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Woher kommen psychische Besonderheiten

La-Fleur
BPS lässt sich auf die Gene, Umwelteinflüsse und die Neurobiologie zurückführen, also lässt sich BPS nicht grundsätzlich auf das Elternhaus durch falsche Erziehung oder das Umfeld abwälzen.

11.09.2019 19:58 • x 2 #16


M
Früher haben die Leute Körperlich gearbeitet bzw mehr wirklich zu tun gehabt . Dadurch waren sie so beschäftigt und müde dass sie gar nicht auf die Idee kamen psychisch krank zu sein. Sie haben sich über Bewegung und körperliche Anstrengung kuriert.
Heute ist der Körper nicht herausgefordert. Man hat Zeit und Energie genug sich Dinge einzubilden.
Früher hat man viel gelesen. Bücher. Romane.in Ruhe. Heute liest man Unsinn im Internet. In elektronischen strahlenden Geräten in Hektik. .
Früher war man an der frischen Luft.
Heute nicht mehr.
Früher hat man einfach den Partner behalten den man hat. Mit seinen Fehlern und Schwächen. Natürlich war man nicht immer glücklich aber so war es nun Mal und es war normal.

11.09.2019 20:09 • x 7 #17


A


Woher kommen psychische Besonderheiten

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Gartenfee17
Zitat von Merilin:
Man bekommt heute einfach so eine Therapie. Die Kassen zahlen das einfach so. Man muss nur einen passenden Grund nennen.

Zitat von Merilin:
Man bekommt Medikamente Recht leicht und wenn man erstmal abhängig ist noch besser.

Zitat von Merilin:
Man ist heute ohne eine Krankheit nichts.

Zitat von Merilin:
Wir sind soweit dass wir uns ärgern wenn wir eine Krebs Vorsorge machen und es kam nichts dabei raus.. Zeit verschwendung.

Zitat von Merilin:
Heute ist der Körper nicht herausgefordert. Man hat Zeit und Energie genug sich Dinge einzubilden.

Zitat von Merilin:
Früher hat man viel gelesen. Bücher. Romane.in Ruhe. Heute liest man Unsinn im Internet. In elektronischen strahlenden Geräten in Hektik. .

Ich nehme an, du sprichst von dir? Andere kannst du kaum meinen. Da gratuliere ich dir, dass du keine ernsthaften Krankheiten und Probleme hast. Stellt sich für viele leider anders dar.

11.09.2019 20:23 • x 9 #18


A
Zitat von Merilin:
Man ist heute ohne eine Krankheit nichts.


Ich finde, das Gegenteil ist der Fall.
Gesund sein ist doch der Hype. Höher, schneller, weiter.
Selbstoptimierung durch Sport, Wellness, gesunde Ernährung, die richtige Work-Life-Balance, positives Denken.
Wer trotzdem krank wird, ist selber schuld.
Und wird oft von Teilen der Gesellschaft ausgeschlossen.

11.09.2019 20:34 • x 8 #19


R
Bei psychischen Erkrankungen gibt es ein sehr treffendes Modell bezüglich der Entstehung:

Am Anfang stehen genetische und soziale Faktoren. An der Genetik lässt sich nicht viel ändern, manche sind einfach anfälliger als andere, es gibt bei vielen psychischen Erkrankungen familiäre Häufungen. Die sozialen Faktoren eben das Umfeld des Menschen (Familie, Freunde, Beziehungen), finanzielle Situation, Bildung etc.

Zusammen ergibt das dann die prämorbide Vulnerabilität: Die individuelle Verletzlichkeit / Anfälligkeit für psychische Erkrankungen. Manche Menschen sind äußerst belastbar und leiden nie an einer psychischen Störung, andere Menschen sind einfach diesbezüglich wenig Belastbar und vermeintlich kleine Gründe können einen Krankheitsausbruch zur Folge haben.

Die Risikofaktoren sind unspezifischer Stress (positiver Stress, sowie negativer Stress) und psychotrope Substanzen (Dro.), die dann eine psychische Erkrankung zum Ausbruch bringen können.

Was dabei noch zu berücksichtigen ist, sind die individuellen Coping Strategien. Auch ein Mensch mit ungünstiger Veranlagung, kann sein Leben lang gesund bleiben, wenn seine Bewältigungsstrategien (z.B. Sport, Entspannung, im Prinzip jede Freizeitaktivität die Spaß macht etc.) ausreichend und gut sind.

Persönlichkeitsstörungen sind keine psychischen Erkrankungen. Hier bin ich mir bezüglich der Entstehung auch nicht ganz sicher, wobei ich bezüglich der Enstehung hier ebenfalls an ungünstige Genetik und soziale Umstände (z.b. Eltern sind selber Persönlichkeitsgestört, sind Alk., Gewalttätig etc.) denken würde.

11.09.2019 20:51 • x 1 #20


Gartenfee17
Zitat von ramse:
Die Risikofaktoren sind unspezifischer Stress (positiver Stress, sowie negativer Stress) und psychotrope Substanzen (Dro.), die dann eine psychische Erkrankung zum Ausbruch bringen können.

Was dabei noch zu berücksichtigen ist, sind die individuellen Coping Strategien. Auch ein Mensch mit ungünstiger Veranlagung, kann sein Leben lang gesund bleiben, wenn seine Bewältigungsstrategien (z.B. Sport, Entspannung, im Prinzip jede Freizeitaktivität die Spaß macht etc.) ausreichend und gut sind.

Ereignisse, die einen komplett aus der Bahn werfen, weil einem das Leben einfach mal unter dem Hintern weggezogen wird, sind auch ein großer Risikofaktor. Da versagt dann manchmal die beste Coping Strategie.

11.09.2019 21:36 • x 5 #21


R
Zitat von Gartenfee17:

Ereignisse, die einen komplett aus der Bahn werfen, weil einem das Leben einfach mal unter dem Hintern weggezogen wird, sind auch ein großer Risikofaktor. Da versagt dann manchmal die beste Coping Strategie.


Klar. Das Modell ist ja eben nicht nur auf Coping Strategien ausgelegt, diese sind so ja nur als ein Einflussfaktor zu sehen, der viel abfangen kann.

Diese Ereignisse die du nennst fallen eben unter negativen Stress, wie im Modell erwähnt. Exponentionel dazu, wie stark dieser Stress / wie schlimm dieses Ereignis ist, steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Dekompensation - dem Ausbruch einer psychischen Erkrankung.

Und wenn man unter Coping Strategien ebenfalls zum Beispiel gute Freunde nennt, mit denen man sich austauschen kann und die für einen da sind, kann das den Unterschied zwischen einer kurzen Anpassungsstörung oder langjährigen Depression bedeuten.

11.09.2019 21:56 • x 2 #22


Gretchen
Anmerkung: Persönlichkeitsstörungen sind psychische Erkrankungen

Nur hat zum Glück nicht jeder eine nur weil er mal ne Weile Probleme hat und andere haben eine, wissen es aber nicht und leben munter weiter.

11.09.2019 22:16 • x 4 #23


G
Merilin:
Früher wie heute ist es völlig normal, dass es in Beziehungen nicht immer nur toll ist. Es gibt Hochs und Tiefs, wie im sonstigen Leben auch.
Nur in der modernen Medienwerbewelt , in der modernen Konsumgesellschaft tauscht man schnell alte Dinge gegen neue aus. Das ständige Hoch ist angesagt, Tiefs darf es nicht mehr geben. Menschen werden weggeworfen, wenn sie nicht ständig ein Benefit liefern. Das hat aber nichts mit der Realität zu tun.
Normalerweise ist der Mensch sozialkompetent, um zwischenmenschliche Konflikte in Beziehungen und Freundschaften zu lösen. Jedoch scheint Austauschen leichter zu sein.
Besonders gerne werden Beziehungen beendet, wenn der anfängliche Dro. vorbei ist. Es muss ein neuer Rausch her.....
Bis irgendwann das Alter Einzug hält, es nicht mehr so klappt. Durch die Leere, durch den fehlenden Rausch fliegt so mancher in die Depression. Greift so mancher zu Dro., Medis und Alk.

12.09.2019 04:39 • #24


H
Liebe Moonshadow0,

deine Frage ist garnicht so leicht zu beantworten, zumal wir hier ja alle keine Experten sind und auch nur gewisse Grundkenntnisse bzw. eigene Erfahrungen niederschreiben können.

Psychische Krankheiten hängen eng mit unserem Hirn zusammen (Stirn- und Scheitelhirn). Viele psychische Krankheiten treten bereits in der Pubertät auf, also wenn die langen Nervenverbindungen gebildet werden. Diese Regionen, die sich von Mensch zu Mensch sehr stark unterscheiden, sind besonders anfällig für derartige Krankheiten.

Wir Menschen nehmen die Welt zwar ähnlich wahr, aber was wir aus diesen Eindrücken bzw. Informationen machen, ist natürlich immer sehr verschieden. Die Vernetzung der Hirnzellen, sorgt hierbei für die wesentlichen Unterschiede. Kurzum, die Ursachen für psychische Besonderheiten, die sind schon etwas tiefgreifender.

Kein Mensch ist wie ein anderer und so unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich gehen wir mit Problemen und deren Bewältigung um. Hierbei spielt natürlich auch eine Rolle, wie wir von unserer Kindheit, der Jugendzeit, unserer Familie sowie dem sozialen Umfeld usw. geprägt worden sind. Nichtzuletzt spielt auch eine Rolle, was wir für Erfahrungen gemacht haben bzw. was wir für Erlebnisse hatten und wie unsere persönlichen Einstellungen sind.


VG Holzer60

12.09.2019 06:21 • x 1 #25


A
Nicht zuletzt:

Wer einmal Menschen mit psychischen Besonderheiten persönlich kennengelernt hat - sensible Suchtkranke, tiefgründige Depressive, phantasievolle Schizophrene, mitreißende Manische, liebenswürdige Demenzkranke ... wird sich wundern, wie außergewöhnlich, vielfältig und bereichernd diese Menschen sein können.

Wenn man auf solche Weise erst einmal die unsichtbaren Schranken niedergelegt hat, die immer noch die Normalen von den anderen trennen, wird der Blick frei für diese liebenswürdige und bunte andere Welt, die chaotischer, aber auch phantasievoller, die erschütternder, aber auch existenzieller, leidvoller, aber auch weniger zynisch ist, als die glattlackierte, allgemein herrschende Normalität.
Manfred Lütz

Sind das die Normalen?
Donald Trump, Paris Hilton ... Neonazis, religiöse Fanatiker, Immobilienhaie, machthungrige Staatenlenker, kriminelle Wirtschaftsbosse, RTL2-Sternchen... usw. usw.

Lesetipp:

Irre - wir behandeln die Falschen - das Problem sind die Normalen
Manfred Lütz

12.09.2019 07:19 • x 5 #26


J
Eine kleine Anmerkung. Persönlichkeitsstörungen in ihrer ganzen Vielfalt sind psychische Erkrankungen.
Sie haben einen ICD und zählen definitiv darunter.

12.09.2019 07:33 • x 1 #27


G
Nicht wenige Personen in Chefetagen von Wirtschaftsunternehmen haben narzisstische Züge oder sind gar Narzissten im pathologischen Sinne.

Nicht wenige Menschen in der Medienwelt sind bipolar bzw. sind Borderliner. Mir fallen auf Anhieb einiger Sänger und Schauspieler ein.

Früher gab es auch schon Depressionen und die sonstigen Störungen.
Besonders Männer haben sich selten in Behandlung begeben.
Man(n) beging Suizid.
Früher wurde auch viel mehr in Kneipen gesoffen. Sicher wurde auch so manche Depression ertränkt. Nach der Arbeit wurde halt in die Kneipe eingekehrt.
In körperlich harten Berufen wurde sogar während der Arbeit getrunken. Der Kasten B. oder die Flasche Schnap. auf dem Bau waren eher die Regel als die Ausnahme.

12.09.2019 08:07 • #28


Scheol
Schon älter aber du schreibst gerade in einem anderen Thema wegen Dating und falsch verhalten.

Stefanie Stahl sagt das um die 52 Prozent bindungsängstler, bindungsvermeider sind ( Buch jein )
Dieses ist erlebt oder anerzogen : dich erleben.

Dazu kommen noch Borderine, Narzissmuss .......... narzisstischesverhalten, Narzisstischezüge , und eben die narzisstischepersönlichkeitsstörung.

Professor . Dr. Haller spricht von einem vermehrten Aufkommen dieser Störung seit 1990 und 2000 Generation. Davon spricht ich Michael Winterhoff , Kinderpsychologe aus Deutschland ( bei YouTube sind alle zufinden )

Viele Menschen leiden unter ein Trauma , Traumafolgestörung....... ein Trauma bekommen nicht nur Menschen nach einem Krieg , Unfall oder ähnliches. Es ist ein subjektives empfinde der Person was diese Person als lebensbedrohlich empfindet. ( Professor Dr. Franz Ruppert , oder Verena König finde ich da sehr gut ).

Ein Kind was warten muss vor einem Supermarkt wo die Mutter sagt , ich komme in 3 Minuten wieder . Kann traumatisiert sein durch diese drei Minuten , da dieses Kind diese Situation nicht einschätzen kann und dieses Situation als lebensbedrohlich empfinden wird , weil es nicht weiß wie es nachhause kommt , wenn die Mutter nicht mehr aus dem Laden kommen wird. Somit ist diese Situation lebensbedrohlich wo ein anderes Kind sich gar nichts daraus macht.

Rupper spricht davon das sich traumatisierte Menschen anziehen , und solange das Trauma ( Abspaltung ) nicht wieder zusammen geführt wird , Menschen immer an dem unbehandelten Trauma scheitern werden.

Er sagt ,.... sie kennen sicherlich ein paar , was nach 2 bis 3 Jahren , eine Partei sagt , du ich möchte mich trennen , aber ich kann dir nicht sagen warum ,..... dort ist ein unbearbeitet Trauma vorhanden.

Dieses wird sich solange wiederholen bis die Abspaltung zusammen geführt wird , lt. Ruppert.

Also du siehst , es sind zahlen , zwischen 30 bis über 50 Prozent , das man an ein bindungsgestörten Menschen kommt.

15.08.2020 11:15 • x 1 #29


T
Woran erkennt man psychische Störungen und wieso sind so viele in Therapie?

1) da gibt es einen klaren Punktekatalog nach ICD-10, zumindest im schulpsychologischen Bereich. Da findest Du quasi alles, was bisher bekannt und erforscht ist. Für Laien halte ich es jedoch eher für ungünstig sich nach ergoogelten Symptomen eine Diagnose zusammenzubasteln. Das ist für einen selbst ungesund, weil man womöglich keine Verantwortung für das eigene Handeln übernimmt, in die falsche Richtung läuft und andererseits den anderen so labelt, nicht mehr bei sich ist und sich nur noch mit dem auseinandersetzt, was der andere sagt und tut.
2) meiner Meinung nach gehören die meisten in Therapie, in Heilungskreise oder zumindest in Gemeinschaft, wo sie die Möglichkeit haben gesehen, gehört und aufgefangen zu werden. Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich und sollte erfahren dürfen, wie heilsam eine Zeit ohne Partner sein kann, aber es braucht auch einen gewissen Rahmen in dem man sich gehalten fühlen kann. Das Forum versucht dies ja teilweise zu ermöglichen.

Warum ich denke, dass (integrale und transformative) Therapie für viele gut wäre: weil die wenigsten von uns Kindheitserfahrungen gemacht haben, die Selbstermächtigung, Selbstliebe und wie man Beziehungen und Verbundenheit mit allem lebt, beinhaltet und gefördert haben. Ich spreche hier nicht davon Menschen zu pathologisieren oder unter Zwang zu therapieren, Gott bewahre. Wir müssen auch nicht den Ursprung von allem kennen, aber Heilung anzugehen und dabei Hilfe anzubieten sind notwendig und wenn ich mir die Welt so ansehe, liegt da noch viel Arbeit vor uns.
Da ich mich mittlerweile zu den Optimisten zähle, glaube ich, dass es möglich ist. Und ich hoffe, dass wir endlich davon wegkommen, dass jeder einsam und ohne Verbund durch Krisen gehen muss. Heilungsbiotope als Geburtshilfe das ist ein wunderschöner Gedanke, der mich zum Träumen einlädt und von denen es bereits wenige gibt.

15.08.2020 12:03 • #30


A


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