Wie soll ich bloß die Trennung schaffen

Nachdem sie von der Arbeit kam, fing sie das Gespräch an mit der Frage, und Bitte um ehrliche Antwort, ob ich sie noch liebe, und ich habe gesagt, ja zu 100%, weil ich es auch so meine. Sie meinte ich lüge weil dann wäre ich nicht so kalt. Es folgt ein Gespräch darüber dass ich nicht kalt bin sondern versuche ruhig zu bleiben und etwas anders zu machen als sonst immer, um irgendwie aus unserem Zyklus auszubrechen. Sie sagt sie will aber nicht dass ich anders bin. Ich sage, du willst dass ich so bleibe aber du willst auch dass sich alles zum guten ändert, und beides geht nicht.

Sie sagt ich mache sie absichtlich fertig mit meiner Kälte.

Sie sagt sie braucht doch nur so wenig, nur dass ich sie liebe und das Zeige. Alles andere ist egal.

Ich sage ihr, ich fühle sie braucht das alles, aber sie braucht mich auch als Schuldigen. Antwort Hast du dir das jetzt so zurecht gelegt? (ok hab ich ja auch vorher drüber nachgedacht).

Gespräch wurde (zum Glück) durch Arbeitstermin (Call) von mir unterbrochen. Ich habe ihr nochmal gesagt dass ich sie liebe aber sie nicht immer so traurig sehen kann dass ich es nicht ertrage. Zwischendrin hat sie mehrfach gesagt sie glaubt im Moment nicht mehr dran, aber das ist das schwerste für mich, dann ruhig zu bleiben, man sieht in ihrem Gesicht wie sie an 22 Jahre denkt, an alles gute, an mich wie sie mich in ERinnerung hat, in welcher Form auch immer. Ich habe mich noch nie so schwer gefühlt und ich bin überrascht wie ruhig ich noch bin.

Ich habe großen Respekt vor allen die das schonmal durchgemacht haben.

Wenn sie sagt sie muss hier weg, hier ist alles so fremd geworden, sagt sie, ich muss irgendwohin wo keiner weiß wo ich bin und nie mehr zurück kommen. das macht mir immer noch sehr Angst.

Mir wird wirklich übel.

Mich macht das fertig immer wieder zu lesen wie du sie immer wieder anlügst und in Hoffnung hältst.

Eine Diskussion über die Bedeutung „ob du sie wirklich liebst“ brauchen wir nicht zu starten. Du weißt genau was sie damit meinte. Kein Spitzfindigkeiten über genau Formulierungen! Wir sind hier nicht in der Juristerei.

Lass die arme Frau doch endlich gehen - auch wenn es erstmal ins Tal ist. Quäle sie doch nicht weiter wenn du eh weißt, dass du gehen willst und musst. Das ist - sorry - aber echt perv. was du machst.

@Hola15 Danke für die Spiegelung

Zitat von pand3m0nium:

Nachdem sie von der Arbeit kam, fing sie das Gespräch an mit der Frage, und Bitte um ehrliche Antwort, ob ich sie noch liebe, und ich habe gesagt, ...

Deine Ruhe ist für dich ein Versuch, nicht wieder in alte Muster zu fallen, für sie fühlt sich das aber wie Kälte an. Wenn sie sagt „ich brauche nur deine Liebe und dass du es zeigst“, ist das kein „alles“, sondern wirklich ihr Minimalwunsch. Dass du daraus „sie will alles und einen Schuldigen“ machst, klingt nach Selbstschutz – vielleicht auch, weil du innerlich schon im Abschied stehst, es ihr aber nicht sagst.

Und genau da hängt ihr fest: sie sucht Nähe, du hältst Distanz, getrieben von Schuld und der Frage, ob du eigentlich bleiben willst.

Sie hat innerlich eigentlich schon Klarheit, dass sie so nicht mehr weitermachen kann. Trotzdem hält sie sich an Strohhalmen fest und sagt: „Wenn du mir Liebe zeigst, wird alles wieder gut.“ Das ist weniger echte Hoffnung als eher der Versuch, das Unausweichliche noch etwas hinauszuzögern. Ihre Sprüche und indirekten Angriffe zeigen, dass sie tief drin schon weiß, dass sie mit all dem nicht mehr klarkommt und genau da spürst du ihre Verzweiflung.

So schwer es auch ist, irgendwann musst du dir klarwerden, was du wirklich möchtest. Solange du zwischen Schuld, Liebe und dem Wunsch zu gehen schwankst, hältst du sie in einem Zustand, der ihren Schmerz nur vergrößert. Du willst ihr eigentlich nicht weh tun, aber genau dieses Unentschiedene reißt sie immer weiter hinein. Eine klare Entscheidung , egal in welche Richtung , wäre für euch beide ehrlicher und leichter zu ertragen, als so weiterzumachen.

Zitat von Wulf:

Oh, deine Frau geht auch schon langsam in die Trennung über. Ihre Enttäuschung scheint richtig tief zu sitzen. Dein alles gut wird ...

Ja. Ihr Trauerprozess läuft schon. Und wenn sie an diesem Punkt ist, wird es für ihn extrem schwer, noch Vertrauen oder Hoffnung zurückzubringen. Da reicht keine Strategie, da bräuchte es eine sehr tiefe, glaubwürdige Hinwendung, oder eben die klare Entscheidung, ehrlich loszulassen.

ich weiß. inzwischen schäme ich mich auch hier Details zu schreiben. Ich weiß dass ich das einfachste des einfachen nicht mal fertig bringe. Ich versuchs erstmal alleine. Danke an jede und jeden hier für eure Hilfe.

Etwas, das hier (vielleicht) bisher noch gar nicht angesprochen wurde: Hast du dich schon einmal ernsthaft damit auseinandergesetzt, ob es nicht besser wäre, deiner Frau die komplette Wahrheit zu sagen? egal wie hart sie ist, egal was danach passiert? Damit würdest du ihr die Möglichkeit geben, frei und bewusst zu entscheiden, wie sie mit dir und eurer Ehe umgehen möchte. Solange du Teile verschweigst oder weichzeichnest, hältst du sie in einem Zustand der Unklarheit.

Natürlich wäre das eine schwere Zumutung für sie, aber es könnte auch eine Form von Respekt sein. Denn nur so wüsste sie wirklich, mit wem sie all die Jahre zusammen war. Und wenn sie sich dann trotzdem gegen dich entscheidet, ist das im Kern nichts anderes, als was du selbst im Kopf ohnehin bewegst: das Ende. Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht im Zweifel bleibt, ob sie „hätte anders sein müssen“.
Vielleicht wäre genau diese Ehrlichkeit die einzige Basis, auf der entweder ein echter Neuanfang möglich ist – oder ein ehrliches Loslassen ohne Schuldgefühle auf beiden Seiten.

Zudem:
vielleicht solltest du dir auch ehrlich die Frage stellen, warum du überhaupt das Ende willst. Ob es wirklich die Ehe ist, die vorbei sein muss , oder ob du eher vor deinem eigenen schlechten Gewissen und der direkten Konfrontation fliehst. Denn manchmal kann gerade das offene Aussprechen, so schmerzhaft es auch ist, nicht nur den anderen entlasten, sondern auch dich selbst. Vielleicht würdest du die Situation danach ganz anders sehen und sogar eine Grundlage finden, gemeinsam mit deiner Frau daran zu arbeiten – anstatt zwischen Schuld, Distanz und unausgesprochenen Wahrheiten festzustecken.

Manchmal denkt man, es gibt nur zwei Wege: entweder beenden oder weitermachen mit Halbwahrheiten. Aber es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit: ehrlich werden, sich verändern und trotzdem an der Beziehung arbeiten (wenn EF das möchte nach der Wahrheit).

Genau dieser Mittelweg kann manchmal mehr Halt geben als jedes Schwarz-Weiß-Denken.

Zitat von Lathgertha:

Etwas, das hier (vielleicht) bisher noch gar nicht angesprochen wurde: Hast du dich schon einmal ernsthaft damit auseinandergesetzt, ob es nicht ...

Ich tendiere mittlerweile auch eher zu diesem Weg.

Zitat von pand3m0nium:

ich weiß. inzwischen schäme ich mich auch hier Details zu schreiben. Ich weiß dass ich das einfachste des einfachen nicht mal fertig bringe. Ich versuchs erstmal alleine. Danke an jede und jeden hier für eure Hilfe

Lass dich nicht vertreiben.
Falls dich mein Beitrag (mit) dazu animiert hat, kann ich auch wegbleiben.

@Wulf jetzt schreibe ich doch weil du was wichtiges sagst. Ich erwische mich dabei die Trennung so zu gestalten dass hinterher kein Krieg und Hass rauskommt sondern was vernünftiges. Weil ich immer vom Ende denke.

Irgendwie so ja ich liebe dich schon aber es nützt ja alles nichts; am besten zieht sie selber diese Schlussfolgerung, wir umarmen uns, geben uns einen Abschiedskuss und sind dann Freunde. Ohne dass wir uns unsere schlechten Seiten aufs schlimmste zeigen und alle mit rein reissen

Aber genau das wollte ich ja mal anders machen. Weil ich mir eingetrichtert habe ich kann das Ende nicht kontrollieren.

Zitat von Hola15:

Ich tendiere mittlerweile auch eher zu diesem Weg. Lass dich nicht vertreiben. Falls dich mein Beitrag (mit) dazu animiert hat, kann ich auch wegbleiben.

aber du hast ja recht. Ich muss mich zusammenreißen. Ihr könnt mich nicht für mich trenen. Ich muss mal von Forum auf Leben zurück.

Zitat von Wulf:

In der jetzigen Situation sollte von ihm vermieden werden, daß es bei ihr in kompletten Hass umschwenkt.

Wieso denn?
Eine Phase des Hasses auf ihn und seine Handlungen wären doch angebracht und viel adäquater und gesünder als die gegengesetzte Richtung zu gehen, indem sie es gegen sich selbst richtet.

Ja aber das hält er ja nicht aus.

Zitat von Gretchen:

Ja aber das hält er ja nicht aus.

Ja schon klar, das ist ja Teil des Problems.

Und deshalb ist auch hier überhaupt nichts davon zu lesen, was er ihr damit angetan hat, keinerlei Perspektivwechsel oder Einfühlung in Sie.
Da ist wohl ein großes Problem mit dem Themenbereich „Schuld“.

Nichtsdestotrotz waren sein Verhalten und seine Handlungen in seiner Verantwortung. Und Erwachsene übernehmen die Verantwortung für ihr Handeln und tragen die Konsequenzen.