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Wut/Hass nach Trennung

Durcheinander04
Hallo zusammen

Eine kurze Frage an euch.
Ich bin seit drei Wochen getrennt.
Habe auch zu einem gewissen Teil akzeptiert, dass es wirklich vorbei ist. Endgültig.
Ich habe die letzten Wochen viel und oft geweint.
Heute hatte ich einen ausgefüllten Tag und bin eben zur ruhe gekommen. Der Schmerz, die Trauer sind immer noch allgegenwärtig, ich hatte auch das Gefühl weinen zu müssen, doch anstatt Tränen kamen Wut und Hass, auf den jetzigen Umstand. So schlimm das ich am liebsten irgendetwas kaputt geschlagen hätte.
Stattdessen sitze ich auf dem Balkon, rauche eine Zig. und gehe gleich 15 Minuten spazieren oder auf mein Laufband.

Ist das normal?
Ich bin nicht wütend auf eine Person, sondern nur das die Umstände so bescheiden und schmerzhaft sind.
Ich freue mich über eure Antworten.

Liebe Grüße

12.06.2025 16:20 • x 3 #1


M
@Durcheinander04 klar ist das normal. Ich habe mal gelesen. Erst kommt die Trauer, dann die Wut und dann die Akzeptanz.

Ich denke das durchmischt sich immer mal wieder. Sicher wirst du auch nochmal weinen aus Trauer und auch nochmal wütend sein. Doch es wird bestimmt besser, je mehr Zeit vergangen ist.

12.06.2025 16:21 • x 5 #2


A


Wut/Hass nach Trennung

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Worrior
@Durcheinander04
Was war der Grund der Trennung und wie lief diese ab?

12.06.2025 16:22 • #3


Laetitia2024
@Durcheinander04 Ja, das ist leider normal und da musst du irgendwie durch. Aushalten, Durchhalten, Ablenken und irgendwann hast du es überstanden. Viel Glück!

12.06.2025 16:38 • x 1 #4


Durcheinander04
Zitat von Worrior:
@Durcheinander04 Was war der Grund der Trennung und wie lief diese ab?

Das ist eine lange Geschichte.

Ich versuche eine Kurzfassung.
15 Jahre Beziehung.
Nach 4 Jahren ist er fremdgegangen und hat ein Kind gezeugt.
Er hat sich getrennt und nach 8 Monaten waren wir wieder zusammen.
Seit 10 Jahren mehrmals Kontakt mit anderen Frauen und angemeldet in einer App, wo man sich für Erwachsene Sachen trifft.
Seit Ende letzten Jahres dauer Kontakt mit anderen.
Nur noch am Handy. Auf Nachfrage warum, wieso, seine Antwort, wäre Privatsache.
Keinerlei Zärtlichkeiten oder was sonst zu einer Beziehung gehört.
Auf meine versuche sich wieder näher zu kommen überhaupt nicht eingegangen. Dann, vor drei Wochen wieder Kontakt mit Single Frauen und heimlichtuerei am Handy plus Passwort, was er sonst nie hatte, kam, er möchte eine Beziehungspause.
Da hat mein Bauchgefühl übernommen und ich habe gesagt er soll ausziehen. Sein einziger Kommentar....dann war es das jetzt endgültig.
Ich muss dazu sagen das ich die letzten Wochen versucht habe die Beziehung zu retten. Mit betteln, Vorschlägen, Taten. Er ist kaum bis überhaupt nicht darauf eingegangen.

12.06.2025 17:19 • x 3 #5


Durcheinander04
Zitat von Worrior:
@Durcheinander04 Was war der Grund der Trennung und wie lief diese ab?

Und bevor ich es vergesse.
Seit Januar jedes zweite Wochenende Party.
Und in der Woche Freunde treffen.
Was er davor nie gemacht hat.
Ich hab ihn auch nie davon abgehalten.

12.06.2025 17:21 • x 2 #6


Nur-ein-Mensch
Es gibt doch glaube ich die 5 Phasen der Trennung,kannst ja mal danach googln.

12.06.2025 17:52 • x 1 #7


Worrior
@Durcheinander04
Mich wundert es wenig bis gar nicht dass Du auf diesen Menschen wütend bist.
Vielmehr solltest Du Dir die Frage stellen warum Du das so lange mitgemacht hast?
Da wirst Du einige Baustellen bei Dir finden.
Steigere Dich aber in diese Wut und den Hass nicht zu sehr rein, das kann Dich sehr blockieren.

12.06.2025 17:53 • x 4 #8


Durcheinander04
Zitat von Worrior:
@Durcheinander04 Mich wundert es wenig bis gar nicht dass Du auf diesen Menschen wütend bist. Vielmehr solltest Du Dir die Frage stellen warum Du ...

Weil ich Angst vor dem Alleinsein habe. Und ich denke emotional abhängig.
Dazu die Hoffnung das er sich ändert.

12.06.2025 17:56 • x 3 #9


PizzaPeperoni
Zitat von Durcheinander04:
doch anstatt Tränen kamen Wut und Hass, auf den jetzigen Umstand.

Ja, das ist normal und okay. Ein unfassbar energieraubendes und „ekliges“ Gefühl, aber doch normal, schätze ich.
Zitat von Durcheinander04:
So schlimm das ich am liebsten irgendetwas kaputt geschlagen hätte.
Stattdessen sitze ich auf dem Balkon, rauche eine Zig. und gehe gleich 15 Minuten spazieren oder auf mein Laufband.

Wut kann man gut in Produktivität umwandeln, so wie du es zb machst mit Sport oder einem Spaziergang. Baut Stresshormone ab und reguliert ein bisschen die extremen Gefühle.
Zitat von Durcheinander04:
Ich muss dazu sagen das ich die letzten Wochen versucht habe die Beziehung zu retten. Mit betteln, Vorschlägen, Taten.

Nachdem er so niederträchtige Sachen gemacht hat?

Wann hast du angefangen, dich selbst so sehr zu verlieren, für einen anderen Menschen? Bzw war das schon immer so, oder entwickelte sich das im Laufe der Zeit, durch die Abhängigkeit?

Hol dir dein Selbstwertgefühl zurück! Selbstliebe hat erstmal Priorität. Immer! Das bedeutet nicht, egoistisch zu sein oder so, sondern für dich selbst da sein zu können. Das ist wichtig, denn dann „brauchst“ du niemanden mehr. Dann kannst du Menschen in deinem Leben haben „wollen“, als Bereicherung, was gesünder ist, aber du „brauchst“ sie nicht, weil du bei dir selbst bist.

12.06.2025 20:24 • x 3 #10


Durcheinander04
Zitat von PizzaPeperoni:
Ja, das ist normal und okay. Ein unfassbar energieraubendes und „ekliges“ Gefühl, aber doch normal, schätze ich. Wut kann man gut in ...

Ich muss sagen ich war erschrocken über mich selber.

Zitat von PizzaPeperoni:
Wut kann man gut in Produktivität umwandeln, so wie du es zb machst mit Sport oder einem Spaziergang. Baut Stresshormone ab und reguliert ein bisschen die extremen Gefühle.

Ich habe gemerkt das Bewegung gut war. Die Wut war zwar immer noch da, aber nicht so extrem.

Zitat von PizzaPeperoni:
Nachdem er so niederträchtige Sachen gemacht hat?

Wann hast du angefangen, dich selbst so sehr zu verlieren, für einen anderen Menschen? Bzw war das schon immer so, oder entwickelte sich das im Laufe der Zeit, durch die Abhängigkeit?

Ja, selbst danach wollte ich noch etwas retten.
Ich kam mit dem Gedanken nicht klar, dass was wir hatten, zu verlieren. Ich brauchte diese Stabilität, denn auch eine ungesunde Beziehung gibt Stabilität.
Dazu kam noch die Hoffnung, dass er sich doch noch ändert, obwohl er das all die Zeit davor nicht getan hat.

Ich weiß nicht genau wann das passiert ist.
Aber ich kann sagen, erst in der Beziehung. Ich denke das liegt an der Abhängigkeit. Ich hab immer nur darauf geschaut, dass es den anderen gut geht.

Zitat von PizzaPeperoni:
Hol dir dein Selbstwertgefühl zurück! Selbstliebe hat erstmal Priorität. Immer! Das bedeutet nicht, egoistisch zu sein oder so, sondern für dich selbst da sein zu können. Das ist wichtig, denn dann „brauchst“ du niemanden mehr. Dann kannst du Menschen in deinem Leben haben „wollen“, als Bereicherung, was gesünder ist, aber du „brauchst“ sie nicht, weil du bei dir selbst bist.

Ich versuche schon etwas für mich zu tun. Und auch einen Ausgleich zu finden zwischen, alles annehmen und auch ablenken. Ich merke, dass mir Ablenkung gut tut, hab aber manchmal die Befürchtung, ich lenke mich zu sehr ab.
Ich versuche jeden Tag si zu nehmen wie er kommt und nicht darüber nachzudenken was morgen oder nächste Woche ist. Denn das macht mir Angst.
Ich schreibe mir positive Sachen auf.
Zb. war ich gestern das erste mal in einer Selbsthilfegruppe mit dem Thema, Depression, Angst vor Einsamkeit und Verlust.
Ich habe mich ganz wohl gefühlt, bin aber gegangen als ich bemerkt habe das es mir zuviel wird.
Das hätte ich vor 2 oder 3 Monaten nicht gemacht. Da hätte ich es ausgesessen.

13.06.2025 06:46 • x 2 #11


Heffalump
Zitat von Durcheinander04:
Weil ich Angst vor dem Alleinsein habe. Und ich denke emotional abhängig.
Dazu die Hoffnung das er sich ändert.

Diese Angst ist ein schlechter Ratgeber. Denn man bringt sich selbst um viele Erfahrungen, wenn man der Angst folgt. Und das man ein bisschen vom anderen abhängig ist - ist leider völlig normal, wenn man zusammen wohnt, ne Beziehung führt - sonst bräuchte man dies ja nicht tun.

Nur die Hoffnung wird dich trügen.
Menschen ändern sich, auch von einander weg. Das muss nicht mit Absicht geschehen, aber manchmal dann doch.

Ich hatte dir da auch in deinem anderen Thema geantwortet
Zitat von Durcheinander04:
bin aber gegangen als ich bemerkt habe das es mir zuviel wird.


Merke dir - was nicht gut tut - kann weg.
Es mag weh tun, etwas zu lassen - weil man es gewohnt ist, aber wenn durch den Einfülltrichter nur das negative heraus fällt - dann muss man was ändern.

13.06.2025 06:54 • x 2 #12


N
Google mal: die Phasen der Krisenbewältigung.

Wut ist normal und vor allem Energie. Die benötigt man, um sich zu lösen. Irgendwann ist man ausgewütet und man nimmt die neue Situation an und geht weiter vorwärts. Wenn du jetzt schon in der Reflexion deiner Anteile bist, bist du in der Verarbeitung schon weit. Dazu einen ganz herzlichen Glückwunsch dazu und mach weiter so

13.06.2025 07:01 • x 1 #13


Durcheinander04
Zitat von Heffalump:
Diese Angst ist ein schlechter Ratgeber. Denn man bringt sich selbst um viele Erfahrungen, wenn man der Angst folgt. Und das man ein bisschen vom ...

Ich weiß. Aber diese Angst ist da.
Ich glaube sie wird mich auch noch einige Zeit begleiten.
Ich muss lernen mit mir selbst auszukommen und das fällt mir zur Zeit echt schwer. Ich versuche mich abzulenken, aber auch bewusst mal überhaupt nichts zu tun. Kein Handy, kein spazieren gehen oder telefonieren. Einfach ein paar Minuten auf der Couch sitzen und die Augen schließen.
Ich war nicht nur ein bisschen abhängig sondern wirklich extrem.
Dadurch, dass ich Arbeitsunfähig bin und kaum bis keinen Kontakte hatte, war er derjenige der mir das draußen nach drinnen gebracht hat.
Hört sich vielleicht komisch an. Ich war nicht abgeschnitten von der Welt, ich habe sie ausgeblendet und mich um alles was zu Hause angefallen ist, gekümmert.
Das war halt das leben welches ich kannte. Unternehmungen, Ausflüge wurden immer zusammen gemacht.
Ich habe nichts alleine, für mich gemacht.


Zitat von Heffalump:
Nur die Hoffnung wird dich trügen.
Menschen ändern sich, auch von einander weg. Das muss nicht mit Absicht geschehen, aber manchmal dann doch

Vielleicht ändert er sich. Keine Ahnung. Doch für die Beziehung konnte er oder wollte er nichts ändern.


Zitat von Heffalump:
Merke dir - was nicht gut tut - kann weg.
Es mag weh tun, etwas zu lassen - weil man es gewohnt ist, aber wenn durch den Einfülltrichter nur das negative heraus fällt - dann muss man was ändern

Ja. Ich habe zum Schluss gemerkt, dass ich in der Beziehung unglücklich war und es mir auch psychisch nicht gut ging.
Ich hoffe das mir nach einiger Zeit bewusst wird das irgendwann alles gut wird auch wenn es anders wird.

13.06.2025 11:51 • x 1 #14


Heffalump
Zitat von Durcheinander04:
Ich war nicht abgeschnitten von der Welt, ich habe sie ausgeblendet

Weißt, ohne jetzt ne Wertung über deinen Schatz abzugeben, aber so ähnlich hab ich zum Schluss hin auch agiert, ich war nicht abgeschnitten, aber innen wirke es viel gemütlicher, bis mir auffiel, das mein Knilch das sogar a bissl förderte, das ich kaum Kontakte im Außen hatte.
Familie, Freunde, Bekannte kamen viel seltener bis gar nicht mehr und er wachte irgendwie darüber, mit wem ich Kontakt hatte. Als es mir auffiel, hab ich es versucht zu ändern - aber manche Freundschaften ließen sich nicht mehr reaktivieren.
Wer weiß, was er denen erzählt hat.

Sonst würde ich das nicht verstehen oder glauben können.

Zitat von Durcheinander04:
das irgendwann alles gut wird auch wenn es anders wird.

Es reicht schon, das es anders wird - ob es je gut wird, bringt eh erst die Zeit zum Vorschein

13.06.2025 14:03 • #15


A


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