch, völlig außer sich, und das vor dem Kind. Das Kind fing von da an zu lügen und erzählte der Mama wo sie überall am Papawochenende waren, während sie in Wirklichkeit auf Wunsch des Kindes hin bei uns waren. Ich dachte mir nur, das arme Kind! Ja, hier wäre es gut dem Kind zu erklären, dass es in Ordnung sei, wenn es die neue um sich hat. Auch wenn es dir weh tut. Denn es ist offenbar so dass eure Beziehung vorbei ist und du ohnehin nicht verhindern kannst, dass euer Kind auf die neue trifft. Um Folgeschäden vorzubeugen solltest du mit solchen Situationen erwachsen umgehen, schimpfen kannst du gerne bei Erwachsenen (Freunden, Verwandten).

08.09.2019 17:29 • x 2 #10


Ilea123
Danke, AufDemWeg, das werde ich mal ausprobieren.

Und auch dir danke, @Sevi !
Ich hoffe, dass es für mich auch bald normal und alltäglich wird, aber im Moment tut der Gedanke daran einfach sehr weh. Hatte deine Ex damals mit den Kindern über die Trennung geredet? Weißt du das?

Ich bin gerade ein bisschen ratlos, wieviel man einer 2,5-Jährigen wirklich sprachlich vermitteln kann/sollte...? Ich will nicht, dass sie irgendwas auf sich bezieht oder abstruse Theorien entwickelt. Ich rede niemals vor ihr schlecht über den Ex, aber wir reden eben auch nicht mehr wirklich miteinander, wenn wir uns bei der Übergabe mal kurz sehen und sie bekommt ja schon mit, dass meine Stimmung eher traurig ist...

08.09.2019 17:32 • #11


Sevi
Die Kinder sind so aufgewachsen, sie waren klein bei der Trennung.
Da war das einfach so.
Deine Tochter ist ja auch noch klein.
Freut sie sich wenn Papa kommt?
Das solltest du auf jeden Fall weiter verfolgen.
Dann ist es für alle Beteiligten leichter.


Ich würde es gar nicht so hoch hängen.
Als wäre es was besonderes das Papa Wochenende.
Das ist es ja nämlich nicht.
Das Kind hat dort ein Zimmer und es wohnt dann bei Papa und mal bei Mama.
Immer abwechseln.
Weil beide eine andere Wohnung haben.

Also bei meiner Ex war das tatsächlich gar nichts besonderes.
Es war eben so.
ALLTAG.
KEiner war traurig, keiner war euphorisch.
Einfach so stink normal.
Natürlich wollten sie manchmal lieber zuhause bei uns bleiben oder mal beim Papa, aber da haben wir gesagt, dass es eben abgewechselt wird, dass das jetzt bestimmt grad blöd ist, aber so ist es.
Und wenn sie wieder da sind, machen wir das eben dann.
Also da gab es wirklich extrem wenig Diskussionen.

Und ich würde das versuchen echt zu trennen.
Wenn sie dir was erzählt, hat das nicht s mit dir und deinem ex zu tun.
Sondern mit deineM Kind und seinem Papa.
Das zu vermischen und dem Kind zu erzählen wie traurig man ist, wenn es einem tolle Sachen vom Papa sagt, das ist viel zu viel für so ein kleines Kind.
Das führt nur zu Verwirrung.
Und am Ende zu lügen, weil es dir nicht weh tun kann.
Halt deine Gefühle der Partnerebene fern von der der Kinder Ebene.
Dein Kind ist viel zu klein dafür.
Am Ende fühlt es sich schlecht weil Mama weint weil es bei Pap war.

08.09.2019 17:41 • x 2 #12


Ilea123
Danke @Clementine44 ,
ja genau das will ich unbedingt vermeiden und brauche dabei Hilfe. Sie wird sie treffen und irgendwann wahrscheinlich auch viel Zeit mit ihr und den anderen Kindern verbringen. Das wird ihr bestimmt Spaß machen. Ich werde es auf jeden Fall schaffen, ruhig zu bleiben, wenn sie erzählt und einfach zuzuhören, auch wenn es mir momentan noch weh tut von der neuen tollen heilen Familie zu hören - ihr zuliebe.

Aber was kann/sollte ich mit der Kleinen besprechen? Was braucht sie, um zu verstehen? Was kann sie verstehen? Und was wäre die totale Überforderung?

Ich will auf keinen Fall, dass sie irgendwann denkt, sie müsse mich anlügen, damit es mir gut geht, aber dennoch würde ich ihr gern meine momentane Traurigkeit erklären...vielleicht im Sinne von traurig, dass Mama und Papa sich nicht mehr lieben, aber nicht deine Schuld und dann zeigen und sagen, dass es ok ist, wenn sie bei der Neuen ist, Spaß hat und mir davon erzählt?

Oh Gott, ich schwimme da gerade so....

Wer hat Erfahrung mit solchen Gesprächen?

08.09.2019 17:48 • #13


Gartenfee17
Zitat von Gorch_Fock:
Auch hast Du ihm keine Nachrichten (wahrscheinlich beleidigende Beschimpfungen / Vorhaltungen) zu schreiben. Zwischen Elternteile werden nur kindesbezogene Themen ausgetauscht sonst nichts.

Nun ja. Briefe und SMS an den Ex zu schreiben, ist ja eine oft gewählte Form der Verarbeitung. Sie möglichst nicht abzuschicken, wird geraten, um sich keine Bloesse zu geben. Dass es unzulässig ist, den Verletzer mit den eigenen Gefühlen zu konfrontieren, kann ich nicht erkennen. Der Zorn und die Enttäuschung darf schon genau dort hin, wo sie hingehören: beim Verursacher.
Eine sachliche Elternebene kann es erst geben, wenn die Verletzungen auf der Paarebene geheilt sind. Bis dahin bleibt es wohl notgedrungen beim Versuch, das Kind so wenig wie möglich spüren zu lassen.

08.09.2019 19:09 • x 2 #14


C
Zitat von Ilea123:
Danke @Clementine44 ,
Ich werde es auf jeden Fall schaffen, ruhig zu bleiben, wenn sie erzählt und einfach zuzuhören, auch wenn es mir momentan noch weh tut von der neuen tollen heilen Familie zu hören - ihr zuliebe.


Wer hat Erfahrung mit solchen Gesprächen?


Die neue Familie ist nicht heil, Patchwork ist nicht einfach, vor allem am Anfang nicht. Am besten lässt du es einfach laufen... Gespräche wollen Kinder oft nicht. Meine erzählen schon vom Papa-Wochenende, aber meist erst am nächsten Tag. Auch dort läuft Patchwork, mit Reibereien, und dann passt es wieder. Auch bei uns war es anfangs nicht leicht. Meine Kinder wollten nicht so gerne über die Trennung sprechen, eher mit neutralen Personen. Das habe ich akzeptiert. Sie haben aber viele Spannungen mitbekommen und können sich nicht mehr vorstellen, dass Papa und Mama zusammen sind. Signalisiere deinem Kind einfach, dass es für dich ok ist mit der Next, ohne große Worte. Damit tust du das beste für das Kind. Bleib der sichere Hafen, ich mache das auch so. Auch mein Partner macht das mit seinem Kind und es passt für alle.

08.09.2019 20:48 • x 2 #15


A


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