Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

Zitat:

ich muss jetzt leider hier aufhören

Ja Kätzchen, nimm ihn beim Wort.

Zur Realitätsflucht: ich auch Kätzchen. Aber die Frage ist ja, ob man grundsätzlich sein eigenes Leben nicht zu bereichern/verändern vermag und deswegen im Außen nach Input sucht, z.B. durch Affairen- um dann hinterher wieder in der Tristesse zu hocken; oder ob das auch ohne Affaire bzw. gemeinsam mit dem Partner geht- durch Eigeninitiative: wie kann ich erwarten, dass meine Ehe floriert wenn ich selbst wie ein müder Hamster im Rad renne, mich nicht entwickle, meine Träume nicht angehe usw.?
Die vergebenen Männer, die mich anfunkten hatten manchmal ganz spannende Jobs und anderes. Aber schon nach kurzem Kontakt war klar, dass ihnen massiv etwas im leben fehlt. Sie wussten gar nicht so recht etwas mit sich anzufangen wenn alle Aufgaben erledigt sind. Job erledigt, Kinder im Bett. Und nu? Leere. Langeweile. Ich langweile mich bsw. nie.

Zitat von Binaneu:

Leider ist alles wahr!
Ich habe Angst vor morgen!
Ich habe Angst vor meinen Gefühlen!

Liebe Bina, ich drück Dich mal ganz doll! Ich kann Dich einerseits verstehen, andererseits sitze ich oft da und will Dich am Kragen packen und Dich rausziehen

Es ist so verdammt schwer, aus so ungesunden Beziehungen rauszufinden. Wer das nie erlebt hat, kann es überhaupt nicht nachvollziehen, wie viel Kraft das kostet. Und wenn man die Kraft gar nicht mehr hat, dann steckt man fest im Sumpf und strampelt und strampelt und kommt doch nicht wieder nach oben. Das ist so grausam, und es tut mir immer weh, von Dir zu lesen ... ich wünschte, ich könnte Dir irgendwie helfen. Dir ein bisschen die Hand reichen, Dir Kraft geben für das, was vor Dir liegt ...

Zitat von ysabell:

Zitat:

ich muss jetzt leider hier aufhören

Ja Kätzchen, nimm ihn beim Wort.

Hab ich gemacht. Ich hab das mit Frag mich mal beantwortet und dann seinen Kontakt aus dem Handy gelöscht. Man kann ja Fehler machen im Leben, aber wer einen Fehler zweimal macht, ist dämlich. Und das bin ich hoffentlich nicht ...

Zitat von Binaneu:

.., aber ich ahne schon jetzt, was auf mich zukommt, sobald ich meinen Schutzpanzer nicht mehr halten kann.

Bine, hier sind richtig gute Leute, die Dich ganz sicher auffangen... auch per PN. Tränen sind gut. Mach die Schleusen auf, sonst verhärtest Du.
Meine Schwester kann gar nicht mehr weinen...

Zitat:

Und das bin ich hoffentlich nicht ...

Um mit Römi zu sprechen: streiche hoffentlich

Zitat:

Ich habe jedenfalls ihm gesagt, ich hätte mir selbst ein Schild vor den,Augen befestigt...
Er ist zu Hause bei seiner Frau!....
Alle weiteren Worte von ihm...
Seine Ex hat während er hier war, was Entsprechendes an ihn geschrieben.

@Binaneu Ja, ich vermute, dass er noch immer lieber unter dieser Zerrissenheit leidet, statt auf sich selbst und seine wahren Probleme zurück geworfen zu sein.
So ein wirklich schmerzliches und nicht bewusst gewolltes Spiel kann tatsächlich erträglicher sein, als sich selbst gegenüber zu stehen.

Männer..Lappen..
Alles Lappen. .

Alle..

Für was braucht man die eigentlich genau?
Oder ich..

Frage ich mich gerade..

Ich brauche keinen Papi.weder für mich ..noch für meine Kinder.. kann ich allein.
Keinen Versorger..kann ich allein..
Nähe...kann ich allein..
Begleitung...kann ich allein..
Freund...kann ich allein..
Handwerker. .rufe ich an..
Noch ein Kind...habe ich genug .

Mir fällt gerade nix ein..

Nohooo Föhni, nicht schwarz sehen. Es gibt gute Männer.
Habe nur jetzt leider keine Zeit mehr zum zitieren Echt passend zu Deiner Männer-Schwarzseherei

Zitat von frischgeföhnt:

Ich brauche keinen Papi.weder für mich ..noch für meine Kinder.. kann ich allein.
Keinen Versorger..kann ich allein..
Nähe...kann ich allein..
Begleitung...kann ich allein..
Freund...kann ich allein..
Handwerker. .rufe ich an..
Noch ein Kind...habe ich genug .

Mir fällt gerade nix ein..

Meine Tochter hat mir in London ein Schild gekauft (so ein Retro-Blechschild) - das hängt jetzt im Flur. Darauf ist eine mit einer Katze schmusende Frau abgebildet und darunter steht Who needs men anyway?

Ich stelle mir die gleichen Fragen wie Du. Meine Therapeutin hat mal zu mir gesagt: bleiben Sie nicht zu lange allein. Wenn man als Frau zu lange allein gelebt hat, will man am Ende gar keine Beziehung mehr, weil man keine mehr braucht.

Ich schätze, da ist was dran

Da gebe ich deiner Therapeutin Recht.
Je länger ich allein bin, desto besser gefällt es mir..

Ich nähme nur Johnny Depp. .

Vielleicht.

Zitat:

Meine Therapeutin hat mal zu mir gesagt: bleiben Sie nicht zu lange allein. Wenn man als Frau zu lange allein gelebt hat, will man am Ende gar keine Beziehung mehr, weil man keine mehr braucht.

Verstehe ich. Bei mir hat`s aber andere Wirkungen gezeigt weil ich einen ganz anderen Ausgangspunkt habe.
Ich war ein Klammeraffe und unselbständig. Habe dann aber zwischen den Beziehungen Jahre mit mir allein verbracht um obriges zu merken- ich brauche nicht unbedingt jemanden, endlich hab ich mich selbst...Und auch sehr viel Freude in meinem Leben...
Aber gerade das löst den Wunsch aus, in zukunft irgendwann eine gute Beziehung zu führen.

Ich las gerade von einem Ehepaar, das ein Wunschkind bekam. Nach einigen Jahren stellte sich heraus, dass der kleine ein schwerer Autist ist und er bekam zudem einen IQ von 30% ! attestiert. Die Ärzte stuften ihn als schwerbehindert ein. Heilungsaussichten? Nada.
Die Eltern aber beschlossen, ihr Kind nicht aufzugeben, sondern sich in seine Welt hinein zu begeben...Sie kämpften jahrelang voller Liebe....
Das unglaubliche geschah: er ist heute kein Autist mehr, sondern Therapeut, der mit Autisten arbeitet.
Er selbst sagt zu alledem Glück ist eine Haltung. Kein Ereignis

Warum ich das schreibe? Das, was das Ehepaar tat, ist für mich persönlich eine von vielen Möglichkeiten, wirklich zu lieben. Ein gemeinsames Projekt zu haben, sich einer Sache ganz hinzugeben, nicht nur sich selbst im Fokus zu haben (ich BRAUCHE z.B. ein Abenteuer), (gemeinsam) zu wachsen....
Anziehung allein wird mMn niemals eine Beziehung erhalten.
Das eine ist das ero. Abenteuer und recht oberflächlich nach meinem Geschmack, das andere eine Möglichkeit, tiefe menschliche Bindungen einzugehen. Wirklich zu lieben...
Einen Mann, eine Frau, die sich mit Hingabe irgend so einer (gemeinsamen) Aufgabe hingibt,findet man in den seltensten Fällen in einer Singlebörse. Ist möglch aber recht unwahrscheinlich.

Zitat von Kaetzchen:

Auf meinen unbedingt, der war/ist ein totaler Realitätsflüchtling. Deshalb haben ihm ja auch die Gedanken an mich so oft gereicht. Der virtuelle Kontakt - mehr wollte/brauchte er ja eigentlich gar nicht. Der eine geht ins Kino oder liest Romane, der andere hat eben eine Affäre, in die er sich gedanklich flüchten kann, wenn die Enge und Eintönigkeit der Beziehung ihn übermannt. Gilt aber für Männlein wie Weiblein, ich nehme mich da auch nicht aus. Aber ich bin ja eh professioneller Realitätsflüchtling

Erschreckend, wie gleich das alles immer ist. Realitätsflüchtling! Jo! Bei meinem ist das tupfengleich. Schon relativ zu Beginn hab ich mal zu ner Freundin gesagt: Ich glaube, der führt ein zweites, ein virtuelles Leben auf FB und WA. Sein Avatar erlebt dort all das, wovon er im wahren Leben nur träumt.

Ich wusste es. Hätte ich mal auf mich selbst gehört.

Ich fliehe ja auch oft in meine Bücher. Aber wenigstens tut das keinem weh.

Zitat von Kaetzchen:

Ich stelle mir die gleichen Fragen wie Du. Meine Therapeutin hat mal zu mir gesagt: bleiben Sie nicht zu lange allein. Wenn man als Frau zu lange allein gelebt hat, will man am Ende gar keine Beziehung mehr, weil man keine mehr braucht.

Ich schätze, da ist was dran

Was? Und dann rät sie dir, dich lieber wieder in das Sch.spiel zu stürzen? Wozu?
Die Frau würde ich feuern

Ich war zehn Jahre allein. Mir ging es gut wie nie zuvor. Dann hab ich mich breitschlagen lassen. Dachte, es wär LIebe.
Na vielen Dank auch!

Ach weißt Du, Ema, ich möchte mich von einer blöden Erfahrung doch nicht von der Liebe abhalten lassen

Ich hatte eine zum Großteil sehr gute Ehe. Wir hatten ein gemeinsames Projekt - unser gemeinsames Kind. Am Anfang sogar beruflich sehr starke Überschneidungen, die fielen weg, nachdem ich mich beruflich umorientiert hatte. Trotzdem haben wir immer zueinander gehalten, mein Ex-Mann und ich. Uns gegenseitig durch berufliche Höhen und Tiefen begleitet, und der eine hat immer felsenfest an den anderen geglaubt. Das hat mir und auch ihm ganz viel Kraft gegeben. Ein paar Wochen nach der Trennung rief mein Ex-Mann mich an, er weinte am Telefon. Ich geschockt: was ist passiert?
Er: ich hatte heute einen Riesenerfolg im Büro. Und jetzt sitze ich hier in dieser Wohnung, die nicht mein Zuhause ist und mir fällt auf, dass ich überhaupt niemanden habe, mit dem ich diesen Erfolg teilen kann. Dass sich keiner mit mir freut.

Mann, da hab ich auch geheult. Rotz und Wasser. Und hab gedacht: warum, zum Henker, ist uns das beiden jahrelang nicht aufgefallen, wozu wir den anderen brauchen? Warum waren all solche Dinge so selbstverständlich geworden, dass wir sie gar nicht mehr geschätzt haben? Und warum hat er so was nicht mal viel früher zu mir gesagt? Dann hätte ich nicht jahrelang unter der gefühlt fehlenden Wertschätzung gelitten.

Meine Ehe war nicht nur schlecht, im Gegenteil. Meine Affäre war auch nicht nur schlecht, im Gegenteil. In beiden Fällen überwogen die positiven Seiten die negativen bei weitem, wenn ich am Ende Bilanz ziehen sollte. Aber in beiden Fällen war es schwer, die positiven Seiten zu behalten, nachdem erstmal negative Dinge eingezogen war. Das negative war immer stärker und hat das ganze Schöne irgendwie überschrieben, weil das Schöne zu schnell selbstverständlich wurde.

Aber den Glauben an die Liebe, den will ich behalten. Muss ich auch, schon aus beruflichen Gründen wie sollte ich denn ohne diesen Glauben Liebesromane schreiben können? Ich mag verbitterte Menschen nicht. Ich mag auch nicht, wenn man sagt Alle Männer sind Sch... oder alle Frauen sind Schl.... Nicht jeder Fremdgänger ist ein Schwein. Kein Mensch ist perfekt, jeder Mensch hat gute und schlechte Seiten. Und wenn einem ein anderer Mensch etwas Schlimmes antut, geschieht das doch nur in seltenen Fällen wirklich aus Böswilligkeit. Meistens steckt da was anderes hinter - Ängste. Schwäche. Unvermögen. Gerade in der Liebe.

Mein Ex-Mann hatte unglaubliche Verlustängste mir gegenüber. Die haben dazu geführt, dass er nicht mehr mit mir reden wollte, nur noch übers Wetter, den Wocheneinkauf, unsere Tochter. Alle tiefgehenden Gespräche hat er abgeblockt, weil er Angst hatte, etwas zu sagen, dass mir missfallen und zum Ende der Beziehung führen könnte. Das habe ich aber erst lange nach der Trennung verstanden - gespürt habe ich nur sein Mauern, sein Schweigen, die emotionale Kälte in der Beziehung. Und damit konnte ich nicht umgehen und auch nicht leben, ich hatte aber auch keinen Plan, wie ich selbst das hätte ändern können. Es gehören eben immer zwei dazu.

Und auch, wenn eine Affäre als Beziehungsanbahnung scheitert, gehören zwei dazu. Klar kann man sagen: die blöden Männer, die Feiglinge und Weicheier. Vielleicht hat man aber auch selbst etwas dazu beigetragen oder etwas Wesentliches unterlassen, dass sich der große Wunsch nicht erfüllt hat. Dass die Liebe nicht gehalten hat.

Wir werden ja nicht von der Liebe enttäuscht. Wir werden nur von anderen Menschen enttäuscht. Und manchmal auch von uns selbst ...

@kätzchen

Oh, Kätzchen, was hast du da für einen schönen Text geschrieben!

Du hast ja recht. Völlig recht. Ich sehe das ja genauso. Aber den Glauben an die Liebe, den will ich behalten, sagst du.

Ja. Ich habe den auch immer behalten. Deshalb bin ich gerade so am Boden zerstört. Deshalb werde ich manchmal so zynisch. Nur, um wenigstens ab und zu mal nicht zu heulen.

Ich dachte, es wäre Liebe, weißt du? Ich habe vertraut wie ein Kind. Davon muss ich mich erst ein bisschen erholen. Dann geht es wieder besser.

Zitat von Ema:

Ich dachte, es wäre Liebe, weißt du? Ich habe vertraut wie ein Kind. Davon muss ich mich erst ein bisschen erholen. Dann geht es wieder besser.

Ja, ich verstehe Dich! Und ja, es war doch aber auch Liebe! Es war Deine Liebe, sie kam aus Dir, Du hast sie gegeben. Die Liebe hat Dich doch nicht enttäuscht. Die Liebe war doch echt, und sie hat Dir doch auch bestimmt eine Zeitlang sehr schöne Gefühle gegeben. Das wirst Du aber sicherlich erst nach einer gebührenden Zeit auch so erkennen. Wenn Du Dich, wie Du sagst, erholt hast. Dann siehst Du auch wieder die guten Seiten der Liebe.

Und wenn Du es klug angehst, siehst Du dann auch, was genau schief gelaufen ist. Und kannst es beim nächsten Mal besser machen