Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

Zitat von Lathgertha:

Affären oder ein Parallelleben sind dann ein Ersatz – eine heimliche Bühne, auf der man wieder groß, begehrt und selbstbestimmt sein darf.

Er ging schon am Anfang fremd. Das kann nicht an der Frau oder an der Beziehung liegen.

Zitat von pand3m0nium:

@Lathgertha wenn ich es so aus der Distanz betrachte. Es war sozusagen ja ihre Bedingung überhaupt mit mir etwas anzufangen. Sie sagte ja ich bin ...

Ich hätte gesagt du hast bewusst weiter gemacht, obwohl du trotzdem vorhattest dich auszutoben, aber heimlich und das schon vor der Hochzeit. Anstatt ihr offen zu sagen, dass du die Monogamie nicht mittragen kannst oder willst. Das wäre dann erledigt und dein Leben könnte ganz anders werden. Das ist das unfaire an den ganzen Beziehungen, die als monogame Beziehungen eingegangen werden, weil der nicht monogame Part nicht dazu stehen kann und meint so könnte er den anderen Part „behalten“.

Zitat von alleswirdbesser:

Er ging schon am Anfang fremd. Das kann nicht an der Frau oder an der Beziehung liegen.

Das ist richtig. Dass er gleich zu Beginn fremdging, hatte nichts mit ihr zu tun. Das Muster war schon vorher in ihm angelegt. Wahrscheinlich hängt das auch mit Prägungen aus seiner Kindheit zusammen, über die er selbst ja einiges erzählt hat.

Was man aber beobachten kann: Dieses alte Muster hat sich im Laufe der Ehe verstärkt. Am Anfang war es sein inneres ‚Loch‘ nach Bestätigung. Später kam das Erleben von Kontrolle hinzu, wodurch das Fremdgehen für ihn noch mehr zur Flucht und Selbstbestätigung wurde.

Die Ursache liegt bei ihm, schon von Beginn an. Die Beziehung hat nur dazu geführt, dass das Gefälle zwischen ‚geborgen, aber klein‘ und ‚frei, aber heimlich‘ immer größer wurde.

@Lathgertha
Gut, dass Du hier bist.
Ich lese Deine Beiträge sehr gern.

Zitat von Pippa:

@Lathgertha Gut, dass Du hier bist. Ich lese Deine Beiträge sehr gern.

Oh, das ist schön zu hören danke für deine Worte. Lese Dich auch sehr gerne.

Zitat von Lathgertha:

Die Ursache liegt bei ihm, schon von Beginn an. Die Beziehung hat nur dazu geführt, dass das Gefälle zwischen ‚geborgen, aber klein‘ und ‚frei, aber heimlich‘ immer größer wurde.

Diese Beziehung hätte es nicht geben dürfen, wäre er damals schlicht ehrlich gewesen. Ihre Bedingung war klar und sie hat es kommuniziert. Er tat so als ob von Anfang an. Sie beide hätten ein glücklicheres oder mindestens ihnen besser passendes Leben führen können, wenn ER ehrlich gewesen wäre. Sie hätte eventuell einen monogamen Partner geheiratet und er hätte Single sein können und sich 6uell völlig ungezwungen austoben, irgendwann eine offene Beziehung eingehen können oder gar sein Hobby zum Beruf machen können. Je nachdem. Aber so hat er damals über ihrer beide Schicksale entschieden, indem er ihr versprochen hatte, was er niemals halten wollte. Nur um sie zu binden.

Zitat von SchlittenEngel:

Sie sind seit 22 Jahren zusammen. Er betrügt die komplette Zeit. Kontrolle oder Misstrauen kam vor 5 Jahren erst dazu, als er minimal aufgeflogen ...

Hier müssen wir klar differenzieren, was mit Kontrolle gemeint ist.

Mit der ‚Kontrolle‘ war nicht gemeint, dass sie ihn von Anfang an misstrauisch überwacht hätte – das Gegenteil ist ja der Fall, sonst hätte er kein jahrzehntelanges Doppelleben führen können.

Gemeint ist vielmehr: Mit den Jahren begann er, ihre Nachfragen, Bemerkungen oder Reaktionen subjektiv als Kontrolle zu empfinden. Für ihn wurde sie dadurch nicht nur zur Quelle von Wärme, sondern auch zum Spiegel seiner eigenen Ohnmacht. Und genau dieses Erleben hat sein altes Muster verstärkt.

Wichtig: Die Ursache lag aber von Beginn an in ihm selbst.

Zitat von alleswirdbesser:

Diese Beziehung hätte es nicht geben dürfen, wäre er damals schlicht ehrlich gewesen. Ihre Bedingung war klar und sie hat es kommuniziert. Er tat ...

Absolut richtig. Er hat von Anfang an durch Unehrlichkeit die Weichen falsch gestellt. Das ist nicht nur ein persönlicher Fehler, sondern auch eine Entscheidung über beider Lebenswege gewesen. Hätte er damals klar gesagt, dass er sich nicht auf Monogamie einlassen kann oder will, wäre für beide ein ehrlicherer, passenderer Weg möglich gewesen. Stattdessen hat er sie gebunden mit einem Versprechen, das er nie einzuhalten bereit war. Genau das macht es so gravierend.

Vergangen ist vergangen - man kann nichts mehr gut machen, nur etwas verändern, der TE bei seiner Frau um Entschuldigung bitten, zu gehen und nach vorne blicken.

Ich hoffe für die Frau, dass sie sich ebenfalls in eine Therapie begibt, damit sie diese ganzen Jahre ebenfalls für sich verarbeiten kann. Auch was den Missbrauch in jüngeren Jahren betrifft.
Auch um ihren Selbstwert wieder etwas zu stärken.

Zitat von Heavydreamy:

Vergangen ist vergangen - man kann nichts mehr gut machen, nur etwas verändern, der TE bei seiner Frau um Entschuldigung bitten, zu gehen und nach vorne blicken.

Ich finde, du hast den richtigen Satz am richtigen Platz, zum richtigen Zeitpunkt gesagt. Hätte ich jetzt auch so empfunden.
Es wurde schon so viel gesagt, alle haben sich bemüht, einige ihm die Rübe gewaschen, ordentlich sogar.
Ist ne echt gute Mischung gewesen, finde ich.
Ich glaube, sehr viel tiefer kann so ein Forum - mit fremden Menschen- die den TE nicht persönlich kennen, kaum gehen.

Zitat von alleswirdbesser:

Er ging schon am Anfang fremd. Das kann nicht an der Frau oder an der Beziehung liegen.

Das glaube ich auch, besonders wenn man liest, was er sonst über sein leben schreibt. Er lügt ja seit er ein Kind war.

Vielleicht musste die Frau ja so gelabelt werden, um deine Auszeiten, dein partiellen Komplettausstiege aus der Ehe zu rechtfertigen.

Wie auch immer. Denn ich sehe es auch so. Es ist vergangen. Aber jetzt ist auch die Zeit, deine Dinge zu ordnen. Geflohen, gelogen, ausgewichen und analysiert hast du ja, lieber Te, bei weitem genug.

Guten Morgen, ihr habt hier noch viel diskutiert, ich war unterwegs. Ich kann das gerade nicht alles aufnehmen, werde aber später schauen und ernst gemeinte Fragen oder Hinweise alle auch beantworten.

An alle die mich gestern so unterstützt haben ein Update: Ich war dann gestern Abend noch weg gefahren. Ich habe es ihr normal gesagt, dass ich jetzt gehe, ihr einen Kuss auf die Wange gegeben und gut. Als ich zurück kam schlief meine EF im Ehebett, ich habe überlegt, ob ich mich einfach auf die Couch lege, aber das konnte ich nicht, ich habe mich als auch zu ihr gelegt, aber mit Abstand. Ich konnte nicht gut schlafen, sie war sehr unruhig. Als ich um 4 wach wurde, war sie schon unten, angezogen, saß auf dem Sofa, sah sehr müde und fertig aus. Ok das sah ich nur, weil ich runterging, auch hier hab ich erst überlegt, gar nicht hinzugehen, was mir nur kurze Zeit gelungen ist. Habe mich dann neben sie gesetzt, sie ruhig gefragt ob es ihr gut geht, Antwort ja, ich habe ihr auch gesagt, dass sie müde aussieht. Es kam aber nur ne, bin ich nicht. Ich bin 5 Minuten da schweigend sitzen geblieben, habe sie dann einmal kurz umarmt, was sie auch nicht abgewehrt hat (hätte sie sonst immer bei Streit) und bin dann wieder hoch ins Bett gegangen (das hätte ich nie gemacht, ich war immer sehr schlecht darin mich zurück zu ziehen). Sie ist jetzt gerade zur Arbeit, wir haben praktisch nicht mehr geredet, außer gemeinsam mit unserer Tochter als Sie gefrühstückt hat (Schule), da war alles normal. Ich war da aber auch nur kurz anwesned, habe die beiden dann lachen gehört, was irgendwie gut war.

Heute dann mal schauen. Nach wie vor muss ich aufpassen dass ich nicht reflexartig zurück gehe zu alles gut. Ich kann es nicht mehr dass wir uns gegenseitig immer weiter weh tun und zumindest das möchte ich sagen, so mein Plan.