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Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

P
Zitat von Hola15:
Klares Nein. Du übernimmst endlich mal Verantwortung. Auch klares Nein. Du hast dir bisher über Schleichwege das genommen was du willst. Du hast deiner Frau die Entscheidung ob sie so leben will vorenthalten. Mit sehr verqueren Rechtfertigungsargumenten. Mag sein, dass du tatsächlich so fühlst, ändert aber nix ...

Dich zu lesen hat gerade ein Gefühl ausgelöst was mir neu ist...sie von meinen Lügen befreien. Ihr etwas zuzumuten was jetzt kurz schlimm ist aber dann nicht mehr. Danke dass du dich so viel damit beschäftigst. Meinetwegen auch weil du das verachtest, danke die trotzdem.

29.09.2025 11:37 • #346


P
Zitat von Deejay:
Vielleicht ist ja beides richtig. Es ist schön, sich zu binden, aber es ist auch schön, sich nicht zu binden. Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom ...

das Zitat macht ja nicht gerade zuversichtlich, außer dass sich da schon andere mit beschäftigt haben

29.09.2025 11:38 • x 1 #347


A


Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

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E
Zitat von Hola15:
Wenn dein Betrug nicht so einen unfassbaren Umfang (und damit meine ich nicht einmal die Zahl) hätte, wäre ich absolut dafür deiner Frau endlich mal wieder das Recht zurückzugeben selbst zu entscheiden, was sie mitgehen möchte und was nicht.

Warum? Gerade die hohe Zahl zeigt, dass es nichts mit ihr zu tun hat. Und auch nicht mit passenden Gelegenheiten.

29.09.2025 11:38 • #348


D
Zitat von pand3m0nium:
das Zitat macht ja nicht gerade zuversichtlich, außer dass sich da schon andere mit beschäftigt haben

Stimmt, zuversichtlich macht es nicht...

29.09.2025 11:40 • #349


E-Claire
Zitat von pand3m0nium:
Wie kommt jemand aus einem Vermeidungsverhalten raus? Klar du kannst jetzt sagen reiß dich zusammen und mach endlich. das hab ich mir aber schon selber gesagt. Es ist wie gesagt für mich wie eine körperliche physikalische Barriere. Incl Herzrasen, schwitzen, Panik, wenn so eine Situation wirklich bevorsteht.

Reiß Dich zusammen und mach einfach kommt nur von Menschen, die die eigene hin und wieder mal aufscheinende Antriebsschwäche mit Vermeidung verwechseln.

Allerdings und das schreibe ich ganz bewusst, wird es ganz ohne Herzrasen und Panik nicht gehen. Es gibt schlicht kein Szenario, in dem Du es aussprichst und Du vorher ganz normal und entspannt bist. Realistischer ist wohl eher, daß Dir vorher ziemlich übel wird.

Aus der Vermeidungshaltung rauskommen: naja, wie im allgemeinen, wenn man an sich arbeitet, wahrnehmen, dann nicht in die Bewertung rennen und dann eine bewusste Entscheidung für oder gegen Vermeidung treffen. Das ganze dann 3000-7000 Mal üben. Gut letzteres war ein halber Scherz.

Aber hilfreich für Dich wäre sicherlich, wenn Du Dich vom Gedanken verabschiedest, daß Du aus der Vermeidungshaltung rauskommst, sondern anfängst darüber nachzudenken, was Du tatsächlich brauchst, um trotz dieser Haltung ins Handeln zukommen. Was hilft bei Panik, was hilft Dir bei Herzrasen? Gibt es überhaupt eine realistische Möglichkeit, die Trennung ohne Beisein eines Dritten durchzuziehen? Wie vieler Fehlschläge bedarf es, bevor Du einen Dritten mit ins Boot holst?

Ich persönlich empfinde es auch als hilfreich, vorab für mich ganz klar geklärt zu haben, warum das notwendig ist.

Das wäre bei Dir ja jetzt nicht so das große Thema, obwohl ich nach wie vor den Eindruck habe, daß ein Teil von Dir noch immer denkt, Du hättest da irgendwie eine Wahl und es gäbe eine realistische Möglichkeit, die Ehe einfach so zu belassen.

Die gibt es nicht.

Willst Du die Ehe fortführen, dann müsstest Du mit der ganzen Wahrheit herausrücken, weil ein Neuanfang nicht nur auf der halben Wahrheit geschaffen werden kann. Für einen Neuanfang ist es essenziell, daß sich beide neu füreinander entscheiden, das geht aber nur in Kenntnis aller Umstände.

Wenn Du die Ehe nicht fortführen möchtest, dann und nur dann kannst Du es auch bei den beiden bereits zugegebenen Malen belassen und musst halt erst durch den Akt des Aussprechens und dann eben danach durch die einzelnen Phasen einer Trennung hindurch.

Siehst Du was? So oder so, kommst Du nicht drumherum eine Ansage zu machen. Jetzt wäre also die Frage, was Dir Vermeidung für einen Benefit bringt...

29.09.2025 11:45 • x 1 #350


AjnosXX
Zitat von pand3m0nium:
Auch wenn es nicht richtig ist, ich bin, so denke ich, auch so lange in dieser Ehe, weil ich auch an sie denke. Was aus ihr wird. SIe hat sich auf mich verlassen

Aber Du hast auch einfach ihr Leben besetzt und sie sogar einem anderen Mann weggenommen. Und konntest ihr keine Richtige Ehe bieten. Wenn Du schon vor 10 J. eine Trennung eingeleutet hättest, hatte sie die Chance gehabt ihr Leben neu aufzubauen und jemanden zu finden der sie aufrichtig liebt. Sie nicht im Alter alleine lässt. Eventuell verliebst Du Dich in den nächsten Jahren in eine Deiner Damen und verlässt sie erst in einigen Jahren, das ist sehr egoistisch. Ich hoffe Du mutest Deiner Frau jetzt auch keinen Warmwechseln zu. Trenn Dich möglichst bald, eigentlich würde ich sonst eher zur Reflexion und Neuanfang raten. Aber bei Dir sehe ich keine Chance, weil Du Dein Leben auch nicht ändern möchtest.

29.09.2025 11:50 • x 1 #351


Hola15
Zitat von pand3m0nium:
Dich zu lesen hat gerade ein Gefühl ausgelöst was mir neu ist...sie von meinen Lügen befreien. Ihr etwas zuzumuten was jetzt kurz schlimm ist aber ...

Nein, ich verachte dich nicht.
Es wird schon einen guten und heftigen Grund haben, weshalb du wahrnimmst, fühlst und handelst wie du es tatest.
Ich würde da tatsächlich mal in der Trauma-Ecke forschen, nachdem wie du berichtest, wie du reagierst bei diesen Konfrontationen mit Konflikt. Würde das da verorten.

Natürlich entschuldigt es das nicht. Aber immerhin scheinst du jetzt aufrichtig auf der Suche zu sein und damit die ersten Schritte zu machen Verantwortung zu übernehmen.

Darf ich dich nochmal fragen ob du als Kind „zuständig“ dafür warst ein Elternteil nicht zu enttäuschen oder psychisch zu stützen? (Eine Option von mehreren)

29.09.2025 11:51 • x 6 #352


P
@E-Claire danke dir.

Ich habe schon das Gefühl dass ich mich in mir verändert habe, auch sietdem ich den Beitrag eröffnet habe. Ich denke jeden Tag sehr intensiv vor allem daran, seit Wochen nun. Das kann ja auf keinen Fall so bleiben. Es muss etwas passieren.

Ein Teil den du sagst ist wohl richtig und ich habe ihn noch nicht so verinnerlicht. Ohne Panik, Herzrasen, Übelkeit, schlechtes Gefühl geht es nicht. Die Frage ist also nicht wie trenne ich mich ohne dass sich das alles so anfühlt, sondern wie durchstehe ich das Anfühlen. Man kann das halt nicht so gut üben also jedenfalls nicht an dem echten Beispiel...

29.09.2025 11:52 • #353


P
Zitat von Hola15:
Nein, ich verachte dich nicht. Es wird schon einen guten und heftigen Grund haben, weshalb du wahrnimmst, fühlst und handelst wie du es tatest. Ich würde da tatsächlich mal in der Trauma-Ecke forschen, nachdem wie du berichtest, wie du reagierst bei diesen Konfrontationen mit Konflikt. Würde das da verorten. ...

Zuständig nicht, so einfach ist es nicht. Ich habe schon viel über meine Kindheit nachgedacht was das angeht. Es fällt kein offensichtlicher Grund ein, nicht oberflächlich. Es war in meiner Kindheit nicht emotional warm, das sage ich aber nur heute, weil ich andere Familien kenne incl. meiner eigenen. Meine Eltern waren beide arbeiten, es hat alles funktioniert. In meinen ersten Jahren war immer eine Haushaltshilfe zu Hause die dann auch die Erzieherin war, bevor ich in den Kindergarten ging.

Ich habe jetzt neulich drüber nachgedacht insofern fällt mir ein dass meine Mutter mit mir nie etwas gespielt hat. Das war eher mein Vater, der allerdings immer bis ca. 18 UHr arbeiten war. Ich wurde von meiner Mutter tendenziall wie ein Erwachsener behandelt, allerdings war ich als Kind auch sehr in meinem Kopf und insomit erschien das vll auch angemessen.

Von meinen eigenen Kindern kenne ich es, dass sie bei Mama und mir Trost suchen, wenn es ihnen schlecht geht, dass sie körperliche Wärme suchen bzw. eben gesucht haben als sie kleiner warne.

Ich glaube sowas hatte ich nicht.

Wenn überhaupt jemand psychisch schwierig war, dann eher meine Mutter. Mein Vater war immer ruhig, entspannt, aber hat sich auch mit meiner Mutter gestritten, aber vor allem um alltägliche Dinge. Sie war mit ihrer Arbeit belastet. Sie war Programmiererin bei der Verwaltung, die einzige Frau in einer Männerwelt, es gab fast täglich zu Hause Geschichten davon, wie arrogant ihr Chef ist, wie wenig sie wertgeschätzt wird, usw. Sie hat viel darüber geredet. Mein Vater konnte damit aber wenig anfangen. Mein Vater ist kein guter Zuhörer er war einfach ein Problemlöser, allerdings war das da eben nicht gefragt. Als ich älter war (k.a. 10 ?) hab ich mich da auch beteiligt an diesen Gesprächen.

29.09.2025 11:59 • #354


P
@AjnosXX Warmwechseln? Wohin denn. Ich wäre erstmal allein und ich weiß auch alles andere ist kompletter Quatsch. Ich will ja auch erstmal alleine sein.

29.09.2025 12:01 • x 1 #355


E-Claire
Zitat von pand3m0nium:
Man kann das halt nicht so gut üben also jedenfalls nicht an dem echten Beispiel...

Kommt halt drauf an. Wenn es Sachen gibt, denen Du im Alltag aus dem Weg gehst, könntest Du anfangen jeden Tag ganz bewusst, mal aus der Vermeidung auszubrechen.

Hilfreich kann sein und das ist etwas, was Du richtig gut können solltest, wenn Du versuchst, wie ein Forscher, dich selbst zu beobachten. Also Du nimmst wahr, daß Du zwar Panik hast, betrachtest es aber aus der Brille eines Dritten und denkst Dir, ah, das Forschungsobjekt spürt Panik. Manchen Menschen hilft das.

Bei Dir würde ich trotzdem hoffen, daß Du diese Technik nicht allzu intensivierst, weil Du über kurz oder lang an der Integration Deiner ganz verschiedenen Teile arbeiten solltest. Und zwar mit professioneller Hilfe und über Jahre.

29.09.2025 12:01 • x 1 #356


P
Zitat von E-Claire:
Kommt halt drauf an. Wenn es Sachen gibt, denen Du im Alltag aus dem Weg gehst, könntest Du anfangen jeden Tag ganz bewusst, mal aus der Vermeidung auszubrechen. Hilfreich kann sein und das ist etwas, was Du richtig gut können solltest, wenn Du versuchst, wie ein Forscher, dich selbst zu beobachten. Also Du nimmst ...

Ja das mit der Metaebene ist mir schon klar, aber ist wohl eher das Gegenteil von Integration.

Das ist ja das komische, ich kann sonst so gut dissoziieren. Ich müsste mich in meinem inneren verschließen können und dann äußerlich das Trennungsprogramm fahren und von innen dann beobachten Ah interessant, so sieht das aus

29.09.2025 12:03 • #357


AjnosXX
Zitat von pand3m0nium:
Warmwechseln? Wohin denn. Ich wäre erstmal allein und ich weiß auch alles andere ist kompletter Quatsch. Ich will ja auch erstmal alleine sein.

Wenn Du noch länger bleibst. Und neue Damen kennenlernst. Kann so was passieren, gerade weil Du Probleme hast, Dich zu trennen.

29.09.2025 12:04 • #358


E-Claire
Zitat von pand3m0nium:
Das ist ja das komische, ich kann sonst so gut dissoziieren. Ich müsste mich in meinem inneren verschließen können und dann äußerlich das Trennungsprogramm fahren und von innen dann beobachten Ah interessant, so sieht das aus

Naja, sagen wir mal so. Das ist eben das Problem an unbearbeiteten Mustern und Strategien. So lange Dir da die Grundlagen fehlen und Du die noch nicht bearbeitet hast, lassen sich diese Dinge selten zielgerichtet einsetzen.

Hinzu kommt, daß Du ja im Moment auch die Grundlage vieler Muster torpedierst. Diese Beton-Beziehungen (wie ich die nenne) entstehen ja nicht, weil alle Beteiligten sich denken uiii super, sondern diese sind schlichte Konsequenz von dem, was Du als Traumabonding bezeichnet hast.
Zwei Menschen treffen aufeinander und suchen (und finden zunächst auch) Heilung im anderen.

29.09.2025 12:08 • #359


Hola15
Zitat von Ella:
Warum? Gerade die hohe Zahl zeigt, dass es nichts mit ihr zu tun hat. Und auch nicht mit passenden Gelegenheiten.

Da hast du Recht.

Wenn ich mich versuche einzufühlen, hat das aber nicht nur die Selbstwertkomponente, sondern auch das Gefühl, dass mein halbes Leben eine Lüge war. Die ganzen tausend Momente und gemeinsamen Erlebnisse werden anders bewertet werden. Ich weiß nicht, ob es gelingt die Bitterkeit die sich im Zusammenhang mit der Neuverortung der Erinnerungen einstellen könnte zu umgehen/ zu verarbeiten.

Die Erfahrung des Verrats durch denjenigen dem man am meisten vertrauen sollte…

Zusätzlich denk ihr mir vor dem Hintergrund der Missbrauchserfahrungen auch so etwas, was (glaub ich) @alleswirdbesser , bereits erwähnt hatte. Kann sich die Vorstellung, dass ich jemanden in meinen Körper gelassen habe, der parallel in vielen anderen Körpern war, nicht auch schon fast wie eine Vergewaltigung anfühlen? Zumindest irgendwie eklig, beschmutzt? Kanns schwer erklären.

29.09.2025 12:09 • x 1 #360


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