Zusammenfassung und Lösung gesucht

E
sorry shanna und alle anderen, diese diskussion finde ich irgendwie typisch für unsere Zeit.

Wer stark ist (im Sinne von Authentizität), weiß, das Stärke ein fragiler Zustand ist, nie anmassend oder überheblich sein kann und sich immer mit schwächeren Phasen abwechselt. Starke Menschen i.d.S. schauen auch nicht herablassend auf andere oder schwächere herab, wohl aber auf vermeintlich Starke, die andere drangsalieren.

In einer guten Beziehung git es diese akademische Diskussion auch selten, solange sich beide lieben und Halt geben, denn hier gibt es doch immer eine Art Aufgabenteilung (du bist hier stark, ich dort), außerdem kennt man sich doch gut genug auch in seinen Schwächen....

Doch leider haben wir seit einiger Zeit eine hohen Stellenwert für Rücksichtslosigkeiten (sich selbst verwirklichen, tough sein....)und ich bedauere oft viele starke Männer und Frauen, die da zwar erfolgreich mithalten, aber oft bemitleidenswert einsam und unglücklich und verhärmt sind.

Also heißt das Thema nicht eher: Killt dieses System und diese Wertmaßstäbe nicht alle Menschlichkeit und schafft langfristig gut funktionierende grinsende neurotische Erfolgsroboter ?

Heute mal ein bißchen provokativ

mick

13.01.2003 09:06 • #16


E
Hei Mirja,
geht dein Beitrag in die Richtung von Kathi? Individualisierung des Problems? Ich finde ein bißchen schon, wobei es auch meiner Meinung nach hilfreich ist, zu gucken, in wen man sich so verliebt. Oft finden sich überraschende Übereinstimmungen zwischen optisch sehr verschiedenen Ex-Partnern. Jeder kann da für sich mal gucken, oder auch mal Freunde fragen. Manchmal löst sich so ja ein Lebensdrama auf, einfach in dem man es erkennt. Mein Ding war noch mehr zu gucken, nach gesellschaftlichen Problemen, die uns alle betreffen, unabhängig von sonstigen Problemen mit sich selbst oder in Interaktion.

Hei Mick,
ich finde dich nicht provokant, ich finde, dass du einfach nur Recht hast. Wer in der Lage ist, nicht nur bei sich zu bleiben, sondern auch auf den Gegenüber zu achten, sollte ja eigentlich ein prima Partner sein können.
Mir fällt noch das Thema Kinder ein, diese sind für viele auch zu anstrengend, weil man sich zurück nehmen muß. Dieses können viele Menschen nicht mehr. Wobei diese es vielleicht auch lernen sollten, um dann mit sich auch besser klar zu kommen. (Kann man natürlich nicht nur über Kinder lernen!)
In was für einer Zeit leben wir eigentlich? Ist nur noch der Job, Konsum und Äußeres wichtig? Woher kommt eigentlich dieser Quatsch mit den angeblich so starken Frauen, wäre ich selbst nie drauf gekommen.
Mick, deinen Beitrag finde ich einfach klasse, geht in die Richtung, wie mein Kollege es formulierte, zusammen sind wir stark. Jeder kann etwas anderes, eine gute Beziehung lässt eine Arbeitsteilung nach Eignung und Neigung zu. Da haben dann beide was von.
Wieder mit mehr Hoffnung, dass es das doch gibt
Shanna

13.01.2003 20:14 • #17


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Zusammenfassung und Lösung gesucht

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S
So. Jetzt hab ich mich doch mal fürs Forum angemeldet. Und was musste ich zu meinem Entsetzen feststellen?
Mein heißgeliebter Nick wird schon genutzt :-[. Aber ich will mich an dieser Stelle nicht echauffieren. Wohl aber meinen Unmut zum Ausdruck bringen ;D

Aber jetzt zum Thema.

Einige wissen, daß ich mich insbesondere mit diesem Thema schon seit einiger Zeit beschäftige und Mick hat mir da wirklich aus der Seele gesprochen.
Auch hatte ich gestern die Ehre (und auch Freude), ein überaus interessantes Gespräch mit einer Vertreterin der Gegenpartei zu führen, welches mich noch lange danach und auch am heutigen Tag beschäftigte.

Ich stimme dem vorbehaltlos zu, daß man sich mittlerweile immer mehr mit Individualisten und vielleicht auch Egoisten auseinanderzusetzen hat. Es ist halt der Lauf der Zeit und ich bezweifele, daß sich daran noch etwas ändern lässt. :P

Aber trotzdem. Einige wenige von uns haben noch einen Traum.
Einen eigentlich an den heutigen Maßstäben bescheidenen Traum. Wir wollen einfach nur eine ehrliche, andauernde Zweisamkeit ohne Haken und Ösen.
Und ich glaube, daß es sich lohnt, für diesen Traum immer und immer wieder Kraft zu sammeln und zu kämpfen.
Auch wenn es schwierig ist. Einige wenige Indianer sind noch da. Es gilt sie halt nur zu finden (Ja Shanna, ich weiß daß ich gestern noch was anderes sagte :o, aber gegen eine kurzzeitige Schwäche dürfte doch wohl nix einzuwenden sein ::) ).

Insofern Leutz.

Lasst euch nicht unterkriegen. Auch wenns schwer fällt.


SirMicha,
Der ja eigentlich Micha heisst, aber aus unerfindlichen Gründen seien richtigen Namen nicht bekommen konnte. Welch eine Verschwendung kostbarer Ressourcen ;D ;D.
Doch will ich nun nicht DARAUF herumreiten... hehe

14.01.2003 14:15 • #18


E
Hallo Sir Micha:-),
passt doch gut, *grins*.

Hallo ihr anderen,

So allmählich entwickelt sich das Thema in die richtige Richtung. Wahrscheinlich wird dieser ganze Quatsch mit dem du bist mir zu stark, nah, und weiß der Teufel welches zu noch, nur erzählt, um weiter seinen eigenen Weg zu gehen.

Lange habe ich mir den Kopf zerbrochen, was ich alles zu sehr bin. Nun kommen neue Ideen. Es gibt nur noch ganz wenige Menschen, für die der Wert einer Beziehung kein Lippenbekenntnis ist. Die gern Verantwortung für den anderen übernehmen, die lieben wollen, sich binden wollen. Für die die Chips vorm Fernseher mit dem Partner wertvoller sind als irgendwelche tollen Feten (Jensi, achte auf deine Figur:-)). Eine Freundin von mir sagt immer, ich möchte so gern wieder Wetten dass gucken. Dabei mag sie Wetten dass gar nicht, ich auch nicht. Der Spruch steht für schöne Stunden zu zweit, die nicht immer wer weiß wie aufregend sein müssen. Im Gegenteil, wir alle brauchen auch mal Ruhe und Austausch.
Gerade heute fehlt mir ein Partner besonders. Ich mußte das doofe Auto reparieren lassen und mich noch um Versicherungen kümmern. Das ist gar nicht so einfach. Es wäre schön, wenn da einfach jemand wäre, mit dem ich mich besprechen könnte.
Scheinbar ist dieser Wunsch schwer erfüllbar. Aber wisst ihr was, irgendwo ist schon der Indianer für jeden von uns:-). Und dann, dann, dann gucken wir eine Woche lange Wetten dass:-) und langweilen uns kein bißchen.

Ganz lieben Gruß
Shanna

14.01.2003 19:53 • #19


K
Hallo Shanna,

das Gespräch nimmt eine gute Wendung.  ;D

Es gibt nur noch ganz wenige Menschen, für die der Wert einer Beziehung kein Lippenbekenntnis ist. Die gern Verantwortung für den anderen übernehmen, die lieben wollen, sich binden wollen.

Scheinbar ist dieser Wunsch schwer erfüllbar. Aber wisst ihr was, irgendwo ist schon der Indianer für jeden von uns.

Ich glaube, die so sind, dass sie nicht echt lieben wollen oder können, die haben Angst. Die Liebe ist ein Risiko, als erstes fürs Ego (im negativen Sinn). Man muss sich outen, und dabei kann man es sich mit seiner Umgebung sehr verscherzen. Keiner ist interessiert daran, dass die anderen sich selbst befreien. Einer der frei ist, ist ein Risiko für die anderen. Er ist nicht mehr erpressbar mit Liebe, weil er sie nicht mehr 'braucht' wenn er sie sich verdienen muss.

Insofern ist das alles richtig, ich hab Dir ja schon geschrieben, dass ich die Erkenntnis hatte was Du meinst.

Aber der Schluss ist im Endeffekt der, den ich schon ganz am Anfang gezogen habe. Man muss schauen mit wem man sich einlässt und warum man genau diese Leute anzieht.

Es gibt auch andere Menschen. Wenn man es aushält weniger als 100 Menschen im Telefonbuch gespeichert zu haben, und wenn man es aushält (sogar geniesst) mehr allein zu sein, anstatt seine Zeit mit Menschen zu verschwenden, die sich in Neurosen verstricken, dann wird man seinen Weg auch machen können.

Auch mit jeder negativen Erfahrung lernt man eine Menge. Man lernt wie die Menschen sind, ob in der Arbeit oder in der Liebe. Man lernt auch, dass es eine Menge von denen gibt, die nicht tiefer gehen können vor lauter Schmerzen, aber dennoch nette Zeitgenossen sind.

Und im Endeffekt, kann man sich sogar in Gesellschaften bewegen, in denen eine Menge 'Tiefflieger'  unterwegs sind, ohne selbst Schaden zu nehmen.

Ich kenne das Gefühl, dass ich ko... möchte, wenn die lieben Tussis herumstöckeln mit der einzigen Sorge im Kopf ob die Schuhe zur Tasche passen. Und wenn Männer in ihren blödsinnigen Autos sitzen und sich vormachen für die Welt irgendwie wichtiger zu sein als die anderen, vielleicht sogar unersetzbar, weil sie vielleicht einen Beruf haben, der im Moment hoch im Kurs steht.  :P

Aber der liebe Gott hat viele Schäfchen in seinem Tiergarten, und nicht jedes muss mit dem anderen können. Und eigentlich sollte ich auch gar nicht so abwertend reden, aber manchmal gehts nicht anders.

Also, wenn man es aushält sich aus (gewissen)gesellschaftlichen Dingen (Schichten) rauszuhalten und die Zeit besser verbringen kann bzw. wenns nicht anders geht, die Ohren auf Durchzug zu schalten, dann kann man sich ganz vieles ersparen.

Da muss man halt auch die Eitelkeit Eitelkeit sein lassen.

Liebe Grüsse

Kathi

14.01.2003 21:03 • #20


E
Hallo an Alle ... esp. an Shanna,

danke für dieses Thema


@

Wenn Du damit herzliche Intelligenz meinst, die fehlt den meisten starken Frauen wohl. Sie nutzen ihre fitness, ihre logische Intelligenz leider nicht um sich das Leben leichter zu machen, im Gegenteil. Scheinbar ist es ihnen wichtiger, ihre fitness nach außen hin zu beweisen, koste es was es wolle.

Deine Erfahrungen mit 'starken Frauen' scheinen irgendwie endlos negativ !

Wieso schließt sich Stärke und Herzlichkeit aus? Frau ist nicht in allen Bereichen gleich stark, muss es auch gar nicht sein, will es nicht sein! DARUM gehts doch eigentlich! Das ist doch genau das Problem! Die schwache Seite ist da, findet aber niemanden bei dem sie sich anlehnen darf ... also bleibt auch hier wieder nur die Lösung die eigene Stärke zu bemühen um damit fertig zu werden! Ein Spiel ohne Ende! ... Wo ist der Ausgang?

Stärke macht einsam!



@shanna

Für die die Chips vorm Fernseher mit dem Partner wertvoller sind als irgendwelche tollen Feten ...

DAS ist es! DAS ist mein Traum! Ich höre genau das immer wieder, von Frauen UND von Männern! Aber wo sind die, die sich trauen das zu leben?

Der Wert einer Beziehung liegt nicht im Aussergewöhnlichen, wie Reisen und Parties, sondern im Leben der kleinen Alltäglichkeiten, in denen man Ruhe und Geborgenheit finden kann ... und ein entspannter Abend vorm Fernseher sagt mehr über eine Beziehung aus, als ein toller Cluburlaub in der Karibik, zu dem ich selbst gar nichts beitragen muss ausser meiner Anwesenheit. Zuhause bin ich ich, reduziert auf die eigenen Empfindungen und Gefühle, ohne Ablenkung, hier zeigt es sich ob ich mich und den Partner annehmen kann. Das hält nicht jeder aus!

Womit wir jetzt wieder bei der gleichwertigen Partnerschaft wären in der jeder Stärken und Schwächen haben und zulassen darf mit denen man sich gegenseitig ergänzt. Es geht drum Gefühle zulassen und sich damit einlassen zu können! Keiner ist kann immer stark sein, genauso wie keiner immer schwach ist!

Aber vielleicht ist genau das wieder das gesellschaftliche Problem. Jeder fühlt sich gezwungen seine Rolle nach aussen so zu spielen wie er meint dass es den Erwartungen entspricht und die sind momentan verdammt hoch! Also ist kaum mehr einer in der Lage zuzulassen, dass das Innen nicht dem Aussen entspricht, und mit Situationen wo man es zulassen muss total überfordert!


Das mit dem Indianer klingt hoffnungsvoll, wird aber leicht zum Problem. Indianer lieben die bildhafte Sprache der Worte, wenn frau Taten braucht befindet sich der Indianer aber meistens unerreichbar auf der Jagd !

Gruss lilac

18.01.2003 15:40 • #21




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