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Zum Thema Erinnerungen

M
Zitat von Mamelia:
Kommt mir bekannt vor. Leider machen mich diese Flashbacks eher traurig bzw. melancholisch.

Das geht mir auch oft so. Für mich waren viele Dinge etwas besonderes, obwohl sie banal waren. Und das nicht mehr mit ihm zu teilen, uns gemeinsam erinnern, das macht mich traurig.

Zitat von Revell:
Heute seh ich öfters mal Dixi Klos und frage mich dann ob sie das auch noch so bildlich im Kopf hat wenn sie einem begegnet.
Und ob sie noch die damaligen Gefühle abrufen kann.

Das frag ich mich auch immer. Ich war mit meinem Ex mal Schnitzel essen. Er nannte den Abend danach immer das Schnitzel Desaster und hat sich schlapp gelacht. Ich war an dem Tag so müde und sagen wir mal ich habe beim Essen ziemlich da gehangen, das Schnitzel komplett auf die Gabel gespießt, und ein lustiges Bild abgegeben.. Oder auch die Erinnerung daran, wie ich unsere Wohnung für uns gefunden habe. Es gibt einige Erinnerungen, die mein Ex selbst immer wieder gern erzählt hat. Ich frage mich ob er sich je wieder an irgendwas davon erinnert hat.

03.07.2020 17:52 • x 2 #16


Matroschka
Oh , solche Erinnerungen Horte ich auch , verbeuelte rostige Creolen , Lippenstifte, Nagellack, bestimmte Gerüche, am schlimmsten ist der Ort . Beim Blick aus dem Fenster , steht er imaginär wieder unten ! Jetzt wohnt um die Ecke auch noch ein Typ , der ihm so verdammt ähnlich sieht !

Irgendwann , bekomme ich bestimmt den nächsten Wutanfall und schmeiss einfach alles weg , selbst eine blöde Deko Blume hat mich vor Wochen absolut sentimental werden lassen !

Mir sagte mal jemand ,,dass der Liebeskummer genauso lange Dauert, wie man verliebt war . Man kann sich vorstellen, wie blass ich wurde ! Es war immerhin 1996 !

Jeder Mensch, der uns irgendwie Nahe stand ist und bleibt ein Teil von unserem Leben, nur wie schnell er in Vergessenheit gerät, liegt an uns selber .

Erinnerungen einfach neu überschreiben... noch bin ich nicht so weit.

03.07.2020 18:44 • x 1 #17


A


Zum Thema Erinnerungen

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E
Es geht mir auch oft so - mit guten wie auch schlechten Erinnerungen.
Aber das sind immer nur so einzelne Situationen.

Ansonsten geht es mir eher so, dass ich das Gefühl habe, ich verliere diese vielen Jahren komplett.
Ich habe keinen zum Austauschen über die Urlaube oder was sonst in diesen 18 Jahren passiert ist.
Es gab keine Kinder und wir waren nie mit Freunden im Urlaub, die etwas erzählen könnten.
All das, was ich im Job an Problemen hatte, eventuell bewältigt habe - keiner kann mich an Erfolge erinnern.

Das wäre aber nötig, um Erinnerungen aufrecht zu erhalten und um in manchen schwierigen Situationen zu sehen, dass man es ja schon mal geschafft hat.
Und so verblasst alles und ist fühlt sich fast so an als hätte es diese Jahre in meinem Lebenslauf nicht gegeben.
Ich weiß natürlich, dass sie da waren, weil die Folgen mich immer noch schmerzen.
Aber es ist wie ein Loch in meiner Lebenslinie.

Kennt das auch jemand von euch?

20.07.2020 07:46 • x 3 #18


K
Also das Thema Erinnerungen kann ich sehr gut nachvollziehen.

Ich war mit jemandem zusammen, mit dem ich vor 12 Jahren schon ein mal zusammen war, dann lange nix, und jetzt wieder zusammen gewesen und getrennt. Viele neue Erinnerungen gemacht, Urlaube und tolle Fotos.

Und ich muss mich selbst schützen und all das Löschen. Die Bilder, alles aus der Wohnung was mich erinnert.

Und dann reicht nur der blöde Duft von ihrer Wäsche, oder wenn jemand das Parfüm trägt.. und sofort kommen Sequenzen hervor, die so lebhaft sind das die wie ein Blitzschlag ins Herz gehen.

Gemeinsam besuchte Orte sind auf Jahre tabu, weil ich direkt immer erinnert werde wie ich mit ihr dort war.

Das Problem ist, das dies nur diese eine Betrifft. Als ich mich von meiner Frau getrennt habe war dies nicht so schlimm von den Erinnerungen her.

Aber von dieser einen Person, da tut alle weh, was irgendwie eine Verbindung hat.

20.07.2020 10:51 • x 2 #19


NochEine
Zitat von Eidechse:
Es geht mir auch oft so - mit guten wie auch schlechten Erinnerungen.
Aber das sind immer nur so einzelne Situationen.

Ansonsten geht es mir eher so, dass ich das Gefühl habe, ich verliere diese vielen Jahren komplett.
Ich habe keinen zum Austauschen über die Urlaube oder was sonst in diesen 18 Jahren passiert ist.
Es gab keine Kinder und wir waren nie mit Freunden im Urlaub, die etwas erzählen könnten.
All das, was ich im Job an Problemen hatte, eventuell bewältigt habe - keiner kann mich an Erfolge erinnern.

Das wäre aber nötig, um Erinnerungen aufrecht zu erhalten und um in manchen schwierigen Situationen zu sehen, dass man es ja schon mal geschafft hat.
Und so verblasst alles und ist fühlt sich fast so an als hätte es diese Jahre in meinem Lebenslauf nicht gegeben.
Ich weiß natürlich, dass sie da waren, weil die Folgen mich immer noch schmerzen.
Aber es ist wie ein Loch in meiner Lebenslinie.

Kennt das auch jemand von euch?


Dito.

Das von Dir geschriebene könnte von mir sein.

20.07.2020 11:03 • x 2 #20


D
Hallo liebe Eidechse,

Du hattest schon mal auf einen Beitrag von mir geschrieben.

Nur zur Erinnerung: Ich hatte zwei langjährige Partnerschaften. Einmal zehn Jahre, einmal neun. Das dazwischen ist mir nicht so wichtig. Jedenfalls, der letzte war der Partner, bei dem ich angekommen war, mit dem ich eine Familie wollte, und der sich dann für eine andere entschieden hat... (wobei alles viel komplizierter war... tut aber grad nix zur Sache). Dann hatte ich bis vor kurzem einen Kollegen insgesamt vier Jahre in meinem Leben. Nichts körperliches, aber Chemie hat gestimmt (siehe meinen Beitrag Liebe heisst Verantwortung aber auch Verzicht).

Jedenfalls ja: Was mir auch unendlich schwer fällt ist, dass aus den Beziehungen irgendwie für mich nichts übrig bleibt, ausser unerfüllte Sehnsucht und schmerzhafte Erinnerungen. Und es ist auch so schwer für mich, dass das Verblassen der Erinnerungen sich für mich wie Sterben anfühlt und (wie ich neulich einer Freundin sagte) so viele Lücken und Brüche in meinem Leben sind, keine Kontinuität, dass ich mich fühle wie eine einzige Lücke (klingt jetzt bisschen dramatisch, aber schreib ich jetzt mal so) oder, als ob meine Seele grosse Risse hätte. ... Andere Menschen, und ich weiss, nicht alle, sitzen irgendwann im Alter oder auch vorher gemeinsam auf der Couch, gucken sich Fotos an von ihrem gemeinsamen Leben und erinnern sich im Sinne von Weisst Du noch... damals...war das so und so...
...Und ich muss immer loslassen, vergessen, Erinnerungen ggf. beseitigen - was ich bisher nicht getan habe -,denn es sind ja zusammengerechnet mehr als die Hälfte der Jahre meines gesamten Lebens. Wie ich das alles integrieren kann, hab ich für mich noch nicht rausgefunden. Sicher gibt's da auch keine Pauschallösung. Und ich schreib jetzt auch nicht, um eine Pauschallösung zu kriegen. Sondern ich will nur mein Erleben mit Dir, liebe Eidechse, teilen.

Liebe Grüsse, die Vergessene.

20.07.2020 20:22 • x 2 #21


D
Auch Keule und Noch Eine will ich mit meinem letzten Beitrag an Eidechse noch ansprechen !

Liebe Grüsse auch an Euch beide, die Vergessene.

20.07.2020 20:25 • #22


D
Muss jetzt erst mal Pause machen und vom Tag runterkommen.
Gucke später oder morgen wieder ins Forum rein.

20.07.2020 20:28 • #23


K
Zitat von die Vergessene:
Hallo liebe Eidechse, Du hattest schon mal auf einen Beitrag von mir geschrieben. Nur zur Erinnerung: Ich hatte zwei langjährige Partnerschaften. Einmal zehn Jahre, einmal neun. Das dazwischen ist mir nicht so wichtig. Jedenfalls, der letzte war der Partner, bei dem ich angekommen war, mit dem ich eine Familie wollte, und der sich dann für eine andere entschieden hat... (wobei alles viel komplizierter war... tut aber grad nix zur Sache). Dann hatte ich bis vor kurzem einen Kollegen insgesamt vier Jahre in meinem Leben. Nichts körperliches, aber Chemie hat gestimmt (siehe meinen Beitrag Liebe heisst Verantwortung ...


Das ist ein Riesenbeitrag... in einer neuen Partnerschaft kann man sich auf wenig freuen...auf Orte oder Urlaube ... weil Wehmut mit schwingt. Ich mag nicht von der Arbeit aus auf Seminare fahren, weil das meistens in ihre Richtung geht und ich mich nicht erinnern will... dieses auf der Couch sitzen und schwelgen, ich weiß nicht wie das in Zukunft mal Sein soll. Meine 30er Jahre sind quasi voll von Liebeskummer und ich mag das im Grunde vergessen...

20.07.2020 20:36 • x 1 #24


D
Danke, liebe Keule.

Ohne meine Beziehung zum Ex 1 schlecht reden zu wollen (10 Jahre Beziehung von Alter 16 bis 26); auch hier war eine Zukunft geplant, er hat mich aber zum Ende des Studiums verlassen... Aber im Nachhinein war's eine junge Beziehung ... und ich habe ihn nie so sehr geliebt, wie meinen letzten Ex, der gefühlt mein EHEMANN war (wir waren aber nicht verheiratet, weil dies aus finanziellen Gründen - siehe meine sonstigen Beiträge- zunächst schwierig war). Ich weiss bis heute nicht, wie ich mit einem anderen Mann Urlaube auf Mallorca, Teneriffa oder Gran Canaria machen soll, denn das würde sich falsch anfühlen (wie gesagt: ich war angekommen). Der Kollege zuletzt, mit dem hätte ich mir irgendwas vorstellen können, aber leider liiert (siehe meine anderen Beiträge).

Nachdem ich mich also in meinem Leben mit diesem Mann vollständig angekommen gefühlt hatte (warum auch immer, kann ich nicht erklären) und trotz anfänglicher Schwierigkeiten, die wir aber alle zu diesem Zeitpunkt (scheinbar?) überwunden hatten, wurde ich 2012 aus diesem Leben katapultiert. (wenn ich Zeit und Kraft hab, werd ich dazu noch mehr schreiben, als bisher).

Noch heute hält meine Seele fest. Ich träume immer noch von ihm. Entweder, dass er zurückgekommen ist, oder dass er irgendwie in meinem Leben ist ... wenn auch in seinem Wesen/ seiner Persönlichkeit/ seiner Identität verändert (denn er hat sich wirklich in seiner Identität und/ oder in seinen Werten um 180 Grad gedreht). ... Oder ich träume, wie vorletzte Nacht, mal wieder davon, wie ich mit meinem/ unserem Auto in Richtung unserer damaligen gemeinsamen Wohnung fahre und mir ganz schwer und traurig und mulmig ums Herz wird, weil ich weiss, dass all das nicht mehr existiert.
Ich habe auch immer wieder Träume, in denen ich in irgendwelchen Städten in der Welt unterwegs bin... oder auf irgendwelchen Feierlichkeiten. Immer treffe ich viele Menschen, bin in Kontakt mit denen. Und ich bin auch in Wirklichkeit ein nicht ängstlicher und aufgeschlossener Mensch im Umgang mit anderen. Kriege auch in Wirklichkeit schnell und, wenn ich das will, viel, Kontakt. ... Aber ich erlebe mich auch in den Träumen (und das schon seit acht Jahren) als eine Suchende/ Orientierungslose, die eigentlich nur den Mann und das Leben zurück will, dass sie bis 2012 hatte. Echt sch. !
Dieser Kollege wäre für mich noch eine neue Möglichkeit gewesen (klingt jetzt sehr rational, ist es aber nicht, siehe meinen Beitrag: Liebe heisst Verantwortung und auch Verzicht). ... Aber auch der ist jetzt nach vier ein halb Jahren weg.
Ich hab auch eine etwas unkonventionellere Therapie begonnen, weil ich alles emotional irgendwie verarbeiten muss, aber auch, weil ich Antworten suche/ brauche/ will, wofür - entschuldige den Ausdruck - der ganze sch. gut ist.
Ich hab eigentlich immer geglaubt und das Lebenskonzept gehabt, dass ich - wie fast jeder in meiner unmittelbaren Umgebung - irgendwann einen Mann habe, der mich liebt und den ich liebe und dass ich eine Familie gründen werde irgendwann... Aber so ist es in meinem Leben (und ich war nicht total blind) nie gekommen. Sich davon zu verabschieden und einen anderen Lebenssinn zu finden/ zu definieren, ist verdammt schwer für mich.
... So, ...alles natürlich hier nicht so detailliert beschrieben, da ich mich nicht dauernd wiederholen will... Alles andere steht, bei Interesse, in meinen anderen Beiträgen.

Mich freut aber sehr, dass dieser Beitrag Dir gefallen hat, und es gibt mir nach wie vor Trost und ich fühle mich nicht so alleine, wenn ich sehe, dass es auch andere gibt, die so fühlen / so erleben wie ich. ... Und es tut mir gleichzeitig wahnsinnig leid, dass es auch anderen so ergeht wie mir ! Ich denke, wir alle hier haben uns für unser Leben etwas anderes vorgestellt.

So, ich trink jetzt noch ein Gläschen Wein und gehe dann in mein Bett, weil ich morgen ja schon wieder arbeiten muss!

Ganz liebe Grüsse, die Vergessene.

20.07.2020 21:57 • x 3 #25


NochEine
Gute Nacht und schöne Träume.

20.07.2020 22:05 • x 1 #26


E
Zitat:
Sich davon zu verabschieden und einen anderen Lebenssinn zu finden/ zu definieren, ist verdammt schwer für mich.


Das kenne ich...und schaffe es auch nicht..

20.07.2020 22:15 • x 3 #27


K
Das mit den Urlauben ist schwierig. Unbefangen an die Mosel oder nach Holland an den Strand... oder ihr Automodell zu sehen. Ich hatte das bereits nach der ersten Trennung vor gut 12 Jahren von ihr, das ich selbst dämliche staumeldungen nicht hören wollte, weil da immer ihr Ort drin vor kam.

Vorhin war auf der Arbeit jemand der den gleichen Duft der Bodylotion hatte...das ist einfach wie ein Trigger, der all das verlorene hervor holt. Und ich habe die Erfahrung gemacht das die Kleinigkeiten am schmerzvollsten sind.

20.07.2020 22:47 • x 1 #28


K
Noch mal einen Post zum Thema Erinnerungen:

Ich muss ständig die Radiosender wechseln oder es ganz aus machen um mich nicht von der Musik triggern zu lassen. Dann so blöde Kleinigkeiten, wenn eine Kundin auf der Arbeit die selben Hosen trägt oder die Perlenohrringe..all das sind dinge die mich im Alltag umwerfen.

In Beziehungen schaffen wir Erinnerungen. Bilder nicht in unseren Smartphones, denn die sind löschbar. Es sind die Bilder in unseren Köpfen und im unseren Herzen, die dort unlöschbar verankert sind. Die durch Kleinigkeiten wieder ins Bewusstsein gerufen werden.

Ich würde mich gerne irgendwann, in vielen Jahren, an all das zurück erinnern, ohne Verbitterung oder Reue. Sondern mit dem Wissen, dass es gut so war. Das Sie und ich, das beste getan haben was wir konnten. Wie könnte ich mehr erwarten von uns?

24.07.2020 20:32 • x 2 #29


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