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Wut auf Ex und mich selbst

Traveller
Zitat von angry_grL:
Was meinst du damit?

Es geht um das Gefühl. Ich fühle mich fehl am Platz/ ungenügend/ falsch = nicht okay. Das sind so Grundannahmen die man als Kind macht, um sich eben sich selbst gegenüber ein Bild zu haben. Gleichzeitig ist es auch wichtig sich ein Bild von den Menschen zu machen die einen umgeben. In erster Linie Eltern.
Am Ende gibt es dann 4 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten:
Ich bin okay - du bist auch okay
Ich bin okay - du bist aber nicht okay
Ich bin nicht okay- du bist dafür okay
Ich bin nicht okay - du aber auch nicht
Und dieses nicht okay sein wird eben gerne und viel angetriggert durch Taten aber auch schon ganz leicht durch schienbar harmlose Gespräche im Alltag. Gerade wenn man nicht nachvollziehen kann warum jemand verletzt und beleidigt ist, kommt es oft daher, da diese Person von sich wahrscheinlich annimmt sie sei nicht okay und wir dieses Gefühl verbal oder nonverbal vermittelt haben.

Es ist schön, dass du für dich Dinge aufgearbeitet hast und jetzt auch Erklärungen hast. Es ist doch immer schön, wenn man sich selbst verstehen kann und nett zu sich sein kann, anstatt sich verrückt zu machen oder an der eigenen Zulässigkeit zu zweifeln.

Ich denke auch, dass es die richtige Entscheidung war und wenn du dich jetzt besser fühlst - sowieso.
Es ist vielleicht nicht so ein tolles Gefühl wie du gerne hättest, aber die Erleichterung gibt dir auf jedenfall Recht und die Zeit wird den Rest regeln.

Auch diese ganzen Fragen die du dir noch stellst, werden irgendwann irrelevant. Es ist eben dieses noch festhalten an den Dingen. Auch die Wut, die da eben noch eine unbeglichene Rechnung sieht. Eine Ungerechtigkeit. Und darüber hinwegzukommen, dass es so ist und sich nicht änder lässt, dass wir auch nicht an Anderen rütteln können und Menschen nicht immer rational logische Entscheidungen treffen. Das weiß man zwar schon, aber bis man es fühlt...ja die Zeit eben.
Die wird den Rest für dich Regelen solange du dich mit dir und deinen Anteilen auseinandersetzt.

29.11.2018 15:45 • #16


A
@Lina_1986
Ich finde das hast du wirklich schön gesagt.

@Traveller
Ich habe jetzt ein wenig zu dem Thema gelesen. Finde ich sehr interessant.
Ich bin nicht sicher, wann sich diese Grundeinstellung formt und ob sie zu einem festen Begleiter wird ?
Ich habe es aber so verstanden das man mit der ok - ok -Einstellung startet. Soweit ich zurück denken kann, hatte ich die wahrscheinlich.
Sehr wahrscheinlich ist das ganze dann gekippt, bei einem heftigen familiären Umbruch woraufhin dieses feste Netz in viele Teile zerbrach. Ich wollte das Netz immer versuchen zu flicken, hatte aber überhaupt keine Ahnung was überhaupt passiert war. Ich war ziemlich auf mich selbst gestellt, verstand die Welt nicht mehr, fühlte mich fehl am Platz und wusste nicht was zu tun ist. Da bin ich ins nicht ok - nicht ok gerutscht. Ja, ganz eindeutig. Da war diese unterschwellige Wut. Ich hab an allem gezweifelt und war irgendwie immer Anti.

Mein Ex war gar nicht anti. Also er war sehr positiv, lebensfroh und offen. Das sind Dinge die mir zuhause definitiv gefehlt haben. Mit ihm konnte ich über alles reden. Er war immer für mich da. Er war klug und neugierig und es hat so viel Spaß gemacht mit ihm die Welt zu erkunden.
Ich weis das es irgendwann nicht mehr gepasst hat aber ich wollte nicht dahin zurück wo ich herkam.

Anscheinend ist meine Familie ein Konstrukt aus zutiefst emotional verletzten Menschen. Ziemlich ungesund. Und ich war mittendrin. Blieb mir ja nix übrig als Kind. Ich versteh jetzt zwar die Beweggründe aber die Akzeptanz ist schwer. Und dann rutsch ich schnell in dieses Wut-Ding.
Weist du, ich bin wütend das sie so sind und das mich das geprägt hat und das ich bin wie ich bin und das ich hätte anders sein müssen damit er mich nicht betrügt und überhaupt hätte mein Leben ganz anders werden können.

Das klingt echt verdammt traurig und ich erschrecke immer wieder über meine Denkmuster und dann kommt die Angst und ich mach mich verrückt. Ich will nicht so negativ sein. Ich will auch lebensfroh und glücklich sein. Manchmal bin ich das auch aber manchmal bin ich eben auch Anti. Und meine Anti-Anteile hat mein Ex glaube ich nie so ganz verstanden.
Oder vielleicht habe ich sie auch nie verstanden und akzeptiert. So negative Gefühle waren immer blöd und mussten schnellstens beseitigt werden, nicht das man damit noch jemanden beunruhigt.

Immerhin fällt mir immer öfter auf was da abgeht. Meistens weine ich dann und danach geht es mir erst mal wieder besser.
Jedenfalls habe ich derzeit das Gefühl durch alle Kombinationen die du aufgezählt hast zu wechseln.

30.11.2018 14:01 • x 1 #17


A


Wut auf Ex und mich selbst

x 3


Traveller
Es freut mich dass du damit was anfangen kannst. Ja genau es startet mit okay-okay. Als Baby ist die Welt erstmal okay. Bis man überhaupt in der Lage ist zwischen du und ich zu unterscheiden passiert da noch nicht viel. Da wird ja drum gestritten ab wann ein Kleinkind sich seiner selbst und Anderen bewusst ist.

Auf jedenfall ergibt das dann natürlich Sinn. Es tut mir auch ehrlich Leid zu lesen, dass du es da nicht immer gut hattest mit deiner Familie.
Ich denke ich hab mich etwas in dir wiedererkannt. Diese Wut habe ich auch. Es ist einfach sch. weil man als Kind eben nix dafür kann und auch nix ändern/abwenden kann. Man ist ja abhängig und wenn die Bezugspersonen das missbrauchen ist das einfach nicht zu entschuldigen. Denke das bleitb für immer so eine offene Rechnung mit der man irgendwann seinen Frieden machen wird, wenn man dazu bereit ist. Nicht für die, aber für einen selbst.

Aber der Betrug, das ist einfach etwas wo er auch hätte entscheiden können offen zu sein oder eben die Beziehung zu beenden. Betrügen muss man schließlich niemand. Vielleicht kannst du es ja mit der Zeit und mit mehr Abstand irgendwann nicht mehr so persönlich nehmen. Das ist es nämlich zumeist nicht.

Aber ich finde du machst das echt gut. Ausweinen hilft. Einfach raus damit wenn es einem nicht gut geht und schon gehts einem wieder besser!
Emotionen gehören eben dazu, auch die negativen, aber die haben ja auch ihre Funktion und sind wichtig.
Es ist also nicht schlimm, wenn man mal so Antiphasen hat. Die hab ich auch. Aber das geht ja auch wieder rum.
Immerhin sind wir Menschen und somit nie schwarz oder weiß. Was heißt wir können auch nicht immer nur postiv sein.
Und es ist schön, dass du einfach ein bisschen für dich reflektierst und da aufarbeitest und dich mit dir befasst eben.
Wegen den okay-Zuständen mach dich mal nicht verrückt. Man hat da schon sein festes Muster und wenn man da n bisschen dran kratzt entsteht gerne mal Chaos. Aber mit n bisschen Arbeit schafft man es ja vielleicht sogar mal bis okay-okay zurück

30.11.2018 16:26 • #18


A
Vielen dank für deine Antworten @Traveller

Aber der Betrug, das ist einfach etwas wo er auch hätte entscheiden können offen zu sein oder eben die Beziehung zu beenden. Betrügen muss man schließlich niemand. Vielleicht kannst du es ja mit der Zeit und mit mehr Abstand irgendwann nicht mehr so persönlich nehmen. Das ist es nämlich zumeist nicht.

Ja, da hast du Recht. Es gibt durchaus Zeiten an denen ich das schon so empfinde.

Das dämliche ist, das es zuhause immer hieß, das Leute mit Schicksalsschlägen (Scheidungen, zerstrittene Familie, Verluste etc.) es ganz, ganz schwer haben im weiteren Leben. Eigentlich ist das Leben nach so was durchtrieben. Irgendeinen irreparablen Schaden trägt man definitiv davon und somit ist alles verloren. Sowas muss also mit aller Macht vermieden werden. Notfalls wird's halt einfach totgeschwiegen. Ich muss fast ein bisschen lachen jetzt wo ich das schreibe. So lächerlich klingt das weil wenn ich mir unsere Familiengeschichte angucke, dann ist die voll von so etwas. Verschweigen und nicht drüber sprechen - das ist die Devise. Leider blieb immer so ein komisches Gefühl und jetzt kann ich sagen HA! Ich wusste doch das hier was nicht stimmt! Es ist erleichternd aber auch ziemlich traurig. Es tut mir leid für meine Vorfahren, das sie solche Sachen erlebt haben. Ich weis, das die Zeiten damals anders waren und das sicher die einzige Möglichkeit für sie war weiter zu machen. Vielleicht kann ich ihnen tatsächlich eines Tages verzeihen und in Frieden damit leben. Das wünsche ich mir für mich und auch die zukünftigen Generationen, so dass das alte Leid zu etwas gut war.

Du hast Recht, das Leben ist nicht schwarz oder weiß.

03.12.2018 17:18 • #19


Traveller
Gerne doch

Ja ich denke wir alle leiden doch auch in unserem Leben und so unschön es ist gehört das Leid wohl auch dazu. Man kann nur seine eigenen Schlüsse darauß ziehen und so blöd es klingt auch darauß lernen.
Verzeihen ist sicher irgendwann möglich, das braucht sicher seine Zeit und man muss damit geduldig sein.
Leid ist wahrscheinlich einfach dazu gut, dass man nicht vergisst was wichtig ist. Wie so eine fiese Erinnerung daran was jedem individuell in seinem Leben wichtig ist.

03.12.2018 18:31 • #20


A
Hallo Traveller,

ich hab den Thread jetzt mal eine Zeit lang sacken lassen. Tatsächlich fühle ich mich weniger wütend. Es ist wirklich toll, dass man hier die Möglichkeit hat einfach mal alles raus zu lassen und ein Feedback zu bekommen. Im echten Leben fällt es mir schwer meine Gefühle und Gedanken so detailliert auszudrücken. Ich kann so etwas besser schreiben.

Hier ein weiterer Exkurs in meine Gedankenwelt

Manchmal habe ich das Gefühl, das die leidvollen Erfahrungen die man im Leben vielleicht schon machen musste, einen von anderen Menschen irgendwie trennen.
Mein Ex und ich z.B. Er kam aus einer intakten Familie. Eltern verheiratet, 2 Geschwister, alle gesund, Eigenheim mit Garten.
Ich, Scheidungskind, Familie groß aber teilweise völlig zerstritten, Halbgeschwister, neue Partner der Eltern, Stiefgeschwister, chronische Krankheit.

Er mochte meine Familie sehr. Sie haben ihn alle recht gut aufgenommen und er gehörte einfach dazu. Er hat meine Sichtweise auf bestimmte Dinge nie so ganz kapiert und ich fand seine Sichtweise teilweise naiv. Ich hab immer gesagt das er den Abgrund noch nie gesehen hat. Er war so optimistisch in allen Sachen, ich ging sicherheitshalber erst mal vom schlechtesten aus.
Diese Negativität hab ich in der Therapie bearbeitet und heute seh' ich die Dinge auch wieder optimistischer aber ich kann sie eben nicht mehr so unbefleckt sehen, weil ich ja eben einige Erfahrungen gemacht habe. Nach wie vor, finde ich das ärgerlich. Ich wünschte ich könnt auch fröhlich, unbeschwert durch die Regenbogenwelt hüpfen und nur das Gute sehen. Das nervt mich manchmal an anderen Menschen richtig und gleichzeitig bin ich neidisch. Wisst ihr was ich meine?

Es fühlt sich so an als ob fröhliche, glückliche Menschen besser wären.
Er war besser als ich.
Schwarz und Weiß.
Gut und Böse.
Tatsächlich muss ich gestehen das, wenn ich Leute kennenlerne, sofort abchecke ob die gut oder schlecht sind. Familiäre Umstände sind mir immer wichtig und sind die nicht optimal, denk ich mir Ach herrje, der/die Arme. Schweres Leben. Hat's nicht leicht. Wer weis ob der/die nicht irgend nen Sch* abzieht
Das ist doch schrecklich. Ich will nicht urteilen. Zumal dieses gut/schlecht ja eh totaler Quatsch ist. Mein Ex war auch nicht nur gut und seine Familie auch nicht.
Nach meinem Muster bin ich also dem zu Folge selbst auch schlecht. Nicht gut genug.

Ohje, da liegt noch einiges an Arbeit vor mir.

13.12.2018 17:43 • #21


Traveller
Ich glaube so geht es jedem. Trotzdem denke ich, dass kein Mensch nur Regenbögen zu sehen bekommen wird im Leben. Es gibt nunmal Dinge die machen vor keinem Halt. Und vielleicht ist es manchmal besser, schon Bescheid zu wissen über Gefühle die Andere nichteinmal erahnen können.
Gegebenenfalls reagiert man ja auch anders.

In meinem Fall denke ich oft, dass diese negativen Erfahrungen mich zu dem gemacht haben was ich bin.
Und dass ich bestimmt nicht so emotional Intelligent wäre, oder überhaupt an dem interessiert wofür ich mich interessiere.
Ich hätte sicher nie Bücher über die Kindheit gelesen und mich auch nicht für Psychologie oder gar Pädagogik interessiert.

Was ich damit sagen will ist, dass man klar negatives darauß zieht und dass man nicht mehr weiter durch die Welt hüpfen kann wie ein Kleinkind.
Aber ich denke früher oder später ist doch für jeden Schluss mit Regenbögen, Ponyhof und Hüpfen und natürlich würde man gerne so lange wie möglich hüpfen, allerdings je länger, desto eher ja auch die Chance so richtig ins eigene Verderben zu rennen.
Vorsicht ist ja nicht immer nur negativ.

Aber interessant was du so beschreibst und wie du das für dich geordnet hast.
Tatsache könnte es natürlich sein, dass du dich mit jemandem, der nicht mehr durch seine Ponywelt hüpft sogar besser verstehst.
Eben auch, dass diese Person dich besser versteht. Natürlich muss man vorsichtig sein. Aber man kann sich einen Menschen ja immer ganz in Ruhe ansehen.
Die Einordnung in gut und böse, die macht wohl jeder irgendwo, es ist ja auch was man als Kind lernt und du integrierst ja auch gegensätzliches in deinem Bild zu diesen Personen. Und das ist ja mal die Hauptsache.
Natürlich gibt es da Ausbaubedarf, aber ich muss sagen, da zu unterteilen, differenzieren und Abstand einzunehmen, zu einem Menschen, der einem persönlich Nahe ist, also eine Situation einzuschätzen die einen persönlich emotional tangiert, das ist auch ein Balanceakt.

Alles Gute aber auch weiter an dich!

13.12.2018 22:17 • #22


A
Hm .. Kann sein das es Vorteile hat über Gefühle bescheid zu wissen, die andere nicht/ noch nicht erahnen können. Andererseits, was ich nicht weis, macht mich nicht heiß.
Dadurch das man die Heftigkeit solcher Gefühle aber bereits kennt, hat man auch eine gewisse Angst davor. Ist bei mir zumindest so. Ich habe zwar immer noch die Hoffnung das diese Angst kleiner wird wenn man etwas überwunden hat, aber da ist sie erst Mal noch. Wenn auch nicht mehr so schlimm wie vor der Trennung.

Klar, ohne die negativen Erfahrungen die wir im Leben bereits gemacht haben, wären wir heute nicht der Mensch der wir sind. Und bei allen momentanen Selbstzweifeln und Selbstverurteilungen, habe ich dadurch auch profitiert und mich weiterentwickelt. Ohne das ganze Drama wäre ich garantiert nicht so selbstständig wie ich es heute bin. Damals habe ich es aus der Not heraus gemacht, weil ich bockig war und es denen zeigen wollte. Heute bin ich sehr stolz darauf.
Ich kann mich auch an Kleinigkeiten erfreuen und schätze manche Dinge ganz anders.

Für dich auch alles Gute!

14.12.2018 13:32 • #23


A
Ich verstehe deine Wut und deine Verletztheit sehr, sehr gut.

Ich werde nie verstehen können, wie schnell manche Männer doch Frauen ersetzen können. Und ich frage mich, ob das geschlechtsunabhängig ist, ob es möglicherweise mit einer gewissen Oberflächlichkeit von Personen einhergeht.

Ich hatte letztens einen guten Freund begleitet, dessen Lebenspartnerin gestorben ist. An ihrem Grab haben wir gemeinsam geweint, ich hatte ihn getröstet. Er war völlig verzweifelt und ich spürte seine Trauer. Das war im Juni 18. Im Oktober 18, 3 Monate später präsentiert er mir seine neue Freundin. Völlig verliebt, sie verreisen, lachen, verschicken Bilder über die sozialen Medien. Er ist völlig verliebt. Und ich frage mich, ob das sein kann?

Wie kann ich innerhalb von 4 Monaten einen Menschen hinter mir lassen, den ich angeblich soooo geliebt habe? Ich habe seinerzeit um meinen Kater 5 Jahre getrauert. Und manche Menschen wechseln die Partner, da bin ich sprachlos.

Was ich jedoch (schmerzlich) lernen musste, ist, dass wenn ein Mann sagt: Ich liebe dich, du bist die Liebe meines Lebens, er das in dem Moment auch so meinen kann. 1 Woche später kann er jedoch das auch zu einer anderen sagen. Und gerade Männer, die ihre Partnerinnen betrügen, sagen doch den Frauen, mit denen sie S. haben, allen das gleiche. Oder sind wir so naiv zu glauben, dass er im Bett der anderen sagt: Ich mag dich, aber lieben tue ich meine feste Partnerin?


Mein Partner hat mich auch betrogen. Während dieser 5 Jahre hatten wir wunderbare Urlaube, sehr schöne, innige Zeiten und er machte mir in dieser Zeit auch einen Heiratsantrag. Während er mir den Antrag machte, machte er auch der anderen, 30 Jahre jüngeren Frau auch einen Heiratsantrag. Sie nahm seine Worte ernst und wurde schwanger. Und er wunderte sich, dass die Frau das ernst genommen hat (so seine Aussage mir gegenüber).


Im Überschwang der Leidenschaft und der Gefühle nehmen es manche Menschen nicht so eng. Und nirgends wird so viel gelogen wie beim S. Das ist leider die Realität. Nicht umsonst hängen so viele Geliebte/n so lange in der emotionalen Falle. Er/Sie liebt mich doch so sehr; ich verstehe das gar nicht, warum er/sie nicht trennen kann.


Möglicherweise klinge ich zynisch und verbittert im Moment - man möge mir das nachsehen. Ich habe 18 Jahre lang Märchenstunde gehabt und habe mir einige Bären aufbinden lassen.

Es hat mich einige Jahre gekostet. Und viel (Lehr)Geld, aber auch richtig Geld.


Und ja, ich verstehe dich zu gut. Man fühlt sich einfach nur ausgetauscht. Aber mit realem Blick müsste man eher einen Beileidsbrief an die neue schreiben. Denn die wird GENAU das gleiche erleben, wie wir es erlebt haben. Es wird keine größere Liebe geben. Für diese Art Männer sind Frauen einfach austauschbar. Und wenn man sie fragen würde, dann haben sie jede geliebt. Sie fühlen sich immer im Recht.


Es gibt Männer, die können nur lieben, wenn Sie S. haben. Das ist die Ausrichtung, nach der alles geht. Die Frau ist als Person nicht wichtig, es geht ausschließlich um S. Wenn sie den nicht bekommen in der Beziehung, wird er außer Haus gesucht. Und zwar in vielfältiger Form. Damit stumpft dann auch die Seele dieses Mannes ab. Er hat kein Unrechtsbewusstsein mehr. Als Frau geht man dabei kaputt, wird depressiv. Eine solche Beziehung ist mehr als destruktiv.


Daher, welch ein Glück, dass diese Männer aus unserem Leben sind. Egal, ob wir es veranlasst haben, oder ob sie gegangen sind.


Der Verstand weiß das, aber das Herz trauert. Um viele, vergangene Jahre....


Alles Gute für dich und viel Kraft.

14.12.2018 14:05 • x 1 #24


M
Zitat von AnnaLena49:
Ich verstehe deine Wut und deine Verletztheit sehr, sehr gut. Ich werde nie verstehen können, wie schnell manche Männer doch Frauen ersetzen können. Und ich frage mich, ob das geschlechtsunabhängig ist, ob es möglicherweise mit einer gewissen Oberflächlichkeit von Personen einhergeht. Ich hatte letztens einen guten Freund begleitet, dessen Lebenspartnerin gestorben ist. An ihrem Grab haben wir gemeinsam geweint, ich hatte ihn getröstet. Er war völlig verzweifelt und ich spürte seine Trauer. Das war im Juni 18. Im Oktober 18, 3 Monate später präsentiert er mir seine neue Freundin. Völlig ...


Es gibt auch Frauen, die so handeln

14.12.2018 14:36 • x 1 #25


Kopflos
Ich finde mich in deiner geschichte auch wieder...
Mein mann beschwerte sich ständig über zuwenig 6.
Das liegt im auge des betrachters. 3-4x woche ist in meinen augen mit kids und haushalt nicht zu wenig.
Wenn wir zusammen ins schlafzimmer sind war klar, entweder wir haben s. Oder streit.
Er hatte dann eine affaire (mit der mann ja 10x hintereinander kann- glückwunsch) und zusätzlich noch eine parallel, eine alte freundin die er immermal für mehrere tage besucht hat.
Und ich hab ihm noch die Koffer gepackt und mich für ihn gefreut dass er mal urlaub allein haben kann...
Ich hab geahnt dass etwas nicht stimmt. Es abgesprochen- er hat es abgestritten.
Als seine affaire mir alles erzählt hat (sie dachte sie hätte eine beziehung zu ihm) hab ich ihn rausgeworfen.
Er beteuert wie sehr er mich liebt, dass er einen fehler gemacht habe, ich doch nicht wegen ein paar monate 19jahre wegwerfen kann.
Und ich fühle mich auch noch schlecht und suche einen fehler bei mir.

Ich weiß nicht warum man so mit such umgehen lässt. Das fremdgehen ist eine sache. Dieses lügenkonstrukt ist viel viel schlimmer.
Lass deinen ex glücklich werden mit seiner neuen. Vielleicht klappts, vielleicjt betrügt er sie genauso wie dich sobald der alltag da ist.
Du bist ein gutes stück weiter als ich... du hast gesehen dass du die richtige entscheidung getroffen hast.
Kopf hoch!

16.12.2018 11:46 • #26


A
@Anna-Lena49 @Kopflos
Danke für eure Beiträge.

Tja, jeder Mensch trauert unterschiedlich. Der eine 5 Jahre, der andere 3 Monate. So ist das nun mal. Vielleicht bist du einfach tiefgründiger als dein Freund und brauchst mehr Zeit um alles zu verarbeiten. Ich bin auch so. Oft denke ich mir wie doof das ist, weil man kostbare Zeit verschwendet. Aber diese Zeit brauchen wir eben. Dafür besitze ich die Fähigkeit mich auf einer tiefen Ebene mit Menschen zu verbinden und solche Verbindungen machen mich sehr glücklich wenn sie funktionieren. Alles was einen glücklich macht, lohnt sich auch Ich denke zwar oft, das es einfacher wäre wenn ich anders wär aber dann wäre ich auch nicht ich.

Was ich jedoch (schmerzlich) lernen musste, ist, dass wenn ein Mann sagt: Ich liebe dich, du bist die Liebe meines Lebens, er das in dem Moment auch so meinen kann.

Das klingt doch aber gut. Er hat dich geliebt und kurz darauf hat er eine andere geliebt. Er geht anders damit um als du. Von daher hat es nicht gepasst und es ist gut das er weg ist. Es bedeutet nicht das du schlecht bist oder er schlecht ist. Wenn er mit seinem Handeln leben kann, ok. Du kannst es nicht. Dir tut es weh. Deshalb seid ihr jetzt getrennt und du kannst für dich einen besseren Partner finden wenn du getrauert hast.
Das trifft auf uns alle 3 zu. Es tut so weh, ich weis. Aber es kann doch nur besser werden, oder?

17.12.2018 10:39 • #27


Kopflos
Tja, hoffen wir mal das es besser wird.
Ich kann ihn emotional noch nicht loslassen. Wir haben 2 kinder... ich hänge an meinem bild einer familie fest.
Ich hätte ihn gern zurück. Allerdings kann ich mit dem was war nicht leben.
Ergo - gibt es kein zurück.
Und ich dreh mich im kreis.
In einem jahr wird alles besser sein als es heute ist.
Fühl dich gedrückt

17.12.2018 15:31 • x 1 #28


A
Hey Kopflos!

Ich habe 2 Jahre gebraucht und eine Psychologin um zu begreifen das ich so nicht leben will und kann und das es mir zu steht die Beziehung zu beenden!

Und auch zwei Jahre später, sind da noch so viele Emotionen.
Von daher, lass dir Zeit. Das wird schon!

Deine Kinder hätten auch nichts davon wenn ihr heile Familie spielt aber ihr Eltern in Wirklichkeit unglücklich seid und euch nur opfert. Sicher ist es für die Kinder sehr schwer das ihr getrennt seid aber sie haben die Möglichkeit zu lernen das es ok ist für sich selbst einzustehen und glücklich zu sein.
Die Trennung der Eltern muss nicht zwingend in einer Katastrophe enden.
Wichtig ist mit deinen Kindern zu reden und keine Kämpfe auf ihre Kosten auszuführen auch wenn deine und seine Gefühle was anderes sagen. Für die zwei bist du ihre Mutter und er (auch wenn er alles zerstört hat) ihr Vater und sie wollen und brauchen beide.

Fühl dich gedrückt

17.12.2018 16:20 • x 1 #29


A


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