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Kein Halt mehr nach Trennung, alles ist vorbei

W
Hallo zusammen,
mir tut selbst das Schreiben hier weh, ich kann es kaum ertragen, das Wort Trennung zu benutzen.
Ich komme aus einer 9 Jahre dauernden On-Off-Beziehung. Ich habe ihn im Urlaub kennengelernt, es begann als Urlaubsflirt, er war auch noch in einer Beziehung zu diesem Zeitpunkt, weshalb ich mich erst nicht darauf einlassen wollte. Er hat mich aber überzeugt, dass seine damalige Frau schwer krank ist, es eigentlich eher ein Pfleger-Patienten-Verhältnis ist und ich niemandem etwas wegnehme. Ich war sehr verliebt und habe ihn einige Monate später in seinem Heimatland besucht. Dort wechselte es zwischen wunderschön und eiskalter Ablehnung. Ich dachte, dass er es mit uns beenden will aber er hat es nicht getan und wurde auch sauer, wenn ich es angesprochen habe. So ging es die nächsten Jahre weiter. Wir haben uns immer wieder gegenseitig besucht oder getroffen und er war oft aufmerksam, liebevoll und hat alles für mich getan. Wir konnten über alles reden, er war wirklich mein Vertrauter und mein absoluter Traummann. Aber oft auch abweisend, eiskalt, gemeint. Er sagte er wolle nichts von mir, wollte nie was von mir und ich hätte ihn ja immer nur überredet, er hätte sich ja nur betrunken mit mir eingelassen. Dann wieder die Aussage, dass er ja eine Frau hätte und mit mir nur Freundschaft will. Dann hat er seine Meinung wieder geändert. Meine Stimmung hing eigentlich immer davon ab, wie seine Einstellung zu mir gerade war, ob er sich gemeldet hat etc. Vor 3 Jahren sagte er dann mal wieder, dass er eigentlich keine Lust hätte, überhaupt Zeit mit mir zu verbringen, ich wäre langweilig und wir hätten nichts gemeinsam. Mir ging es sehr schlecht, aber der Urlaub fand trotzdem statt. In diesem Urlaub sagte er mir, dass er immer nur so gemein und abweisend zu mir war, weil wir nicht dauerhaft zusammen sein können, er möchte es nun ernsthaft angehen, wir gehören zusammen. Seine Ex zog dann auch um in ein Pflegeheim. Es wurde dann wirklich besser, wir planten für die Zukunft, ich wollte in sein Heimatland ziehen. Wir haben geheiratet, ein Haus gekauft, in dem er lebte und ich einziehen sollte. Durch Corona konnten wir uns weniger sehen, mein Umzug verzögerte sich. Ich war trotzdem glücklich, ich hatte einen Plan für mein Leben, richtete alles darauf aus. Job, Weiterbildungen, ich sparte jeden Cent und steckte auch viel Zeit und Geld in das gemeinsame Haus. Im letzten Jahr habe ich dann alles hier in Deutschland aufgegeben und bin zu ihm gezogen.
Es funktionierte nach außen wunderbar. Ich hatte Arbeit, er tat weiterhin alles für mich, las mir jeden Wunsch von den Lippen ab, richtete das Haus weiter nach meinen Wünschen ein und der Alltag funktionierte wunderbar. Nur bekam ich keine Liebe. Er kritisierte alles an mir, Zärtlichkeiten hab es kaum, er machte mich klein, wertete mich ab. Wenn er nach Hause kam, begrüßte er mich gar nicht. Es kam so weit, dass ich eifersüchtig auf den Hund war, weil dieser ununterbrochen mit Liebe überschüttet wurde. Der Hund wurde begrüßt. mit dem Hund führte er richtige Gespräche, kuschelte . ich bekam nichts. Dann fing er an auf dem Sofa zu schlafen, angeblich um mich nicht zu stören. Ich sprach es an, er sagte ich bilde mir das nur ein, er wäre nun mal nicht so romantisch, meine Zweifel liegen an meinem eigenen schlechten Selbstbewusstsein. Ich machte in seinen Augen alles falsch, von dem falschen Falten der Bettdecke bis zu neuen Freunden (Du findest immer die dümmsten Menschen nett), meine Hobbys waren dumm, die Kleidung falsch und das positive Feedback in meinem neuen Job sicherlich nicht ernst gemeint. Ich hab viel geweint und wir haben viel gestritten. Ich hab meine Hobbys nicht mehr betrieben, meine Freunde belogen, hatte ständig Angst etwas falsches zu sagen und die falschen Sachen zu tun. Ich hab versucht seine Interessen zu übernehmen, seine Freunde nett zu finden, den Hund zu lieben und Gesprächsthemen zu finden, die ihn interessieren. Heute vor 3 Wochen kam er dann aus der Kneipe und begrüßte wieder überschwänglich den Hund und ignorierte mich. Ich sagte, dass mich das stört und er fuhr mich an, dass ich versuche ihn zu ändern. Ich wollte sachlich bleiben, erklärte meine Gefühle und dass es mir wehtut. Und dann kam von ihm, dass er sich nicht wohlfühlt, seit ich da bin. Ich fragte, ob er mich überhaupt liebt. Er sagte, nein, eigentlich waren die Gefühle schnell weg, seit ich eingezogen bin. Seine Ex hätte er geliebt, das war seine große Liebe, mit mir fühlt es sich nur falsch an. Ich hab gebettelt und gefleht, dass wir es weiter versuchen. Er sagte, dass es nicht besser wird, ich hätte etwas besseres verdient, er erwidert meine Gefühle einfach nicht und soll bitte gehen. Am nächsten Morgen hab ich meine Sachen gepackt, es war alles so unwirklich. Er saß daneben und hat gearbeitet (Home Office), als wäre nichts. Sagte nur, wie er plant mich auszuzahlen, als hätte er alles schon durchdacht und hat mir dann noch ein Taxi gerufen. Eine Nacht war ich im Hotel, dann hab ich einen Flug nach Hause genommen.
Jetzt bin ich wieder hier und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich war ein paar Tage bei meinen Eltern - mit 40 Jahren im alten Kinderzimmer. Jetzt habe ich mir eine winzige Ferienwohnung gemietet und fange einen Aushilfsjob an, der bis April geht.
Ich fühle mich wie in einem Film. Warte darauf, dass er anruft und sagt, dass ich jetzt bitte wiederkommen soll. Was nicht passieren wird und ganz tief drinnen hab ich wahrscheinlich auch gewusst, dass er mich nicht so liebt wie ich ihn. Dafür waren die Verletzungen über die Jahre so heftig. Aber ich habe immer um seine Aufmerksamkeit und Zuneigung gekämpft, jedes nette Wort war auch ein Sieg. Ich dachte, dass das Zusammenziehen der Lohn dafür ist, dass ich so lange durchgehalten habe, nie aufgegeben habe. Ich hab alles auf die gemeinsame Zukunft ausgerichtet, ich habe keinen Plan B. Die Vorstellung, wieder in mein altes Leben zurück, Job und alleine in einer kleinen Wohnung, ist einfach nur schrecklich. Ich mache wohl auf dem Papier viel richtig. Ich organisiere, lenke mich ab wenn möglich, mache viel Sport, . aber ich frage mich: wozu? Ich hab kein Ziel. Nachts liege ich wach und habe Panik, weil ich denke, dass ich nie wieder glücklich werden kann. Von den typischen Liebeskummer-Tipps fühle ich mich nicht verstanden. Ich soll machen, was mir gut tut, was mich glücklich macht? Ich weiß nicht mehr, was das ist. Mich macht momentan nichts glücklich, nichts tut wirklich gut. Ich finde andere Menschen unerträglich. Jede Vorstellung, wie mein Leben weitergehen könnte, ist nur erschreckend. Es sind erst 3 Wochen, aber besser ist bisher noch nichts geworden. Ich wüsste auch nicht, wie besser aussehen könnte.
Ich weiß auch nicht, was ich mir hier aus dem Forum erwarte, schließlich kann niemand meine Umstände ändern. Aber ich habe schon viel gelesen und fühle mich wenigstens verstanden. In meinem Umfeld sind irgendwie nur glückliche Pärchen oder Singles, die total gerne Single sind.
Danke, dass ich hier sein darf.

24.01.2022 13:26 • x 10 #1


aquarius2
Rote Flaggen:

ON/OFF
Er ist ergeben!
Seine Ehe ist nur noch eine Zugewinngemeinschaft
Er behandelt dich schlecht, macht dich runter!

Was braucht eine Frau noch, dass sie die Laufschuhe anzieht und sämtliche Nummern ändert, ihn nicht mehr nachrennt und endlich ihr Leben wieder in die Hand nimmt?

24.01.2022 13:32 • x 14 #2


A


Kein Halt mehr nach Trennung, alles ist vorbei

x 3


W
Er ist nicht vergeben. Die Ex ist ins Pflegeheim gezogen, er hat mich geheiratet.

24.01.2022 13:33 • x 1 #3


aquarius2
Er war aber noch verheiratet, als ihr euch kennengelernt habt, oder?

24.01.2022 13:35 • #4


W
Die beiden waren nie verheiratet, aber 15 Jahre zusammen. Sie haben noch zusammen gelebt, ja. Er hat es mir als Verantwortungsgefühl verkauft, dass er sie nicht hängenlassen kann, sie braucht ihn, Intimität gibt es nicht. Dann zog sie ins Pflegeheim, unsere Beziehung wurde offiziell. Trotzdem war ihr Name beispielsweise noch überall sein Passwort, er hat mit ihrem Geburtsdatum Lotto gespielt etc. Wenn ich mich beschwert habe, hat er was von gemeinsamer Vergangenheit gesagt und wie ich eifersüchtig auf eine schwerkranke Frau, um die er sich sorgt, sein kann. Das spricht ja nur wieder dafür, wie schlecht mein Selbstbewusstsein ist, eifersüchtige Frauen wären eh unattraktiv. Seine Ex ist mittlerweile verstorben. Danach wurde es noch schlimmer, er hat ständig von ihr geredet und kein Verständnis dafür gehabt, dass mich das störte.

24.01.2022 13:40 • #5


aquarius2
Warum bist du denn unglücklich? Richte dich wieder in Deutschland ein, such dir vielleicht auch einen Therapeuten der dir hilft, diese toxische Beziehung zu verarbeiten!
Was ist das für ein Mann, der seine kranke Partnerin verlässt, dich heiratet ohne dich zu lieben und der dich jahrelang so behandelt. Warum verschenkst du so viele Jahre Lebenszeit ich verstehe es gerade gar nicht.

24.01.2022 13:43 • x 12 #6


L
Zitat von WeisseKatze:
er war wirklich mein Vertrauter und mein absoluter Traummann.


Zitat von WeisseKatze:
Er sagte er wolle nichts von mir, wollte nie was von mir und ich hätte ihn ja immer nur überredet, er hätte sich ja nur betrunken mit mir eingelassen. Dann wieder die Aussage, dass er ja eine Frau hätte und mit mir nur Freundschaft will. Dann hat er seine Meinung wieder geändert.


Zitat von WeisseKatze:
Vor 3 Jahren sagte er dann mal wieder, dass er eigentlich keine Lust hätte, überhaupt Zeit mit mir zu verbringen, ich wäre langweilig und wir hätten nichts gemeinsam. Mir ging es sehr schlecht,


Zitat von WeisseKatze:
Der Hund wurde begrüßt. mit dem Hund führte er richtige Gespräche, kuschelte . ich bekam nichts.


Zitat von WeisseKatze:
ch hab viel geweint und wir haben viel gestritten.


Zitat von WeisseKatze:
Er sagte, nein, eigentlich waren die Gefühle schnell weg, seit ich eingezogen bin. Seine Ex hätte er geliebt, das war seine große Liebe, mit mir fühlt es sich nur falsch an.

DAS WILLST DU ERNSTHAFT ZURÜCKHABEN?

DAS soll schlimmer sein, als allein Dein Leben zufrieden und mit ruhigem Herzen und gesunder Liebe zu leben?

Hab Geduld, es wird besser. Aber natürlich dauert das nach 9 Jahren Terror etwas, bis Du das verarbeitet hast.

24.01.2022 13:44 • x 7 #7


B
Ich weiß nicht, was Du vom Forum erwartest.

Du träumst doch wohl hoffentlich nicht von einem Ex-Back mit einem Mann, der seinen Hund besser behandelt als seine Frau.

Du solltest mal Deine Rolle in Beziehungen überdenken, denn Du bist viel zu willfährig und bereit, Dich unterzuordnen.
Erst begibst Du Dich in eine On-Off-Beziehung, die Dir schon einen Vorgeschmack auf eine richtige Beziehung gegeben hat. Ein Mann, der Dich mal vergöttert, dann wieder eiskalt ins Abseits stellt, ändert sich auch nicht in einer engeren Beziehung.
Es war ein Fehler, dennoch dorthin zu ziehen und Dein Leben hier einfach aufzugeben, um einer Illusion hinterher zu laufen, die doch eh zum Scheitern verurteilt war.

Dann hast Du Dich auch in der Ehe verbogen, Dir alles bieten lassen an Lieblosigkeit und Rücksichtslosigkeit und hast Dich von seinen Stimmungen abhängig gemacht. Zudem hast Du Dich angepasst und Dich und Deine Interessen aufgegeben um Dich anzupassen. Er hat Dich beschimpft, kritisiert, nieder gemacht, weil Du für ihn wertlos warst. Solche Männer sind furchtbar, denn sie machen die Frau klein und ziehen daraus wieder eine Stärke fürs eigene Ich.

Lass diese Ehe hinter Dir. Hoffentlich entstehen Dir keine finanziellen Nachteile und schließe damit ab. Ein Mann der Dich schäbig behandelt, hat in Deinem Leben nichts verloren. Ansonsten erntest Du jetzt eben das, was Dein Risiko war. Du hast hier die Zelte abgebrochen und musst jetzt wieder neu hier anfangen. Job und Wohnung auf die Reihe bringen, Freundeskreis aufbauen, Dich hier wieder rein zu finden.

Ich staune immer wieder, welches Selbstbild Frauen im 21. Jahrhundert haben. Bei der Schilderung Deiner Geschichte denke ich eher an das 19. Jahrhundert.
Aufbauen von Selbstbewusstsein und eine Stärkung des Selbstwertgefühls sind Themen, die Du dringend angehen solltest. Zudem lässt Du Dich zu sehr von schönen Illusionen leiten, die in der Realität zerplatzen.
Es gehört schon eine ziemliche Portion Naivität, unter diesen Vorzeichen erst Jahre lang eine Fernbeziehung zu führen und dann diesen Mann noch zu heiraten und dauerhaft in seinem Umfeld leben zu wollen.

Überdenke Dein Beziehungsmodell und Deine Position in Beziehungen im allgemeinen. Du agierst nicht selbstbestimmt, sondern fremdbestimmt.

24.01.2022 13:47 • x 11 #8


Ayaka
hab ich das richtig verstanden - du hast dein ganzes Geld in das Haus gesteckt in dem er jetzt hockt und er überlegt wie er dich auszahlen kann

zu der emotionalen Baustelle kam ja schon viel - aber wenn es hier um ernstzunehmende Beträge geht solltest du auch überlegen einen dortigen Anwalt einzuschalten um zu deinem Recht zu kommen und zumindest teilweise Schadensbegrenzung zu betreiben.

24.01.2022 14:19 • x 5 #9


I
Ich hab's nicht alles gelesen, weil ich die Textwand etwas erschlagen hat. Klassisches On/Off sehe ich hier aber nicht (vllt emotional), sondern ein abgebrühtes Ars*hloch. Du wirst seit Jahren als emotionaler Mülleimer missbraucht, hast dich in eine Abhängigkeit begehen und das ganze damit gekrönt, dass du hier alles stehen und liegen hast lassen, in der Hoffnung es wird besser. Wärst du früher hier gelandet, hättest du sicherlich erhebliche Bedenken zu hören bekommen.
Der spielt seit Jahren ein Heiss/Kalt Spiel mit dir, in PUA Kreisen würde man wsl Push und Pull sagen.

Ich hoffe, angelehnt, an die Vorrednern, dass du mit diesem Menschen kein Comeback anstrebst, weil da wird sich nichts ändern. Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und er irgendwann wieder auftaucht.
Ich bin absoluter Feind von der pauschalen Narzissmus Keule, aber hier würde ich das Argument sogar zählen lassen. Seh zu, dass du das Kapitel hinter dir lässt

24.01.2022 14:23 • x 4 #10


W
Nein, ich strebe kein Come Back an. Ehrlich gesagt erschreckt es mich selbst, dass der Gedanke, dass er sich meldet und mich zurück will, sich so schön anfühlt. Ich stehe im Moment wirklich neben mir und mein Verstand hofft, dass er sich nicht meldet, weil ich nicht weiß, ob ich dann wieder springen würde.
Ich habe in den Jahren sehr wenig mit Freunden / Familie über die schlechten Seiten gesprochen, daher sind jetzt auch alle aus allen Wolken gefallen. Ein paar Mal haben Freunde die Abwertungen mitbekommen, aber ich habe es ihnen so verkauft, dass er ganz anders ist, wenn wir alleine sind. Ich zweifel auch immer an mir selbst, was wie gemeint war, was ich mir eingebildet habe. Gerade jetzt in der Erinnerung verschwimmt viel.
Er ist beliebt, hat viele (zumindest oberflächliche) Freunde und ist der Mittelpunkt auf jeder Party, könnte viele Frauen haben. Auch meine Familie mochte ihn sehr, auch weil er so viel für mich getan hat. Ich dachte oft, was ich für ein Glück habe, wie perfekt so vieles ist. Wir haben für die Zukunft geplant, was wir mit Haus und Garten machen, Urlaub, die Welt entdecken. Ich hatte das Gefühl, dass ich endlich angekommen bin. Er hat mir eine Katze gekauft, für mich gekocht und den Großteil der Hausarbeit erledigt, ich habe noch nie mit einem Menschen so viel gelacht. Ich habe mir eingeredet, dass er so halt seine Liebe zeigt und nicht über nette Worte oder körperliche Nähe.
Ich funktioniere gerade irgendwie. Ich habe Bewerbungsfotos machen lassen, lese Stellenanzeigen und habe mir den Aushilfsjob beschafft, damit ich erstmal etwas Zeit habe. Ich hab mich im Fitnessstudio angemeldet, war in einem Wellness-Hotel, beim Friseur, suche keinen Kontakt zum Ex und schaue nicht auf seine Social Media-Profile, habe alle Fotos und Chats gelöscht. Mein Problem ist: wozu? Ich hab mich von meinem alten Leben verabschiedet, als ich zu ihm gezogen bin, ohne Wehmut. Ich hab Job und Wohnung gekündigt, aber es fühlte sich nicht an, als hätte ich etwas aufgegeben, weil ich dachte, dass ich viel mehr bekomme aus aufzugeben. Ich habe es geliebt, in einer Beziehung zu sein, ein gemeinsames Zuhause zu haben. Freunde zu UNS einzuladen, Pläne zu machen. Jetzt wieder in dieses alte Leben zurück, alleine zu sein, eine kleine Wohnung, die Arbeit als Mittelpunkt des Lebens ... es erscheint einfach so schwarz und sinnlos.
Ich weiß nicht, was ich mir hier von dem Forum verspreche. Vielleicht Austausch mit anderen, denen es ähnlich geht oder ging.

24.01.2022 15:04 • x 4 #11


aquarius2
Lass ihn hinter dich. Ich wünsche dir, dass du konsequent diesen Weg weitergehst. Bleib nah bei deinen Freunden und rede nicht über ihn, sollten die anderen anfangen über ihn zu reden halte sie zurück! Sag ihnen ruhig, dass er zwei Gesichter hat ein gutes und ein böses!
Kennst du Dr Jekyll und Mr Hyde?

24.01.2022 17:16 • x 1 #12


Jane_1
Zitat von WeisseKatze:
Jetzt wieder in dieses alte Leben zurück, alleine zu sein, eine kleine Wohnung, die Arbeit als Mittelpunkt des Lebens ... es erscheint einfach so schwarz und sinnlos.

Sieh die Beziehung und die daraus resultierenden Verletzungen deiner Seele und deines Selbstwertes wie die Folgen eines schweren Unfalls.

Nach zig Frakturen würdest du auch nicht von dir erwarten am nächsten Tag den Himalaya zu besteigen.

Gehe Schritt für Schritt in dein neues Leben, was du ja schon machst.

Eine Therapie würde ich dir auch nahelegen. Du hast dich viele Jahre verbogen und es zugelassen, dass dich jemand schlecht behandelt.
Was passiert ist, ist passiert. Es wäre für dich aber gut, zu verstehen, wieso du es hast passieren lassen. Damit du in Zukunft besser auf dich aufpassen kannst.

24.01.2022 18:34 • x 4 #13


W
Zitat von Jane_1:
Gehe Schritt für Schritt in dein neues Leben, was du ja schon machst.


Ich weiß nur gar nicht, in welche Richtung diese Schritte gehen sollen. Ich mache mir gar nicht so Sorgen, dass ich einen neuen Job und eine neue Wohnung finden würde, aber ich will derzeit gar nicht. Nicht, weil ich faul bin, ich hasse es nicht zu arbeiten. Aber ich sehe den Sinn dahinter momentan nicht. Ich habe über Jahre ganz zielstrebig auf das Leben mit ihm hingearbeitet. Da ich meinen Beruf in seinem Land nicht würde machen können, hab ich einen Nebenjob angefangen, der mir Erfahrungen in einem neuen Bereich gebracht hat, um dann zu unserem Lebensunterhalt beizutragen und außerdem gab es natürlich extra Geld. Und ich hab es alles gerne gemacht, weil es ein Ziel hatte und das wollte ich mehr als alles andere. Jetzt komme ich mir vor wie in einem Alptraum und ich weiß weder, wo ich leben will, worauf ich hinarbeiten will oder wie mein Leben aussehen könnte.

Meine Freunde lassen jetzt natürlich kein gutes Haar mehr an ihm, nachdem ich einige Dinge erzählt habe. Einiges hab ich aber auch ausgelassen, da ich mich nach wie vor dafür schäme. Und ich habe mich emotional auch von allen meinen Freunden entfernt über die Jahre, weil ich halt nie erwähnt habe, wenn er mich mal wieder abgewertet oder ignoriert hat und ich deshalb traurig war. Ich hab ihn allen gegenüber als perfekt dargestellt. Ich gelte auch eher als selbstbewusst, kontaktfreudig und stark.

24.01.2022 20:27 • #14


B
Für Liebe musst du nichts tun, sie ist ein Geschenk. Das kam mir spontan in den Sinn. Dein Mann und du, ihr habt euch auf Abstand gehalten, beide. Alte Kindheitswunden? Ich würde dir auch eine Therapie empfehlen, um zu heilen. Dann wird dir auch eine gesunde Beziehung möglich sein. Alles Gute für dich.

24.01.2022 23:27 • x 3 #15


A


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