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S. Probleme- keine Lösung in Sicht

C
Hallo

Ich habe mich nach vielem mitlesen hier angemeldet um Rat zu erfragen, da mir der Umgang miteinander hier im Forum sehr gefallen hat. Darum hoffe ich auch für meine Probleme etwas Gehör zu finden, da ich ansonsten mit niemandem darüber reden kann und nicht weiss wie ich es lösen soll.

Kurz zu den Fakten. Mein Partner und ich sind seit 9 Jahren zusammen, unverheiratet, glücklich kinderlos, Ende dreissig/Anfang vierzig.
Wir hatten einen turbulenten Beziehungsstart der als lose Affäre begann, als uns noch viele Kilometer trennten. Ich kam gerade aus einer unguten Beziehung und wollte Freiheit als Single leben und zu mir finden. Ich sagte Ihm also, dass ich keine Beziehung möchte, er meinte daraufhin, er auch nicht und so trafen wir uns alle paar Wochen mal, während ich zu Hause recht frei lebte, viel ausging und da und dort Liebschaften pflegte.
Ich sagte ihm auch, dass ich eben zu Hause, wenn wir uns nicht sehen, als Single leben möchte und werde. Er meinte, es wäre ok für ihn, beziehungsweise wortwörtlich ich weiss.
Heute weiss ich (oder glaube zu wissen), dass er es schlicht verdrängte, weil er da bereits in mich verliebt war und mich nicht verlieren wollte. Er wollte früher auch nie Beziehungen haben, obwohl er im Grunde genommen welche geführt hat, wenn man dies von aussen betrachtet, hat aber eben nach aussen hin und der Frau gegenüber kommuniziert, dass dies keine Beziehung wäre.
So gesehen waren wir uns nicht so unähnlich und ich dachte wirklich, es wäre in Ordnung so.
Von ihm aus kam auch nie eine Klage, nur auf Nachfragen hin solche Antworten wie oben - Ich weiss. Mehr nicht.

Im Laufe der Zeit haben wir uns mehr angenähert, ich fand keine Freude mehr in belanglosen S. (auch wenn ich die Menschen dahinter immer schätzte. Ohne geht es nicht, keine ONS) und wollte uns eine Chance geben.
Wir sind dann nach einiger Zeit auch zusammengezogen.

Aaaber. hier kommt eben das aber.
Unsere Beziehung hat zwar als Affäre angefangen, aber den S. fand ich mehr anstrengend als gut. Er war eher grobmotorisch, ich eher zartbesaitet, das hat wenig harmoniert. Ich sehr aufgeschlossen und manchmal etwas zu bestimmend (ich wusste nun mal wie ich es am liebsten habe), er davon manchmal eingeschüchtert. Dies konnte ich damals aber noch gut ausblenden und kompensieren, da ich mir ero. Spannung (die zwischen uns nie so wie ich das sonst kannte, geherrscht hat) ja woanders holte und es anders spannend zwischen uns war.

Seine Aufmerksamkeit und Zugewandheit mir gegenüber waren hauptsächlich das, was mich anzog, neben seiner damals recht dominanten, bestimmenden, wegweisenden Art, die mir imponierte und mich auch anregte.
Vor allem nach der bösen Beziehung davor, die genau das Gegenteil war (dafür war der S. oft mega, da wir beide sehr sehr offen und experimentierfreudig waren/sind). Er zeigte sehr bald, dass er mich wollte, dass er eine Beziehung mit mir wollte. Das schmeichelte mir natürlich und heilte langsam die Wunden.
Den S. wollte ich sich entwickeln lassen, ich mochte seinen Körper und Geruch und Stimme und sonst viel, er war mir ja nicht egal, es war nur alles so holprig und ebenanstrengend. Er war aber willens, sich auf mich einzustellen und ich wollte ihm ja auch Gutes tun.

Er war damals auch der Fels, auf den ich mich verlassen konnte, er war DA (obwohl er wusste, was ich trieb).
Es wurde mit der Zeit auch tatsächlich besser, wir hatten auch einige sehr gute Momente - sonst wären wir ja nie da, wo wir jetzt sind. Die ero. Spannung fehlte mir aber immer, wir haben da schlicht verschiedene Sprachen gesprochen, das ist mir heute klar. Dieses wissen musste ich mir aber über die Jahre sehr frustran erarbeiten, darüber reden konnten wir nämlich nie richtig.

Die erste Krise kam, nachdem wir zusammengezogen sind, und eine normale Beziehung führten. Es kam auf einmal von ihm nichts mehr. Ich hatte damals noch eine ausgeprägte Libido, hätte gern unsere neue gemeinsame Zeit entsprechend ausgenutzt. Er blockte ab, kam mit doofen Ausreden (zu müde, zu hungrig, zu irgendwas. ). Nach einem halben Jahr ohne jegliche Zuwendung war ich so frustriert dass ich mich trennen wollte. Da ich aber viele Kilometer weit weg in seine Stadt gezogen bin und komplett neu angefangen habe, war das viel zu beängstigend für mich und eigentlich keine Option.

Ich wollte also darüber reden. Habe es mit zuerst mit Vorsicht und Verständnis, später dann auch mit Vorwürfen und Streit versucht, aber die Gespräche bleiben einseitig. Ich sagte ich bin so nicht glücklich, er meinte, er auch nicht. Ich fragte ob er etwas ändern wollte, er meinte ja. Auf meinte Frage hin, was und wie, kam immer nur ich weiss nicht. Er meinte, ich müsse mal anfangen, dann würde es schon gehen. Ich habe aber fast ein halbes Jahr nur Abfuhren kassiert, ich wollte nicht mehr weiter anfangen müssen. Das verstand er nicht.
Ich fragte ihn, ob er etwas vermisse, was er sich S. wünschte. Er meinte er weiss es nicht. Es sei schon ok so. Ich müsse nur mal anfangen.
Es hat sich dann langsam wieder etwas verbessert, wurde aber nie wieder wie vorher. Etwas war kaputt gegangen.
Er sagte mir zwei Jahre später, als ich das Thema mal wieder aufwärmte, dass er glaubt, damals in eine Art Burn-out gerutscht zu sein und deswegen nicht wollte und auch nicht darüber reden konnte. Mehr konnte er dazu aber nicht sagen. Es fiel nur dieser eine Satz.
Über Schwieriges kann er eben bis heute nicht reden, druckst herum, sagt ich weiss nicht, zieht sich zurück, wird genervt und am Ende streiten wir.
Und das zerstört uns (aus meiner Sicht). Obwohl ich das nicht will. Wir haben so viel durchgetanden miteinander, haben uns zusammengerauf, er ist mein bester Freund und wir wuppen den Alltag und alles drumrum ganz gut. Führen aber eher eine Kuschel-Wg. Mehr ist nicht.
Ich kriege nicht aus ihm raus, wie wir unser - mittlerweile nicht vorhandes S. wieder auffrischen können. Er kann über Wünsche nicht frei heraus reden, antwortet wenn ich nachbohre dann kryptisch mit Sachen wie - du müsstest halt mal mehr mädchenhaft sein. Auf Nachfrage hin, was er damit meint, wird er wütend und sagt, das müsste ich doch selber wissen.

Meine Libido ist vor zwei Jahren, nach viel Frust in der Beziehung und ausserhalb, ebenfalls gestorben. Ich vermisse sie.

Da ist noch so viel mehr, aber ich habe bereits einen Roman geschrieben und keine Frage gestellt. Ich denke, erstmal musste mal der Frust raus.

Ich möchte mich momentan nicht (mehr) trennen. Ich würde mich mit der Situation abfinden, da wir wie gesagt aus verschiedenen Gründen sonst ein ganz gutes Paar abgeben, wenn wir eine Lösung finden.
Aber ohne Reden-Können keine Lösung. Ich drehe mich im Kreis.

Ich danke euch schon mal fürs Lesen.

04.08.2023 22:27 • x 5 #1


T
Scheinst zu männlich zu sein.

04.08.2023 23:22 • x 2 #2


A


S. Probleme- keine Lösung in Sicht

x 3


C
Soll mir diese Antwort nun irgendwie helfen? Du antwortest gerade wie mein Partner. Kryptisch. Den Kram hab ich durch

04.08.2023 23:28 • x 4 #3


ElGatoRojo
Scheint, du hast ihn unsicher gemacht. Wenn man dich so liest bist du vermutlich anspruchsvoller, als er es abkann.

04.08.2023 23:38 • x 1 #4


T
Dieser Mann hat am Anfang der Beziehung weiß ich und im Verlauf der Beziehung mehrmals weiß ich nicht gesagt. Klingt das nicht massiv wortkarg? Dann sagt er nach Jahren bitten betteln und unendlichem Leid beiderseits du sollst mädchenhafter werden. Damit ist alles gesagt. Das ist seine Art dir etwas zu erklären, in epischer breite wirst du das niemals von einem sprechbehinderten Menschen erklärt bekommen. Wenigstens hast du jetzt das worum es geht. Egal ob in einem Einwortsatz oder im Umfang eines Buches. Es ist gleichwertig und für dich wertvoll.

Für mich war nur eine Wiederholung seiner Message möglich. Mehr kann ich dazu nicht sagen weil ich nirgends aus deinem Text herauslesen kann was dich zu männlich macht. Bin aber gespannt was andere dazu sagen.

05.08.2023 00:00 • x 5 #5


tina1955
@Catalinaya, er hat Dir doch erklärt, er möchte eine Frau, die feinfühlig und mädchenhaft ist .
Du kommst sehr fordernd und dominant rüber.

Übrigens lassen sich Männer sehr gerne zeigen, was eine Frau mag.
Es kommt nur darauf an, wie man es ihnen zeigt.
Mit der Hauruck- Aktion oder im Befehlston erreicht man eher das Gegenteil und er verliert total die Lust und zieht sich zurück.

05.08.2023 00:06 • x 6 #6


C
Danke euch schon mal.
Ja, ich bin eher männlich orientiert denkend, mädchengetue liegt mir nicht, was nicht heisst dass ich auch so aussehe, ganz im gegenteil. Aber das reicht wohl nicht.
Trotzdem hat er mich so kennengelernt, ich hab mich kaum verstellt.
Ich habe ihm mehrmals angeboten dass wir getrennte Wege gehen, wenn er unzufreiden ist. Er wollte das selbst nie, hat gemeint wir passen super zueinander. Und dann also mag er mich aber nicht wie ich bin, meint ihr? Tut schon weh.
Er hätte gehen können. Vielleicht wären wir dann glücklicher geworden.
Nun bin ich selbst zu sehr verhaftet und kann es nicht mehr.

05.08.2023 00:17 • x 8 #7


tina1955
@Catalinaya , es ist nie zu spät, es mal mit etwas mehr Feingefühl zu probieren.

05.08.2023 00:20 • #8


C
Ich denke, manchmal ist es für maches doch zu spät.
Witzigerweise meinst du gar nicht, dass er sich auch ändern sollte...Ich finde ich kämpfe hier völlig allein gegen Windmühlen in dieser Beziehung.

05.08.2023 00:26 • x 9 #9


Schutzengel
Weibliche Dominanz kann jede Lust killen, da kann Mann noch so dominant sein.
Sie tut ja was sie will, und das immer und zu jederzeit.
Ist auch nicht schlimm, gibt genügend Männer die darauf stehen, er halt nicht.

Ihr habt unterschiedliche Prefernzen. Thats it, und ihr habt nie darüber, ehrlich gesprochen, wohl deswegen da ihr euch dieser selbst nicht bewusst seit.

05.08.2023 00:28 • x 3 #10


C
Ja aber wenn Mann nicht darauf steht, wieso will er dann unbedingt eine Beziehung haben und halten mit dieser dominanten Frau?
Ich mein ich weiss schon warum, man glaubt ja immer es wird besser, anders, derjenige ändert sich, was niemals passiert. Habe ich so gesehen auch gedacht.
Aber dann wäre das alles eine riesige Lebenszeitverschwendung und Lebenslüge...

05.08.2023 00:36 • x 9 #11


A
Ich glaube, man kann Anziehung und Begehren nicht erzwingen. Zwischen euch ist das Fwuer erloschen und das wirkt alles krampfig. Ich sehe 3 Optionen: ihr lebt geschlechtslos, ihr einigt euch auf eine offene Beziehung und holt euch das S. anderswo oder ihr trennt euch. Ewig lange versuchen was zu beleben was da nicht ist und weiter um das Thema streiten, sich Kranken und frustriert sein, macht keinen Sinn.

05.08.2023 00:45 • x 8 #12


M
Zitat von Catalinaya:
Ich finde ich kämpfe hier völlig allein


Was Du beschreibst, klingt schrecklich. Nicht nur, dass er kein körperliches Interesse an Dir hat, sondern auch nicht (mit Dir) spricht und wie gelähmt erscheint. -Vielleicht hat er wirklich Burnout und oder Depressionen, das würde diesen Zustand erklären.
Aber wieso glaubst Du, dass für Dich alles zu spät ist, Du nicht (mehr) aus dieser Beziehung herauskannst!?
Du bist doch erst 38 Jahre alt und nicht 70 !?
Trenn' Dich! Behalte ihn als sehr guten Freund und fertig. Selbst wenn er sich nochmal sehr bemühen sollte, kann er nie vollumfänglich Deinen körperlichen Ansprüchen gerecht werden, dafür ist er einfach der falsche Mann.
Und wenn ich das richtig herausgelesen habe, gibt's ja auch keine sonstigen Berührungen mehr, oder? -Was für viele noch schlimmer ist, als fehlender GV.

05.08.2023 01:25 • x 10 #13


Sequa
@Catalinaya

Dein kompletter Eingangstext hört sich so unromantisch an. Ich weiß gar nicht was ich darauf antworten könnte.

Vielleicht hilft es dir wenn du romantische Bücher liest.

05.08.2023 01:40 • x 2 #14


VictoriaSiempre
Zitat von Catalinaya:
Ja, ich bin eher männlich orientiert denkend, mädchengetue liegt mir nicht, was nicht heisst dass ich auch so aussehe, ganz im gegenteil.

Joah, echt mal? Was ist denn „Mädchengetue“? Ich empfinde so einen Begriff als sehr abwertend und lese ihn häufig wie bei Dir verbunden mit „ich sehe zwar aus wie eine zarte Elfe, aber ich habe Eier ohne Ende“. Ja nee, is klar. Ich werde niemals verstehen, warum grade Frauen mit solchen Begrifflichkeiten um sich werfen!

Zitat von Catalinaya:
Ich habe ihm mehrmals angeboten dass wir getrennte Wege gehen, wenn er unzufreiden ist.

Das ist doch nun ein klassisches Beispiel für das, was unter „Mädchengetue“ verbucht wird: „ich schwaches Mädel kann nicht entscheiden, tu deshalb Du es für mich“. Um anschließend mit „ich hab ihm das ja angeboten, aber er wollte nicht“ um die Ecke zu kommen

Zitat von Catalinaya:
Nun bin ich selbst zu sehr verhaftet und kann es nicht mehr.

Auch das könnte als „Mädchengetue“ abgetan werden. Nee, ist es nicht. Es ist das Verhalten von jemand, der/die keine Verantwortung für das eigene Leben übernehmen möchte. Du bist für ihn umgezogen (Deine Entscheidung). Wirtschaftlich abhängig wirst Du von ihm - hoffentlich - nicht sein und falls doch, kannst Du das in Deinem Alter ganz sicher ändern. Was hindert Dich, eine Beziehung zu beenden, in der Du nicht glücklich und zufrieden bist?

05.08.2023 02:01 • x 6 #15


A


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