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Kann eine Freundschaft eine Beziehung retten?

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Hallo liebe Community,

Ich möchte euch heute meine Geschichte erzählen, in der Hoffnung, dass mir vielleicht der ein oder andere einen guten Ratschlag geben kann und dass ich, durch das Niederschreiben, nochmal selbst eine andere Sicht auf die Dinge bekomme. Vor wenigen Tagen noch wollte ich das Geschriebene unter „Ex zurückgewinnen“ einstellen, aber das hat sich wohl nach drei gescheiterten Versuchen erledigt.

Wir waren 7 Jahre lang zusammen und sind inzwischen seit 6 Monaten getrennt. Wir sind beide 27, sie seit kurzem berufstätig, ich in den letzten Zügen meines Studiums. Die ersten Jahre haben wir in einer Fernbeziehung geführt, was diese umso intensiver gemacht haben. Wir haben uns nur am Wochenende gesehen, konnten in den wenigen Monaten, die uns gelegentlich gegeben waren, aber auch problemlos aufeinanderhängen. Vor 2 Jahren sind wir dann endlich zusammengezogen in die erste gemeinsame Wohnung.

Vor 6 Monaten trennten wir uns, kurz aufeinander folgend, zwei Mal, beide Male auf Gegenseitigkeit beruhend. Wir waren beide nicht mehr glücklich in der Beziehung, waren faul geworden und haben weniger zusammen unternommen. Ansonsten war unsere Beziehung jedoch eigentlich perfekt (aktuell hebe ich sie leider auf einen Thron). Wir haben zusammen gelacht und geredet und haben uns einfach in so vielen Dingen so gut ergänzt. Jedoch war das auf einmal nicht mehr ganz so einfach. Ich kann nur sagen, dass es von meiner Seite so war, dass ich meine Prioritäten anders gesetzt hatte. Ich wollte nochmal mehr für mich tun, auch Sachen alleine unternehmen. Dazu muss ich sagen, dass sie sich teils gewehrt hat, sich eigene Hobbies zu suchen. Sie wollte das nicht, sondern ihre Zeit mit mir verbringen, was der Tatsache geschuldet ist, dass wir zuvor jahrelang eine Fernbeziehung geführt haben und sie nun ihre Zeit nicht anders gestalten wollte. Wir trennten uns zuerst, da wir beide das Gefühl hatten, dass wir uns nicht glücklich machen. Nach ca. einer Woche haben wir uns jedoch versöhnt und waren so glücklich, uns wieder gefunden zu haben. Anschließend haben wir noch einen 5-tägigen Urlaub wahrgenommen, der da schon geplant war. Der Urlaub war schön, jedoch merkte man, dass es noch nicht ganz so war, wie zuvor. Wir meinten jedoch beide, dass wir uns einfach etwas Zeit geben müssen, um wieder zurück zu finden. Einen Tag nach dem Urlaub war dann jedoch endgültig Schluss. Wir stritten uns wegen einer Kleinigkeit, ich zog aus der Wohnung aus und musste mich bei meinen Eltern einquartieren.

In der kürzeren Zeit danach waren wir beide emotional verwirrt. Bei kleineren Treffen, um meine Möbel und Sachen nach und nach abzuholen, suchte sie danach, uns wieder zusammen zu bringen. Sie suchte Körperkontakt und fragte, ob ich nicht auch denke, dass, wenn zwei Menschen sich noch so zueinander hingezogen fühlen, man das nicht einfach wegwerfen könnte – ich verneinte leider. Wir sprachen davon Freunde zu bleiben, da wir weiterhin gerne Zeit miteinander verbringen möchten und versprachen uns Erfolg, da wir uns ja voneinander und nicht einer vom anderen getrennt hatten. In den kommenden Monaten hatten wir uns immer wieder geschrieben, oft machte sie den ersten Schritt, und, wie mir gerade erst bewusst wird, wo ich mir alte Nachrichten anschaue, das sie immer wieder fragte, ob es die richtige Entscheidung sei - sie also zurück wollte.
Nach ca. 4 Monaten Beziehungsende hatten wir unser erstes richtiges Treffen, waren Spazieren und Essen und haben viel geredet. Wir waren beide froh, dass wir uns noch so gut verstehen und eigentlich fühlte es sich so an, wie früher. Ich merkte am Ende, dass ich eigentlich nicht gehen wollte, schob den Gedanken jedoch beiseite. Da sie kurz darauf in den Urlaub flog, verschoben wir weitere Treffen auf danach, sprachen jedoch sogar davon gemeinsam Saunen zu gehen (da wir das immer gerne gemeinsam gemacht hatten). Da wir gemeinsame Katzen hatten, suchte sie für ihre Urlaubszeit jemanden, der diese hüten könnte. Sie fragte nie direkt, hatte es sich aber schon erhofft, wie sich später herausstellte, dass ich ihr anbieten würde, dies zu tun. Zuerst war ich nicht darauf eingegangen, hatte aber später das Gefühl, dass ich ihr einen Gefallen tun möchte und sagte zu. In diesen zwei Wochen zog ich also zurück in die ehemals gemeinsame Wohnung und damit fing das Gefühlskarussel an. In mir kamen Gedanken an die vergangene Zeit hoch, aber auch an eine gemeinsame Zukunft. Dinge, wie heiraten und Kinder kriegen, fielen mir in den Kopf, Gedanken, zu denen ich sie früher immer nur vertröstet hatte und die ich mir oft nur ab 30 vorstellen konnte. Aber auf einmal stellten sich schöne Vorstellungen, mit ihr, dazu ein. Als sie zurückkam, war ich schon weg, da es so verabredet war. Sie schrieb mir jedoch am selben Abend und rief mich später sogar an. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag.

Ich besuchte sie und wir unterhielten uns lange. In einem Moment versuchte ich sie zu küssen, sie wich mir jedoch aus. Ich erzählte ihr, dass ich Gefühle für sie habe. Sie erwiderte jedoch, dass sie glaubt, dass ich sie nicht liebe, sondern das ich, aufgrund der 2 Wochen, nur das alte Leben zurückhaben möchte. Sie sagte dazu, dass sie mich nicht mehr liebt, ihre Gefühle nicht erzwingen könnte und dass sie mich eher nur noch als guten Freund sieht. Sie fragte, ob ich denn in den letzten Monaten mal etwas mit einer anderen gehabt hätte – ich verneinte und meinte mir einzubilden, dass es sie doch ein wenig erleichtert hatte. Ich gab die Frage zurück und sie sagte sie hätte einen One Night Stand gehabt, hätte aber kein Interesse an einer neuen Beziehung. Ersteres traf mich hart und brachte mich erstmal wieder zur Fassung. Wir gingen unserer Wege und ich dachte erneut über alles nach und kam zu dem Schluss, dass es mir egal war. Wir waren nicht zusammen und sie hatte etwas mit einem anderen, um sich abzulenken – ich mache ihr in meinem Kopf dazu keine Vorwürfe, noch zerbreche ich daran. Wie das so ist, wenn man abgewiesen wird, hat man das Gefühl, man hätte alles anders machen sollen und hätte man doch dieses oder jenes getan etc. Am nächsten Tag ging ich also abends zu ihr und wollte ihr sagen das ich sie noch liebe, was ich am vorigen Tag nicht getan hatte. Leider war sie nicht zu Hause. Ich wartete mehrere Stunden und weinte viel vor mich hin. Als sie endlich kam nahm ich ihre Hände in meine und sagte ihr, dass ich sie liebe und dass mir das jetzt erst bewusst wurde und betonte, dass es nicht nur an den 2 Wochen lag, sondern das diese mir erst wieder die Augen geöffnet haben. Und hier habe ich wohl einen Fehler gemacht, da ich in ihr damit Mitleid auslöste – ich tat ihr leid oder, so wie sie es formulierte, es tat ihr leid, dass wir diese Beziehung nicht mehr retten können. Ich sagte das ich nun erstmal Abstand brauchen würde und fragte nach einer letzten Umarmung. Wir umarmten uns und brachen beide in Tränen aus und lösten uns erst nach einer langen Weile. Wir gingen beide unserer Wege. Ich fuhr nach Hause und natürlich erhielt ich am nächsten Tag ihre Urlaubskarte, die sie mit „Alles Liebe, N“ unterzeichnet hatte – ich verstand die Welt nicht mehr…

Nun bin ich in dieser Woche umgezogen und hatte Möbel bei ihr zwischengelagert, die ich mir zuvor gekauft hatte. Die wollten also diesen Samstag abgeholt werden und so mussten wir erneut miteinander schreiben. Ich holte also am letzten Wochenende die Möbel ab und sie half mir verladen. Währenddessen gab es nur Smalltalk. Am Ende standen wir da und wussten beide nicht, was wir tun sollten. Wir formulierten abschließende Sätze, aber keiner wollte so richtig gehen. Ich sagte ihr dann, dass die beiden oben genannten Situationen von mir überstürzt waren. Ich hatte dem Ganzen zu wenig Zeit gegeben, sie und die alte Beziehung auf ein Podest gehoben und die Gründe der Trennung nicht mehr vor Augen. Sie sagte nur, dass sie hofft, dass wir Freunde bleiben können. Ich sagte, dass ich Abstand brauche und vermied es, einen zeitlichen Rahmen zu setzen, noch sonstige Zugeständnisse zu machen. Ich setzte mich dann in den Wagen und sie ging zur Haustür und drehte sich kurz vorher nochmal um. Am Abend hatte sich in mir wieder die Hoffnung geschürt, dass sie sich doch melden würde, was nicht passierte. Nun saß ich hier und schrieb diesen Text nieder und noch bevor ich ihn zu Ende geschrieben habe, habe ich sie angerufen. Sie hatte nur kurz Zeit, aber wir verabredeten uns für den nächsten Tag zum Brunch. Die Einladung ging von mir aus. Sie fragte noch ob das denn ok sei, aufgrund meiner vorherigen Aussage, aber ein lapidares Abtun von mir hat ihr dann auch gereicht.

Natürlich war ich daraufhin wieder in einem Höhenflug und hörte damit auf, diesen Text zu verfassen. Nach dem Brunchen waren wir noch im Zoo und haben dort einen schönen Tag verbracht. Irgendwann fragte ich sie, ob sie noch einmal mit mir ausgehen würde, da ich ihr den Mann zeigen wollte, in den sie verliebt war und kein Mitleid mehr wollte - eine Diskussion über unsere Beziehung zueinander begann. Ihr fehlen die Gefühle, die sie bspw. noch vor 2 Jahren für mich empfand, dass sie mich zu jeder Zeit berühren möchte und meine Nähe braucht. Ich hoffte sie zu überreden, was sie sicher noch weiter wegdrängte. Sie schlug vor sich erst einmal nicht mehr zu sehen, wir verbrachten jedoch den Rest des Tages noch dort. Anschließend brachte ich sie nach Hause und als wir uns verabschieden wollten, fragte ich, ob wir die Illusion nicht noch ein wenig aufrechterhalten könnten, da ich anschließend sowieso in die harte Realität zurückkehren müsse. Sie lud mich ein, gemeinsam zu kochen. Wir sprachen dabei viel über Beziehungen und hatten beide ein eher zynisches Bild, fragten uns, wie lange eine glückliche Beziehung andauern kann, bevor alles zur Gewohnheit wird, ob man nach 10, 20 oder 30 Jahren überhaupt noch von etwas Anderem als Gewohnheit reden kann und ob es nicht schöner ist, dann etwas Neues zu finden. Ich sagte, dass ich mir gewünscht hätte, wir hätten es noch einmal versucht und selbst wenn es in wenigen Monaten gescheitert wäre und wir mit Krach auseinandergegangen wären, so hätten wir doch mehr Gewissheit. Aber das ist, glaube ich, auch nur die Hoffnung. Wahrscheinlich hätte es genauso kommen können und einer hätte sich, wie nun ich, als der Verlassene gefühlt, der Alles zurückhaben will. Zum Abschied hielten wir uns ein letztes Mal lange in den Armen. Als ich ging äußerte sie erneut die Hoffnung, dass vielleicht in ein paar Monaten eine Freundschaft entstehen könnte, ich entgegnete nur „vielleicht“.

Ich nahm den langen Weg nach Hause und löschte Ihre Nummer und Nachrichten von meinem Smartphone. Ich dachte viel nach und wie ich es auch zuvor immer direkt nach einem solchen Treffen empfand, war da auch diesmal wieder das Gefühl, dass es doch nun endlich einmal reicht. Dass ich es nun doch verstanden haben sollte und weitermachen könnte. Außerdem fragte ich mich, ob nicht auch mir heute das gewisse „Etwas“ gefehlt habe. Dass ich mir wirklich alles nur einrede und unserem vergangen Leben hinterhertrauere, statt wirklich ihr als Person. So ganz einig mit mir selbst bin ich noch nicht und mir schwirren alte Nachrichten im Kopf, in denen sie nach einem Neuversuch fragte und ich resolut mit „nein“ antwortete. Damals ging es mir gut damit, wieder viel für mich zu tun, häufiger als zuvor Freunde zu treffen. Aber aktuell merke ich, dass mir die Sachen, die ich für mich tue, auch immer nur in diesen Momenten guttun und ich frage mich, ob das nicht alles mit dieser Beziehung vereinbar gewesen wäre. Ich merke, dass mir gewisse Dinge doch nicht so viel Spaß machen, wie ich es mir immer vorstellte und weswegen ich die Beziehung manchmal kritisierte. Auch wenn ich gerade wieder viel mit Freunden unternehme und sogar das Glück hatte, in eine WG mit einem meiner besten Freunde zu ziehen, so fühle ich mich doch viel zu oft einsam. Ich muss wohl einfach hinnehmen, dass ich aktuell so „alleine“ bin, wie ich es in den letzten 7 Jahren nie war und damit umgehen lernen.

Es gibt Momente in denen ich denke, es wird besser, z.B. gestern, wo mir eine andere Frau wieder gut gefallen hat, was jedoch heute wieder so gut wie vergessen ist. Zurzeit weine ich viel und oft habe ich keinen klaren Grund im Kopf, warum. Das lässt mich wieder hoffen, dass alles nur eine Frage der Zeit ist und wahrscheinlich muss ich mir diese Zeit einfach geben und nicht jeden Tag eine wechselnde Meinung haben. Ein Teil von mir fragt sich, ob es nicht passieren könnte, dass sich aus einer Freundschaft wieder eine Beziehung entwickeln könnte, aber ein anderer Teil bangt davor, dass mich das nur noch unglücklicher machen würde. Ich hoffe noch immer, dass meine Aktionen in ihr wieder etwas geweckt haben, was sie vielleicht mit der Zeit bemerkt, habe aber auch Angst, dass mich diese noch weiter davon entfernt haben und dass ich alles hätte anders angehen sollen. Ich vermute stark, dass ein Zurückgewinnen durch weitere Versuche meinerseits zum Scheitern verurteilt ist, kann mich jedoch noch nicht von dem Gedanken lösen. Aktuell möchte ich einfach nur, dass die Zeit schnell vergeht und meine Wunden heilt.

Vielen Dank fürs Lesen (ich weiß der Text ist sehr lang geworden). Ich freue mich über jede Rückmeldung, da es mir aktuell auch einfach zu helfen scheint, darüber zu reden.

Viele Grüße
Freddy

05.10.2016 11:39 • x 1 #1


C
Ich kann dich so gut nachvollziehen. Solange man Hoffnungen hat, tut es nicht so weh! Ich würde dir gerne eaten, alle Hoffnungen über Bord zu werfen und dich nur auf dich selbst zu konzentrieren und abzuschließen. Ich weiß aber, dass die das nicht einfach gelingen wird. Mir ja auch nicht in meinem Fall.
Was wir aber tun können ist, eine Kontaktsperre durchzuführen. Klingt hart. Tut aber gut. Es schützt uns vor weiteren Enttäuschungen. Hoffnungen dürfen wir haben. ABER keine Etwartungen mehr! Mit jedem Tag, so glaube ich, werden die Hoffnungen weniger. Bis es nicht mehr wehtut. Und wer weiß, was die KS bei den Damen bewirkt...
Auch ich fand die Vorstellungen des alleine Seins manchmal ganz schön. Aber da liegt ja der Knackpunkt. Alleine unterwegs sein und zu wissen man kommt zu JEMANDEM heim ist einfach! Aber alleine unterwegs zu sein und zu wissen es wird niemand zuhause sein wenn man zurück ist, das ist schrecklich! Das darf man niemals verwechseln! Grundlegend zwei paar Stiefel!

Du kannst jetzt erst mal nichts tun! Wenn das je irgendwie nochmals was werden kann, dann nur wenn sie aus freien Stücken zu dir kommt! Sie wird dich dann schon finden!

05.10.2016 12:08 • x 1 #2


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Kann eine Freundschaft eine Beziehung retten?

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Zitat von Cult:
Du kannst jetzt erst mal nichts tun! Wenn das je irgendwie nochmals was werden kann, dann nur wenn sie aus freien Stücken zu dir kommt! Sie wird dich dann schon finden!


Danke für deine Antwort. Wie du schon sagst, die Hoffnung bleibt und ich hoffe, dass diese mit der Zeit einfach geringer wird. Nicht mehr bei jeder Benachrichtigung sofort zu hoffen, dass sie es ist oder sich ausmalen, dass sie nun doch jeden Moment vorbei kommt... Das Gemeine ist ja, dass ich weiß, wie selbstzerstörerisch ich mich eigentlich verhalte, aber ändern tue ich meine Denkweise ja doch nicht. Aber ich bin froh, dass ich hier nun einige Beiträge bereits lesen durfte, die mir sehr weitergeholfen haben

05.10.2016 20:46 • x 1 #3


Z
Ich merke auch gerade, dass ich die Überschrift eher falsch gewählt habe. Daraus geht für mich inzwischen schon hervor, dass ich einfach noch einiges an Zeit brauche. Ich glaube nicht, dass eine Freundschaft eine Beziehung retten kann, da es einfach zwei vollkommen unterschiedliche Beziehungsebenen sind. Zumal ich ja selbst gemerkt habe, dass ich mit wesentlich größeren Erwartungen an Treffen herangegangen bin als sie. Meine Hoffnung wäre es gewesen, dass sie merkt, wenn wir schöne Stunden zusammen verbringen, wie sehr sie mich doch vermisst und braucht, aber das wird man wohl eher durch eine Kontaktsperre erreichen, die ich ja nun durchziehen will. Die Hoffnung das sie sich irgendwann meldet ist noch immer groß, das merke ich, aber ich versuche mich darauf zu konzentrieren an eine Zukunft ohne sie zu denken.

PS: Da ich leider noch nicht so viele Rückmeldungen bekommen habe, verwende ich das Ganze hier einfach mal als digitales Trennungsbuch, da es mir zu helfen scheint, meine Gedanken niederzuschreiben.

06.10.2016 13:09 • x 1 #4


C
Ich hab gestern mal was ganz Neues ausprobiert um dieser Warterei auf ein Lebenszeichen des anderen zu bekämpfen. Mir ging das total auf den Geist immer zu hoffen dass sie vor meiner Türe steht oder anruft oder schreibt.

Also hab ich einfach meine Kopfhörer aufgesetzt, meine Lieblingsmusik aufgedreht und dann noch alle Rolläden zugemacht

Ich hätte weder die Haustüre, noch das Telefon gehört. Ich hätte auch nicht sehen können ob sie da steht!
Das gab mir ein Gefühl von Unabhängigkeit! Und das war gut!

Probier das mal!

07.10.2016 17:30 • x 1 #5


Z
Danke, das werde ich definitiv mal probieren

Heute ist der 5. Tag der KS und es ist ein ständiges auf und ab. Gestern war ich nochmal mit Freunden feiern, aber habe mich dabei immer wieder umgesehen, ob ich sie nicht doch zufällig sehe. Dabei bestand nur die allergeringste Chance, dass sie überhaupt dahin gehen würde. Nun geht es in meinem Kopf ständig rund, dass ich versuchen will sie zufällig abends so zu sehen. Dabei ist das total sinnbefreit, da ich mir jetzt schon ausmalen kann, wie es ablaufen würde. Wir würden aufeinander zugehen, miteinander reden, ja vielleicht sogar zusammen tanzen, aber am Ende würde ich wieder zusammengefaltet und alleine nach Hause gehen müssen. Außerdem wäre es für mich der Horror, wenn sie dann von irgendeinem Typen angetanzt werden würde. Warum klammere ich mich also wieder so sehr an ein Quäntchen Hoffnung? Ich muss da nun einfach die Zeit vergehen lassen. Ich hoffe noch immer, dass sie sich melden wird, glaube aber eigentlich nicht mehr daran. Einen Brief wollte ich ihr schreiben, in dem ich ihr meine Gedanken einmal geordnet und meine Gefühle ausformuliert darlegen kann, aber wenn ich nun zum 4. Mal den Schritt auf sie zugehe, so muss ich danach doch nur wieder den selben Weg zurückgehen...

08.10.2016 12:59 • #6


C
Schreib deinen Brief hier ins Forum. Oder auf ein Blatt Papier und verbrenne es danach! Hilft beim loslassen.
Versuch dich auf dich zu konzentrieren!
Ich weiß dass man zu fast nichts im Stande ist. Ich bin eigentlich sportlich. Ich schaff keinen einzigen Schritt momentan. Außer im Job, wenn ich muss. Stattdessen rauche ich. Also ich weiß wie schwer alles ist. Aber wir üben uns in Selbstbeherrschung und reißen uns zusammen! Lass uns versuchen unsere Nerven zu behalten!

08.10.2016 23:27 • #7


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Hallo Cult, nochmal danke für deine Antworten. Ich habe mir jetzt auch dein Thema einmal durchgelesen. Du hast seit ein paar Tagen nichts mehr geschrieben, wie geht es dir denn inzwischen in deiner Trennungsphase, wenn man fragen darf?

Den Brief habe ich angefangen, aber noch nicht zu Ende gebracht. Ich habe daneben eine Pro und Contra Liste liegen, die leider noch viel zu sehr in Richtung Pro deutet. Aktuell klammere ich mich mal wieder an die Hoffnung, besonders morgens und abends ist es am schlimmsten. Auf anraten eines Freundes versuche ich die Kontaktsperre noch mindestens 2, wenn nicht besser 3 Wochen, aufrecht zu erhalten. Wenn sie sich in der Zeit meldet, wunderbar, und sonst muss ich wohl schauen, wie es nach dieser Zeit um mich besteht.

Ich will es irgendwie schaffen, dass sie sich eingesteht, dass da noch Gefühle für mich vorhanden sind. Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich so schnur stracks auf dieser Freundschaftsstraße fahren kann, ohne davon auch nur teilweise auszubrechen. Zumal unsere Gespräche immer von beiden Seiten die Beziehung loben und wir beide schon betont haben, wie perfekt wir doch eigentlich füreinander waren. Was ich noch nicht erwähnt hatte, aber sie sagte bei unserem letzten Treffen folgendes, Ich will damit auch nicht sagen, dass du jetzt nie mehr mit Freddy zusammenkommst. (sie hat es so formuliert, wie sie es sich wohl selbst gesagt hat). Sie hat sich also irgendwo eine Hintertür für mich aufgehoben... Ich glaube es geht ihr auch nicht so gut, wie sie es mir vormachen will. Sie bekommt viel Ablenkung über die Arbeit und versucht nun immer ihre Wochenenden zu füllen. Als sie vor Kurzem aus dem Urlaub zurückkam, berichtete sie mir, dass sie schon melancholisch würde, sobald sie an den Urlaub zurückdenkt, weil sie die alten Freunde erneut vermissen würde und sagte mir, dass das bei uns ja nie der Fall gewesen sei, weil wir danach ja immer noch uns hatten.

Ich weiß, dass ich aktuell den Fehler mache, den jeder Verlassene macht, alles überinterpretieren und die Hoffnung schüren. Aber wenn ich diese Situationen nehme, dann bleibt mir kaum was anderes übrig. Ich glaube, sie hat mich aktiv aus ihrem Kopf verdrängt, zum Selbstschutz und redet sich nun ein, dass ich nur noch ein guter Freund für sie bin. Jetzt möchte ich natürlich versuchen ihre Gedanken zu mir, wieder in eine andere Richtung zu lenken. Aktuell hoffe ich einfach, dass ihr die Kontaktsperre, nach den vorangegangen Kontakten, wieder zeigt, dass sie mich doch vermisst und mehr empfindet. Auf der anderen Seite bin ich natürlich ungeduldig, will ihr den Brief zukommen lassen oder sogar versuchen die Freundschaft wieder anzufangen, Zeit miteinander zu verbringen, in der Hoffnung, dass ich dadurch ihre Gefühle hervorhole.

Aktuell werde ich wohl versuchen die KS weiter einzuhalten und danach kann ich immer noch Plan B einläuten.

09.10.2016 11:20 • #8


C
Also ich persönlich hänge in meiner Situation total in der Luft. Da sie ja nun doch nicht bereit war unsere Wohnung zu kündigen, nehme ich an, dass sie uns noch nicht ganz aufgegeben hat. Sonst hätte sie die Wohnung de facto gekündigt. Auch unser Beziehungsstatus auf FB steht weiterhin. Ich weiß nicht wieviel Hoffnungen ich haben darf. Ich weiß aber, dass sie sich sicher denken kann, wie sehr ich mir Hoffnungen deshalb mache. So naiv wird sie ja wohl nicht sein. Und da sie von sich aus die Trennung nicht auf allen Ebenen voran treibt denke ich dass sie mir nonverbal signalisiert, dass noch nicht alles vorbei ist. Für mich ist die Situation schwierig. Bin aber auch nicht bereit alle Türen zu schließen. Ich warte, setze mich aber aktiv damit auseinander, wie es ohne sie sein wird. Das ist leider ziemlich schwer.

So viel mal zu mir.
Ich rate dir zur absoluten Kontaktsperre. Ich mach das deshalb, weil ich weiß wie sehr es meine EX erschreckt hat. So sehr, dass sie ja jetzt anscheinend zweifelt. Sie hat mir bei unserem einzigen Treffen auch gesagt, dass sie es die Hölle ohne mich findet. Das hat mich bestätigt. Ich habe bei dem Treffen auch absoluten Körperkontakt vermieden. Sie wollte mich nochmal umarmen. Ich habe abgelehnt. Das belastet sie sehr. Ich erkläre dir warum:

Unsere Damen haben eine Entscheidung getroffen. Sie konnten vorher aber nicht abschätzen was mit dieser Entscheidung auf sie zukommt. Sie haben es sich vielleicht vorgestellt aber jetzt müssen sie es erstmal durchhalten. Wenn wir jetzt so doof sind und ihnen etwas Kontakt gönnen, können sie uns so dosieren wie es ihnen gut tut. Wir würden es ihnen einfach machen. Irgendwer hier im Forum hat es als Fallschirm bezeichnet. Wir sollten ihnen den Fallschirm nicht gönnen. Sie haben eine Entscheidung getroffen und die müssen sie selbst auch spüren. Wenn wir ihnen immer den Kontakt zugestehen den SIE brauchen (der Fallschirm) dann können sie ganz sanft landen und wir fühlen uns schlecht.

Also, kein Kontakt! Sei nicht ihr Fallschirm! Sei nicht da wenn sie dich mal kurz brauch! Sie muss ihre Entscheidung selbst meistern!

Wenn sie sich irgendwie bei dir meldet. Nicht sofort zurück schreiben! Egal was sie schreibt! Du kannst dann hier im Forum erstmal mit uns Unabhängigen alle Optionen und Reaktionen durchdiskutieren. Okay? Zeig ihr, dass auch sie DICH verlieren kann!

09.10.2016 12:25 • #9


Z
Die Hoffnung ist leider so tückisch, zum einen gibt sie uns Kraft, aber sie kann uns auch ziemlich runterreißen. Wir scheinen beide nicht so sehr zu wissen, wo wir dran sind. Meiner Ansicht nach hast du erstmal getan was du konntest, jetzt ist sie am Zug.

Ich will die Kontaktsperre nun auch durchhalten, auch wenn ich Angst habe, dass aufgrund der Monate, die schon vergangen sind, da keine Chance mehr besteht. Aber dann hat es sich sowieso erledigt und die KS ist das Einzige, was mir übrig bleibt.

Der Fallschirm ist eine gute Umschreibung. Die Dosis langsam runter oder hochsetzen, so wie sie es gerade brauchen. Das war auch mein Problem, dass ich ihr immer den Kontakt gegeben habe, wenn sie ihn wollte. Aber damit höre ich jetzt auf. Sie fragte mich während des Zoo-Besuchs auch, ob ich bald nochmal auf die Katzen aufpassen würde. Da hab ich mir natürlich Hoffnungen gemacht, dass das ein gutes Zeichen sei und war geschockt, dass sie mich das fragen würde, angeblich ohne andere Gedanken, obwohl sie wusste, was der Aufenthalt in der alten Wohnung mit mir gemacht hat.

Wir werden beide die KS aufrecht erhalten, nicht hinterher laufen und nicht sofort oder unüberlegt auf Nachrichten von ihr reagieren!

09.10.2016 15:55 • #10


C
Wann sollst du denn auf die Katzen aufpassen? Wann hattet ihr das letzte mal Kontakt? Also wenn sie dich fragt würde ich genau überlegen was ich mache.
Ja ich finde es auch seltsam dass sie dich erneut fragt. Als wolle sie dich auch nicht ganz gehen lassen. Sag ihr dass du in dem Zeitraum keine Zeit hast auf die Katzen aufzupassen. lass dir aber vorher schon einen guten Grund einfallen )

09.10.2016 16:40 • #11


B
Das Gras scheint auf der anderen Seite immer grüner zu sein, als es schlussendlich wirklich ist.

Du bist selbstreflektiert das ist gut.
Nimm diese Lehre mit dem Gras mit, welche du aus deinem Erlebten lernen kannst.
Ist eine wichtige Erfahrung!

09.10.2016 16:53 • x 1 #12


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Zitat von Cult:
Wann sollst du denn auf die Katzen aufpassen? Wann hattet ihr das letzte mal Kontakt


Gegen Ende Oktober, weil sie dann in den Urlaub fährt. Sie fragte mich das am Montag, als wir gemeinsam im Zoo waren. Da haben wir uns auch das letzte Mal gesehen und gesprochen. Sie fing irgendwann damit an, dass sie dann ja nochmal wen suchen würde und ob ich nicht nochmal würde... Das fand ich im ersten Augenblick komisch, im zweiten hab ich mir deswegen dann Hoffnungen gemacht. Ich sagte, dass ich es mir überlegen muss und im Laufe des Tages habe ich ihr dann angeboten es zu machen, wenn sie dafür mit mir nochmal ausgehen würde. Daraufhin begann dann ein Gespräch über die Beziehung, den aktuellen Stand etc. Ich hatte mir ja schon Vorstellungen gemacht, weil sie überhaupt zusagte, als ich sie wegen des Brunchens und des Zoo-Tages fragte. Aber darauf sagte sie nur, dass sie da zugesagt hätte, weil sie wirklich hofft, dass wir eine Freundschaft aufrecht erhalten können. Habe ihr dann gesagt, dass ich es nicht verstehe, wie sie mich dann erneut fragen kann, ob ich auf die Katzen aufpasse, wo sie doch weiß, welches Gefühlschaos das beim letzten Mal angerichtet hat. Daraufhin hat sie sich entschuldigt und gemeint es war eine dumme Idee von ihr.

Zitat von BeinHart:
Das Gras scheint auf der anderen Seite immer grüner zu sein, als es schlussendlich wirklich ist.


Danke für deinen Input. Eigentlich weiß ich auch, dass ich gerade total übertreibe, aus ihr und der Beziehung mehr mache, als da eigentlich war. Dennoch höre ich nicht auf mich selbst, weil ich teilweise doch so zwiegespalten bin. Ich glaube daran, dass wir eine weitere Chance haben und dass wir gestärkt aus der Situation hervorgehen können. Ich bilde mir aber auch ein, mir nichts vorzumachen, da ich auch sicher bin, dass es schwierig werden würde, es sogar fehlschlagen könnte. Ich hoffe zwar, dass sie sich meldet, bin aber auch schon davon überzeugt, dass es auch so weitergehen wird, auch wenn mein Herz mir das gerade partout nicht eingestehen will.

09.10.2016 17:08 • #13


B
Zitat von Zitr0neneistee:
Danke für deinen Input. Eigentlich weiß ich auch, dass ich gerade total übertreibe, aus ihr und der Beziehung mehr mache, als da eigentlich war. .


7 Jahre sind ja nicht nichts!

Versorge deine Wunden, arbeite an dir weiter, bist auf einem guten Weg.

Wenn sie sich wieder meldet, dann bist du gesättelter und wenn sie sich nicht meldet arbeitest du an dir einfach weiter.

Geh mal jetzt davon aus, dass es zu Ende ist und sie sich nicht meldet - erleichtert dein Fortschreiten um einziges

Lg

09.10.2016 17:21 • x 1 #14


C
Also mir scheint sie versucht wieder auf dich zurückgreifen zu wollen. Und das obwohl sie weiß wie es dir damit erging als du in der Wohnung warst. Es kann natürlich sein, dass sie nicht richtig darüber nachgedacht hat.
Auf der anderen Seite sagt sie dir, dass sie dich nicht mehr liebt wie noch vor 2 Jahren. Gut, natürlich werden sich ihr Gefühle verändert haben. Sonst hätte sie die Beziehung nicht beendet. Aber ich glaube, dass man in solchen Situationen irgendwie auch dazu gezwungen ist das so zu formulieren. Zumindest dann, wenn man dem anderen keine Hoffnungen mehr machen möchte. Also der Fairness halber. Trotzdem finde ich, dass sie nicht den Anschein macht alles abgeschlossen zu haben. Sie geht auf dich ein (Brunch, Zoo...), bittet dich um keine Kleinigkeiten!
Gut möglich, dass sie versucht langsam abzutasten wie es sich für sie ohne dich anfühlt und dabei noch zu keinem Entschluss gekommen ist.

Ich glaube deine Situation hat schon Ähnlichkeiten mit meiner. Mir wird zwar noch gesagt, dass sie mich sehr liebt. Aber ich bin mir sicher sie will es erstmal ohne mich austesten. Ausgang ist bei dir und bei mir völlig offen.

Jedenfalls halten wir die KS. Nähe schafft Distanz. Distanz schafft Nähe!

09.10.2016 17:53 • x 1 #15


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