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Wir von vor 9 jahren bis jetzt

earthgirl
Snape,
Ich fand es damals auch gut, dass er es bei sich zu hause sofort erzählt hat. Auch seinen Kindern.
Und ich habe damals auch gedacht, er lügt nicht und dass das gut ist.
Ich bin dadurch aber auch total in diese Geschichte getaucht und immer mehr verwickelt worden.
Im Nachhinein habe ich mir manchmal gewünscht (aus meiner Unfähigkeit, mich genügend abzugrenzen und zu positionieren), ich wäre da nicht so dolle reingerutscht. In sein Familienleben.
Es gab viel zu viele absolut unmögliche Situationen, die sich mir alle total tief eingebrannt haben.
Ich hatte mich nicht mies gefühlt, wegen der offenen Geschichte. Sondern wegen der Konstellation mann zwischen zwei frauen ohne dass er in der Lage gewesen wäre 3 Jahre lang, eine Entscheidung zu treffen. Die hat dann seine exfrau getroffen.
3 Jahre ist es so heftig für mich gewesen, dass ich ihm angefangen hatte, zu sagen, er soll mit seiner Frau Therapie machen.
Ich war vollkommen hilflos und wollte, dass es sich irgendwie ändert. Es hat mir sehr wehgetan und ich konnte nach meinen gescheiterten versuchen nicht mehr rausgehen aus diesem System.
Ihre Trennung von ihm hat mich dann auch nicht wirklich erleichtert.
Es war kein neuer Raum da für unsere Beziehung. Ich glaube, darum konnten wir keine Basis für uns schaffen.
Es gab keine zeit, in der er seine Beziehung zu seiner exfrau verarbeiten konnte. Die hätte es geben müssen.
Wir haben in Trümmern weitergemacht. In einem Teil dieser Trümmer stehe ich jetzt noch.
Warum sie zu meinen geworden sind, weiß ich nicht.
Weil wir alle in einem Boot saßen wohl.
Ich saß immer zu dicht am Rand.
Und auch bei mir wollte seine Frau, dass die Beziehung zu mir weniger Raum hat. Sie konnte nicht verlangen, dass er sie völlig beendet, da sie für sich vorher die Ehe geöffnet hatte. Er ist dann nachgezogen, um es auszuhalten.
Ich war nicht imstande zu gehen und war verzweifelt.
Unsere Beziehung hat sich später nicht mehr erholt von dieser Vergangenheit.

NICHT FÜR DEN TOLLSTEN MANN DIESES ERDBALLS WÜRDE ICH NOCHMAL IN SO EIN SYSTEM GEHEN.
Das war so übel. Und zerstörerisch für mich.

05.10.2016 00:01 • #16


Ilex
Zitat:
NICHT FÜR DEN TOLLSTEN MANN DIESES ERDBALLS WÜRDE ICH NOCHMAL IN SO EIN SYSTEM GEHEN.
Das war so übel. Und zerstörerisch für mich.


Ich verstehe Dich so sehr - ich steckte ein Jahr in so einer Konstellation und musste die Liebe meines Lebens dann nach 16 Jahren gehen lassen...

Es war zerstörerisch, es war ein großer Leidensdruck und ich erkannte mich selbst nicht mehr in der Zeit... Auch ich sage SO NIE WIEDER...

Aber ich sage JA zu einer neuen Liebe... Wenn es soweit ist / ich soweit bin, möchte ich gerne wieder so lieben können/geliebt werden...

Das wünsche ich Dir, mir und allen hier...

05.10.2016 05:17 • x 1 #17


A


Wir von vor 9 jahren bis jetzt

x 3


V
Zitat von earthgirl:
der mann ist der mir liebste, dem ich je begegnet bin.
es ist so verdammt schade...

samstag haben wir uns zufällig gesehen.
es war wie ein treffen ausserhalb der normalzeit...
wir haben uns beide nur gefreut.
wir waren echt glücklich...
bis jeder in seine richtung davongegangen ist.

danke fürs lesen.
und für jeden eindruck von euch, den ihr mir hinterlassen könnt.
vielleicht auch für fragen, deren beantwortung für mich auch gut ist.


Er ist jetzt frei, alles wäre möglich, wenn....
Hätte es denn eine Möglichkeit deiner Meinung nach gegeben, nach dem Umzug der Frau, eure Beziehung zu erhalten?
Ist die Beziehung letztendlich an seinem Druck, seinen Vorwürfen und Erwartungen gescheitert, ist deine Liebe deshalb weniger geworden? Oder war nichts mehr zu retten, weil du schon unter dem SYSTEM kaputtgegangen bist?
Du schreibst, dass deine Bedürfnisse auf fruchtlosen Boden fielen. Wie sahen deine Vorschläge zur Änderung der Situation aus?

05.10.2016 08:19 • x 1 #18


earthgirl
Null Vorschläge auf Änderung der Situation von ihm.
Wirklich.
Dafür Druck dass ich muss, ich muss, ich muss...
Aber das habe ich beschrieben.
Ja, ich glaube, mich hat das System vorher schon so ge/vielleicht sogar zerstört, dass ich nicht gesund weiter in unsere Beziehung gehen konnte.
Meine liebe ist nicht weniger geworden.
Im Gegenteil konnte ich sie bei diesem Treffen außerhalb von Zeit und Raum wieder richtig pur fühlen.
Das war ja so verwirrend.
Und ja, ein großer Teil, der letztendlich zur Trennung geführt hat, hat zu tun mit seinem Druck und so weiter und meiner Reaktion darauf.

05.10.2016 08:49 • x 1 #19


earthgirl
Ich habe mich verlesen.
Meine Vorschläge waren: ruhig bleiben mit allem, was wir tun, zum unsere Basis wachsen lassen, etwas anderes zum Wohnen suchen, eine halb bei mir, hab bei ihm Regel.
Er hat so festgehalten an seinem Haus, altem wie es bei ihm immer war...Ich hatte nicht das Gefühl, irgendeine Chance auf etwas neues zu haben.
Kam mir oft und öfter lächerlich vor, wenn ich wieder anfing, von mir zu reden und davon, wie ich es brauche.
Das tut jetzt weh.
Ich merke einfach, wie es mich kaputt gemacht hat.

05.10.2016 09:10 • #20


earthgirl
Ich weiß inzwischen noch mehr über die Beziehung.
Ich glaube, jeder von uns hat den anderen zuständig gemacht dafür, wie gut stabil wertvoll ..... unsere Beziehung war.
Ich (aus deren Sicht ich ja eh nur schreiben kann) musste mich irgendwann zurück und rausziehen.
Ich hatte gemerkt, dass ich wieder zuständig für mich selbst werden wollte. Unbedingt. Weil ich mich verkümmert gefühlt hatte. Wie als hätte ich mich viel zu lange allein wo zurückgelassen.
Das hat ihn so irre gemacht.
Ich habe es nicht verstanden.
Als hätte ich ihm sonstwas weggenommen.
Nur indem ich mich um mich kümmern wollte.
Ich habe es trotzdem weiter gemacht.
Auch obwohl ich mir manchmal ganz komisch und durcheinander vorkam damit.
Und das hat die Trennung ausgelöst.
Es hat was nicht mehr funktioniert, wie es immer funktionierte.

IN DEM MOMENT, WO ICH WAS GUTES, WICHTIGES FÜR MICH ANGEFANGEN HABE, HAT ER SICH TOTAL ALLEINGELASSEN GEFÜHLT VON MIR.

Das wäre der einzige Weg für uns gewesen, denke ich. Dass jeder beginnt, sich um sich selbst zu sorgen. Und wir uns damit begegnen um zu gucken, was wir weiter miteinander wollen würden.

05.10.2016 10:11 • #21


D
Zitat:
Das wäre der einzige Weg für uns gewesen, denke ich. Dass jeder beginnt, sich um sich selbst zu sorgen.


Wieso wäre?

05.10.2016 10:15 • x 1 #22


earthgirl
Habe ich mich auch gefragt, als ich den Satz geschrieben habe.
Und weiß es nicht.
Aber wäre hat sich richtiger angefühlt als wird.
Weil ich nicht dran glaube, dass es wird. Mit uns.
Mein glaube ist zu mir gezogen.
Danke für das aufschreiben dieser Frage an mich!
Ich bin nicht so der Konjunktiv Typ eigentlich.

05.10.2016 11:03 • #23


D
Zitat:
Weil ich nicht dran glaube, dass es wird. Mit uns.


Wer sagt denn, das Du das musst?

Du hast doch alles geschrieben was eine Relevanz für Dich hat.

Den letzten Schritt verweigerst aber noch. Eben durch den Konjunktiv. Du bist doch auf dem einzigen Weg der für euch möglich ist.

05.10.2016 11:14 • x 1 #24


earthgirl
In mir ist immer noch was, das ständig klingt, als würde immer wieder wer dagegen stoßen. Die es solltees müsste Stimmen.
Und es tut weh, die Klarheit ich glaube nicht mehr, ich lasse es jetzt los. Und ich entscheide, in meinem Leben zu sein ohne mich weiter vergeblich zu bemühen um eine Illusion
Und gleichzeitig fühle ich ja zwischen oder unter dem Schmerz Kraft.
Ja, es stimmt, dass ich was verweigere. Angst.

Und dass ich den einzig möglichen weg gehe.
Und ich merke, dass es ein guter ist. Und der einzig richtige für mich.
Es ist was unweigerliches in mir dazu.

05.10.2016 11:28 • x 2 #25


D
Passt schon alles. Wichtig ist nur, dass Du's sieht. Der Rest kommt von selbst.

Danke für Deinen Thread.

Hast mir enorm geholfen!

05.10.2016 11:30 • x 1 #26


earthgirl
Ehrlich?
Wow..
Das ist gut für mich. Ich mache neue Schritte. Und das fühlt sich nicht cool an sondern neu und auch unsicher. Aber mit einer innerer Gewissheit. Die mich selbst manchmal wundert.

Das ist echt schön, dass dir das hilft...
Danke für das, was du schreibst.
Das hat auch geholfen.

05.10.2016 11:45 • x 1 #27


D
Das mit der Unsicherheit kenne ich. Die Antworten die ich Dir schrieb, schrieb ich aber im grunde mir selbst, mit Dir hier schreiben ist mehr oder minder Selbstgespräch. Die gleichen Gefühle, die gleichen Ängste - auf allen Ebenen. Auch die gleichen Stimmen, die sagen das darfst aber nicht.

Und doch unter dem wirklichen Loslassen und weiter gehen befindet sich die einzige und wirklich kraftvolle Wahrheit und das wo ich hingehöre. Und Du. Du wirst es fühlen, genau so wie ich, bei allen zweifeln, dass es auch diese andere Stimme gibt - oder besser - dieses gefühl - das einem sagt, hier gehöre ich hin. Es ist richtig.

Der Irrglaube an ein Wir glauben zu müssen ist nur der Nachhall der Vergangenheit.

Der Irrglaube Liebe wäre nur Liebe wenn man auch zusammen sei.

Der Liebe ist es einerlei ob man zusammen ist oder nicht. Sie ist. Und ist. Und ist. Bedingungslos.

Bedingungslos bedeutet nicht alles zu akzeptieren, sich aufzugeben, unerträgliches zu ertragen. Bedingungslos bedeutet nur - egal was ist, die Liebe ist.

Geh weiter. Passt alles.

05.10.2016 11:58 • x 6 #28


earthgirl
Ja, ich weiß das alles auch.
Und ich führe auch diese Selbstgespräche.
Danke

05.10.2016 12:06 • #29


D
Eingangs hast gefragt, ob es Jemanden gibt der was ähnliches erlebt hat. ich will meine Geschichte hier nicht ausführen. Weil die auch gar keine Rolle spielt. Die Geschichte selbst ist immer unwichtig. Nur das was wirklich passiert ist.

Und da hab ich das gleiche durch. Ich hab versucht mich in ein System einzupassen, was mich zerstört hätte. In dem ich nichts zu suchen hatte. Um einem Menschen nah zu sein.

Es war auch gut. Und richtig.

Um zu lernen, was es wirklich zu lernen gibt.

Ich gehöre da nicht hin.

05.10.2016 12:17 • x 4 #30


A


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