Hey ihr beiden, vielen Dank für eure Eindrücke
@lemonsqueezy, habe mir deinen Beitrag auch einmal angeschaut, da gibt es echt viele Parallelen. Du hast Recht, wir hatten nach der Trennung eindeutig zu viel und zu regelmäßigen Kontakt in zu kurzen Zeitabständen. Ich glaube seit der Trennung verging so gut wie keine Woche in der wir nicht miteinander geschrieben oder telefoniert haben. Wir hatten schon sehr früh davon gesprochen, dass wir gerne freundschaftlichen Kontakt halten möchten, da die Trennung ja eigentlich einvernehmlich war, wir uns aber noch immer immens wichtig waren und das Vertrauensverhältnis einfach so stark war. Wenn ich so darüber nachdenke, dann habe ich mich immer gefreut, mit ihr zu sprechen, ihre Stimme zu hören, zu wissen das sie da ist - ihr wird es ähnlich ergangen sein. Durch meine Ablehnung ihrer Annäherungsversuche musste sie sich schon früh damit auseinandersetzen und wohl letztlich abfinden und ist deswegen wohl nun schon weiter als ich. Ich hab es wohl innerlich ignoriert oder war vielleicht zurück im Fernbeziehungsmodus, ich war es ja jahrelang gewohnt, nicht täglich direkten Kontakt zu haben und eventuell hat sich das für mich auch erstmal so angefühlt.
Leider dachte ich ja bereits, dass ich es zu 100% überwunden habe und ich deswegen eine Freundschaft anfangen könnte. Aber da war ja, wie du richtig bemerkst, der ständige Kontakt. Aktuell kann ich mir nicht vorstellen, auf sie zuzugehen. Zum Einen hoffe ich noch immer ein wenig auf den Erfolg der Kontaktsperre, zum Anderen würde mich ein Treffen nun nur wieder ins Gefühlswirrwarr werfen - das muss also definitiv noch warten. Es ärgert mich auch etwas, dass sie wahrscheinlich immer noch denkt, dass wir irgendwann Freunde sein werden. Damit kann sie sich eine gemeinsame Zukunft ausmalen und muss sich nicht damit auseinandersetzen, dass das auch nicht passieren kann - aber hier bin ich wohl unfair, für sie war/ wird es auch nicht leicht sein.
Die Gewohnheiten vermisse ich, aber ich bin mir sicher, dass da auch mehr dahinter steckt. Allerdings bin ich auch gerade nicht bereit diesen Weg weiter zu gehen, mit der Aussicht, dass ich nur enttäuscht werden kann.
@katalina, auch deinen Beitrag habe ich gelesen. Du scheinst bereits sehr viel verarbeitet und reflektiert zu haben, aber irgendwas fehlt dir noch? Manchmal hat man sich auch einfach festgefahren und muss einen ganz anderen Weg wieder raus finden. Weinen hilft sicherlich, aber es ist nicht die einzige Form Emotionen zu zeigen und freizulassen. Was mir auch einmal geholfen hat zu weinen, als ich eigentlich nicht konnte, obwohl ich so kurz davor war, war, es herauszufordern - habe einmal einfach die Augen so lange offen gehalten, bis die Tränen kamen und es war trotzdem hilfreich. Das mag erstmal komisch klingen, aber sobald man weint, weint man und kann das für sich nutzen.
Das Lied habe ich vor kurzem sogar auch zufällig gehört. Es scheint leider wahr zu sein. Doch auch wenn mir natürlich jeder davon abgeraten hat, wieder freundschaftlich auf sie zuzugehen, so akzeptiert man sowas selbst erst, wenn man es einmal ausprobiert hat. Vielleicht einmal in einigen Monaten, aber das ist Zukunftsmusik und soll die Gegenwart nicht stören.
Ich denke das einzig wirksame Gegenmittel ist die Zeit. Ich habe mich auf dem Weg zum Rückfall auch wieder sehr reingesteigert. Habe traurige Musik gehört, mich verkrochen und nur rumgehangen. Inzwischen habe ich zum Glück wieder Dinge gefunden, mit denen ich mich gut beschäftigen kann. Habe die Musik gewechselt und versuche mich wirklich aktiv auf andere Gedanken zu bringen. Das scheint mir aktuell zu helfen.
Ich glaube man muss irgendwie einen Mittelweg finden. Möchte mich nicht mehr reinsteigern und wieder daran verzweifeln und mich ärgern, dass ich nicht früher auf sie zugegangen bin. Ich werds noch eine Weile bereuen, aber das Leben geht weiter und das Glück kommt auch auf anderen Wegen.