Wieviel Macken muss man aushalten?

Ich halte mich für relativ tolerant und kann über viele Dinge hinweg sehen.
Meine Divise lautet in der Regel: Auf das Maß kommt es an.
Niemand ist perfekt.

Ich kann darüber hinweg sehen, wenn jemand sich mal daneben benimmt, einen schlechten Tag hat und auch mal seine Laune an mir auslässt.
Mir ist wichtig, dass ein Partner einsichtig ist und ich suche nach jemandem, der stets an sich arbeiten und wachsen will. Denn das möchte ich selbst auch.

Nicht aushalten würde ich Untreue, Fremdflirterei und grobe Lügen.

Sonst darf mein Partner auch mal einen falschen Spruch zur falschen Zeit loslassen, der als unpassend oder schlichtweg daneben gilt, weil er in dem Moment nicht nachgedacht hat.

Schlechtes Verhalten, dass immer wieder auftritt, kann ich gar nicht aushalten.
Bei meinem Exfreund war das der übermäßige Konsum von Alk.

Auch Partner, die beim Streiten regelmäßig Grenzen überschreiten, herum schreien oder beleidigend werden.

Im Grunde ist für mich die Faustregel geltend: Alles, was meinen Seelenfrieden gefährdet und mir dadurch nicht gut tut, muss weg.
Daher sehe ich das dann als grundlegendes Fehlverhalten und nicht als Macken...

Macken finde ich manchmal sogar liebenswert.
Ich habe mal einen Mann gedatet, der etwas schusselig war und (relativ unwichtige) Gegenstände öfter mal verlegte. So fand ich nach unseren Treffen immer wieder irgendwelche Gegenstände bei mir in der Wohnung. Mal sein Feuerzeug, mal sein Ladekabel oder sein Armband.
War beim Aufräumen/Putzen manchmal echt spannend zu raten, was er dieses Mal vergesen hat. Ihm war das auch immer tierisch - aber niedlich - peinlich.

Zitat von Dracarys:dass ihr Kaffeelöffel ständig lächelnd rechtwinklig von ihm hingelegt wurde, ihre Krümel mitten im Gespräch lächeln von ihm weggewischt wurden, dass ihre Schuhe im Flur lächelnd von ihm ordentlich aufgereiht wurden, dass er nach ihrem Toilettengang lächelnd zum desinfizieren verschwand und dass er lächelnd auf jede Fluse und auf jedes Haar an ihrer Kleidung hinwies.

Kann ja jeder halten, wie er will, aber das ist eine Macke, mit der ich bei meinem Partner keinesfalls leben könnte, das würde mich innerhalb kürzester Zeit wahnsinnig machen. Aber auch das andere Extrem also jemand, der sehr unordentlich ist, ginge für mich gar nicht. Gerade wenn man zusammenlebt, ist es wichtig, dass es bei dem Thema halbwegs passt, finde ich.

Zitat von T4U: die Farbe der Hosen ist mir egal,

Dabei fällt mir ein, dass mein damaliger Tanzpartner in der Tanzschule immer nur gelbe Pullis und Pullunder einer bestimmten Marke (die mit dem Krokodil) trug. Ich glaube, der hatte gar nichts anderes. Fand ich sehr merkwürdig, aber solange seine Lieblingsfarbe nicht unbedingt neonpink ist, könnte ich auch mit sowas leben.

An so grundlegenden Charakterzügen wie Ordnungsliebe, Chaotentum, Intro- oder Extraversion ist wohl kaum was zu verändern oder nur im kleinen.

Geiz finde ich ganz furchtbar aber auch wenn Leute ständig auf großem Fuß leben, gar nix sparen oder sogar über ihre Verhältnisse leben.

Da kommt es auf das richtige Maß an.

Jeder hat seine Macken. Bei mir läuft zB ständig der Fernseher, auch wenn ich gar nicht schaue. So als Geräuschkulisse wie bei anderen das Radio, insbesondere Nachrichtensendungen.

Das fand ich dann schon was übergriffig wenn Ex-Freunde ohne zu fragen den TV einfach ausgeschaltet haben.

Solange man nicht zusammenlebt gilt für mich die Devise jeder hat sich beim anderen anzupassen.

Ich würde bspw. auch nicht einfordern, wenn mein Freund Raucher wäre, dass er wegen mir plötzlich nur noch auf dem Balkon rauchen darf. Ist ja seine Wohnung und so habe ich ihn kennen gelernt. Schlafzimmer ok und Bad, da würde ich schon was sagen.

Ich ertrage es nur schwer, wenn Leute beim Essen keine Serviette verwenden. Finde ich stillos, davon abgesehen, dass ohne Serviette die Gläser eklig aussehen.

Aber ich denke wenn die Beziehung gut läuft, dann passt man sich im Kleinen ganz automatisch aneinander an.

Zitat von Irrlicht:
Das ist aber deutlich mehr als eine Macke ...

Wohl wahr!
Aber wird von manchen leider doch oft herunter gespielt...

Zitat von leilani:An so grundlegenden Charakterzügen wie Ordnungsliebe, Chaotentum, Intro- oder Extraversion ist wohl kaum was zu verändern oder nur im kleinen. Geiz finde ich ganz furchtbar aber auch wenn Leute ständig auf großem Fuß leben, gar nix sparen oder sogar über ihre Verhältnisse leben. Da kommt es auf das richtige Maß an. Jeder hat seine Macken. Bei mir läuft zB ständig der Fernseher, auch wenn ich gar nicht schaue. So als Geräuschkulisse wie bei anderen das Radio, insbesondere Nachrichtensendungen. Das fand ich dann schon was übergriffig wenn Ex-Freunde ohne zu fragen den ...

Hui. Das ist aber schon ganz schön viel verlangt finde ich. Also das ein Partner, der mich zuhause besucht akzeptieren soll, dass die Kiste permanent an ist. Ich würde das als sehr unangenehm empfinden und auch hoffen, dass meine Gesellschaft Entertainment genug ist. Aber solche Angewohnheiten lernt man ja meist in der Kennenlernzeit bereits kennen. Und jemand der nichtmal den Fernseher ausschaltet wenn Besuch kommt wäre auch keine Option für mich. Jeder Jeck ist anders. Es gibt bestimmt auch dazu ein männliches Gegenstück.

Zitat von leilani:An so grundlegenden Charakterzügen wie Ordnungsliebe, Chaotentum, Intro- oder Extraversion ist wohl kaum was zu verändern oder nur im kleinen

Das glaube ich auch.
Bei meinem Mann kann ich es leider nicht mehr.
Dieses Abschotten...immer Fenster zu, Türen abschließen, Rolladen runter...1 Sache davon geht klar, aber es weist eben doch auch eine grundsätzliche Haltung hin, wenn sowas an verschiedenen Stellen auftritt, auch im sozialen Bereich Abschottung stattfindet.
Achtlosigkeit...also alles sofort wegwerfen, neu kaufen, Einwegflaschen und irrsinnig viel Müll produzieren.

Andere Macken finde ich ok, z.B. dass er die Bücher immer nach Größe sortiert und genau an der Regalkante ausrichtet. Dass er brutal viel Toilettenpapier und Küche Rolle verbraucht, weil er alles damit aufwischt.
Dass er Schmutzwäsche einfach nur auf die Kellertreppe wirft.

Dafür bin ich unordentlich, vergesslich/schusselig und fange 1000 Dinge gleichzeitig an.

Aber es passt insgesamt nicht mehr.

Keiner ist perfekt!

Ich bin der Meinung, wenn man sich wirklich liebt dann schätzt man den Partner mit seinen Stärken (die natürlich überwiegen sollten) und den Schwächen. Egal welche Macken er /sie hat. Die gehören einfach dazu. Und man sollte sich damit arrangieren und drüber reden wenn es schlimmer wird und gemeinsam Lösungen dafür suchen.

Gar nicht gehen für mich (aber das bekommt man zum Glück meist schob beim Kennenlernen mit):
- keine Manieren / kein Niveau
- keine Bildung / an nichts Interesse (ich möchte mit meinem Partner über alltägliches Weltgeschehen reden können)
- respektloses Verhalten gegenüber Partner (auch nicht im Streit) und anderen Personen (zB. Freunde, Arbeitskollegen)
- ständiges jammern
- Bequemlichkeit / Couchpotatoe

Was ich auch feststelle, dass im zunehmenden Alter die Liste doch weiter ergänzt wird...

Liebe TE, Deine Frage an uns, Wieviel(e) Macken muss man aushalten? - erwartest Du an dieser Stelle eine zahlenmäßige Antwort?

13,2 Macken können völlig in Ordnung sein oder nur eine einzige schon zu viel. Die Qualität der Macken macht es aus und die Definition von Macke formuliert stets der Empfänger.

Das ist ein gutes Thema
Ich denke es liegt an jedem selbst, niemand ist Perfekt und man sollte sich selbst im klaren sein, mit was kann ich leben und mit was nicht.
Man muss daran denken wie man selbst auch glücklich wird oder man Kompromisse findet.
Wen man also mit gewissen Macken des Partners nicht umgehen kann, sollte man reden, aber wenn selbst das nicht hilft, dann passt man wohl auch wenn man sich liebt nicht zusammen