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Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

E-Claire
Zitat von Hola15:
Wenn ich mich versuche einzufühlen, hat das aber nicht nur die Selbstwertkomponente, sondern auch das Gefühl, dass mein halbes Ehe- Leben eine Lüge war. Die ganzen tausend Momente und gemeinsamen Erlebnisse werden anders bewertet werden. Ich weiß nicht, ob es gelingt die Bitterkeit die sich im Zusammenhang mit der Neuverortung der Erinnerungen einstellen könnte zu umgehen/ zu verarbeiten.

Die Erfahrung des Verrats durch denjenigen dem man am meisten vertrauen sollte…

Zusätzlich denk ihr mir vor dem Hintergrund der Missbrauchserfahrungen auch so etwas, was (glaub ich) , bereits erwähnt hatte. Kann sich die Vorstellung, dass ich jemanden in meinen Körper gelassen habe, der parallel in vielen anderen Körpern war, nicht auch schon fast wie eine Vergewaltigung anfühlen? Zumindest irgendwie eklig, beschmutzt? Kanns schwer erklären.

ich stimme Dir in allen Punkten zu!

Trotzdem möchte ich darauf verweisen, daß es ihre Aufgabe wäre sich passende Hilfe zu suchen.

Ich mach das deshalb hier ganz bewusst, weil diese Betonbeziehungen so tiefe und unheilvolle Verstrickungen und Verantwortungsverschiebungen haben, daß es wichtig ist, sich das immer bewusst zu machen.

29.09.2025 12:16 • x 1 #361


Hola15
Zitat von E-Claire:
ich stimme Dir in allen Punkten zu! Trotzdem möchte ich darauf verweisen, daß es ihre Aufgabe wäre sich passende Hilfe zu suchen. Ich mach das ...

Stimme dir auch zu!

Sie scheint sich ja zumindest in letzter Zeit sehr vom Prinzip Hoffnung leiten zu lassen.
Ich kanns aber echt schwer einschätzen, wie gut er als Schauspieler wirklich war. Er sagt ja auch, er konnte das innerlich absolut trennen.
Also ob sie die „online-Bekanntschaften“ wirklich überrollt haben oder ob sie vorher schon nicht hinschauen wollte.

29.09.2025 12:22 • #362


A


Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

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P
@Hola15 nur um die Frage zu beantworten. Wenn ich nicht mal Fehler gemacht hätte und was aufgefallen wäre, ich glaube sie hätte nichts gemerkt.

29.09.2025 12:26 • #363


P
ich habe mich lange damit schwer getan, ihr den Anteil zuzurechnen, Ihr Trauma aus der Vergewaltigung bzw es war ja wohl einige male, nicht aufzuarbeiten. Unsere Paartherapeuting, vor einigen Jahren, die auch Traumaerfahrung hatte, also in dem Gebiet als psych. Pyschotherapeutin spezalisiert war, hat klar gesagt, dass dieses Trauma ihr handeln ständig beeinflusst und dass sie sich so viel besser fühlen könnte wenn sie es irgendwie angeht. Das war für meine EF aber ein absolutes Tabu.

Und das ist ihre Entscheidung gewesen, nicht meine.

29.09.2025 12:28 • x 2 #364


E-Claire
Zitat von Hola15:
Sie scheint sich ja zumindest in letzter Zeit sehr vom Prinzip Hoffnung leiten zu lassen.
Ich kanns aber echt schwer einschätzen, wie gut er als Schauspieler wirklich war. Er sagt ja auch, er konnte das innerlich absolut trennen.
Also ob sie die „online-Bekanntschaften“ wirklich überrollt haben oder ob sie vorher schon nicht hinschauen wollte.

Das kann niemand wissen. Ich meinte etwas anderes:

Der Mißbrauch ist ihr Thema und muß von ihr bearbeitet werden oder sie entscheidet sich, das nicht aufzuarbeiten, dann muss sie eben aber mit den Konsequenzen zu Recht kommen.

Alles, was die Trennung mit sich bringt, muß (oder eben nicht) sie selbst verarbeiten. Es ist ihre Verantwortung aber auch ihre Entscheidung, es zu verarbeiten oder (wieder) nach Heilung in jemandem anderen zu suchen.

Daß sein Handeln im Laufe der Ehe und eben in dem Ausmaß, in welchem das letztlich offengelegt wird, ihre Themen eventuell/vermutlich verschlimmert haben, ist sein Verantwortung und damit wird er leben müssen.

Bei Betonbeziehungen ist es unfassbar wichtig super genau in der Zuordnung der Verantwortungen zu sein.

29.09.2025 12:28 • x 2 #365


Hola15
Zitat von E-Claire:
Das kann niemand wissen. Ich meinte etwas anderes: Der Mißbrauch ist ihr Thema und muß von ihr bearbeitet werden oder sie entscheidet sich, das ...

29.09.2025 12:40 • x 1 #366


Hola15
Zitat von pand3m0nium:
Zuständig nicht, so einfach ist es nicht. Ich habe schon viel über meine Kindheit nachgedacht was das angeht. Es fällt kein offensichtlicher Grund ...

Hmm, zumindest hört es sich nach emotionaler Vernachlässigung an.

Welche Parallele mir grad spontan auffällt: Du musstest dich (willkommen im Club ) wohl schon immer auf dich selbst verlassen und alles mit dir selbst ausmachen. So wie du gerade eure Trennung und vorher eure Probleme angehst und angingst ist das dasselbe in grün. Sie wird gar nicht mit einbezogen.

29.09.2025 12:45 • #367


P
Zitat von Hola15:
Hmm, zumindest hört es sich nach emotionaler Vernachlässigung an. Welche Parallele mir grad spontan auffällt: Du musstest dich (willkommen im Club ) wohl schon immer auf dich selbst verlassen und alles mit dir selbst ausmachen. So wie du gerade eure Trennung und vorher eure Probleme angehst und angingst ...

Mein zugegebenermaßen recht vager Ansatz haute. Ich bin gerade emotional überfordert ... stimmte jedenfalls.

Ist natürlich quatsch aber ich wünschte ich könnte zu ihr gehend und sie um Hilfe bitten.

Ich kann mich, was das jetzt hier angeht, ja nur auf mich selbst verlassen. Ich kann ja mit niemandem aus meinem Umfeld darüber sprechen.

29.09.2025 12:52 • #368


HeavyDreamy
Zitat von pand3m0nium:
Ich kann mich, was das jetzt hier angeht, ja nur auf mich selbst verlassen. Ich kann ja mit niemandem aus meinem Umfeld darüber sprechen.

Hier nochmals meine Frage. Du schreibst, du hast keinen engen Freund.
Hattest du auch in der Kindheit/Jugend keine Freunde oder guten Freund?

29.09.2025 12:56 • #369


E-Claire
Zitat von pand3m0nium:
Ist natürlich quatsch aber ich wünschte ich könnte zu ihr gehend und sie um Hilfe bitten.

Das kann in normalen Beziehungen hin und wieder funktionieren, in Eurer (oder was davon übrig blieb), geht das leider nicht. Dein erster Schritt hinaus, ist nämlich gerade der, mal etwas unabhängig von ihr erst zu entscheiden und dann zu machen.

Zitat von pand3m0nium:
Ich kann mich, was das jetzt hier angeht, ja nur auf mich selbst verlassen. Ich kann ja mit niemandem aus meinem Umfeld darüber sprechen.

Ich dachte, Du wärst in Therapie? Hab ich mich da verlesen?

Und ansonsten, nur weil wir gerade beim Thema waren: Daß Du keine von der Ehe unabhängigen Freunde hast, liegt tatsächlich auch in Deiner Verantwortung.

29.09.2025 12:56 • x 1 #370


Hola15
Zitat von pand3m0nium:
Ist natürlich quatsch aber ich wünschte ich könnte zu ihr gehend und sie um Hilfe bitten.

Ich meinte eher, dass du immer komplett autonom entschieden hast, auch was eure Beziehung und damit sie angegangen wäre.

Jetzt brauchst du sie nicht um Hilfe bitten. Eine Trennung ist mE nach unumgänglich.

29.09.2025 13:02 • x 2 #371


E-Claire
Zitat von Hola15:
Ich meinte eher, dass du immer komplett autonom entschieden hast, auch was eure Beziehung und damit sie angegangen wäre.

ich glaube, daß das für den TE in der Weise nicht so ganz ersichtlich ist. Einerseits erlebt er sich im Doppelleben als lone wolf mit großer Autonomie und andererseits in der Ehe als Symbiont.

Wo und an welchen Stellen die mögliche emotionale Vernachlässigung im Elternhaus wirkt bzw wirken könnte, ist sicher großes Thema, könnte aber jetzt nur zur weiteren Zerfaserung der Wahrnehmung führen.

Einig sind wir uns, wenn wir sagen, der TE braucht dringend therapeutische Unterstützung und das über einen erst mal andauernden Zeitraum.

Hinsichtlich der Ehe muß er ins Handeln kommen.

29.09.2025 13:08 • x 1 #372


Scheol
Zitat von pand3m0nium:
S. süchtig vll, wobei ich eher glaube süchtig nach Validierung. Der S. ist nicht so im Mittelpunkt. Den könnte ich am ehesten weg lassen. Aber dass mich eine Frau will, das ist ein tolles Gefühl. Und ich habe über die Zeit gelernt, wie man mit Frauen so umgeht, dass genau das passiert. Ich fühle ...

Also wenn du eine Frau angräbst , diese dann eindeutig dir signalisiert das sie will , fällt das bei dir ab und er müsste nicht zwingend zum S. kommen?

29.09.2025 13:08 • x 1 #373


Scheol
Zitat von alleswirdbesser:
seine Exfrau ist nämlich dein Pendant. Dort erfährst du, was es mit einem Menschen macht, der davon betroffen ist.

Schlimme Geschichte damals gewesen.

die frau war schon sehr speziell.

29.09.2025 13:11 • x 2 #374


P
Zitat von Heavydreamy:
Hier nochmals meine Frage. Du schreibst, du hast keinen engen Freund. Hattest du auch in der Kindheit/Jugend keine Freunde oder guten Freund?


Die zwei engsten Freunde in meinem Leben waren

1. ein Schulfreund der aber zwei Stufen über mir war, bzw. insgesamt hatte ich fast nur Kontakt zu 2-3 Jahre älteren. Das fing aber erst an als ich so 12 oder 13 war und endete wahrscheinlich so mit 18.

2. ein Kommilitone im Studium, wir haben auch privat viel unternehmen, später allerdings auch mit meiner EF und seiner Freundin.

Diese zwei Freundschaften waren schon richtige Freundschaften, aber es wurde auch nicht über allzu persönliches oder gar emotionales Gesprochen. Wir haben halt massiv Zeit zusammen verbracht, aber eben mit Spielen, computer, etc., gemeinsame Interessen halt.

Emotional anvertraut habe ich mich wenn überhaupt eigentlich immer nur Frauen.

Auch bei Frauen mit denen mal was lief war es ja so dass ich da jahrelange Beziehungen aufrechterhalten habe. Also Beziehung mein ich jetzt halt Kontakt. Und auch da habe ich über meine emotionalen Themen geredet, aber immer verpackt in eine Rolle von mir die da eben passte wo also die EF nicht vorkam. Ich war ja gegenüber diesen Bekanntschaften eine andere Person, aber ich denke ich habe Teile meiner echten emotionalen Bedürfnisse da mit eingebracht um dann darüber isoliert zu sprechen.

29.09.2025 13:13 • x 1 #375


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