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Wieso habe ich an niemandem Interesse?

L
Na ja... keinen Kontakt mehr zur eigenen Familie zu haben, das ist schon essentiell. Schließlich lernt man ja im familiären Umfeld Liebesfähigkeit, das ist bei jedem Menschen so.

Und wenn der Kontakt zur eigenen Familie sehr lax und oberflächlich war oder nur stressig, dann nimmt man diese Erfahrungen mit.
Das kann dann schon so aussehen, dass sich die Seele unbewusst vor zu viel Intimität schützt indem man sich gar nicht erst verliebt.

Man spürt die Gefühle einfach nicht, spaltet die ab.

Freundschaften sind schon ne andere Nummer. Auch wenn die bei dir gut laufen ist eine Paarbeziehung schon was enger normalerweise.

04.02.2020 21:27 • x 3 #31


MissLilly
Zitat von leilani:
Und wenn der Kontakt zur eigenen Familie sehr


...oder sagen wir mal sehr prägend war...

04.02.2020 21:30 • #32


A


Wieso habe ich an niemandem Interesse?

x 3


Plentysweet
Zitat von Merilin:
Normalerweise muss sich jeder Mensch wenigstens einmal im leben verlieben , das wird durch die hormone gesteuert

Gar nichts muss man. Wer gibt denn vor, was normal ist?

04.02.2020 21:31 • x 4 #33


H
Zitat von katte:
will einfach nicht mehr allein sein und anderen Pärchen hinterherschmachten.

Kenne ich nur zu gut

Zitat von katte:
Aber neue Männer kennenlernen finde ich irgendwie wahnsinnig anstrengend, weil ich mich total verstellen oder einfach an mir arbeiten muss und ich eben diese beiden Seiten von mir - ich will allein sein und ich will nicht allein sein - nicht miteinander vereinbaren kann.

Gerade das musst du ebend nicht.
Nicht verstellen einfach du selbst sobst bringt es nix.

Glaub Mir Ich wäre auch der erste der die Wohnung verlässt wenn auf einmal jemand länger bleibt.
Bin es gewohnt das alle maximal zu Besuch kommen.
Jeder hat seine Macke aber ich bin trotzdem bereit es darauf ankommen bzw auf mich zukommen zulassen.

04.02.2020 23:00 • x 1 #34


F
Hallo @katte

Zitat:
Ich habe das Gefühl, was zu verlieren oder aufzugeben, wenn ich mich auf jemanden einlasse.

Zitat:
sich nicht ständig um andere kümmern müssen


Was für Erfahrungen hast du den mit Beziehungen, die dich glauben lassen, dass Beziehungen mit Verlust und Selbstaufgabe einhergehen? Wer sagt, dass du dich ständig um deinen Partner kümmern musst? Versuch darüber mal in Ruhe nachzudenken.

Ich denke, dass das Thema mit deiner Familie hier eine Rolle spielen wird.

Zitat:
...diese beiden Seiten von mir - ich will allein sein und ich will nicht allein sein - nicht miteinander vereinbaren kann.


Kannst du dir vorstellen, dass es auch funktionierende Mittelwege gibt? Weder alleine zu sein, noch sich in einer Partnerschaft selbst aufgeben zu müssen oder sich zu selbst verlieren?

Nehmen wir an du hättest einen Wunsch frei um dich zu verändern: Was würdest du an dir ändern, damit das oben beschriebene funktionieren könnte?

Zitat:
Was soll denn heißen, sich richtig auf jemanden einzulassen?


Entschuldige die harte Formulierung: Ich meine damit, dass du dich auf niemanden wirklich einlässt, solange du innerlich eine Art Kosten-Nutzen-Rechnung durchführst. (ich weiß nicht wie ich das ansonsten verständlicher ausdrücken soll)

Wahrscheinlich wird alles in dir schreien: Mach ich ja gar nicht. Aber was ist es dann, wenn du hier Vorteile (nicht mehr alleine sein und keinen Pärchen mehr hinterherzuschmachten) und Nachteile (das Bett zu teilen, sich um den anderen kümmern zu müssen) gegenüberstellst?

Ebenso wichtig finde ich folgendes:

Zitat:
Aber neue Männer kennenlernen finde ich irgendwie wahnsinnig anstrengend, weil ich mich total verstellen oder einfach an mir arbeiten muss


Sobald du dich verstellst, verhinderst du es dich auf jemanden einzulassen. Und du raubst jedem anderen die Chance, sich auf dich einlassen zu können.

Verstellungen sind auch absolut nicht notwendig in einer gesunden Partnerschaft. Das was einem leicht fällt und man gerne für seinen Partner tut, sollte in die Beziehung eingebracht werden.

Diesbezüglich ist mir noch aufgefallen, dass du z.B. dich um jemanden kümmern zu müssen recht negativ besetzt hast bzw. das mit Ängsten verbunden scheint. Dazu würde ich dir empfehlen, mal nur für dich ein wenig mit verschiedenen Geistes- und Herzensqualitäten zu experimentieren und zu schauen, wie diese auf dich wirken:

In der Regel ist Geben mit sehr viel Glück verbunden und vielleicht auch ein Schlüssel zu einem guten Leben.

Versuch dich vielleicht mal eine Woche auf die Qualität des Gebens zu konzentrieren und diese Qualität bewusst zu praktizieren. Das kann ein nettes Wort/Kompliment zu einem Mitarbeiter oder einem Passanten sein, ein Lächeln, eine Berührung, ein offenes Ohr / ein bisschen von deiner Zeit für einen Mitmenschen, ein kleines Geschenk an jemanden. Einfach so.

Schau einfach mal, wie es dir damit geht und versuch solche Dinge für eine Woche mal ganz bewusst und so oft wie möglich umzusetzen. Versuch anderen einfach so eine Freude zu machen - als Experiment für dich. Dann schau dir an was solche Dinge für eine enorme Wirkung auf dich haben. Je öfters du aus dieser freundlichen, liebevolle und großzügige Haltung handelst, desto stärker wird diese Haltung in dir.

05.02.2020 12:48 • x 1 #35


K
Hm, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr macht diese Familiengeschichte Sinn. Bin aber eher eine Frau der Taten - wenn dem nämlich tatsächlich so sein sollte, was mache ich denn jetzt? Diese Erkenntnis ändert erstmal nichts an meiner unterschwelligen Angst vor Nähe oder wie man es nennen will...

Ich sehe das vielleicht zu schwarz-weiß, aber aus meinem Umfeld habe ich so die Erfahrung gewonnen, dass man sich entscheiden muss zwischen einem selbst und dem Partner. Weil sich eben alles nur noch um die andere Person dreht - bei meinen Freunden geht es nur noch um Geburtstagsgeschenke für den anderen, Pläne zusammenzuziehen, oder eben auch einfach Probleme im Bett oder mit anderen Frauen, was weiß ich. Sie sind gar nicht wiederzuerkennen und in gewisser Weise auch gar keine selbstständigen Persönlichkeiten mehr, überall wird der Partner hin mitgenommen und wenn er nicht anwesend ist, wird darüber geredet. Kann auch sein, dass der Neid aus mir spricht, aber ich mache mir wirklich Sorgen mich selbst zu verlieren, wenn ich auf einmal so extrem auf jemanden achten muss. Und um nochmal konkreter zu werden, meine Singlefreunde machen sich nichts draus, wenn wir uns z.B. wochenlang nicht sehen, aber was würde denn ein fester Freund sagen, wenn ich einen ganzen Monat allein sein will?

Zu der Frage mit dem Wunsch: Ich würde mir vermutlich wünschen, dass mir die Einsamkeit nicht so viel ausmachen würde und ich gar nicht erst darüber nachdenke, mir einen Partner zu suchen. Dann wäre das grundlegende Problem aus meiner Sicht gelöst...

Das mit dem Einlassen verstehe ich so. Nur mache ich diese Rechnung gefühlt bei jedem Menschen automatisch und weiß nicht so ganz, wie ich das abtrainieren soll. Über den Teil mit dem Geben denke ich nochmal nach

06.02.2020 22:14 • #36


F
Hallo @katte

Zitat:
Hm, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr macht diese Familiengeschichte Sinn. Bin aber eher eine Frau der Taten - wenn dem nämlich tatsächlich so sein sollte, was mache ich denn jetzt? Diese Erkenntnis ändert erstmal nichts an meiner unterschwelligen Angst vor Nähe oder wie man es nennen will...


Nun, es kommt darauf an, was du mit diesen Erkenntnissen anfangen möchtest.

Aufjedenfall ist das erkennen und benennen von Mustern und Problemen IMMER der erste Schritt, der dann Verhaltensänderung überhaupt möglich macht.

Bisher warst du bezüglich deiner Familiensituation noch nicht besonders konkret. Ich überlasse das dir, ob du dich hier in einem öffentlichen Forum, diesbezüglich noch genauer äußern möchtest oder nicht.

Mit den jetzigen Informationen, kann ich dir allerdings nur eine sehr allgemeine Antwort bzw. ein Musterbeispiel diesbezüglich geben, was sich mit solchen Erkenntnissen anfangen lässt:

Wenn du dich in der Gegenwart in einer Situation befindest, dass dich Ängste vor Nähe überwältigen, dann kannst du dir selber sagen:

Stop. Ich habe hier ein altes Thema. Mein Vater, den ich über alles liebte, hat die Familie plötzlich verlassen, als ich 3 war und ich möchte nie wieder so verletzt werden. Aber das hat nichts mit dem Mann zu tun, der jetzt vor mir steht. Ich bin jetzt auch keine 3 Jahre mehr alt, bin mittlerweile eine gestandene Frau und ich würde auch mit diesem Fall jetzt ganz anders umgehen können.

Das Beispiel ist jetzt fiktiv, aber lässt sich auch bezüglich anderer, alter Themen so ähnlich anwenden. Es wird das alte Thema nicht schlagartig auslöschen. Aber alleine dadurch, dass du es anerkennst und ihm Raum gibst, wird es mit der Zeit immer weniger Einfluss auf dich haben und du wirst dir dadurch mehr und mehr Handlungsspielraum verschaffen.

Zitat:
aber ich mache mir wirklich Sorgen mich selbst zu verlieren, wenn ich auf einmal so extrem auf jemanden achten muss.


Dass du das siehst, finde ich eine sehr, sehr wichtige Erkenntnis für dich.

Gegenfragen: Fällt es dir schwer anderen Menschen konsequent Grenzen zu setzen?

Hättest du weniger Sorge, dich selbst in jemand anderen verlieren zu können, wenn du dich selber besser kennen würdest?

Zitat:
Zu der Frage mit dem Wunsch: Ich würde mir vermutlich wünschen, dass mir die Einsamkeit nicht so viel ausmachen würde und ich gar nicht erst darüber nachdenke, mir einen Partner zu suchen. Dann wäre das grundlegende Problem aus meiner Sicht gelöst...


Mir stellen sich daraus folgende Fragen:

Sind es deine Ängste vor Nähe, die dich daran hindern eine tiefgehende Beziehung einzugehen?

Oder ist dein Wunsch nach Freiheit wirklich so ausgeprägt? Ich schätze allerdings nicht, dass in diesem Falle ein Wunsch nach einer Partnerschaft bestehen würde.

Ich würde deshalb bei dir eher die erste These vermuten. Dann wäre mit deinem Wunsch das grundlegende Problem allerdings nicht gelöst. Folglich wäre es dann eher das Thema, diese Ängste zu lösen, bzw. dies zunächst auszuhalten lernen.

Zitat:
Nur mache ich diese Rechnung gefühlt bei jedem Menschen automatisch und weiß nicht so ganz, wie ich das abtrainieren soll.


Auch dafür gibt es Möglichkeiten, aber das Thema ist recht komplex. Willst du dies wirklich verändern, auch wenn es mit täglicher Investition und Arbeit verbunden ist?

07.02.2020 20:57 • #37


K
Mir ist aus aktuellem Anlass noch eine Theorie zu meinem Verhalten aufgefallen.

Und zwar habe ich absolut kein Selbstbewusstsein und zweifele dauernd an mir (habe ich bisher aber immer ignoriert). Ich glaube, dass bisher so wenig Interesse an mir bestand und ich es eben nie geschafft habe, tatsächlich eine Beziehung einzugehen, sorgt dafür dass ich mir jetzt Bestätigung von Außen suche. Und dass ich nie das Gefühl hatte, dass meine Eltern mich wirklich lieben, spielt da natürlich auch eine Rolle. Darüber will ich aber auch nicht reden.

Nur mir ist letzte Woche folgendes passiert. Ich habe einen neuen Mann getroffen, leider auch gleich die Rechnung gemacht optisch nicht mein Typ, charakterlich erst recht nicht. Dann ergab sich aber, dass wir uns näher kennenlernten und ich mir irgendwie dachte, wir haben wenig gemeinsam, aber immerhin etwas, und er bringt mich zum Lachen, auch wenn er komische Hobbies hat, also will ich ihn.

Nun stellte sich dann heraus, dass er eine Freundin hat und das tat mir nach dem kurzem Kennenlernen schon enorm weh. Meine Freunde wollten dann die ganze Zeit wissen, warum ich so ein Drama mache und wir haben dann überlegt, dass ich einfach nur will, dass er mich mag und Interesse an mir zeigt, damit ich die Bestätigung habe, dass ich begehrenswert bin. Schließlich würde ich vermutlich nicht tatsächlich was mit ihm anfangen, wenn ich die Gelegenheit hätte, aber jetzt wo ich weiß dass ich absolut keine Chance habe, weil er schon vergeben ist, regt mich das richtig auf.



Das bringt mich der Lösung meines Problems aber irgendwie nicht näher. Ich versuche schon länger an meinem Selbstbewusstsein zu arbeiten, mache aber dauernd Rückschritte. Gibt es dazu noch neue Ansätze von euch?

22.02.2020 19:15 • #38


aquarius2
Meine Frage wäre, welche Beziehungen zwischen Mann und Frau du so erlebt hast von Anfang an bis jetzt?
Wie war die Beziehung deiner Eltern? Habt ihr zu dritt oder auch mict Geschwistern zusammen gelebt?
Wie sind deine Eltern beziehungstechnisch drauf? Sind sie noch zusammen? Gibt es Stiefvater/mutter?
Wie standen sie zu dir und kannten sie einen der Männer die in deinem Leben eine rolle gespielt haben?

Beantworte dir selbst diese Fragen.

23.02.2020 13:46 • #39


K
Na ja, war alles nicht gut. Ich weiß nur nicht ganz, wohin mich diese Erkenntnis bringen soll...

23.02.2020 14:12 • #40


aquarius2
Wie hast du dich als Kind gefühlt, was hast du da über Beziehungen gelernt, willst du es so wie die Eltern machen, oder wie irgendein Paar aus deiner Familie, die Großeltern, Onkel oder Tanten?

Was hat deine Kindheit und Jugend mit dir zu tun? Was hast du aus dieser Zeit gelernt?

23.02.2020 14:15 • #41


K
Ich weiß nicht so genau. An meine Kindheit erinnere ich mich kaum, in meiner Jugend gab es nur Streit. Meine Eltern haben sich getrennt, auch sonst gab es keine guten Beziehungen in meinem Umfeld. Aber mir war das egal, ich hatte meine Freunde und mein eigenes Leben, welches trotzdem weiterging.

Ich weiß nicht was ich dadurch gelernt habe. Dass ich mich nur auf mich selbst verlassen kann? Dass andere Menschen schwierig sind? Dass allein sein das beste ist?

Aber wie geht es nun weiter. Ich glaube ich habe damals einfach keine Bestätigung bekommen und suche die jetzt in Männern. Allerdings gibt's niemanden, der mir diese Bestätigung wirklich geben kann

23.02.2020 15:25 • #42


aquarius2
Da wird mir einiges klar, aber Bestätigung die dir deine Eltern nicht geben konnten wirst du bei den Männern schwer finden. Du hast einfach wenig Erfahrungen im täglichen Umgang mit Menschen.

23.02.2020 15:29 • #43


K
Also kann ich sowieso nichts ändern, oder wie soll ich das verstehen? Ich werde bald 30 und habe schon viele tolle Menschen getroffen, aber das gleiche Problem wie vor 10 Jahren

23.02.2020 15:33 • #44


aquarius2
Zitat von katte:
Ich weiß nicht was ich dadurch gelernt habe. Dass ich mich nur auf mich selbst verlassen kann? Dass andere Menschen schwierig sind? Dass allein sein das beste ist?


Klar kann man das aus so einer Erfahrung lernen, aber fällt dir denn gar nichts positives ein?

Zitat von katte:
Also kann ich sowieso nichts ändern, oder wie soll ich das verstehen? Ich werde bald 30 und habe schon viele tolle Menschen getroffen, aber das gleiche Problem wie vor 10 Jahren


Die Umstände selbst kannst du nicht verändern, aber du kannst dich ändern, willst du das?

23.02.2020 15:35 • #45


A


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